Oder manchmal merk ich das meine Trackaufzeichnung genauer als die offiziellen DE-Karten sind.
Und wenn das Büsi nid mag das ich nach Istein fahre?
Erstmals parkierte sich, Samstag in der Früh, Büsi aufs parkiertem Auto entgegen meines Vorhabens nach Istein zu fahren.
Ich habs trotzdem geschafft, und weils so schön war,
Blick aus ehemals Kasematte 6 aufs Dorf Istein.
Und das Kartendetail mit, aus allen Grubenplänen zusammengesetzter passender Stollen-Situation die gar berücksichtigt das mein GPS-Ding ungewollt scheissegenau war.
Mit drin die offiziellen Bezeichnungen.
Und die aktuelle Kartenübersicht mit den Verstürzen die irgendwie so offiziell niemand kennen darf,
Anmerkend hierbei, wo Eingang steht ist dieser mit Gewissheit, wie wirs kennen von Freiburger Behörden, verschlossen. Der Eintritt ist somit zwar etwas komplizierter und meinerseits nicht explizit hier genannt obschon, wie die Spuren zeigen, breit bekannt.
Anmerkend zu meiner Verteidigung,
Ich dachte das Auffinden offener Eingänge würde viel mehr abverlangen, ich kenn doch die Freiburger Pappenheinis. Ich war in folge auf eine anspruchsvolle Mundlochsuche eingestellt. Das mir der erste Eingang bereit nach knapp 4 Minuten Wanderung mit Trackaufzeichnung entgegen flattert hätt ich nie erwartet.
Auch andere Besucher schienen relativ schnell, mit em Rücksack voller Spraydosen, das Objekt der Begierde erspürt haben.
Nun denn, wünsch ich viel Spass aktiver Dorfjugend.
Ganz und gar nicht mein Kernthema und trotzdem, auch Nazi-Gefechtsbunker können unterirdisch verlaufen. Unweit Basel am Istein Klotz liegt solch eine spektakuläre Anlage die aktuell zweifelsohne regen Besuch erfährt.
Bei herrlichem Sonnenschein machte ich mich ins nahegelegene gelegene Istein, Landkreis Lörrach.
Der Isteiner Klotz ist seit über 900 Jahre bekannt für seine strategische Position. Die heute noch erhaltene Felsenburg war indes nur bedingt Gegenstand meines Interesses.
Stattdessen wühlte ich mich durch Trümmerfetzen von zersprengter Gefechtsstellungen.
Unter dem Isteiner Klotz führt die Bahnlinie Freiburg – Basel durch den Tunnel. Ein bedeutender Fakt da die Bunkerlogistik an verschiedenen Stellen mit dem Bahntunnel anknüpfte. Bildmittig das Südportal des Bahntunnels.
Da darf die Gegenseite des schmucken Tunnelportals nicht fehlen. Zwischendrin, untertägig sollen einige Stollen, der Ebene Blau, an dieses Bahntunnel münden.
Mittig der beiden Tunnelportalen, ein offen gelassener Steinbruch und gut versteckt im oberen Felsband der weggesprengte Gefechtsstand der Stollenwerke Rot.
Ein lustiger Durchschlupf führt ins Hauptsystem Blau.
Nach etwas Kricharbeit erscheint ein ausbetonierter Stollen. Diverse Graffitis weisen auf eine äusserst Touristische Untertageanlage. Das Gesichtchen welches, mit hellgrünem Pfeil markiert ist, wird mich noch hin und wieder an irgend einer Wand begegnen.
Der Aufrechte Gang wird in der Kunstgalerie zunehmend möglich.
Am Ende der Kunstgalerie liegt eine kleine Kammer, die des Planes willen, eine Verbindung in den Bahntunnel einläuten sollte. Ich erkannte jedoch nichts als geschlossene Wand am Ende der Kammer. Ein kleines Detail übersah mein geistig umnachtetes Auge. Dies Detail wurde mir erst klar dank fleissigen Youtubern, die mir bei häuslicher Nachbetrachtung. An der Wand hinter der Gewehrscharte ragt ein gestanztes Blecht aus einer Betonbruchöffnung. Nach Planabgleich, Tatsache ist, die Verbindung zum Bahntunnel wurde mit archaischem Aufwand zugemauert. In der Betonmauer sind, als Armierung gestanzte Lochbleche mit Materialstärke 4mm Stahl, eingelassen. Sichtbar wird die gelochte Stahlplatte dank des missglückten Versuches den Durchgang aufzuwältigen. Die Vermauerung würd ich mal abtun als das Werk der um 1947 tätigen Französischen Besatzern.
