Alle Jahre wieder, muss sein, fast schon Mürtschenalpmässig ziehts mich in dies Untertagewerklein. Wär da nicht die Verbindung zu Mürtschenalp mittels damaligen Betriebsleiter und Bergbaupionier Tröger würd ich diese Anziehungskraft als reine Zufallserscheinung abtun.
Na denn, ich war mal wieder oben,
Und dies im Wissen dass dies Objekt der Spielfreude, a) Besitztum ist, b) en Haufen nervige Möchtegernbesitzer auf den Plan ruft. Kurzum, seit geraumer Zeit, konkret seit der Pandemiemassnamenschlacht, bin auch ich nimmer willkommener Gast was wiederum mir so was von Scheissegal ist.
Darum en paar schöne Bildchen im 2025.
Der Bahnhof ist immer wieder ein Besuch wert. Gegenwärtig teilen diese Ansicht offenbar auch die Streetart-ler.
Ab Militärspital sind die oberen Stollen zugänglich. Untendurch muss erstmals die Dorfjugend sich die Sporen an den Stahltoren abkämpfen.
Nochmals die Männchen aus der Spraydose.
Obere Hauptstrecken mit optimaler Aussenbeleuchtung.
Bohrerwerkstatt in der oberen Sohle.
Abwurfsilostrecke Halle Nordost.
Und am Ende die stille Wächterin der Stollenbrust.
Plan hab ich mal vor langer Zeit gebaut und liegt auf als Version 14, wo, müsst ich noch gucken.
Leider habe ich, seit der Walenstädtischen Kursänderung, nie wieder am Plan weitergearbeitet folglich fehlen noch en paar wenige Stollenabschnitte.
Und die Besitzverhältnisse, wers gwundert.
Entgegen möglicher Gerüchte, Armasuisse besitzt keine Untertagewerke
Ja klar aller Anfang ist schwer, dies insbesondere als Einfrau-Show beginnend. Ist auch klar, der Plan von Emil Stör welcher so ziemlich jeder kopierte ist in die Jahre gekommen. Ich zumindest find bei jedem Besuch irgendwas unpassendes.
Und die Wanderung dorthin ist prächtig.
Indessen war meine diesjährige Route die weit ausholende, hin und Rückweg. Fazit, von oben nach unten betrachtet könnten mache den Direktweg als Rutschbahn mit hohem Funfaktor betrachten, war so letztes Jahr im November. Die Sicht von unten nach oben zeigt jedoch eine schier unüberwindbare Steile.
Auch auf meiner Erkundungsliste stand das schöne alte Pochwerk mit noch erhaltenem Hammerbär was die eher längere Route begünstigte.
Mauerreste altes Pochgebäude .
Und das Gebäudeinnere mit Bildmittig einem Pochstein.
Nach anfänglicher Volkswanderung, es schienen alle die Mürtschenalp besuchen zu wollen, trennten sich die normalen Wanderer von den beknacksten Bergbauarchäologen an der Alphütte. Mit anderen Worten, ich genoss, während meines Rest-Aufstiegs, die meditative Menschenleere.
Waldpanorama im wegloser Tallandschaft.
Am Erzbett angekommen lockt immer noch das feine enge Mundloch in die Untergründe. Doch das Erzbett war nicht Ziel meines Vermessungsprojektes. Mein Hauptinteresse galt dem grösseren Kupferabbau, der Hauptgrube.
Plan von Emil Stör 1865 (Hauptgrube und Erzbett)
Die Hauptgrube ist das grösste Bergwerk der Mürtschenalpgruppe. Der immer wieder kopierte und teils dilettantisch erweiterte Grubenplan stammt von Emil Stör 1865. Bei der grössten Grube fallen Ungenauigkeiten massiv ins Gewicht. Für mich Anlass um mal hier was neues zu Zeichnen.
Wie üblich beim Alleinevermessen machten sich allerlei Probleme breit. Die ausreichende Sichtbarkeit meiner Messpunkte entwickelte sich zur sportlichen Herkulesaufgabe dies bis der reichlich verwendete Messpunkt-Nagellack zu Ende war. Ohne Nagellack war Feierabend was, so betrachtet, auch nicht verkehrt war.
Trotz aller Herausforderungen ist en Plan entstanden welcher die ersten paar Meter wiedergibt.
Und wenn ich mal wieder en bisschen Zeit habe, nehm ich mir den nid so richtig begriffenen Eingangsteil vor.
Auch längst überfällig die Entschlüsselung der Bergmanns-Initialen an der Eingangsfelswand.
Oder als sich Regierungsräte tief im Berg eingruben.
Da war ich neulich im beschaulichem Luzern, ich unter tausend Touris die mich andauernd fragten wo „the Monument of the Lion“ zu finden sei.
Nun, eine liebenswerte Freundin lebt in mitten touristischer Attraktionen, eine Freundin mit genau solch einer Affinität für Subterranes wie ich. Die Gelegenheit war perfekt um tiefer in den Sonnenberg zu blicken diesmal die Seite West an die Stadt Luzern anschliessend und wenn wir schon dran sind, im kleinen Städtchen leben wahre Maulwürfe, gabs noch weitere Untergründe zu dokumentieren.
Aber erstmals, allen Touris sei gesagt, „the Monument of the Lion“ liegt auf 2’666’267, 1’212’302. Ich besuchte dies, durchaus umstrittene, Löwendenkmal (Antirevolutionäre Message) gefühlt vor 50 Jahren an einer meiner allerersten Schulreisen (Gletschergarten und so).
Klar ist, wenn ich zu Fuss unterwegs bin, ähnlich veranlagt wie meine Bekannte aus Luzern, fallen mir primär alle Untertagezugänge ins Sichtfeld.
