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Das breite Spektrum meiner Interessen als stetig wachsende Linkliste.

Archiv der Kategorie 'Steinerne Unterwelten'

S-charl und noch mehr Sehenswürdigkeiten

am 13. September 2023 unter Steinerne Unterwelten abgelegt

Nun wieder mal ists Zeit für nen kleinen Beitrag hier. Das Innere des Mot Madlains, war en paar genüssliche Tage, Thema. Tage an denen viele Bilder entstanden und etwas Handfeste Erkundungsarbeiten ihren Anfang nahmen.

Das Bergwerk Mot Madlain zählt zu den grösseren Bleigruben auf Schweizer Boden. Die Betriebszeit bewegte sich, mit Unterbrüchen, zwischen 1100 und 1838 wobei anmerkend nach Betriebsschluss  immer wieder neue scheue Versuche der Reaktivierung unternommen wurden.

Aber erstmals, weil’s so schön war , en paar Fotos und wenig Blabla.

Grube Mot Madlain

Die oft abgelichtete Dreierweiche mit Speerkeil in der Zone Johanneszech

Grube Mot Madlain

Tagesstrecke Johanneszech

Grube Mot Madlain

Seitenstrecken alte Abbauten

Grube Mot Madlain

Höhenüberwindung mit Steigbaum neben den Laufbrettern

Grube Mot Madlain

Fahrstrecke in Abbauten

Grube Mot Madlain

Absoluter Höhepunkt, der Dom in der Johanneszech

Grube Mot Madlain

Der Dom aus der Umkehrperspektive

Grube Mot Madlain

Zwischenabbau im Mittelfeld

Val da Poch

Wie üblich eine Hammerhafte Landschaft im Bachbett des Val da Poch

Val da Poch

Und ja, Arbeit war auch so angesagt. Noch sind wir am Aufwältigen des Erbstollenausgangs im Val da Poch. Der Erbstollenausgang ist bis dato nie gefunden worden. Umfangreiche Geländeerkundungen führten uns letztlich zu einer offenen Spalte die in etwa die vermute Wassermenge herausdrückte.

Leider liegt der eigentliche Stollen noch tief in der Schuttmasse im Felsspalt begraben.

Val da Poch

Nichts desto trotz, der abgeführte Schutt und Steinehaufen wuchs nach 2 Tagen beträchtlich an.

Val da Poch

Ein Rätsel indes bleiben die Felsarbeiten am gegenüberliegendem Fels-Spickel.

Val da Poch Erbstollenspalte

Innenansicht des Spaltes  Blick nach oben gerichtet.  

Und wie üblich, darf nicht fehlen in nem Luisa-Beitrag der obligate Grubenplan

Plan Gruben Mot Madlain

Plan in PDF und grösser, Plan anklicken.

Und mein Bericht vom 2022 zum Thema Erbstollen als PDF auf:

erbstollen_V1.pdf

Valdera / Buffalora im 2023

am 20. August 2023 unter Steinerne Unterwelten abgelegt

Es ist bereits en Weilchen her als ich die Stollen zu Buffalora, im 1500 genannt Valdera, aufsuchte. Verschiedene Missionen bewegten mich weiterhin etwas tiefer ins Gelände zu blicken. Unter anderem suchten wir den aktuellen Blick auf Areal anlehnend ans Originalfoto von 1934. Damals blieb die Bergwerksanlage untertage grösstenteils verborgen.

Buffalora Gruben 1934

Foto 1934 mit Stollenmundlochmarkierungen

Die Position der damaligen Fotografen war, anhand des damaligen Protokolls schnell gefunden womit wir unser Bild der Installationen Stand 2023 knipsen  konnten.

Minenanlage 2023

Der Weg zum Fotostandort führte vom Aufstieg Piz Daint, westlich abzweigend, auf ein Plato welches bereits 1934 die Aufmerksamkeit der Fotografen bewegte.

Buffalora

Auf der Karte die braune Route führt an den Fotografenpunkt. Die orange Linie führte uns am Vortag durch ein Teil des Minenfeldes. Die roten Sterne symbolisieren Bergbauspuren, verstürzte Mundlöcher.   

Abgesehen von der Neugierde weit fern der Minenanlage ist mein Motiv zur Erkundung dieser Industrieanlage dass Verständnis fürs damalige karge Leben um 1520. Damals fristeten die italienischen Bergleute ein ärmliches aber stolzes Dasein.   

Grundstrecke Michael I

Es werden zwar gewaltige Investitionen zur Rationalisierung des Eisenerz-Förderbetriebs getätigt doch im produktivem Abbau wirkten kleinere Gemeinschaften die zeitweilig in bescheidener Behausung vor den Mundlöchern lebten.

Bingenfeld Buffalora

Zahlreiche solcher Mauerüberbleibsel finden sich an verschiedenster Minenbauten.

Plan Minieras da Fier

Der wuchtige Michael II Stollen verfügte über solch ein Vorgebautes Haus in Masse 5.36 x 5.36 m.

Gebäude Michael II

Im Foto die zwei Gebäudekannten vor dem Mundloch.

Um eine Vorstellung zu erlangen wie solch ein Betrieb in einer so weitläufigen Anlage hätte aussehen können, ist mir neulich ein Bild einer kleinen US-Silber-Mine begegnet die von einer Familiengemeinschaft bewirtschaftet wurde.

bergbauunterbetriebe

Die Gemeinschaft bewirtschaftet ums Jahr 1890 eine einzelne Schachtanlage. Viele solche Gemeinschaften säumten weite Nordamerikanische Berghanglandschaften. Das US-Foto dürfte an nem Sonntag kurz vor oder nach Kirchengang entstanden sein. Das Leben ist karg und aufs minimale beschränkt trotzdem packten einige Familienmitglieder die beste Kleidung hervor um sich Stolz vor gefülltem Erzkübel abzulichten.

400 Jahre vorher aber grossomodo nicht weit unterschiedlich könnte die Szenerie in Buffalora stattgefunden haben. Es gab damals, unbestritten, keine Fotoapparate und die Bergleute dürften merklich bescheidener gelebt haben. Doch klar ist, im Bergwerksbetrieb war allen eine Aufgabe zuteil, die Knaben schleppten die Erzhunde, die Frauen klaubten das Erz auf der Halde und die Männer waren im Stollen als Hauer unterwegs. Das irgendwo im Hintergrund grosse Investoren federführende Funktionen übernahmen, in Gegensatz zur US-Aufnahme, lässt sich anhand vermuteter, an die Wand gekritzelte Akkordabrechnungen auf Buffalora vermuten. Trotzdem blieb die Knochenarbeit an den Italienischen Bergleuten hängen.

Und, Aufwärtsblickend, Zwischenstand, dank der alten Autophon Barryvox 457 KHz Lawinensuchgeräte ist wahrscheinlich das verschüttete Mundloch Strecke Rafael II (Sohle 4) auch schon aufgespürt.

Mundloch Rafael II

Folglich kann eine weitere richtig grosse Halde einem uns untertägig bekannten Stollensystem zugeordnet werden.

Den Gesamtplan Version 2 2023  gibt’s auf: https://www.luisa.net/wp-content/uploads/2023/08/Buffalora_plan2023_V2.pdf

S-charl, der Weg ist das Ziel

am 11. Juni 2023 unter Reisen, Steinerne Unterwelten, Vergangenes abgelegt

Kleine Bildergeschichte ohne Stollen, ohne viel BlaBla und doch nicht minder Fotogen.

Zweck der Mission ein Vortrag über Buffalora, den ich hier als PDF zur Einsicht stelle.

Flüelapass

Flüelapass gibts nicht nur reichlich Freizeitverkehr. Schnee und Eis sind immer noch dominate Gäste in solch Höhen.