In der kurzen betonierten Stollenstrecke münden 2 Abzweiger, wovon ich einen als verstürzt glaubte, heut bin ich da nimmer so sicher, der andere indes in eine leicht geweitete Felsstrecke führt. Auch an der gemauerten Strecke liegt der Zugang zum ehemaligen Wasserresevoir.
Die geweitete Felskammer, auch wieder mit üblicher Sprayfarbenkunst verziert, führt weiter zu interessanter Schachtanlage.
Zwischendrin in der Stecke liegt der rund 15 Meter tiefe Schacht. Da ich als Alleinbefahrerin unterwegs war und den Seilkonstruktionen nicht das minimalste Vertrauen schenkte, liess ich ab von weiterer Befahrung. Wissen aus Pläne tue ich, die Strecke geradeaus führt in eine Maschinenhalle mit zugemauertem Bahnanschluss, wahrscheinlich stand in der Halle die Notstromgruppe.
Die Strecke am Schachtboden, in der Literatur als gelbe Strecke bekannt, führt in Zahlreiche weitere Untertageinstallationen.
Oberhalb an der Schachtdecke, als Pfropfen funktionierend, eine gesprengte Wendeltreppe die eins die rote Strecke verband. Fest steht, von dieser Schachtanlage aus ist die Strecke Rot nicht zu erreichen doch Pläne und co. sind selbstredend. Und wären nicht die gehorsamen aus fremden Ländle würd ich gar verraten wo und was.
Also, selbstredende Plänchen und so.
Blau, gelb und grün sind meines Wissens mehr oder minder Touristisch befahrbar. Grün ist zugemauert mit Fledermausloch aber ohne Fledermäuse. Gegenwärtig glaube ich, Youtubern sei Dank, dass Grün über Blau zu erreichen ist (mein unsicherer Versturz).
Gelb ist über den Schacht erreichbar und Rot benötigt etwas Mut und Kreativität. Soviel sei verraten, der Versturz in Rot liegt bei Fenster 1.
Ein oft gehegtes Mysterium regte an zu zahlreicher Legendenbildung. Viel ist geschrieben, viel ist gezeichnet und einiges erforscht, nun schreib auch ich darüber.
Berichten will ich, nach kurzem Ausflug neulich, von den Meyerischen Stollen benannt nach der Seidenbanddynastie Meyer. Die Meyerischen Stollen befinden sich neben der Aarauer Altstadt im Laurenzenvorstadt-Quartier und dienten einst zur Wassergewinnung mittels Entwässerung des Moorgebietes Bleiche. Dies Wasser wurde einerseits zur Seidenfärberei genutzt anderseits als Treibkraft eines Wasserrads unterirdisch kanalisiert. Die Meyers, als vermögende Grundbesitzer in Aarau bekannt, betrieben erfolgreich Seidenbandproduktion und Seidenfärberei was grosse Mengen an Wasser benötigte.
Villa Meyer, später Villa Feer und aktuell Römisch Katholische Pfarrei Peter und Paul
Die Familie Meyer ist mir auf manchen Streifzügen, respektive bei anschliessender Recherche, in so manch Bergbaurelikt begegnet. Während Vater Meyer an den Bergwerken in Trachsellauenen beteiligt war, Betrieb Johann Samuel von Gruner, Freund und Mitbewohner des Sohnes Johann Rudolf Meyer, die Bergwerke am benachbarten Hungerberg.
Die Meyers waren folglich durchaus Bergbauerprobt und verfügbare Bergleute lebten quasi in näherer Nachbarschaft. So entstand ab 1797 ein umfangreiches, fast 2 Km langes Stollennetz welches auf fast 15 m tiefe, Feuchtgebiete unterfuhr.
Die erste Fabrik lang am Westrand der Altstadt während das Wohn und Geschäftshaus, im Laurenzenvorstadt-Quartier östlich von Aarau, im klassizistischen Stil 1797 fertiggestellt wurde. Zeitgleich trieben die Bergmänner vom Hungerberg ein verzweigtes Stollennetz zwischen Stadtbach und nahegelegenes Sumpfgebiet Bleiche.