(Bildquelle Google Streetview)
So auch der Zutritt nahe dem Löwendenkmal welcher, gemäss weiterer Recherche, in den Löwenbunker führt. Ein kleiner anschliessender Stollen solle gar hinters WC-Häuschen des Löwendenkmals führen, dies zumindest behauptet die Amtliche Vermessung die ich per QGIS nutze.
Weiter geht’s auf Untergrundtourismus-Pfaden
Am Gegenufer der Reuss liegt der Sonnenberg, Objekt zahlreicher Bergwerke (Kohle, Eisen), bis hin zu umfassenden Untertagebauten des Kalten Kriegs. Meine bekannte Tanja leistete in dieser Sache wichtige Reko-Vorarbeit. Im Bildchen zuoberst auf dem Sonnenbergausläufers das Château Gütsch Besitztum des Oligarchen Kirill Androsow. Unser Ziel lag in den Untergründen unterhalb des besagten Schlosses.
Und bald tat sich ein Törchen vor uns aufbäumen welches mich zu tiefem Blick zahlreicher GIS-Dienste veranlasste.
Das Törchen, mit inspirierendem Kaba20-Zylinder, deutet auf spannende Anlagen hin. Durch einen etwas erweiterten Sichtspalt ist eine grössere Druckleitung zu erkennen die ins Dunkle verschwindet.
Eine farblich gepimpte QGIS-Amtliche-Vermessung-Sitzung offenbart interessante Verknüpfungen.
Unser Eingang am Gibraltarrain führt rechtwinklig an den alten Gütschbergtunnel. Dieser Tunnel solle kurze Zeit den Hauptbahnhof Luzern erschlossen haben ehe der Bahnverkehr auf das neuere Gütschbergtunnel-Rohr umverlegt wurde dies so um die 1900er. Ab Beginn des 20. Jahrhundert war die westliche Gütschbergröhre ohne Funktion. Erst mit aufflammenden 2. Weltkrieg erlangte das Gütschbergbauwerk neue Verwendung. Dieser Untertageschlauch, mit zwei Zugängen (Gibraltarrain, Vonmattstrasse) diente ab den 1940ern als Regierungsratsbunker. Im mittleren Teil, so meine Recherchen, lang ein militarisierter Sektor mit Versorgungsinstallationen, stationierten Sicherungssoldaten, Kommando-Büros und sonstiger Armee-Klimbim.
(Geklauter Plan: Luzerner Zeitung)
Im Planausschnitt zu sehen, der sogenannte Stadtstollen welcher am Gibraltarrain mündet. Vermutet war dieser am Ende mit einem Drehteller ausgestattet um manuell einfahrende Kleinlastwagen um 180 Grad zu wenden. Der Sichtbare Stollen rechts im Plan, führt gemäss Amtlicher Vermessung in Haupt-Polizeigebäude. Die nicht weiter sichtbaren zwei Stollenstummel verbinden den alten Gütschbergbahntunnel.
In wie fern diese schöne Anlage,ohne merklichen Ärger zu generieren, erkundbar ist müsste näher begutachtet werden. Immerhin zolle ich dem Haupt-Polizeigebäude-Zweig einen gewissen Respekt.
Nach diesem kleinen Exkurs in die Unterwelten regierender Regierungsräte,
wieder mal en Blick über die Stadt diesmal am oberen Ende des Gibraltarrains.
Und so der Vollständigkeitshalber weitere Bunkeranlagen die ich so auf die Schnelle, Luzerner Zeitung, Amtliche Vermessung heraus kitzeln könnte.
Plan gross machen, Plan anklicken.
Relevante Links zu Sonnenberg von mir (Vorbeiträge Bergwerke)
Es ist lange her, es ist sehr lange her und neulich landete ich wieder genau an dieser Stelle. Eine Stelle die mich in zweierlei Situationen beflügelte und doch fand ich nie Gelegenheit zu tieferer Auseinandersetzung.
Die erste Situation liegt in Jahren 37 zurück. Damals stand auf der Industriefläche ein Autokran der Marke Faun eines Freundes. Dem dortig ansässigem Stollen schenkte ich jedoch nicht weitere Bedeutung hinzukommend war dieser gut verborgen hinter Stahltanks wie dies Exemplar links im Foto.
Das Industriegebäude indes war mir bereits damals bekannt.
Erst im Jahre 2014 erforschte ich mit einer Gruppe Bergbaubegeisterter die Stollenwerke des alten Gipswerkes.
Nach Ende des gemauerten Tunnels wuchsen die wegversperrenden Steinhaufen an.
Kurzum, die Untertagebauten waren im 2014 stark verbrochen und schwer fahrbar. Die Annahme wonach wir nur ein kleiner Bruchteil des Gipsabbaus erkunden konnten bestätigte sich dieser Tage bei genauerer Recherche.
Den ich war letzte Woche, so im jugendlichen Leichtsinn, an genau diesem Ort und zu meinem Verwundern lag das Mundloch frontal offen ohne sperrende Stahltanks davor. Gelegenheit um dies Thema wieder hervorzukramen und, soweit möglich, etwas historische Hintergründe aufzuarbeiten.
Noch immer kann der neugierige Befahrer / Befahrerin zwischen den Gittern hindurch zirkeln. Ich liess ab vom Einstieg stattdessen leuchtete ich mit meinem Smartphönchen en paar wenige Meter ins Innere. Und noch immer ruht das Wasser Bergschuhfüllend im Eingangsbereich.
Einzig die Tanks stehen im 2025 an ganz anderer Stelle. Das Mundloch will sich zwar noch heute scheu hinter Zelten verbergen doch ein Aufspüren ist keine grosse Sache. Und auch das Untertagewerk scheint nicht merklich weiter zusammengefallen.
Das Alter des Gipsbruchs ist schwierig abzuschätzen aber zum Glück gibt’s Luftbilder und die zeigen,
um die 1930 wenn überhaupt ein eher kleiner lokaler Tageabbau.
1945 ist ein mächtiges Werk entstanden. Die Gruben noch immer eher Tagebau.