Kurhaus Tarasp

Wie üblich musste ein Besuch im Kurhaus Tarasp sein. Jugenderinnerungen, 1979, damals schon fasziniert von Unterwelten, wusste ich um die unterirdische Erschliessung aller Kurhausbauten. Aktuell beschränkte ich mich auf Aussenspaziergänge.

Kurhaus Tarasp

Die Inn-Brüche war um die 1979er deutlich standfester.

Wenn doch meine Reise dem Bergbauörtchen S-charl galt.

Schmelze S-charl

Und da war Bergbau definitiv beherrschendes Thema also, klar, die obligate Begehung der ehemaligen Blei/Silber-Schmelze durfte nicht fehlen.

Schmelze S-charl

Nicht nur Bergleute schreiben, auch Schmelzer neigen zu grosser literarischer Verewigung. Was hier steht, respektive den Zusammenhang, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Text steht an einer Innenwand des Ofengebäudes.

Wohnblock S-charl

Auch der Bergmanns-Wohnblock aus 1674 ist immer wieder en Foto wert.

Wohnblock S-charl

Der nächtliche Abendspaziergang war logisch auch ganz im Zeichen alter Bergbaupfade.

Laterne

Zurück im Ort entlockte die Strassenbeleuchtung mein Interesse.

Albulapass

Aus gemachten Erfahrungen bevorzugte ich den Rückzug über den degradierten Albulapass (von Blau-Kantonsstrasse zu Weiss-Gemeindestrasse).

Der besagte Buffaloravortrag gibts als PDF auf: Buffalora.pdf

Ursera 2023

am 03. Juni 2023 unter Steinerne Unterwelten abgelegt

Eine kleine Bildergeschichte

Eines der eher grosseren hiesigen Minengebiete liegt eingangs Ferreratal und ist immer wieder ein Besuch wert. Entgegen des Tal-Namens galt dies Bergwerk, seit vielen Jahren, dem Kupfer und Silbererz. Die Gegend ist voll tiefer Bergschönheit und die Industrieanlage, Blütezeit 1865 bis 1868, ermöglicht einige Interessante Einblicke.

Ursera

Blick von Halde aus in Richtung verfallener Schmiede.

Das Bergwerk gilt als eines der wenigen Beispiele kolonialen Bergbaus in der Schweiz, welches, in der kurzer Betriebszeit, 1865 bis 1868, Unsummen investierte. Die britische Bergbaugesellschaft „John Taylor“ scheiterte nach nur 3 Jahren am fehlenden Ertrag aus der Gewinnung von Kupfer und Silber. Auch der Nachfolger Lenicque um 1884 scheiterte. Trotzdem inspirierte dies Bergwerk, seit vielen Jahrhunderten, immer wieder zu kurzen Betriebsepochen.

Schmelzofen Ursera

Alter Schmelzofen Betriebsepoche um ca 1700 über deren Erfolge ist nichts bekannt.

Ob je grössere Erträge in der Vergangenheit resultierten ist nicht stichhaltig überliefert. Urkundlich werden die Buntmetall-Stollen erstmals um 1605 erwähnt.

Rollbahn Ursera

Rollbahn-Trasse

Der grosse Investitionsschub mit der Rollbahn, der, bis dato steilsten Seilbahn der Schweiz und der Extraktionsanlage im Tal erfolgte zwischen 1865 und 1868 durch die britischen John Taylor Gesellschaft. Geblieben sind beeindruckende Zeugen damaliger Industriekultur.  

Noch heute stehen einige Stollen, mehr oder minder gefährlich, zur Weitererforschung offen. Besonderes Augenmerk und noch einigermassen Familientauglich gilt dem prächtigen Bethlehem-System.

Bethlehemsystem

Der weitaus ältere und noch zugängliche Bethlehemteil findet sich gut versteckt im Wald hinter den wichtigen Installationen.

Bethlehemsystem

Im Abbau welcher steil in die Tiefe führt sind prächtige Ausblühungen zu beobachten.

Bethlehemsystem

In der Bethlehemförderstrecke, die Tagseitig verbrochen ist, liegt noch das Holz-Schienensystem aus der John Taylor-Betriebszeit.

Bethlehemsystem

Der Stollen führt entlang versetzter Abbaugesenke aus, vermutet älterer Betriebsperiode.

Ursera

Plan des Bethlehemstollensystems, Plan gross machen, Plan anklicken

Ein Augenmerk ausserhalb der Stollen gilt der neu rekonstruierter Seilbahnbergstation.

Seilbahnstation

Auf dieser Plattform wurde das Erz auf die Kessel der Pendelseilbahn verladen. Gut sichtbar die halbrunden Kesselnischen zur Befüllung  der Seilbahnkübel.

Seilbahnstation

Seitenansicht der Verladeplattform.

Karte Ursera

Kleine Übersicht der Bergbauzeugen, Karte gross machen, Karte anklicken.

Vorbeitrag Ursera 2018

Horgener Tiefsichten

am 02. April 2023 unter Steinerne Unterwelten abgelegt

Einst lag in tiefer Felsumgebung, unterm dem Örtchen  Horgen, mässig brauchbare Kohle verborgen. Armut, Weltkriege und Rohstoffknappheit verleitete mach fleissiges Gemüt, Staatsstellen, wie auch Kapitalreiche Investoren zum Abbau dieses Brennstoffes. Zwischen Jahren ca. 1700 bis 1947 entstanden unzählige Stollen unter dem Ort Horgen. Heute ist ein kleiner Teil des, ehemals 80 Kilometer langen Stollennetzes, Museumsbetrieb. Viele Stollen sind verfallen, verfüllt oder schlicht unbekannt. Also immer wider Gelegenheit für Einblicke in diese unbekannten Gefilde.

Heilige Barbara

Im Schutze der Heiligen Barbara suchten wir, ein illustres 3er Grüppchen, nach Erkenntnissen.

Stollen Käpfnach Horgen

Auf langer Hauptgerade Rotwegstollen lag die zu erkundende Stelle noch fast 1 Kilometer im Berge. Namentlich liegt noch immer die Verbindung zwischen dem zusammengewachsenen Bergwerken Käpfnach und Gwandlen tief im verborgenen. Es ist zwar anzunehmen dass eine Verbindung zwischen den beiden Bergwerken besteht, so soll dies auch überliefert sein, doch so richtig durch ist in Neuzeit niemand gekrochen.

Stollen Käpfnach Horgen

Die Hauptstrecke in Richtung Bergwerk Gwandlen ist heute noch Originalbelassen. An den Seiten ist Versatz aufgeschichtet welcher seit 1947 vor sich hin bröckelt und die Fahrstrecke verstellt.

Stollen Käpfnach Horgen

Alte Stempel aus Zeiten des Betriebs zeugen von brüchiger Decke. Die braune erkennbare Schicht ist nicht die Kohle, viel eher dürfte diese, im Sandstein geklemmte, Schicht des Mergels zugehörig sein.  Die Kohle selbst lang einst, vor dem Abbau, auf Bodennähe heute sind diese Hohlräume kompakt versetzt.

Stollen Käpfnach Horgen

Allmählich jedoch  füllt sich die Hautstrecke mit Abraum. Ein Durchkommen wird immer mühsamer und zunehmend Kriechintensiv. Die noch fahrbare Stollenhöhe variiert zwischen 40 und 50 cm.

Stollen Käpfnach Horgen

Das nicht alles von der Decke kommt zeigt dies Bild. Noch steht eine Streckenabschnittstafel an einer 4er-Kreuzung. Diese Zone diente eindeutig zur Entsorgung des Abraums. Wo zusätzliche Deckenfestigkeit gewünscht war liegen die Strecken bis Dach kompakt versetzt. Generell jedoch gestaltet sich die Befahrung der Verbindung Käpfnach – Gwandlen, durch die noch offene Strecke, schwierig bis unmöglich. Auch wir mussten, über die gewählte Route, den Rückweg antreten ohne die Gwandlenhauptstrecken zu erreichen.