Unter der Villa platzierte Sohn Meyer auf zwei Kellergeschosse die Seidenfärberei mit Schachtanschluss an die Wasserstollen.
Einzige Wasserquellfassung direkt unter der Villa Meyer.
Wassersammelstollen unter Bleiche. Die schwarze Färbung der Stollendecke gründet aufs Moorwasser. Der Stollen war, nach Bau des Wasserrads, im Stauvorgang, bis Dach befühlt was die schwarze Ablagerung erklärt.
Zweite Parallelstrecke des Wassersammelstollens unter Bleiche. Auch wieder die schwarze auffällige Verfärbung auf dem grauen Sandstein. An abgesplitterten Deckenpartien wird die ursprüngliche Sandsteinfärbung sichtbar. Dieser Stollenabschnitt ist mit Holzzwischenboden ausgestattet wahrscheinlich die Befahrung zu Revisionszwecken zu vereinfachen.
Musealer kurzer Stollenabschnitt mit Unterbodenbeleuchtung unter dem heutigen Bahnhofsgebäude.
Villa Meyer und Abfluss-Anlage
Gewölbekeller Villa Meyer 2.UG Verwendung unbekannt.
Ausgemauerte Abflussstrecke Teilstück Villa zu Stadtbach. Der Stollen in an zahlreichen Stellen mit Backstein ausgebaut.
Grosse Zwischenhalle des Teilstücks Villa zu Stadtbach.
In den 1810ern baute Johann Rudolf Meyer eine neue Fabrik nahe der Familienvilla. Die alte Fabrikanlage diente fortan als Mietshaus. Unter die neue Fabrik wurde ein mächtiges Wasserrad eingebaut welches die gestaute Kraft des gesammelten Wassers nutzte. Die maximal 3.5 PS des Wasserrands lieferte die mechanische Kraft für die Seidenbandfabrikation.
Im Zuge dieser Wasserkrafterweiterung entstanden weitere Abfluss und Sammelstollen.
Mittleres Abflusssystem unter der heutigen Kirche.
Zisternenstollen unter der heutigen Kirche, mittlere Ebene.
1826 fusionierten die Unternehmungen Gottlieb Meyer und Heinrich Feer zur Gesellschaft Meyer & Feer. Kurz darauf 1829 verstarb Gottlieb Meyer und Heinrich Feer übernahm alleinig die Seidenbandfabrik und die dazugehörige Villa.
Weitere Modernisierungsmassnahmen und Ausbauten wurden realisiert. Die Bahn nutze die inzwischen entwässerten Flächen zum Bau des ersten Bahnhofs.
Heinrich Feer ersetzte 1860 das Wasserrad durch eine leitungsfähigere 6 PS Wasserturbine doch der Betrieb war von kurzer Dauer. Die grosse Wirtschaftsdepression setzte der Seidenbanddynastie 1881 ein Ende. Die Unternehmungen Feer zerfielen im Konkurs und die Stollen rutschten ab ins Vergessen.
Luftbildansicht aus den Jahren 1930 mit ungefährem Stollenverlauf. Die Fabrik ist inzwischen Polizeiposten und die Villa Feer, vormals Villa Meyer, sollte im 1937 an die Römisch Katholische Kirche verkauft werden.
Erst in Neuzeit, als diverse Stollen bedingt durch grössere Bauprojekte offen standen, regte sich ein Interesse für dies Industriedenkmal.
Über die Stollen am Gottschalkenberg schrieb ich etliche Geschichten, darum, an dieser Stelle vorwiegend Bildlis.
Jene die mal gerne selbst da rauf wollen, die Karte der aktuellen Zugänge, Wurf und Greit.
Vier Kohlebergwerke sind heute noch Zugänglich das oberste passte indes nid auf meine Karte darum verweisend auf Kohlebergwerk Sparrenweid http://blog.ateliereisen.ch/?p=2913
Von unten nach oben en paar Einblicke durch die drei Stollenwerke,
Im Wurf sind, mittels Gesenk, alle 4 Sohlen zugänglich. Im Bild Gesenk zwischen oberster und zweitoberster Grundsohle, Baujahr 1942. Die tieferliegenden Sohlen sind im Ursprung ca. 1840.
Zweite Rollstrecke aus 2. WK, das Mundloch zu dieser Sohle wie auch die nachfolgend tiefer gelegenen Stollenmünder sind verfallen.