1957 ist eindeutig ein Mundlochportal erkennbar. Auch das Werk ist weiter angewachsen. In den 1980ern ist kaum noch was vom Gipsbruch übrig die Flächen sind mit Baumaterialien vollgestellt.
All jene die mein Blog fleissig lesen, gibt doch Einige, und Inspiration suchen, Mundloch ist auf 2’646’505.68, 1’254’665.72
Der Vorbeitrag vom 12. Mai 2014 gibt’s auf: Gipsi Asp
Schon wieder eine Almeria-Geschichte und eine etwas Mysteriöse obendrauf.
Es gibt in der sonnigen Provinz Almeria zahlreiche Überbleibsel grosser Bergbau-Hoffnungen. Eines dieser Relikte liegt im bergigen Hinterland der Sierra de Gador hinter Benahadux.
Aus weiter Ferne ist die Haldenlandschaft deutlich zu erkennen. Auf einer dieser Halden glaubt der findige Wanderer ein Gebäude zu erkennen.
Und tatsächlich steht ein solches Bauwerk einer Arbeitsstätte und Knappenunterkunft auf einer Vorsprungsplatte. Die vor dem Gebäude zu stehen kommende Halde gründet auf mögliche Klaubarbeiten und ebenso unbedeutende Vortriebsarbeiten innerhalb des Hauses.
Der dortig befindliche Stollen reicht nur wenige Meter ins Gebirge.
Der, unter Mineraliensammler bekannte, Hauptstollen liegt etwas unterhalb des Gebäudes. Dieses Untertagewerk besitzt die eindeutig dominierendste Halde welche sich weit den steilen Hang hinunterreichend verteilt.
Ein weiterer Stollen liegt etwas tiefer im Hang von einem Schacht durchtrennt. Dies tiefere Werk ist, so wird in der Sammlerwelt berichtet, von eher minderem Interesse und kleinerer Dimension. Wir nahmen damals keinerlei Augenschein dieser Unterwelt.
Indessen besuchten wir ausführlich die als Hauptgrube bekannte Anlage.
Das halb verstürzte Mundloch führt bald in eine niedere Förderstrecke die in der Tiefe von ca 20 Metern in allerlei Richtungen verzweigt. Etwas Weniges, Eisenerzartiges, den Konzessionsgesuch entsprechend, liegt in dieser Strecke am Boden.
Die Abzweiger erschliessen kleinere Abbaukammern mit verschiedenster, leichter Mineralisierung. Ein Bergwerk mit einigen verworrenen Gängen, aus em Fels geschlagen, man könnte glauben, exklusiv für Mineraliensammler.
Ob der Bergwerksbetrieb jemals zu Gewinn führte ist indes anzuzweifeln. Tatsache ist, das Konzessionsgesuch mit Namen „Mina Saturno“ datiert auf den 15. März 1902. Die Grube sollte gemäss Antrag Eisenerz fördern.
Unter Mineraliensammlern ist dieser Ort als Wulfenit-Mine bekannt. Ich entdeckte in den Stollen und auf der Halde etwas Kupfererz ebenso immer wieder Bleiglanz. Eisenerz ist auch was Weniges vorhanden jedoch in Mengen die kaum auf gewinnbringende Tätigkeit hindeuten.
Trotz eher kleinerer Stollen ist Einiges an Vortrieb geleistet worden und dies wahrscheinlich hauptsächlich zum Nutzen der Mineralien-Enthusiasten. Es liegen einige offene Gruben innerhalb des Konzessionsgebiets. Im Rohstoffinventar ist an der Position vom Revier Saturno 27037 Mangan vermerkt.
Ob der damalige Konzessionsinhaber Juan Rueda aus Pechina je Gewinne erzielte bleibt ein Rätsel. Fest steht, unter Mineralien-Enthusiasten ist der Ort in aller Munde und auch Industrieinteressierte finden allerlei spannende Überbleibsel.
Und allerletzt eine traurige Nachricht an dieser Stelle,
Die Tage um den 4. Mai 2025 wüteten verehrende Brände an den Hügeln dortiger Bergwerke. Die, bei unserem Besuch Mitte April, in solch Pracht erscheinende Vegetation ist leider, dem Feuer geschuldet, zu Nichte.
Das Bild von Eva zeigt das wütende Feuer an den Hängen der Sierra de Gador oberhalb Gador.
Die Staumauer Isabel II oberhalb des Ortes Nijar war mir bereits am 4. September 2011 ein Beitrag Wert, dieser zu finden im Blog auf Die Staumauer die nie Wasser stauen wollte . Damals stellte ich rudimentär die Geschichte dieses, 1850 eingeweihtes Bauwerk zusammen. Bis heute ist der Stausee trocken geblieben so blieb auch die wuchtige Mauer bis Heute ohne nennenswerte Funktion.
Die Mauer schliesst an ein langes Kanalnetz welches ein Hauptkanal und ein Sickerwasserkanal umfasst. Beide Kanalsysteme blieben die letzten 175 Jahre mehrheitlich trocken.
Beide Kanäle lassen sich zu Fuss bis an deren Endpunkte bewandern. Ich war diesmal nicht in solch sportlicher Laune zumal mich vorwiegend die Bergwerke interessierten.
Auch die Überlaufkanäle sahen über Jahrzente kaum Wasser. Nichts desto trotz blieb die Anlage, trotz der langen Aufgabe-Zeit, in beachtlich gutem Zustand.
Auch das Verwaltungsgebäude steht noch immer.
Zwar etwas ramponiert doch noch immer sind beide Etagen zu erkennen. Die Annahme das dieses Gebäude, im Gegensatz zur Staumauer, weit ins 20. Jahrhundert noch genutzt wurde scheint naheliegend denn nicht unweit finden sich Bleiglanzbergwerke die geschätzt bis etwa 1920 in Betrieb waren. Das Verwalterhaus könnte in letzter Epoche als Knappenhaus gedient haben.