Bergwerk Horgen

Plänchen gross machen, Plänchen anklicken.

Die Blau markierten Strecken sind heute bekannt. Orange Linien sind bis Dach ausgestopfte Hauptstrecken und Schwarz markiert sind noch unbekannte Stollen. Käpfnach ist das grosse Feld im Norden von welchem aus wir starteten. Gwandlen ist Südwestlich angesiedelt. Die kürzeste Verbindung ist leider markant Orange, ergo bis zuoberst verfüllt. Die Hoffnung dass eine Parallele Abbaustrecke, westlich von Orange, fahrbar ist, bleibt. Die Erste am Abzweiger zu Orange zeigte sich, bei letzter Erkundung als zu Kriechintensiv. Bleibt zu hoffen das die letzte westliche Abbaustrecke fahrbarer ist.  

Der Vollständigkeitshalber der Plan mit Luftbildunterlegung.

Bergwerk Horgen

Plänchen gross machen, Plänchen anklicken.

Vorgeschichten zu Horgen

Gottshalden Horgen Part II

Horgener Geheimnisse

Käpfnacher Kohlen

Val de Travers

am 13. März 2023 unter Reisen, Steinerne Unterwelten abgelegt

Noch eine Geschichte zu der neulichen Flachlandwochenende-Exkursion. Diesmal führt die Geschichte ins Asphalt-Bergwerk La Presta und umliegende, etwas entspanntere,  Abenteuer.

La Presta ist heute ein eindrückliches Besucherbergwerk mit einigen schicken Extras wie etwa den Schinken im Asphalt gekocht.

Bergwerk La Presta

Der Schicken im Asphalt gekocht, ursprüngliches Festessen am Tage der heiligen Barbara 4. Dezember im Bergwerk La Presta.

Jenes was nicht Besucherbergwerk ist erkundeten wir, soweit wie möglich, an einem der bekannten Weihnachtstagen der Beitrag  dazu unter Weihnachtliches Bitumen

Nun gut, heute das Besucherbergwerk mit etwas Bildern,

Bergwerk La Presta

Der Hauptbesucherteil folgt der Hauptstrecke welche zuletzt für Pneufahrzeuge ausgeweitet wurde. Der Asphaltabbau bestand mit Unterbrüchen zwischen den Jahren 1830 bis 1986 die letzten Jahre als reiner Pneufahrzeug-Betrieb.

Bergwerk La Presta

Felsanker zeugen von letzten Betriebstagen.

Bergwerk La Presta

Wie erwähnt waren in letzten Jahren ausschliesslich Pneufahrzeuge untertage im Einsatz. Dieser wuchtige Radlader wird lieblich die Bergkatze genannt.

Bergwerk La Presta

Zu den gesammelten Artefakten finden sich indes auch noch ältere Gerätschaften wie etwa diese zwei Grubenhunde.

Bergwerk La Presta

Modernerem Datums, die zwei V4 Pressluft-Kompressoren mit dazugehörigem Drucktank.

Das Bergwerks erlebte einige Handänderungen bis im Jahr 1873 als die britische Gesellschaft  Neuchâtel Asphalte Company Ltd. die Anlagen übernahm. 1960 wurde die Neuchâtel Asphalte Company Ltd. an die englische Tarmac Gesellschaft verkauft. Bis in die Jahre 1986 betrieb die Tarmac die Asphaltproduktion.

Die Stollen des Bergwerks La Presta umfassen, teils auf mehrere Sohlen verteilt, eine Fläche von 1500 Meter x 800 Meter.

Bergwerk La Presta

Stand der Untertagebauten im Jahre 1975 (Plan gross machen, Plan anklicken).

Leider waren bereits um 1920 etliche Einstürze dokumentiert. Diese sind auch nachfolgendem Plan erkennbar.

Bergwerk La Presta

Plan gross machen, Plan anklicken

Das aktuelle Besucherbergwerk umfass die nordwestliche Abbauzone. Südöstliche Bereiche sind nach Ausserbetriebsetzung der Entwässerungspumpen relativ rasch abgesoffen. Inwieweit östlich, höher gelegene Felder zu erreichen sind, entzieht sich meiner Kenntnis.

Webseite Asphaltminen  https://www.mines-asphalte.ch

Ortswechsel

Wer ins Val de Travers reist wird kaum am Absinth vorbeikommen. Endliche Destillerien dampfen feine Hochprozenter im Tal der fetten Bergwerke.

Gaudentia Persoz bietet Einblicke ins Geheimnis des Destillierens feiner Absinther.

Distillerie d'Absinthe Persoz Sàrl

Im Bild eine Destillierapparatur aus Gaudentia Persozs Fundus.

Die Webseite https://absinthelaptite.ch

Und auch so, eine Empfehlung wert,

wer en feines Hotel sucht und Forellen über alles mag liegt im Örtchen Champ du Moulin genau richtig.

Hotel de la Truite

Im Hotel de la Truite gibt’s feine Zimmer, auch so feine Forellen in aller Variationen und etwas Industrieromantik.

Webseite https://www.la-truite.ch

Saint-Sulpice

am 12. März 2023 unter Steinerne Unterwelten abgelegt

oder es ist aller Tage Weihnachten

Und wieder eine Bergbaugeschichte, ich kann ja unmöglich aller Tage bessere Welten bauen also freue ich mich auf aller Tage Weihnachten.

Auch wieder das legendäre Bergbau-Unterland-Wochenende, immer noch im Val de Travers. Ursprung dieses Objektes, eine Heiligabend-Befahrung, konkret am 24.12.2018.

Und wie üblich viel geile Untertagebilder also viel Untertagebilder und wenig Bla.

Bergwerk Saint-Sulpice

Bei so viel Taschenlampen war Lichtspiel Pflicht und der Ventilator Wetterstrecke ein willkommenes Bestrahlungsopfer.

Bergwerk Saint-Sulpice

Das ehemalige Zementsteinbergwerk diente in letzter Phase als weitläufige Champignonzucht. Etliche Artefakte aus dieser Nutzungepoche stehen noch heute in den Spitzbetonierten Hallen rum,

Bergwerk Saint-Sulpice

was Inspirationen schafft zu kunstvoller Ausleuchtung.   

Bergwerk Saint-Sulpice

An der Decke hängt noch ein Plastiklüftungskanal mit viel Effektpotential.

Aber eigentlich galt unser Hauptinteresse dem Bergbau und weniger der Landwirtschaft.

Bergwerk Saint-Sulpice

Zwischen obere und untere Pilzchensohle steht noch der alte Verbindungsschacht, auch wieder clean in Spritzbeton verpackt.

Bergwerk Saint-Sulpice

Schön das dies Pilzchen-Bergwerk en kleiner Durchschlupf kennt welcher ins alte 19.Jahrhundert Werk alter Zementsteiner führt.

Bergwerk Saint-Sulpice

In dieser Zone kommt richtig Bergbaufeeling auf.

Bergwerk Saint-Sulpice

Hallen in wuchtigen Formaten mit kristallklaren Bergseen im Hintergrund.

Bergwerk Saint-Sulpice

Eine weitere Sehenswürdigkeit offenbart sich mir bei Nach-Befahrung im alten Trakt. Der Hauptförderstollen Nummer 3 ist bei Strassenunterfahrung mit Kunstvoller Verstärkung ausgebaut. Leider ist der Durchgang ins noch ältere Untertagewerk zugemauert.

Ziel meiner Nachbefahrung lang eigentlich an ganz anderem Eck. Damals als unser illustres Grüppchen jedes noch so kleine Loch durchstöberte lang die letzte und tiefste Zone des Bergbaus im verborgenen. Das letzte Feld Nordost war leider unerreichbar. Nach sportlicher Schuttbekletterung fanden wir zwar eine Tunnel der das Feld, so vermutet, erschliessen würde doch der Tunnelboden lang rund 2.6 Meter unter uns und eine Leiter um durch den schmalen Spalt ins Tunnelinnere zu gelangen fehlte.