Aktueller Grubenplan zu dieser Haue.
Nächst oberes Stollenwerk noch mit einem offenen Mundloch unter einer mächtigen Wurzel. Auch dies Bergwerk lässt sich so in etwa aufs 1840 datieren.
Innendrinn, wie zu damaliger Zeit noch gang und gäbe, heimelig niedrige Stollendecke.
Über den nächsten Eingang werweissten wir ob dieser einem merklichen Versturz, im letzten Jahrzehnt, erlebte. Mein letzter Besuch im Bergwerk Griet (Baujahr 1839) war im Mai 2011.
Ein kleiner Bildvergleich, 23. Februar 2024 vs Oktober 2010 zeigt, der Eingang war immer schon kuschelig eng. Der, im 2010 anwesende kleine Jagdhund visualisiert die damaligen Grössenverhältnisse.
Innendrin, bescheidene Platzverhältnisse, wenig Kohle und mega viel Dreck.
Und teils von der Decke gepurzelte Felsblöcke.
Wers Gwundert, Suchbegriff „Gottschalkenberg“ im Blogsuchfeld spuckt richtig viel Resultate.
Neulich war ich wieder im Bergwerklein Cava sul Rhein auch mal zum Gedenken an den jung verstorbenen Bergbaupionier Gustav Weinmann und aller Vorgänger.
Etwas Bilder an dieser Stelle kommt immer gut.
Einziges Bergwerk mit herrlichem Flusspanorama, Der Name ist definitiv Programm.
Innendrin viel Geologische Dramatik in mitten des leergeräumten Bleiglanzwerkes.
Ein vorzüglicher Ausflug schaffte überaus interessante Einblicke. Mir gänzlich unbekannt war die Armeeinterne Sauerstoffproduktion im beschaulichen Ilanz. 2007 aufgegeben, steht diese schmucke Lufttrennanlage noch heute.
Am Rande des Ortes, auf Gemeindefläche, liegt die Lufttrennanlage die Sauerstoff und Stickstoff aus der Umgebungsluft extrahiert.
In guter, damaliger Militärdoktrin galt Unabhängigkeit als absolutes Muss. Zuverlässigkeit und Robustheit sind, nach früherer Militärstandards, erstrebenswerte Maschinentugenden. Wirkungsgrad und Wirtschaftlichkeit indes damals kaum von Bedeutung.
So wird diese Lufttrennanlage unabhängig per Dieselgenerator mit bescheidenen 340 KVA getrieben und es funktioniert, dies noch immer, seit 1963.
Im ersten Schritt wird Aussenluft komprimiert. Die V4 Maschine verdichtet die angesaugte Luft auf stimmige 35 bar.
Folgen strömt das verdichtete Gas in den Trennturm, recht im Bild. In dieser Anlage wird mittels Kühlung die Luft in deren Bestandteile getrennt, Sauerstoff bei −183 °C / Stickstoff −196 °C. Mittig im Bild das Schaltpult für den Trennturm, links der Sauerstoff-Füllkompressor.
Nach einigen Zwischenschritten werden die zwei getrennten Gase, Sauerstoff und Stickstoff, nochmals kräftig komprimiert, maximal 220 Bar, um sie in die Stahlflaschen abzupacken.
das hiesige Stück Erde mit dessen Bewohner und Bewohnerinnen ist definitiv am verarmen. Während sind der materielle Wohlstand einer Gemeinschaft an den jeweiligen Militärausgaben widerspiegelt, liegt der kulturelle Zerfall in der aktuellen Unfähigkeit Sauerstoff und Stickstoff zu extrahieren.
Wieder war eine kleine Forschungsexkursion angesagt und wieder war Schwerpunkt die Befahrbarkeit alter Stollen des Bergwerk Horgen. Diesmal die geheimnisvollen Zementi-Stollen im Nordwestbereich des Rotwegstollens. Wichtiges Kriterium wieder, die CO2 Konzentrationen in den unteren unbekannten Abbauten sofern zugänglich.
Und wie so oft bei mir en paar als schön befundene Bilder.
Blick zurück Richtung Tag, Besucherstollen Rotweg.
Die geheimnisumwitterten Strecken rechts abzweigend. Im Bild Strecke D14, 810 m ab Mundloch Rotweg.