Die zahlreichen Gruben liegen in greifbarer 200-Meter Nähe.
Alle Bleiglanzgruben sind über Zahlreiche Förderschächte erschlossen.
Einer dieser Förderschächte ist in mitten des Haspelgebäudes platziert.
Die steilen Abbaugesenke wiederum können per Fahrstollen erreicht werden.
Gut verborgenes Mundloch Fahrstrecke zum Abbaugesenk.
Die ans Gesenk anschliessenden Zwischenstrecken sind in knappem Querschnitt gehalten und eher beschwerlich zu befahren.
An die Zwischenstreckenenden schliessend liegen zugemüllte Schächte an. Im Illustrierten Schachtboden fanden wir, zwischen Felsbrocken, die Knochenreste eines Esels.
Ein kleiner Plan (gross machen, anklicken), aus meinem Gedächtnis heraus gezeichnet, gibt eines dieser steilen Gesenke wieder. Die Grubennummer 371 basiert auf die Vorkommen-Nummerierung des aktuellen (1984/85) Rohstoffinventars Almeria / Garrucha.
Na wenn eine, eine Reise tut und ich war wieder mal in Almeria um Industrierelikte aufzusammeln. Eine dieser Sehenswürdigkeit liegt im nördlichen Teil der Sierra de Gador und amtete, bis Ende 19. Jahrhundert, als Blei-Abbau und Schmelzwerk. Die Besonderheit, das grosse neuere Schmelzwerk ist noch grösstenteils erhalten und auch die zahlreichen kleineren Bleiglanzgruben lassen sich, eher unbequem, bekriechen. In diesem Sinne hier eine kleinere Fotostrecke zumal die historischen Zusammenhänge kaum überliefert sind.
Das neue Schmelzwerk im Ort «La Barriada de Alcora» ist noch heute in gutem Zustand und auf dem Luftbild eindeutig erkennbar.
Die einzelnen Anlageteile, Baujahr ca Mitte 19. Jahrhundert sind plausibel zuordnungsbar.
Auf der Erzvorbereitungsfläche steht eine, erstaunlicherweise, noch nicht geklaute Steinmühle.
Als Eigenart gilt indessen die gut erhaltene Ofenanlage mit all den anliegenden Betriebsbauten.
Doppelschmelzofenanlage
Hinter den Öfen steht der Kamin des einstigen zentralen Kesselhauses der Dampfmaschinen.
Lagerhaus der Schmelze.
Bescheidene Küche des Arbeiterhauses.
Im Gebäude an die Strasse angrenzend, damals vermutet Wohnen Kader, ist aktuell ein Bed and Breakfast untergebracht.
Schmelze Buenavista
Die zweite Schmelze am Gipfel des Hügels Buenavista (799 müm) ist leider deutlich ramponierter.
Diese einzelne Schmelzanlage verfügt über ein Kondensationskanal und ein eingestürzter Kamin auf der Gipfelspitze. Der Schmelzofen selbst ist verbrochen einzig etwas Schlackenmaterial liegt um den Ofenstandort herum verstreut.
Bleiglanz-Gruben
Die Schmelzwerke verfügten über ein rund 2 Quadratkilometer grosses Bleiglanz-Einzugsgebiet.
Zumeist in kleineren Gruben bauten die Knappen, in engen Stollen, das benötigte Rohmaterial ab.
Die steilen Erzgänge wurden zumeist mit Schächten angefahren und mittels Handhaspel gefördert. Im Bild Gebäude mit mittig liegendem, sehr tiefem, Schachtbau.
Manche dieser Tiefbauten können zusätzlich über Stollen oder Gesenke befahren werden.
Auf meiner kleinen Karte sind einzig die besuchten Gruben und die dazugehörigen Schmelzen abgebildet. Insbesondere in Südwestrichtung finden sich weitere zahlreiche Gruben verschiedenster Grösse.
Es war schön, es war zu schön um nicht irgendwelchen alten Untergründen nachzujagen. Schon lange war mir eine Uranmine in Erzählungen hängengeblieben und doch ergab sich nie sinnvolle Gelegenheit diesen Erzählungen näher auf den Zahn zu fühlen. Nun denn, das schöne Wetter, die dringend benötigte Häuserkampfpause und schlicht die Lust am Autofahren trieb mich in verborgene Täler ob Menzenschwand. In Menzenschwand steht das bekannte, einzigartige Radonbad welches Wasser von besagter Uranmine nutzt.
Im Tal des Krunkelbachs findet sich die ebenso benannte Grube. Der Weg dem Krunkelbach entlang liegen zahlreiche alte Stützmauern die von einer damals intensiven Landwirtschaftlichen Nutzung zeugen. Der Bergbau in diesem Tal indes ist, trotz der Nähe zu St. Blasien, eher von neuerem Datum.
Berichtet wird von einer Uranerzentdeckung um 1957. 1990 war das endgültige Ende des Grubenbetriebs. Ich hoffte auf zugängliche, wenn doch potentiell widerspenstige, Stolleneingänge.
Da es sich um eine moderne Grube handelte war einzig ein Stollenmund angelegt und dieser Stollenmund war, wie sichs gehört fürs Freiburger Regierungspräsidium und wie ich vor Ort herausfand, richtig fett Zurenaturalisiert.
Einige Wässerchen plätschern aus Stollennahen Ritzen doch auch diese Ritzen sind zu eng um ins Werk zu gelangen. Die 4.3 Kilometer Stollen verteilen sich auf 9 Sohlen die alle per 240 Meter tiefen Blindschacht erschlossen waren. Der Schacht wiederum ist nur über das eine Mundloch erreichbar. Dies Mundloch ist heute reichlich zugeschüttet.
Die Halde ist gegenwärtig, wie mir ein anwesenden Mineraliensammler zu berichten wusste, begehrte Uranfundstelle.