Nun eine erneute Befahrung mit fleissigen Gehilfen sollte dies Rätsel knacken und die Leiter an Ort und Stelle schaffen.

Bergwerk Saint-Sulpice

Mit Hilfe der mühsam in Position gebrachten Stahlleiter gelang uns den Einstieg ins Tunnelreich.

Bergwerk Saint-Sulpice

Dem Tunnel, ca. 70 Meter, und einer, ca. 40 Meter langen, Versturzzone folgend erreichten wir, mein Begleiter und ich, dies mächtige Bergwerk. In quadratisch angeordnetem Pfeilerbau sich kaum Verstürze ausmachbar. Dieser Bergwerksteil verfügte über elektrisch Licht, Lampen hängen hin und wieder an den Isolatorenträgern. Leere Sprengstoffkisten wie auch alte Blech-Fässer stehen sporadisch rum. Ausser den Schienen schien alles noch beisammen zu sein. Diverse Jahreszahlen, zwischen 1941 und 1949, mögliche Hinweise auf die Auffahrungsjahre, finden wir an den Wänden.

Die Entfernung Stollenbrunst zu Mundloch Hauptstrecke 2 liegt bei 1.2 Kilometer.

Bergwerk Saint-Sulpice

Plan gross machen, Plan anklicken.

Mein QGIS-Plänchen visualisiert die Bergwerksausdehnung soweit mir bekannt. Die gelben Punkte markieren unpassierbare Verstürze in wichtigen Strecken. Die blauen Glück-Ab-Symbole markieren unbefahrbare Mundlöcher. Die roten Glückauf-Zeichen stehen fürs offene Mundloch doch effektiv Zugang in die grosse Untertagewelt gewährt nur noch Mundloch 5 ganz im Osten.

Der vollständigkeitshalber eine kleine Aufzählung der Zugänge von West nach Ost:

  • Hauptstrecke 1 = Heute Wasserreservoir
  • Hauptstrecke 2 = Schiesskeller bis zu gelbem Punkt
  • Hauptstrecke 3 = Aussen verstürzt / innen Zugemauert nach Strassenunterfahrt
  • Hauptstrecke 4 = Aussen verstürzt
  • Hauptstrecke 5 / Ehemals Wetterstrecke = Befahrbar bis Schluss

Und der Weihnachtsbeitrag gibt’s unter Saint-Sulpices Zementer und weitere Pilze

Mine du Mont Noiraigue

am 11. März 2023 unter Steinerne Unterwelten abgelegt

Nein es ist nicht Weihnachten doch für gut befunden, keines Hausfriedensbuchs würdig, wars Teil des fast schon legendären Flachlandwochenendes unter Bergbaufreunden.

Für mich Anlass um wieder ein Bergbaubeitrag zu verfassen so richtig losgelöst von aller Politik einfach nur weils mich Interessiert.

Allen Anfangs steht eine Zementfabrik die, Mitte des 19ten Jahrhunderts, ein Bergwerk, zur Zementsteinförderung, auffuhr. Dies Bergwerk war bereits am 25.12.2016 Anlass eines Besuches und dieses Bergwerk war auch dies Jahr en Besuch wert.

Mine du Mont Noiraigue

Und noch immer ist der einzige Zugang zur Anlage über einen Deckeneinbruch in mitten des Waldbodens.

Mine du Mont Noiraigue

Doch wer den Einstieg wagt findet sich in einer beeindruckenden Untertagewelt wieder. Ich hab bei dieser Befahrung richtig viele Bilder generiert was die Auswahl sichtlich erschwerte.

Zurück zum Bergwerk,

Mine du Mont Noiraigue

Der Untertagezementsteinbruch verfügt über mehrere Sohlen. Diese Sohlen waren einst von einem Zweiteiligen Bremsberg erschlossen. Bildmittig die Bremsbergaufzugsanlage am Kopf. Zwischen den zwei Geleisen sind Meterdicke Mauern bis zur Decke aufgezogen. Heute sind Teile der Bremsbergneigung Meterhoch mit Einbruchschutt bedeckt. Zur Gestaltung dieses Bildes stehe ich auf solch einem Schuttkegel.

Mine du Mont Noiraigue

Noch steht am Bremsbergkopf Seiltrommelbock und sonstige Artefakte aus Anfangszeiten der Elektrizität.

Mine du Mont Noiraigue

Die Gegenseite, Bremsberg abwärts offenbart ebenwürdige architektonische Sehenswürdigkeiten. Unter dem Rundbogen teil sich der Bremsberg in eine Unterstrecke und eine Oberstrecke.

Mine du Mont Noiraigue

Bildchen zeigt den unteren Bremsberg, Unterstrecke.

Mine du Mont Noiraigue

Der Tiefe folgend öffnen gewaltige Raumhöhen. Es ist anzunehmen das verschiedene Streckenabschnitte über elektrisches Licht verfügten. Die Stahlkonstruktion recht im Bild könnte als Isolatorenträger geamtet haben.

Mine du Mont Noiraigue

In den untersten Sohlen finden sich immer wieder gedichtete Staumauern. Wasser war bei unserem Besuch zwar vorhanden doch eher selten. Versturzmasse indes drückt immer wieder aus Deckeneinbrüchen hervor.

Mine du Mont Noiraigue

Auch öfters sperren grosse Schutthügel die unbeschwerte Befahrung. Trotzdem, ein absolut sehenswertes Bergwerk im kleinen Ex-Industrieort Noiraigue. Einzig bitteres, all die schönen Blech-Öldosen die an Weihnachten 2016 am Bremsbergkopf standen sind heute zusammengeklaut.

Auftage ist das Dörfchen Noiraigue auch ein ausgedehnter Industriearchäologie-Spaziergang wert. Abgesehen von all den noch heute erhaltenen interessanten Wasserkraftanlagen stehen noch Gebäude aus der Zementära.

Mine du Mont Noiraigue

Hauptwerkhalle der ersten Zementfabrik ist heute ein Sägewerk mit verzweigtem Schienensystem. Inwieweit die Schienen vom Bergbau stammen kann ich nicht weiter bestimmen.

Mine du Mont Noiraigue

En Blick auf den Plan, eine Luisianische Interpretation eines eher verrunzelten Originals, gross machen, anklicken,   zeigt die Grössenordnung der Stollen und die aktuelle Versturzkante. Der 246 Meter lange Hauptförderstollen bleibt aktuell unerreichbar und auch der Bewetterungsstollen aus 19. Jahrhundert ist verstürzt. Nach Aufgabe des Bergwerks um ca 1900 wurde 100 Meter östlich um 1905 ein neues Bergwerk aufgefahren und die Zementfabrik beim neuen Mundloch neu gebaut.

Beitrag der Weihnachtsbefahrung 2016 mit Namen Heimische Erdöle

Zinnwalder

am 04. Dezember 2022 unter Reisen, Steinerne Unterwelten abgelegt

Manchmal da gibt’s Geschichten die ich nicht erzählte obschon sie durchaus erzählenswert wären.

Der Grund in dieser Umstandsverknüpfung liegt in meinem Naturwesen welches zu machen pflegt, was gesagt wird ich nicht zu machen hätte.

Ominöser Kompromiss, viele Bildli und scheiss auf Pläne.

Zinnwald

Die Einblicke sind faszinierend und die  Laufkilometerdistanz locker dreistelig.

Zinnwald

Und lang, noch länger und am längsten.

Zinnwald

Noch liegt mancherorts die Technik herum der letzten Bauepoche.