Tendenz wie üblich sehr Breit aber selten angenehme Stehhöhe.
Die noch verblebenden 3 Zementi-Stollen, benannt nach den Mergel-Abnehmer Zementi in Horgen, enden leider 2 nach etlichen Laufmetern in bis Decke verfüllt. Der 3. Kandidat sammelt rege CO2 bis Werte um die 4 Volumenprozent eine Weiterbefahrung gänzlich verunmöglicht.
Noch steht ein mutiger Stempel 1 Km am Mundloch in einer halb aufgeschütteten Strecke.
Wieder auf der Grundstrecke ein schönes Lichtbildchen des Versatzbaus.
In der Übersicht liegen die Zementistollen im Nordwestbereich des Bergwerks. Die Stollen fallen, gemäss alten Plänen, bis 4 Meter unter die Hauptsohle Rotweg infolge sammelt sich toxisches CO2 in den Tiefstellen.
Im Detail die heute bekannten Zementistollen, D12 mit CO2 4% tödlich ansteigend, D14, sehr lange Strecke und D18 mit einigen Abzweigern. D12 führt eindeutig ins Hauptabbaugebiet Zementi doch eine Befahrung ist unmöglich. Allerhöchst mit Atemschutzausrüstung noch erkundbar doch da einige Kriechstellen im Wege stehen wird die Befahrung mit umgeschnallter Atemschutztechnik zum reinen Martyrium. Manchmal da muss, trotz Neugierde, der schnelle Rückweg obsiegen.
Nach wie vor gibt’s viele Mysterien im Kohlebergwerk untern Städtchen am Zürichsee. Hin und wieder ergibt sich ein Blick ins Untergründige. Diesmal, immer noch der Frage nachjagend, ob eine Verbindung zwischen dem Bergwerk Käpfnach und dem Bergwerk Gwandlen fahrbar wäre.
Diesmal wollten wir die Querschläge Gwandlen zwischen Stollen 2 und Stollen 1 näher erkunden.
Stollen 2 ist heute Fahrbar, wobei Fahrbar einer näheren Definition bedürfte.
Alleweil mehr oder minder aufrechten Ganges geht’s bis 490 m ab Mundloch. Die Diagonalverbindung zu Käpfnach, ab Mundloch 606 m, ist beidseitig bis Dach zugestopft. Die Geradeausverbindung ist, soweit bekannt, nur noch kriechend machbar doch 180 m kriechen ist sportlich nichts für normale Menschen.
Die Hoffnung das Stollen 1 sich als schöne Hauptstrecke zeigen würde, inspirierte Freunde und mich zu weiteren Abenteuern.
Mittig Querschlag A (120 m) zweig sich die 3. Tagesstrecke, diese jedoch bald bis Dach verfüllt.
Die Geradeausstrecke Querschlag A noch einigermassen auf allen vieren befahrbar.
Was am Querschlag A hoffnungsvoll begann wurde immer Enger.
Und eine Besserung der Verhältnisse war nicht in Sicht.
Ich beschloss meinem Begleiter den Vortritt zu gewähren
während ich mich geistig mental auf akrobatische Wasserlassen vorbereitete und nebenbei paar doofe Selfis knipste.
Leider war auch der B-Querschlag anfänglich vielversprechend mit Tendenz zur stetigen Verschlechterung.
Stand heute seht fest, bei der letzten Betriebszeit 1945 bis 1947 im Feld Querschlag J, durften die Bergleute keinen Schutt auf Tag ablagern. Infolge verfüllten die Bergmänner, ab Stollen 1, Querschlag für Querschlag und zum Schluss noch die Hauptstrecke (Stollen 1).
Stollen 1 wie auch die anschliessenden Querschläge sind verfüllt und nur sehr mühsam, wenn überhaupt, zu bekriechen. Die blauen Linien visualisieren die heute bekannten Stollen.
Wieder mal Zeit zu kleiner Bloggeschichte an dieser besinnlicher Stelle. Diesmal, da ich von genannten Untergründen bereits in Vorbeiträgen ausführlich berichtete, nur etwas Bildzeugs.
25. Dezember, das traditionelle Stollensuchen.
Dies Jahr, respektive das Jahr 2023, wieder mal richtig Eng und minder erfolgreich.