Oberhalb der ehemaligen Grubenanlage und der Installationsfläche steht noch immer die Trafostation diese jedoch aktuell für das Radonbad amtend, vermutlich zum Betrieb einer Tauchpumpe. Die Wasserfassung fürs Radonbad ist mir auch, in greifbarer Nähe zum Trafo, aufgefallen indes ist diese Fassungsstelle nicht im Stollen.
Wie sichs gehört für ne Uranmine mit Radonbad lag mein Interesse bei der Erfassung einer möglichen Radioaktivität gemessen am ausströmenden Stollenwasser. Die Werte schienen indes nicht weiter abnorm. Nachdem mein Gerät gut 3 Minuten am Wasser ruhte erschien ein Wert von 0.46 Mikrosieverd. In meiner Wohnung liegt in gleichem Zeitraum eine Dosis von 0.26 Mikrosieverd auf.
In meinem QGISchen sind die Uranerzgänge der Grube Krunkelbach als rote Linien dargestellt. Alle Erzgänge waren über das einzige Mundloch erschlossen. Das Radonbad wiederum liegt mittig Menzenschwand.
Trotz der schönen Landschaft blieben die Stollen verborgen und doch, kein Hinderungsgrund zu weiteren Entdeckungen also folgte ich dem Wasserfluss vom Krunkelbach zur Alb der Alb entlang.
Unterwegs der Alb folgend auf kurvenreicher Strecke verbirgt sich eine prächtige verlassene Industrieanlage die einer genaueren Erkundung bedarf. Bei meinem scheuen Besuch fiel mir auf das gewisse Teile noch in voller Geschäftstätigkeit standen womit eher tiefe Einblicke auf einen Sonntag zu verschieben seinen. Nichts desto trotz weckte dies Bauwerk mein Interesse tiefergreifend.
Auf der Gemarkungsübersicht Baden, etwa Stand 1900, wird das Bauwerk bei Tiefenstein als Gasfabrik genannt. Ich hätte dies Gebäude eher als Weberei oder Spinnereiwerk klassifiziert auch auf Wikipedia wird, nach einer Hammerwerkepoche von einer Spinnerei berichtet. Tatsache ist, der Alb entlang ist Bergbau, anhand der anzutreffenden Flurnamenbeschiderungen, allgegenwärtig.
Nicht unweit an der Alb-Einmündung in den Rhein liegt ein weiteres Relikt vergangener Industriegeschichte.
Die letzten Überbleibsel des Papierwerks Albbruck rangen weit zum Himmel heraus. Auch dies Objekt eher eine Sonntagsexkursion da doch hin und wieder etwas Baumaschinen herumschleichen.
Gemarkungsübersicht Baden wieder, die Ansicht des damaligen Papierwerkes welches auf dem Areal des früheren Stahlwerks, 1866 eingegangen, zu stehen kam.
Ein Foto aus dem ETH-Bibliothek-Fundus zeigt die Papierfabrik im Jahre 1925.
An Stelle der Papierfabrik wirkte bis 1866, wie bereits erwähnt, ein Stahlwerk. Dies Stahlwerk verarbeitete eine Vielzahl verschiedenster Erze.
Die spärliche Überlieferung des Eisenwerks findet sich etwa auf der Michaeliskarte 1837 bis 1843. Dargestellt die Öfen als Sterne zwischen den Gebäuden.
Diese Eisenschmelze war auch für Schweizer Erze zuständig. So sind unter anderem Hungerberger Bohnerze zu hochwertigen Eisenprodukten in Albbruck verarbeitet worden.
Mein damaliger Artikel zu den Küttigen-Erzen, Schwerpunkt Stollenbauten, gibt’s unter: Hungerberger Unterwelten
En Dank denen die Teil des Ganzen waren und en Dank denen dies Aufgleisten.
Ich war in dieser Geschichte, zugegebenermassen, mehrheitlich Touristin.
Aber, nichts desto trotz, ich machte en paar schöne Bilder und ich entdeckte wieder Neues.
Die Reise führte diesmal erst ins Silo 12 als Ausstellungsort der damaligen Läufelinger Gipsproduktion. An der Hauenstein-Passstrasse liegt eine ehemalige Siloanlage die noch wenige Exponate der nahegelegenen Gipsproduktion zeigt.
Gar nix Gips und trotzdem schön anzuschauen, die noch funktionsfähige Dieselmotörchengetriebene Rüttelsortieranlage oberhalb der Einzel-Silos.
Obschon ein Gipswerk in Läufingen den Baustoff produzierte, stammte das Rohmaterial vom 4.5 Kilometer entfernen Zeglingen. In dieser Tagebaugrube liegen zwei von mir, vor Urzeiten, befahrene Stollen offen. Die Stollen waren somit Ziel unserer Bergbau-Flachlandexkursion.
Oben gibt’s ein Stollenwerk und unten gibt’s auch so ein Untertagewerk. Im Bild das untere Mundloch des längeren Untertagewerks.
Im Innern des unteren Stollens die geräumigen Grössen die an die Baustoffproduktion der 1980er erinnern.
Der Stollen wird zwar schmäler und gefährlicher doch noch immer ist deren Grösse auf wuchtiges Rollmaterial ausgelegt. Im hinteren Teil sind reichlich Spuren einer 60er Bahn vorhanden.
Leider endet diese feine Strecke an einer, vom Fuchs bewohnten, Versturzstelle.
Ob dieses Werk merklich zum Gipsabbau beitrug oder einzig als Transportstrecke diente ist heute nicht eindeutig ersichtlich. Gips ist im Stollen allgegenwärtig anderseits führt der Stollen geradewegs in den östlichen, heute renaturalisierten, Steinbruchteil. Möglich das der Stollen in der letzten Betriebsepoche als Transporttunnel diente.