Zinnwald

Einbruch

Zinnwald

Grundstrecke Türstockeinsturz

Zinnwald

Aufklappte Weichen

Zinnwald

Fahrten in obere Flözzonen

Zinnwald

noch mehr Fahrten

Zinnwald

Und allerletz zu Forschung Buffalora, mach Text ist belangloser als vielleicht vermutet.

Zweifelsohne, Fotos sind schön und ich nervte mich heut dass nicht wieder in der Lage war mich der befahrenen Lage zu erinnern.

Eine Buffalorageschiche

am 06. November 2022 unter Steinerne Unterwelten abgelegt

oder die Dynamik einer verlorener Colaflasche und die damit verbundene Entdeckung der Strecke Michael I.

Vorweg, Streckennamen sind Neuzeit, von uns, der Buffalora / Valdera -Truppe, kreiert. Der Name für die heute nachweislich tiefste Strecke eines aktiv Eisenerzförderndes Bergwerks ist von uns, oder genauer, von Cristian, als Michael I getauft worden.  Die Namensgebung diverser Stollen demzufolge in den Jahren 2000 bis 2022 etstanden. Die Strecke Michael I galt als verstürzt und unerreichbar. Versuche diese aufzuwältigen scheiterten in verschiedenen bekannten Zeitepochen. Die Bergleute um die Jahre 1520er indes wussten um deren Bedeutung und deren Stabilitäts-Problematik.

Michael I Buffalora

Verfallenes Mundloch Michael I rechts von meiner Partnerin im Herbst 2020. Links sichtbar die riesige Abraumhalde der Strecke Michael II.

Buffalora Gruben 1934

Auch am 15.09.1934 waren wahrscheinlich alle Mundlöcher des Hauptbergwerks bereits verfallen. Einige wenige Sondierstollen indes waren, und sind heute noch offen. Auf dem Foto von 1934 sind kaum Spuren möglicher offener Mundlöcher sichtbar.

Aber, an dieser Stelle, nach kleiner Ausschweife, zurück zur gut verborgenen Colaflasche. Damals, ich berichtete auf „Die verlorene Colaflasche“ warf jemand eine Colaflasche in einen, an Michael II anschliessenden Blindschacht. Die Offenlegung dieses Schachtes brauchte keine Colaflasche zu Tage stattdessen tauchten neue Schachtbauten auf. Auch diesmal waren die Schachtbauten abwärtsführend mit Sand verfüllt. Am 24.9.2022 beschloss ein kleiner Teil unserer Truppe weiter abwärts in die Schachttiefe zu graben mit wahrhaftig durchschlagendem Erfolg. Auch dieser Blindschacht führte weiter auf eine fast schon bedeutend, legendäre Strecke.

Klar ist, die Colaflasche bleib bis heute unentdeckt stattdessen gelang der Durchstich auf Michael I und damit waren neue, richtig bahnbrechende Erkenntnisse möglich.

cogischacht

Im Detail, die Michael I Strecke schliesst an die Verlängerung des Cogi-Schachtsystems. Der heute gut abgedeckte Parallelschacht zum Cogischacht diente als Abwurf. Die Verladestelle auf Michael I ist eng und alles andere als komfortabel was auf eine eher nebensächliche Förderstrecke hindeutet. Auch die Halde Michael I ist deutlich kleiner als der Michael II Abraumhaufen.

Grundstrecke Michael I

Auf Sohle 1, Michael I, bleibt die Stollenhöhe sowohl in die bereits vermessene Tagesstrecke wie auch in die noch nicht vermessene Bergstrecke lange bescheiden niedrig. Indessen ist alles mit Laufbrettern für die Grubenhunte ausgebaut. Bergseitig wie auch Tagseitig weitet sich die Strecke jedoch auf Aufrechtstehend-Höhen.

Grundstrecke Michael I

Bergseitig liegen verfüllte Abbauten in vertikal steigender Richtung an. Eine mögliche Abbau oder eine Abwurföffnung ist mit Holzdacht robust und 500 Jährig verschlossen.

In Tagrichtung knickt die Michael I Fahr-Strecke rechtwinklig.

Grundstrecke Michael I

Zur effizienten Überwindung der Richtungsänderung sind gebogene Holzplanken eingebaut. Die sichtbare Geradeaus-Strecke endet nach 18.6 Metern in Stollenbrust. Trotz fehlender Vermessung der Bergstrecke spricht viel für eine, nie vollendete Umgehungstrecke welche den Verladeplatz mit niederer Stollenhöhe hätte umfahren sollen.

Die Strecke Michael I kann nach heutigem Erkenntnisstand als letztes Aufbäumen des Valderabergbaus um ca. 1520 betrachtet werden. Einige Spuren deuten auf umfangreich projektierte Bauvorhaben zur Rationalisierung der Förderlogistik. Bauvorhaben jedoch die, mangels Ertrag, nie Vollendung fanden.

Grundstrecke Michael I

Fest steht, wo die Gesteinsschicht genügend stabil wirkte, weisst die Strecke Michael I ähnlichen Charakter wie die Strecke Michael II auf. Schmale aber über 2 Meter hohe Stollenteilstücke sind  keine Seltenheit.

Grundstrecke Michael I

Tagseitig jedoch bröckelt der Stollen und Abstützungen wurden nötig. Der Zustand wird immer desolater bis Unpassierbarkeit, 150 Meter vor Tag, dominiert.

Es ist anzunehmen das bereits um 1500 die Einsturzgefahr beträchtlich war. Viel Holz ist, trotz trockener Verhältnisse eingebrochen. Spuren etwelcher, ruhesuchender Fledermäuse sind keine auszumachen.

Erstes Mysterium

Michael I verläuft weit weg vom reichen Erzgang 1.  Erzgang 1 erreichte Tiefen weit unter Michael I und bleibt somit in Nominaltiefe Rekordhalter unter den  Erzgängen. Erzgang 1 war reich an Ausbeute und, anzunehmen, hauptsächlich über Michael II erschlossen.

Zweites Mysterium

Michael I verengt am Verladeplatz und weitet wieder Bergseitig. Die Verengung basiert auf hohe Schuttmengen in der Strecke dies über eine Länge von rund 80 Metern. Das Abführen des Schuttes wär eine einfache Aufgabe gewesen stattdessen bauten die Knappen das Laufbrettersystem auf der Schuttanhäufung neu. Das Projekt der Schuttumfahrung wurde  auf 18.6 Metern vorgetrieben jedoch nie fertiggestellt.

Ich bin nicht die einzige Stollenplanzeichnerin. Kein Zweifel, während des Bergwerkbetriebs existierte bereits eine Stollenkartierung, zu genau passen die Strecken auf einander.

Heute ist auch klar, die von uns genutzte Einstiegsstrecke Rafael I war bereits zu Betriebszeit Einstieg, respektive Notausgangsstrecke. Zwar sollte  Rafael I den Erzgang 1 anfahren doch der Vortrieb erwies sich als zu Aufwendig so wurde stattdessen die Abteufung an Michael II realisiert. Michael II wie auch Michael I waren ständiger Einstürze ausgesetzt. Auf Michael II sind Tagseitig verschiedene, nach einander erfolge, Stützarbeiten zu beobachten. Auf Michael I ist bis zur Stunde noch kein durchkommen an Tagnahe Zonen denkbar.

Zeichensetzende Bergknappen

Überall finden sich, vornehmlich auf glatten Wänden, Zeichen, Schriftzeichen, Symbole oder Handwerkssignaturen. Auch auf Michael I liegt so eine, von uns entdeckte Stelle.