Mit ALTI3D Modell zwar vielversprechend voller Löcher doch bei näherer Betrachtung bösartige Dolinen eine an der anderen. Nun denn, die Unterwelt auf https://s.geo.admin.ch/9y09h7cuwmxo war mal einst von beeindruckender Zementstein-Bergbaudimension mit Betonung auf war mal.
Bis auf wenige Übertagebauten wie diese feine Loren-Bremsrampe gabs wenig zu sehen im ehemaligen Minenareal unterhalb des „Col de la Vue des Alpes“.
Also ab zu bekannten Unterwelten in St Sulpice.
Nach goldiger Nachmittagssonne etwas innehalten an der Erinnerungsstätte am Mundloch zu. An wenn diese Gedenkstätte erinnern soll und was genau vorgefallen ist, weiss ich bis heute nicht. Es ist, denk ich mir, ein lange zurückliegender Vorfall welcher leider zu tragischem Ende führte. Tatsache 1, an Weihnachten 2018 stand bereits diese Erinnerungsstätte, Tatsache 2. das Bergwerk ist riesig, Orientierungsverlust fast schon Vorprogrammiert.
Der Ventilator, übertritt in die Pilzchenzucht, fast ein Muss aller Urban-Exer. Klar dies Teil muss wieder aufs Bild.
Klar war unser Ziel die zuhinterst liegende Bergbauzone die immerhin 1.1 Kilometer hinter verstürztem Mundloch liegt.
Der Vollständigkeitshalber die Planübersicht des Zementstein-Bergwerks St. Sulpice.
Zweifelsohne, ich beschäftige mich einige Jährchen mit Bergbau. Dies hat, vielleicht im entferntesten Sinne, Familientradition. Die Tradition liegt indes einige Jahre zurück und betrifft eher entfernte Familienangehörige. Trotzdem wars mein Grossvater Eduardo, auch eher sporadisch im Bergbau unterwegs, welcher mich, in dessen Heimatort Gador, zum Thema Bergbau anfixte.
Nun heut ist der Tag, 4. Dezember, der Tag der Heiligen Barbara.
In diesem Sinne, allen Folgern meiner Seiten, en Happy-Barbara-Tag und en ganz grosses Glückauf.
Und für alle die, die nicht wissen wie ich aussehe en Bildli aus bester, vitalster Zeit. Wir nennens die unbeschwerten Folge-Jahre des 2003.
Nun wieder mal ists Zeit für nen kleinen Beitrag hier. Das Innere des Mot Madlains, war en paar genüssliche Tage, Thema. Tage an denen viele Bilder entstanden und etwas Handfeste Erkundungsarbeiten ihren Anfang nahmen.
Das Bergwerk Mot Madlain zählt zu den grösseren Bleigruben auf Schweizer Boden. Die Betriebszeit bewegte sich, mit Unterbrüchen, zwischen 1100 und 1838 wobei anmerkend nach Betriebsschluss immer wieder neue scheue Versuche der Reaktivierung unternommen wurden.
Aber erstmals, weil’s so schön war , en paar Fotos und wenig Blabla.
Die oft abgelichtete Dreierweiche mit Speerkeil in der Zone Johanneszech
Tagesstrecke Johanneszech
Seitenstrecken alte Abbauten
Höhenüberwindung mit Steigbaum neben den Laufbrettern
Fahrstrecke in Abbauten
Absoluter Höhepunkt, der Dom in der Johanneszech
Der Dom aus der Umkehrperspektive
Zwischenabbau im Mittelfeld
Wie üblich eine Hammerhafte Landschaft im Bachbett des Val da Poch
Und ja, Arbeit war auch so angesagt. Noch sind wir am Aufwältigen des Erbstollenausgangs im Val da Poch. Der Erbstollenausgang ist bis dato nie gefunden worden. Umfangreiche Geländeerkundungen führten uns letztlich zu einer offenen Spalte die in etwa die vermute Wassermenge herausdrückte.
Leider liegt der eigentliche Stollen noch tief in der Schuttmasse im Felsspalt begraben.
Nichts desto trotz, der abgeführte Schutt und Steinehaufen wuchs nach 2 Tagen beträchtlich an.
Ein Rätsel indes bleiben die Felsarbeiten am gegenüberliegendem Fels-Spickel.
Innenansicht des Spaltes Blick nach oben gerichtet.
Und wie üblich, darf nicht fehlen in nem Luisa-Beitrag der obligate Grubenplan
Plan in PDF und grösser, Plan anklicken.