An der Brucheinfahrt steht noch ein allerletzter Mast der Seilbahnanlage die bis ca. 1980 den Gipsstein ins Werk nach Läufingen transportierte.
Auf meinem QGISchen, gross machen, anklicken, ist die Steinbruchkontur in Pink wiedergegeben. Oberer Stollen ist orange visualisiert und der untere lange Stollen tritt im Plan feuerrot zu Tage.
Auch die, seit etwa 1980, rückgebaute, total 4461 Meter lange Seilbahn, ist eingezeichnet, dunkelblaue Linien.
Nächste Station, Kienberg, auch ein von mir verschiedentlich besuchtes Bergwerk. Und auch wieder die Freude eines Wiedersehens war gross.
Da ich dies Bergwerk erstmalig im 2010 besuchte kurz mein Fazit, die LED Lampen waren damals richtig Schrott und die Fotoapparate waren ein kleinwenig weniger Schrott. Aktuell 2025 siehts richtig geil aus.
Und auch die schöne Rollenschnauze, Kipploren und Schienen sind unverändert am Ursprungsort.
Die Stollen eher Förderstrecken, mittels Abwurf, den Tagebau erschliessend, sind noch intakt.
Wieder mein Plänchen mit rot einzeichneten Stollen. Die auf dem Berg liegenden Dolinen sind nicht eindeutig auf Stollen zurückzuführen. Heute sind unterhalt im Steinbruch keine Stollen ersichtlich die in Richtung Dolinen ziehen.
Da ich neulich mich der Anlage im Verdelecho-Tal annahm und die Geschichte irgendwie ziemlich unfertig wirkte hier en Blick über weitere Berge dortiger Region. Ein Blick auch mit ganz tollen Fotos dortig ansässiger Bergbauanlagen.
In der Sierra de los Filabres verbergen sich unzählige Eisenminen die, Ende des 19. Jahrhunderts den Kolonialen Bergbau einläuteten. Dieser Eisenerzabbau wurde im grossen Masse von Britischen Gesellschaften initiiert, allen voran sticht die „Alquife Mines and Railway Company“ hervor.
Ich kenn, dank verschiedener Erkundungen, einige aber längst nicht alle Minen in der Südflanke Sierra de los Filabres zwischen Gergal und Olula de Castro.
Die Bergwerke liegen mehrheitlich verstreut im unwegsamen Gebirgsgelände. Im 19. respektive anfangs 20. Jahrhundert führte der Transport des mittelwertigen Erzes über ein weitverzweigtes Seilbahnennetz. Ab Seilbahntalstation wechselte das Roherz auf Bahnwagons der Linie Linares – Almeria. In Almeria letztlich gelangte das Roherz auf Schiffe welche die englischen Hochöfen belieferte. Die mir bekannten Minen waren allesamt defizitär. Die Mischung aus Abgeschiedenheit, aufwendiger Transport , und geringer Erzertrag Untertage machten den Bergbaubetrieb unrentabel. Die ersten Betriebe im Gebirge schlossen um 1920 trotzdem blieb die „Alquife Mines and Railway Company“ in der Region bis in die 1980er präsent, dies Hauptsächlich an der Tagebau-Grube Marquesado.
An dieser Stelle einige vom mir besuchte Gruben im Überblick.
Mina de los Malagueños
Die Grube liegt im Westen der Rambla de Gergal.
Noch erhalten ist der Schrägfahrschacht, der 40 Meter tiefe Förderschacht und einige wenige Stollen. Der Erzgang ist mehrheitlich leergeräumt und die Strecken in Folge weitläufig eingebrochen. Im Bild Schrägfahrschacht, ca auf Höhe Sohle 2, Plan gibt’s auf malegenos.pdf
Mina Arturo, auch bekannt als Paco y Yo
Kleine Grube mit markanter Erzader östlich der Rambla Gergal
Die Grube ist noch grösstenteils erhalten und einfach zu befahren. In dieser Abbaustelle dominierte Handarbeit und Handförderung. Strecken sind nicht für Rollwagen ausgelegt.
Gruppe Soria
Dieser Bergabaubetrieb zählt zu den grössten in der Region. Der Erzgang schneidet den Barranco La Val im rechtwinklig.
Zahlreiche Ruinen zeugen von einst geschäftigem Treiben. Stollen sind wenige erhalten insbesondere im Kilometerlangen Abbau ist kein Durchkommen mehr möglich. Der ca 20 Meter tiefe Schacht ist indes noch über Umwege fahrbar. Plan gibt’s auf sir_thomas.pdf (zweiter Plan)
Sir Thomas Querschlag
Noch weiter östlich, ein schmales Tal hinauf zwängend, liegt der lange Querschlag mit Namen Sir Thomas. Auch dieser Bergwerk sticht hervor durch seine Grösse.
Der Querschlag Sir Thomas schneidet zwei Erzgänge, im Bild die Ausmauerung unter Tagnahen Erzgang 1. Querschlag Sir Thomas ist fahrbar bis kurz vor Tagfernem Erzgang 2. Die Abbauten sind grösstenteils verfüllt. Plan sir_thomas.pdf (erster Plan)
Sir Thomas Tagesspalten
Auf rund 120 Meter ob dem Querschlag Sir Thomas finden sich verschiedene Installationen einer früheren Abbauepoche.
Im Bild, Seilbahnverladesilo Seilbahn Soria. Plan entsprechend sir_thomas.pdf (erster Plan)
Mina Cristina
Das Minenareal ist riesig trotzdem zeugen die einzelnen Stollen, fasst alle fahrbar, von sehr bescheidenem und unrentablem Abbau.
Der Erztransport erfolgte über ein unsinniges Bremsberggewirr einer Achterbahn ähnelnd um, im Verderecho-Tal, auf Maultieren weiterzuführen. Diese Maultiere schleppten die gewonnenen Erze weiter zur Seilbahnstation Arroyo del Verderecho.