Grundstrecke Michael I

Wie üblich lassen sich auf diese Darstellungen kaum sinnvoll einordnen. Fest steht, die Zeichnung stammt aus der Betriebszeit oder knapp danach irgendwo um 1540. Der Stollen wurde, zu Betriebszeit, über Cogischacht verfüllt und das Mundloch Michael I verfiel bald nach Betriebsaufgabe um 1571. Folglich blieb bis zum 24. September 2022 der Stollen über 500 Jahre unerreichbar. Der, auf dem Foto dokumentierte 12 geteilte Kreis ist Teil einer Zeichen, Buchstabengruppe, die auch wieder einer Interpretation entbehrt.

Michael I

Was da stehen soll, respektive ob da überhaupt etwas steht, ist heute kaum auszumachen. Sicher ist, um 1500 konnten die wenigsten Bergarbeiter flüssig Lesen und Schreiben trotzdem gibt einige halbwegs interpretierbare Zeichen auf anderen Strecken. Die bis anhin beobachteten Zeichen sind auf http://blog.ateliereisen.ch/wp-content/uploads/2022/07/schriften_haspel_V2.pdf dokumentiert.

Interessantes Detail indes offenbart sich bei Betracht des Grubenplans.

Michael I

An genau dieser Wand, bei Punkt 2125, ist die letzte mögliche Grubenhunt-Ausweichstelle ehe der Verladeplatz folgt. In Strecken um die 300 Meter Länge zirkulierten einige Grubenhunde die mühsam aneinander vorbei navigiert wurden. Ausweich-Laufbretter sind keine beobachtet worden und so musste das leere unförmige Transportgefährt aus den Laufbrettern gestemmt werden um dem vollen Fahrzeug die Vorfahrt auf den Laufbrettern zu gewähren.

grubenhund

Dies Manöver geschah mit einem, vermutet hier dargestelltem Hunt, bei besagter Stelle. Dieser von mir dargestellte Grubenhunt basiert auf den, von Martin Schreiber gefundenen, Hunt in den Gruben des Mot Madlain. Zeitepoche wie Stollenform würden mit Valdera-Bergbau korrespondieren.

Den Hunt ist von mir Massstabsgetreu durch alle Hauptstrecken, sowohl im Grundriss wie im Seigerriss geführt worden. An keiner Stelle verhakelte das Gefährt an Wand oder Stollendach.

Die Achskonstruktion entspricht der, auf Michael II gefundenen, Unterlagscheibe und der Spurnagel basiert auf mein bescheidenes Mittelalter-Schmiede-Wissen.

Seigerriss Valdera-Bergwerk

Die heute bekannten Strecken in der Seigerissdarstellung  lassen einige Rückschlüsse auf damaligen Verhältnisse um 1520 zu.

Seigerriss Valdera-Bergwerk

Das damals für damalige Verhältnisse moderne Eisenerz-Bergwerk war nach allen Regeln bekannter Bergbaukunst konzipiert. Die Sohlendifferenzen bewegen sich, wie von Agricola beschrieben, regelmässig im 16 Meter Abstand. Die Firstbauzonen sind in fortschrittlicher Holzbaukunst ausgebaut und die Fahrstrecken waren alle, je nach Abbauperiode, mit Rollwagen ausgestattet. Fahrstrecken sind entweder Ausgezimmert, Höhe 1.4 Meter, oder geschrämt, 2 Meter.

Kurz um ein modernes italienisches Bergwerk aus einer Zeitepoche als die Italiener sich weltführend  in der Eisenproduktion positionierten.

Und ein Bergwerk welches, so wies aussieht, mich zum Buchschreiben bewegen wird. Zuviel ist nun das angehäufte Wissen zu dieser Anlage.

Unterlagen dazu:

Der Plan aktuelle Fassung https://www.luisa.net/wp-content/uploads/2022/10/Buffalora_plan2022_V5.pdf

Der Seigerriss https://www.luisa.net/wp-content/uploads/2022/11/Buffalora_plan2022_V5_seiger_uebersicht.pdf

Der Grubenhund http://blog.ateliereisen.ch/wp-content/uploads/2022/11/grubenhund.pdf

Die Schriften http://blog.ateliereisen.ch/wp-content/uploads/2022/07/schriften_haspel_V2.pdf

Valdera, der Bergbau lebt

am 14. August 2022 unter Steinerne Unterwelten abgelegt

Es sind einige, grössere und kleine Bergbausachverständige am Werk.

Mung

Dieses kleine Kerlchen scheint die Geheimnisse des Steinebrechens längst gelüftet. Alleweil, deren Halde lässt ein grösseres Untertagewerk erahnen wenn doch ich definitiv nicht reinpassen werde.

Fest steht, die kleinen Kerlchen, es gibt einige davon, sind mir in Sachen Neugierde ebenbürtig.

Buffalora / Valdera Aussenansichten

am 14. August 2022 unter Steinerne Unterwelten abgelegt

Schönes Wetter, ein Probeessen und die Neugierde lockten zu lockerer Spazierrunde über Stock und Stein des ehemaligen Industrieareals Valdera. Eine Anlage die sich zwischen 1300 und 1560 der Eisenproduktion verschrieben hatte und aus Bergwerk, Dorf und Eisenschmelzen bestand.

Valdera

Diesmal folgen wir, Christina und ich, der damaligen Wasserversorgung des Dorfes Valdera dem Bach „Aua da Murtaröl“ entlang bis zur ausgedehnten Bergbaulandschaft.

Eisenminen Valdera

Im Hochmoorgebiet wird, in weiter Ferne, der Munt Buffalora, aktueller Namensgeber fürs Gebiet, sichtbar, rechts davon die Bergbaulandschaft.

Ich steuerte in die, bis anhin eher wenig erforschten Nebenstollen, Zug-Maragung und Zug Westsondierung Hauptmine.

Karte Minieras da Fier

Namentlich lag meine Wegstrecke, blau auf der Karte dargestellt, zwischen all den bin anhin erfassten Erkundungsstrecken.

Maragun Minieras da Fier

Startpunkt folglich, auf sportlicher Tour, der Mysteriöse Stollen Maragun (Punkt Nummer 8 nach Daniel Schläpfer) welcher in kaum bearbeitbaren Fels geschlagen wurde und dies ohne erkennbare Spur eines Wertschöpfenden Erzes.  

Minieras da Fier

Etwas unterhalb zu Maragun drückt eine Wasserquelle aus vermutet alter Stollenbaute.

Minieras da Fier

Des weiteren finden sich vereinzelt Anzeichen eines Tagebaus. Sinn und Zweck dieses Aufschlusses bleiben rätselhaft.

Minieras da Fier

Auf Höhe Michael I aber 150 Meter Ost entblösst eine riesige Pingenlandschaft viele damalig unterirdische Geheimnisse.

Minieras da Fier

Die Überdeckung war schon damals wenige Meter so das Abstützungen, im Lauf der 500 Jahre, zusammenbrachen und für eine durchfurchte Bodenansicht  sorgten. Im Hintergrund Sichtbar die Haldenlandschaft des Hauptbergwerks.

Die Haldenresten am Anfang des Pingenzugs deuten auf durchfahrenen Schiefer in grosser Menge. Doch auch wieder, keine Spur des begehrten Erzes.

Minieras da Fier

Etwas seitlich liegend, nahe Punkt 15 nach Schläfper, wieder ein Steinbruch unbekannten Zwecks.

Roter Stein

Erwiesen ist, am Roten Stein begann die Bergbauära. Dank des Reichtums am Erzausbiss entstand die mächtige Industrielandschaft mit dazugehörigem Dorf Valdera.

Minieras da Fier

Noch heute findet sich reiches Erz um den Roten Stein herum.

Minieras da Fier

Die Siegfriedkarte Erstausgabe nennt diese Position „Ehemalige Eisengruben“ und bezeichnet zwei Ruinen im heutigen Nationalparkteil.

Minieras da Fier

Die Siegfriedkarte ist reichlich ungenau. Beide Gebäudekonturen, eher grösser, sind feststellbar an Ostseite des Munt Buffaloragrats.