Und mein Bericht vom 2022 zum Thema Erbstollen als PDF auf:
Es ist bereits en Weilchen her als ich die Stollen zu Buffalora, im 1500 genannt Valdera, aufsuchte. Verschiedene Missionen bewegten mich weiterhin etwas tiefer ins Gelände zu blicken. Unter anderem suchten wir den aktuellen Blick auf Areal anlehnend ans Originalfoto von 1934. Damals blieb die Bergwerksanlage untertage grösstenteils verborgen.
Foto 1934 mit Stollenmundlochmarkierungen
Die Position der damaligen Fotografen war, anhand des damaligen Protokolls schnell gefunden womit wir unser Bild der Installationen Stand 2023 knipsen konnten.
Der Weg zum Fotostandort führte vom Aufstieg Piz Daint, westlich abzweigend, auf ein Plato welches bereits 1934 die Aufmerksamkeit der Fotografen bewegte.
Auf der Karte die braune Route führt an den Fotografenpunkt. Die orange Linie führte uns am Vortag durch ein Teil des Minenfeldes. Die roten Sterne symbolisieren Bergbauspuren, verstürzte Mundlöcher.
Abgesehen von der Neugierde weit fern der Minenanlage ist mein Motiv zur Erkundung dieser Industrieanlage dass Verständnis fürs damalige karge Leben um 1520. Damals fristeten die italienischen Bergleute ein ärmliches aber stolzes Dasein.
Es werden zwar gewaltige Investitionen zur Rationalisierung des Eisenerz-Förderbetriebs getätigt doch im produktivem Abbau wirkten kleinere Gemeinschaften die zeitweilig in bescheidener Behausung vor den Mundlöchern lebten.
Zahlreiche solcher Mauerüberbleibsel finden sich an verschiedenster Minenbauten.
Der wuchtige Michael II Stollen verfügte über solch ein Vorgebautes Haus in Masse 5.36 x 5.36 m.
Im Foto die zwei Gebäudekannten vor dem Mundloch.
Um eine Vorstellung zu erlangen wie solch ein Betrieb in einer so weitläufigen Anlage hätte aussehen können, ist mir neulich ein Bild einer kleinen US-Silber-Mine begegnet die von einer Familiengemeinschaft bewirtschaftet wurde.
Die Gemeinschaft bewirtschaftet ums Jahr 1890 eine einzelne Schachtanlage. Viele solche Gemeinschaften säumten weite Nordamerikanische Berghanglandschaften. Das US-Foto dürfte an nem Sonntag kurz vor oder nach Kirchengang entstanden sein. Das Leben ist karg und aufs minimale beschränkt trotzdem packten einige Familienmitglieder die beste Kleidung hervor um sich Stolz vor gefülltem Erzkübel abzulichten.
400 Jahre vorher aber grossomodo nicht weit unterschiedlich könnte die Szenerie in Buffalora stattgefunden haben. Es gab damals, unbestritten, keine Fotoapparate und die Bergleute dürften merklich bescheidener gelebt haben. Doch klar ist, im Bergwerksbetrieb war allen eine Aufgabe zuteil, die Knaben schleppten die Erzhunde, die Frauen klaubten das Erz auf der Halde und die Männer waren im Stollen als Hauer unterwegs. Das irgendwo im Hintergrund grosse Investoren federführende Funktionen übernahmen, in Gegensatz zur US-Aufnahme, lässt sich anhand vermuteter, an die Wand gekritzelte Akkordabrechnungen auf Buffalora vermuten. Trotzdem blieb die Knochenarbeit an den Italienischen Bergleuten hängen.
Und, Aufwärtsblickend, Zwischenstand, dank der alten Autophon Barryvox 457 KHz Lawinensuchgeräte ist wahrscheinlich das verschüttete Mundloch Strecke Rafael II (Sohle 4) auch schon aufgespürt.
Folglich kann eine weitere richtig grosse Halde einem uns untertägig bekannten Stollensystem zugeordnet werden.
Kleine Bildergeschichte ohne Stollen, ohne viel BlaBla und doch nicht minder Fotogen.
Zweck der Mission ein Vortrag über Buffalora, den ich hier als PDF zur Einsicht stelle.
Flüelapass gibts nicht nur reichlich Freizeitverkehr. Schnee und Eis sind immer noch dominate Gäste in solch Höhen.