Bremsberge Mina Cristina, gross machen, anklicken.
Dies Stollenwerk liegt im Verderecho-Tal an der Route fleissig, zwischen Cristina-Bremsbergverlader und Seilbahnstation Arroyo del Verderecho, pendelnder Maultiere. Der Stollen, obwohl sehr gross und durchaus bedeutend, ist auf keiner Karte aufgeführt. Den Namen Mina Cortijo de Jose Maria Martinez bezog ich auf den Anreiner-Cortijo mit Namen Cortijo de Jose Maria Martinez.
Im Bild die Halde mit darunterliegenden verlassenen Olivenbäumen.
Die grosse Halde lässt ein ebenso grosser, weitläufiger Untertagebau erahnen. Leider fehlte bei unserem Besuch die Schaufel um das verschüttete Mundloch aufzuwältigen. Einzig ein scheuer Blick durch die enge Versturzspalte war uns gewährt.
Heute weiss ich, der Stollen, von mir benannt nach dortigem Cortijo, entspricht der Erzgang-Richtung Pompeyo. Folglich zielt die Fahrstrecke zu den Bergwerken Pompeyo und La Vinagre. Ob die Strecke bis 40 m unter den Schachtkopf La Vinagre oder gar noch weiter bis Pompeyo 2 führt, gilt dies Jahr im April herauszufinden.
Arroyo del Verdelecho
Diese Anlage ist, wie bereits im Vorvorbeitrag beschrieben, dreh und Angelpunkt einiger in der näheren Umgebung ansässigen Minen.
An der Anlage treffen verschiedene Seilbahnen und Saumpfade zusammen. Mittig stehen zwei von einst drei Röstöfen die dem Eisenerz den Schwefel entzogen.
In greifbarer Nahe zur Anlage Arroyo del Verdelecho liegt ein kleines Dorf das einst den Bergleuten von nah und fern Quartier bot. Heute ist diese kleine, halb zerfallene Siedlung Paradies eines jeden Urban-Exers.
Eine Geschichte die seit geraumer Zeit auf Publikation wartet hier in Kurzform schnell zusammengestellt. Ein Ort der, in seiner beeindruckender Grösse, tiefe Einblicke in die Koloniale Eisenerzgewinnung am Fusse der „Sierra de los Filabres“ gewährt. Und ein Ort vergessen jeglicher Zivilisation. Kurz, ein bedeutender Montan-Industriestandort der Zeitepoche Ende 19. Jahrhundert / Anfang 20. Jahrhundert.
Bild, Silo
Und, lohnenswerte Bilder, schlicht eine Geschichte die sich zu erzählen lohnt.
Im engen Tal des Arroyo del Verdelecho steht eine markante Röstofengruppe.
Heute stehen noch zwei von drei, rund 8 Meter hohen, Röstöfen. Der dritte Ofen fiel vor einigen Jahren still und unerwartet in sich zusammen.
Die Ofengruppe gehört zu einer wichtigen Eisenerzsammelstelle die Erze von verschiedenen Bergwerken, klassischer Erzgangstollenbau, einsammelte und je nach Qualität weiter verarbeitete, respektive weitertransportierte.
Im Bild, geschmolzenes Schwefel auf der Halde
Namentlich ist das gewonnene Eisenerz stark mit Schwefel verunreinigt was die Qualität und somit den Handelswert mindert.
Mit Hilfe der Ofen konnte der Schwefel heraus geschmolzen werden um qualitativ hochwertigeres Erz zu gewinnen.
Die zwei im oberen Bild ersichtlichen Öfen sind unvollständig. Zur Funktion eines Erzbrandes ist ein obere Stahlhut von Nöten. Leider sind die Stahlhüte, welche den nötigen Wärmestau erzeugten, demontiert.
Kompletter Röstofen mit Stahlturmaufbau im Werk „Lucainena de las Torres“
Ein Exemplar eines solchen Stahlblech-Aufbaus findet sich in der rund 40 Kilometer entfernten Eisenerz-Mine „Lucainena de las Torres“.
Doch die Arroyo del Verdelecho-Anlage war mehr als nur Röstanlage.
Oberes Erzsilo, mittig Ofen, rechts im Bild Betriebsgebäude.
Ein komplexes System verschiedener Silos, 60er Bahnen und Seilbahnen ermöglichte die effiziente Sortierung der Eisenerze nach Qualität und nötigen Weiterverarbeitungsschritten.
Gesamtanlage mit Umladestellen und Silos.
Die Arroyo del Verdelecho-Anlage war Knotenpunkt verschiedener Erzzulieferer aber auch Bergwerksbetrieb mit einer 2000 Meter langen Hauptstrecke die einen Erzgang in Süd-Nord-Richtung anfuhr.
Die Hauptstrecke fuhr verschiedene Erzgangabbaustellen an. Die Strecke verfügte einst über ein60er Geleise welches bis, auf Tag mittels ausgedehnter Wendestrecke, das obere Silo erschloss.
Die Abbauten verlaufen vertikal in Höhen bis zu 30 Meter ab Grundstrecke.
In der Luftbildansicht mit einer Rekonstruktion der heute rückgebauten Seilbahnen und Grubenbahnen, wird die Anlage in ganzem Umfang ersichtlich. Um mittels beladener Grubenbahn den Höhenunterschied bis aufs höchstgelegene Sortiersilo zu überwinden, war eine ausgedehnte Wendeschlaufe im flacherem Gelände nötig.
Die in Südrichtung führende, 11 Kilometer lange Seilbahn führte das veredelte Eisenerz an den Eisenbahnverlader „Funte Santa“.
Die Seilbahn westlich ziehend mündete am Bergwerk Pompeyo. Die ein stückweit dem Bachlauf folgende Stollenbahn transportierte per Maultier ankommende Erze der nördlichen Minen Cristina.