Minieras da Fier

Die Gegenseite ist eine ständig nachrutschende Steinhalde absolut Bauwerkunfreundlich.

Fast jedes, erkennbar grössere Stollenwerk besass ein eigenes Gebäude. Einige lassen sich im Felde recht eindeutig Rekonstruieren. Je nach Stollengrösse, respektive Gewerkgrösse, sind die Bauten grösser oder kleiner.

Minieras da Fier

Westlich des Hauptbergwerks sind 4 eher kleinere Halden erkennbar, nach Schläpfer 61 bis 64. Zwischen der tiefsten Halde und dem vermuteten Mundloch ist ein Bauwerk erahnbar. Dieses Gebäude war vor das Mundloch gebaut und sollte als Wohnmöglichkeit den Knappen dienen. Das Gebäude im hiesigem Fall könnte eine maximale Grundfläche von 2 x 3 Metern aufgewiesen haben.

Der Bau wird knapp 3 Personen mit Küche und Material Unterschlupf gewährt haben.  Es ist aber davon auszugehen dass keiner der 4 Stollen tiefer als 15 Meter ins Bergreich führte. Alle 4 Halden sind eher klein und ohne jede  Erzspur, folglich dürfte hier eine eher kleinere Arbeiterschaft gewirkt haben.

Unsere bekannten Stollen Michael II und Rafael I verfügen beide auch über ein vorgebautes Gebäude. Beide sind jedoch im genannten Fall deutlich grösser. Wovon Michael II mit Hausgrundfläche 5.36 x 5.36 Meter eindeutig heraussticht. Aber, der Stollen ist, heute bekannt, fasst 500 Meter in den Berg führend was eine grössere Belegschaft erforderte.

Die verlorene Colaflasche

am 03. August 2022 unter Steinerne Unterwelten abgelegt

Schon wieder eine Buffalorageschichte aber diesmal eine kurze.

Die Vorgeschichte, einer warf eine Colaflasche in einen Schacht worauf diese auf nimmer wieder verschwand.

Ein Team neugieriger Menschen machte sich auf um diesem Mysterium auf die Schliche zu kommen und schaufelte den, im Schacht liegenden, Schutt heraus doch die Colaflasche blieb immer noch verschwunden. Indes führt der somit geöffnete Schacht in ein weiteres System unter der Hauptstrecke ergo die Schlauflerei ein lohnendes Unterfangen.

Cogischacht ab Michael II

Wir, Sepp und ich, stiegen ab um dies kryptisch anmutende Stollenwerk zu vermessen. Vielleicht wär die Colaflasche uns irgendwo in unbekannter Nische entgegen gesprungen.

Cogischacht ab Michael II

Der Einstieg ins Stollenwerk indes ist eng und muss verdient werden. Das Bild ist rund 10 Meter unter Hauptstrecke Michael II aufgenommen.

Cogischacht ab Michael II

Noch ein Schacht tut sich auf, dieser noch viel grösser und genau unter die Hauptstrecke führend. Am Ende sitzt fest ein Holzdeckel über den die Hauptstrecke Michael II führt.

Cogischacht ab Michael II

Am Schacht vorbei öffnet ein reicher Erzabbau seine Pforte. Der Erzhaufen mittig Bild wartet nun seit 500 Jahren auf den Abtransport. Schön zu wissen, wir befinden uns im Erzgang 1.

Michael II

Wieder auf der Hauptstrecke Michael II musste en Bild aus meiner neuen Wasser und Staubdichten Olympus her. Die alte Canon G1X hielt sich tapfer bis letztes, irreversibles Aufbäumen.

Maragun-Stollen

Es gibt auch, mir unbekannte, Stollenbauten auf Buffalora / Valdera. Der richtig geräumige Maragunstollen ist so einer.

Maragunstollen

Auch hier gilt, der Geduldige und Gelenkige sei belohnt.

Maragunstollen

Innendrin eine komplett ausgezimmerte indes zusammengebrochene Grundstrecke. Leider ist der Versturz nach 30 Metern unüberwindbar.

Maragunstollen

Das der Stollen einst viel länger war, weiss die davor liegende Halde zu berichten.

Wasser auf Valdera

Das Dorf war einst, noch vor 1571, sehr durstig und die Wasserkraft ein beliebter Energielieferant. Ein System von Kanälen durchzog das eher trocken liegende Passdorf Valdera.

Wasser auf Valdera

Die Wasserfassung, respektive Stauung, war auch so ein Artefakt welchem ich nie auf die Pelle rückte. Nun am 1. August, nach getaener Vermessung war, als Alternative zu selbstdarstellenden Politidioten an jedem Eck, die Gelegenheit gegeben.

Wasser auf Valdera

Der Kanal zur Wasserfassung ist teils heute noch sichtbar ausgemauert.

Wasser auf Valdera

Oben ab Bach gibt’s noch Reste der alten Holz-Stau-Einrichtung.

Wasser auf Valdera

Und eine prächtige Wildnislandschaft  fernab etwelcher, berseanischer Dummschwätzer.

Definitiv, 2022 für mich ein sinnvoller 1. August ohne nerviges Politgeraspel.

Valdera des Lesens und des Schreibens

am 25. Juli 2022 unter Steinerne Unterwelten abgelegt

Die Texte, Zeichen und sonstwie artikuliertes Mitteilungsbedürfnis sind Gegenstand meiner aktuellen Forschung und dieses Textes. Wir wissen, auf und um die, nicht unwesentliche Grundstrecke Michael II finden sich einige Texte, Textfragmente, Initialen und Zeichen aber auf anderen Strecken gibt’s reichlich Geschriebenes. Unter Betracht dass in Valdera, das heutige Buffalora, ums Jahr 1500, kaum jemand im Berg arbeitete mit Schreibfähigkeit machen die Artefakte um so interessanter. Klar ist, was geschrieben wurde ist kaum zu entziffern und so bleibt reichlich Raum zu Spekulationen. Fest steht heute indes, die Untertagebauten waren schnell nach Aufgabe Mundlochseitig verstürzt und unzugänglich. Das dazugehörige Dorf Valdera beschreibt Gampell im Jahre 1571 als unbewohnter Ruinenort.

Ob Besucher die Stollen nach 1571 aufsuchten bleibt strittig. Auf ersten 70 Metern der Michael II Strecke gibt’s Fledermauskott was auf eine, zumindest für Fledermäuse, kurze Zugänglichkeit nach Betriebsschluss, hindeutet. Weitere 20 Meter in Tagrichtung ist die Strecke komplett eingedrückt. Die Fledermäuse hatten nur kurze Zeit Spass am Quartier.

Kurzum, die Texte sind aus der Betriebszeit oder vielleicht wenige Jahrzehnte nach Betriebsendigung. Potentiell ein Zeitbereich, gemäss Dendrochronologischen Proben, zwischen 1430 und 1550.

Die gesprochene Sprache ist ums Jahr 1500 mehrheitlich Italienisch. Die Bergleute, Wanderarbeiterfamilien, kahmen aus Bormio und dem südlichen Tirol.

Es gibt nach meinem Wissenstand 5 Typen Texte und Zeichen die alle aus der Zeitepoche des Betriebs Michael II, vermutet letzte Betriebsperiode um 1550, stammen.

Die Initialen  

Initialen haben Untertage eine lange Tradition. Mittels Initialen verewigte sich der Bergmann, um diese Zeitepoche nur Männer oder Knaben. Moderne Initialen (1850 bis heute) finden sich oft am Mundloch zu. Es gibt aber auch Initialen die auf den Macher eines bestimmten Streckenabschnitts hindeuten.

Zeichen Valdera

Gefunden beide Initialen, NO und BJ, in der Grundstrecke Michael II, 305 m nach Mundloch Baujahr 1500.