Wie üblich musste ein Besuch im Kurhaus Tarasp sein. Jugenderinnerungen, 1979, damals schon fasziniert von Unterwelten, wusste ich um die unterirdische Erschliessung aller Kurhausbauten. Aktuell beschränkte ich mich auf Aussenspaziergänge.
Die Inn-Brüche war um die 1979er deutlich standfester.
Wenn doch meine Reise dem Bergbauörtchen S-charl galt.
Und da war Bergbau definitiv beherrschendes Thema also, klar, die obligate Begehung der ehemaligen Blei/Silber-Schmelze durfte nicht fehlen.
Nicht nur Bergleute schreiben, auch Schmelzer neigen zu grosser literarischer Verewigung. Was hier steht, respektive den Zusammenhang, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Text steht an einer Innenwand des Ofengebäudes.
Auch der Bergmanns-Wohnblock aus 1674 ist immer wieder en Foto wert.
Der nächtliche Abendspaziergang war logisch auch ganz im Zeichen alter Bergbaupfade.
Zurück im Ort entlockte die Strassenbeleuchtung mein Interesse.
Aus gemachten Erfahrungen bevorzugte ich den Rückzug über den degradierten Albulapass (von Blau-Kantonsstrasse zu Weiss-Gemeindestrasse).
Der besagte Buffaloravortrag gibts als PDF auf: Buffalora.pdf
Eines der eher grosseren hiesigen Minengebiete liegt eingangs Ferreratal und ist immer wieder ein Besuch wert. Entgegen des Tal-Namens galt dies Bergwerk, seit vielen Jahren, dem Kupfer und Silbererz. Die Gegend ist voll tiefer Bergschönheit und die Industrieanlage, Blütezeit 1865 bis 1868, ermöglicht einige Interessante Einblicke.
Blick von Halde aus in Richtung verfallener Schmiede.
Das Bergwerk gilt als eines der wenigen Beispiele kolonialen Bergbaus in der Schweiz, welches, in der kurzer Betriebszeit, 1865 bis 1868, Unsummen investierte. Die britische Bergbaugesellschaft „John Taylor“ scheiterte nach nur 3 Jahren am fehlenden Ertrag aus der Gewinnung von Kupfer und Silber. Auch der Nachfolger Lenicque um 1884 scheiterte. Trotzdem inspirierte dies Bergwerk, seit vielen Jahrhunderten, immer wieder zu kurzen Betriebsepochen.
Alter Schmelzofen Betriebsepoche um ca 1700 über deren Erfolge ist nichts bekannt.
Ob je grössere Erträge in der Vergangenheit resultierten ist nicht stichhaltig überliefert. Urkundlich werden die Buntmetall-Stollen erstmals um 1605 erwähnt.
Rollbahn-Trasse
Der grosse Investitionsschub mit der Rollbahn, der, bis dato steilsten Seilbahn der Schweiz und der Extraktionsanlage im Tal erfolgte zwischen 1865 und 1868 durch die britischen John Taylor Gesellschaft. Geblieben sind beeindruckende Zeugen damaliger Industriekultur.
Noch heute stehen einige Stollen, mehr oder minder gefährlich, zur Weitererforschung offen. Besonderes Augenmerk und noch einigermassen Familientauglich gilt dem prächtigen Bethlehem-System.
Der weitaus ältere und noch zugängliche Bethlehemteil findet sich gut versteckt im Wald hinter den wichtigen Installationen.
Im Abbau welcher steil in die Tiefe führt sind prächtige Ausblühungen zu beobachten.
In der Bethlehemförderstrecke, die Tagseitig verbrochen ist, liegt noch das Holz-Schienensystem aus der John Taylor-Betriebszeit.
Der Stollen führt entlang versetzter Abbaugesenke aus, vermutet älterer Betriebsperiode.
Plan des Bethlehemstollensystems, Plan gross machen, Plan anklicken
Ein Augenmerk ausserhalb der Stollen gilt der neu rekonstruierter Seilbahnbergstation.
Auf dieser Plattform wurde das Erz auf die Kessel der Pendelseilbahn verladen. Gut sichtbar die halbrunden Kesselnischen zur Befüllung der Seilbahnkübel.
Seitenansicht der Verladeplattform.
Kleine Übersicht der Bergbauzeugen, Karte gross machen, Karte anklicken.
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