Mein Übersichtsplänchen (Karte stand 1895 bis 1910) zeigt die Anrainerminen die Erze zur Arroyo del Verdelecho-Anlage transportierten.
Die Minen waren, entgegen den gehegten Erwartungen, nie wirklich gewinnbringend. Die Erzgänge erwiesen sich als zu mager für die industrielle Ausbeutung. Auch die Qualität des gewonnenen Rohstoffes vermöchte wenig zu überzeugen. Demgegenüber standen massive Aufwendungen, Untertagebergbau, Transportwege und Brennholzverschlingende Röstverfahren.
Mein Händchen ist doof, ergo lange Genesungszeit in der Folge wenige Untertageabenteuer.
Aber, en einigermassen stimmiger, schematischen Grubenplan des Bergwerks Gonzen war längst überfällig. Mein damalig vom Eprecht abgezeichnetes Stollenschema war doch sehr schematisch und erst noch in die Jahre gekommen.
Trotz meinem Pfötchen, en QGIS kann ich noch bedienen. Dank einer schöneren Vorlage ist en Plänchen entstanden mit Bremsberge.
Den Bremsberge spielen definitiv die Hauptrollen im Gonzen alles andere sind Nebenrollen.
Und weils so geil ist, Bremsberge in deren ganzer Pracht.
Wobei ich nie so recht weiss, tritt ein Bremsberg in Erscheinung oder nennt sich die schiefe Transportebene doch eher Gesenk.
Nun, als minimale Kennerin des Werkes sind mir die Finessen möglicher Bremsberge eher schleierhaft.
Ob Bremsberg oder Gesenk, alleweil, die Teils sind Geil.
Weils so geil war, deutsche Behörden fleissig mitlesen und öfters richtig am Rad drehen, en paar Bildchen zum Aufgeilen.
Herrliches Wetter, herrlicher Sonnenschein, auf Schwimmbädlichem Sitzeck.
Nicht minder attraktiv die geheim illustren Ecken in verschneiten Landschaften.
Und, tolle Innenansichten, Bildchen eine Hauptstrecke, etwas Wasser und die passende besinnliche Stimmung.
Traumhafte Thermal-Bademöglichkeiten zu Hauf.
Und die Aussichten, auch so Träumchen.
Das nicht alle Vorurteile, trotz Lauterbach und Ampelidioten, sich bestätigen beweist die Tatsache dass ich mancherorts zuteil bin und dies dank neugieriger Menschen die genau die richtige Portion des zivilen Ungehorsams kultivieren.
Und wie sagte einst die Dame die mir, im Teenager-Alter, als musikalisches Idol diente,
„Die Frage ist nicht, was wir dürfen, sondern was wir mit uns machen lassen“
Seiet alle so wie Nena und flext weg was die Flex hergibt.
Eines jedoch haben sie gelernt, die Baden-Württemberger.
Seit kurzer Zeit können auch sie taugliche Geoportale bauen und feine WMTSer zur Verfügung stellen.
Lange her dass ich mich den Blog annahm, manchmal da sind die Themen eher lau und die Lust eher gering abgesehen davon bin ich immer noch an der Monstergeschichte „Die Metalle des oberen Albulatals„.
Aber, Weihnachten ist aller Jahre und während die einten den Weihnachtsbaum begaffen steigen andere durch stählerne Tore.
Vor bisschen mehr als 10 Jahre reparierte ich das Törchen am Zugang Gipsbergwerk Felsenau. Die Freude jedoch war von kurzer Dauer. Die Ortgemeinde nichts-dankend nahm mein Handwerkstück zu besten und wechselte in Folge den dortig mir zugänglichen Schlosszylinder aus. Nun der Zugang blieb mir und meinen Freunden ab 2014 mehr oder minder verschlossen. Zwar war uns allen dies Bergwerk sehr detailliert bekannt doch über ne feine Flasche Gemeindewein hätt auch ich mich gefreut.
Die Tage zogen ins Land und eine Weihnachtliche Wildschweinbegrüssung artikulierte meine Lust längst überfällig.
Wildschweine sind sehr scheue Tiere, demzufolge waren die Schlafplätze im Mundlocheinschnitt bei unserer Ankunft verlassen. Der Wildschweinnische Lebensraum indes mehr als offensichtlich.
Bald war klar, die Wildschweine teilten Wegerechte, tierische und menschliche umso grösser die Begeisterung als wir schwubs drinne, im heimeligem Dunkel, standen.
Der Zugangsstollen, gut abgestützt, steht noch. Im Innern gut, riechbar, der Fuchs welcher sich durchs untere Löchlein ins Bergwerk, an den Wildschweinen vorbei, immer wieder hinein und herausschmuggelt.
In der grossen Bremsberghalle Sohle A liegen einige Blöcke mehr am Boden was eindrücklich die herrschenden Gefahren in grossen Gipsgruben verdeutlicht.
Gips arbeitet ausgelöst durch Wasser und Feuchtigkeit da sind Stollendeckenbrüche keine Seltenheit. Problem hierbei, die Blöcke die von der Decke purzeln sind einige 100 Kilo schwer da nützt der beste Helm nichts.
Sohle A zuhinterst lebt der Fuchs, wenn immer möglich sollte die kleine Tier nicht in Angst und Schrecken versetzt werden. Im A zuhinterst liegt ein Schacht offen welcher ins B führt. Ein Sturz durch diese Bodenöffnung ist für Mensch und Tier tödlich. In diesem Sinne, bitte diese Strecke im A meiden.
Auch schön, Blick aus der Trafostation in Richtung Bremsberghalle. Links im Bild am Gegenende des Geländers der Bremsberg in Sohle B führend.
Und abschliessend en Grubenplan der, in Sommermonaten, befahrbaren Strecken. Die weiteren rund 45 Stollen-Kilometer, Sohle C bis Sohle E plus Zwischensohle, liegen ganzjährig unter Wasser.
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