Es ist anzunehmen das die Bergleute die Bedeutung der Buchstaben nur annähernd kannten. Irgendwer mit Lesekenntnisse zeigte den Knappen die Zeichen im Zusammenhang mit dessen Namen. Ob sich tatsächlich Vor und Nachname ableiten lässt ist fraglich.

Die Hauszeichen

Erwähnend hier, Hauszeichen könnten auch weiter ausgeschmückte Initialen sein. Die Form und Anordnung erinnert an Hauszeichen wie sie, in alten Holzbauten an dominanten Holzelementen zu finden sind. Ob Initialen frei und Kreativ ausgeschmückt worden sind oder ob ganzheitliche Hauszeichen kopiert wurden ist heute, 500 Jahre danach, kaum feststellbar. Hinzukommend ist die Gestaltung und die örtliche Platzierung fliessend, in einfache Initialen übergreifend.

Zeichen Valdera

Auch diese Zeichen sind in Michael II  305 m ab Originalmundloch zu finden. Anzunehmen ist dass die Niederschrift mit Hilfe des frisch geschliffenen, in der Faust gehaltenem, Schrämeisen gekritzelt wurde.  

Zeichen Valdera

Ich hab die Zeichen, wo meiner Meinung nach relevant, abgezeichnet.

Die Wiederholungen könnten auf ein mögliches Üben, Optimieren, hindeuten. Es gibt Kombinationen PA, S,OZ.

Zeichen Valdera

Welche Symbol-Buchstabengruppen sind reichlich ausgeschmückt mit Sternen, Schweiflinien und sonstiger Krimskrams.

Zeichen Valdera

Meine Umsetzung mit möglicher Interpretation BA oder BNA untenstehend en P.

Die Handwerkszeichen

Dieser Zeichentypus lässt viel Interpretationsspielraum offen. Es ist anzunehmen dass in dieser Bergwerksanlage auch gut qualifizierte Handwerksmeister wirkten. Insbesondere der Holzbau zeugt von einer komplexen und aufwendigen Herstellung.

Zeichen Valdera

Dies Zeichen könnt die gekreuzten Äxte des Zimmermanns darstellen. Daneben steht ein sehr rätselhaftes Symbol, W-Artig, welches möglicherweise als Signatur interpretiert werden kann.

Zeichen Valdera

Meine Umsetzung gibt leider hierzu auch nicht weitere, klärende Antworten. Interessant jedoch dieses Zeichen liegt eine Sohle tiefer, Ebene Michael I, deutlich weiter weg vom Mundlochs. Auch an dieser Position, eine glatte Wand, gruppieren sich zahlreiche weitere Symbole. Interessant auch, an besagter Stelle sind nur wenige Holzbauten zu finden. Der Zimmermann tat hier keineswegs sein Hauptwerk.

Auf dieser Gruppe finden sich sowohl Initialen wie auch mögliche Zeichen.

Zeichen Valdera

Das die beiden Buchstaben sind mittels Kreuz mit den zwei Andreaskreuzen verknüpft.

Zeichen Valdera

Die Umsetzung meinerseits, FR mit Kreuzen, mögliches Handwerkersymbol.

Zeichen Valdera

Das W mit den Kreuzenden kommt immer wieder, auch als alleinstehendes Symbol, vor. Anzumerken ist, der Schutt transportierten die Knaben mit den Grubenhund. Während des Verladens des Hunds kams zu Wartezeiten die möglicherweise zu Kritzeleien genutzt wurden. Die bisherigen Zeichenwände liegen an ausgebauter Fahrstrecke.

Die Texte

Im Bergwerk waren Personen mit Schreibkompetenz zu jener Zeit eher selten nichts desto trotz dürften einige über solch Fähigkeiten verfügt haben. Texte sind uns bis zur Stunde nur zwei bekannt wovon der einte nur schwer als Text zu erkennen ist.

Zeichen Valdera

Dieser abgebildete Text liegt zwischen Sohle Michael II und Michael I in einer grossen Geleuchtnische. Der Russ brennenden Kuhfetts ermöglichte eine kontrastreiche Schreibunterlage. Hier wusste jemand um die Kunst der Kursivschrift. Die geschwungenen Buchstaben deuten auf eine Schreibbewanderte Person hin.  

Zeichen Valdera

Die Abzeichnung indes wirkt ernüchternd. Mit viel Fantasie liesse sich ein Ciao Andrea herauslesen. Die weiteren Textpassagen sind für mich nicht weiter Verständlich. Es ist weiter denkbar dass am Geschriebenem sich zu späterem Zeitpunkt eine zweite Person zu schaffen machte. Die Schreibführung der Passage „Sit pan“ oder „Sit paun“ ist anders und eindeutig Blockschrift.

Die Strichliste

Strichlisten sind gegenwärtig zwei bekannt.

Zeichen Valdera

Die einte liegt knapp nach Sondierstollenansatz neben einer Werkzeugnische. Es ist anzunehmen das diese Strichliste zur Stollenvortriebsabrechnung diente. Die Striche sind mit Russ einer Lampe (Frosch) auf die Stollenwand gezeichnet. Die obere Zeile umfasst 7 Striche, die untere ist mit 18 Strichen bestückt. Dies Artefakt liegt, weit fern anderer Zeichen, auf Sohle Rafael II, Ebene 4. Leider lies sich dies Geheimnis nicht eindeutig entschlüsseln obschon die Striche im Zusammenhang mit dem Sondierstollenbau stehen. Das Verhältnis 7 zu 18 ergab keine schlüssigen Werte die sich Beobachtungen abgleichen liessen. Im Artikel Buffalora 2021 versuchte ich mittels gängigen Lachtermassen zur Rätsel zu enträtseln mit mässigem Erfolg.

Gut gibt’s einige Etagen tiefer, Michael II fast am Ende, 400 m ab Originalmundloch, eine vergleichbare Strichliste, im ähnlichen Kontext, diese jedoch wieder geritzt.

Valdera Michael II

Diesmal indes liegt ein langer eingeritzter Text oberhalb meiner Strichliste.

Valdera Michael II

Die Strichliste umfasst 16 Striche. Die Position der Liste deutet auf ein nebenstehendes, abgerechnetes Stollenwerk. Anmerkend dazu, im tauben Gestein verlaufende Stollenbauten waren oft undankbare aber nötige Bergbauarbeit die zumeist per Lachter bezahlte Wanderarbeiter ausführten. Während die Bergknappen ein Teil des Erzes als Bezahlung erhielten und somit primär nach den Erzen suchten, bauten Wanderarbeiter Erschliessungs- und Sondierstrecken in mühsamer Schrämarbeit. Es sind einige solcher Subunternehmer-Bauwerke auf Valdera auszumachen. Abrechnungen und Bezahlungen dürften, anhand gefundener Spuren, vor Ort erfolgt sein.

Der Text indes ist, heutiger Wissensstand, nicht näher entzifferbar. Ob hier unser lateinisches Alphabet zum tragen kommt ist schwer feststellbar. Gut möglich das Bergleute hier eigene Schreibformen entwickelten.  Solch eine Zeichenentwicklung ist in verschiedenen Epochen  dokumentiert.    

Unsortiertes

Es gibt’s reichlich Inschriften hauptsächlich in der, fast 500 m langen, Michael II Strecke.

Zeichen Valdera

Mache sind eindeutig und verständlich, annehmend Initialen.

Zeichen Valdera

Manche dieser Zeichen und Buchstaben sind Zusammenhanglos über ganze Stollenwände verteilt.

Valdera Michael II

Manche Symbole erinnern an Gelindezeichen würden diese nicht Gruppenartig auftreten.

Es ist und bleibt Spannend und längst nicht enträtselt.

Die gesamte Schriftensammlung: http://blog.ateliereisen.ch/wp-content/uploads/2022/07/schriften_haspel_V2.pdf