Manchmal da verleiht die Neugierde Flügel, manchmal gar Superkräfte. Zweifelsohne gibt’s allerlei Untertagewerke die ich nicht gesehen habe doch hin und wieder, beim Anblick eines verstürzten Mundlochs, kann mich tatsächlich noch der Arbeitseifer richtig hart packen.
Neulich so geschehen am Mot Madlain genanntes Bergwerklein „Untere Biene“. Ein Durchkommen unmöglich und vor dem Mundloch en fetter Stein geschätzte 300 Kilo. Und genau diese Umstände nähren die Neugierde.
Bei toller Landschaft in Menschenleerer Umgebung machte ich mich am Stollenmündchen zu schaffen. Allererst mussten jedoch die Steine weg die eine Vortriebsarbeit verunmöglichten oder gar zur unkontrollierbaren Gefahrenquelle mutiert wären.
Mache dieser Felsblöcke lagen im Bereich des Verschiebbaren, Altägyptische Rolltechniken, was auch immer. Einer dieser Bergkandidaten war indes auch mir, als Einzelperson, fünf Nummern zu gross.
Da half nur draufrumbengeln bis das Ding kleiner wurde. Tatsächlich erreichte ich nach einer Stunde permanenter Hammerschlag eine allein drehbare Grösse. Nachdem dies Unding aus dem Arbeitsbereich entfernt war und noch weitere, mich drohend angaffenden Klötze von der Holzzimmerung weg waren, konnte die eigentliche Vortriebsarbeit, mit Amyspaten und so, starten.
Sieht jetzt etwas aufgeräumter aus. Ist zwar immer noch richtig mühsam um rein zu kriechen doch aller Anfang ist schwer.
Im Innern sichtbar der Holzbau aus 1830 der wahrscheinlich damals als Mundlochschutz im exponiertem Hang diente. Leider gelang mir der Einstieg in die eigentliche Grube, an diesem diese kurzem Nachmittag, nicht wirklich. Zuviel Schutt liegt noch im Eingangsbereich aber eine wichtige Vorarbeit ist mal geleistet.
Und bei so viel Fleiss darf en aktuelles Selfi meinerseits nicht fehlen.
Zu bedenken gilt, Frau ist seit em 17. August 2024 ganze 59 Lenzen erhaben.
Und ja, Geschichte geht weiter, Neugierde noch nicht gestillt. Wers gwundert, die Bergwerke sind auf meiner Seite S-charl näher beschrieben.
Bei meinen Forschungsreisen begegnet mir so manch Sehenswürdigkeit. Die Büvetta Trinkhalle ist mir indes seit den späten 1970ern bekannt als ich noch, im fröhlichem Teenager-Alter, den Schulleiter der Bergschule Avrona Willi Overhage ärgerte. Die prunkvolle Büvetta Trinkhalle stand damals schon leer und verweist.
Dies Gebäude war immer wieder Gegenstand meiner Neugierde. Infolge gibt’s bereits einiges an Bildmaterial zum Thema Büvetta. Gestern war ich alleine in S-charl am Forschen, folglich a) alleine b) in Bergwerkskleidung, die Gelegenheit zu vertiefter Sichtung.
Die Büvetta Trinkhalle Aussenansicht, erbaut von Simon Bernhard um die Jahre 1875 bis 1876. Heute ein begehrtes Lost-Place-Objekt.
Leider ist dieses Gebäude billigster Ständerbau was den Zerfall massiv beschleunigt. Hinzukommend liegt der Standort in einer Steinschlagexponierten Zone. Anhand der Treffen, Einschusslöcher im Dach, wird klar, die Restaurierung steht unter denkbar schlechten Sternen trotz des kulturhistorischen Wertes.
Die getäferte Wandelhalle mit seitlich eingebauten kleinen Verkaufsläden erinnert an die goldenen Jahre damaliger Kurhotels.
Die Verkaufsnischen mit oberhalb liegender Lagermöglichkeit, dem Steinschlag zugeneigt, sind schwer gezeichnet von einschliessenden Steinen.
Rotonde in welcher sich die Trickbrunnen der drei Quellen „Bonafacius“, „Lucius“ und „Emerita“ befinden.
Ansicht Trickbrunnen in der Rotonde.
Der Mineralienaktivste Brunnen Luzius
Aus diesen 3 Handgenieteten Tanks sprudelt das Quellwasser aller 3 Quellen. Dieser Raum ist als einziger im Fels eingehauen was etwas Schutz vor Steinschlag bietet.
Der Rest der Technik ist, der Felswand zugewannt, leider übel dem Felsbruch ausgeliefert. Das Dach ist undicht, der Holzbau durchgefault die Spriesse versuchen zu retten was kaum zu retten ist.
Der kleine Zwischengang ins Verwaltergebäude ist heute kaum noch passierbar ohne ins niedere Kellergewölbe abzusinken.
Als letztes eine aktuelle Grundriss / Seigerissaufnahme geklaut vom Bericht der Kantonalen Denkmalpflege.
Es gab in diesem Blog bereits eine „Gonzen Edition 2017„. Nun ja, die Zeit verrinnt. Da ich am Gonzen als Besucherin amte und mich in Folge voll den Bilder-Knipsen hingeben kann hier eine Bildintensive Geschichte ohne viel Blabla in Umkehrreihenfolge von Oben, alt, nach Unten, neu.
Die obersten Gruben aus der Zeitspanne 1700 bis ca 1860 liegen in steiler Hanglage des Gonzenmassivs. Im Bild, Blick auf Sargans.
Die alte obere Grube, im Bild Grube 1 Fahrstollen, verfügt über ein komfortables, stehfähiges Profil mit früher einst Schienenausbau 30 cm Spurweite.
Zusammengewachsen an die alten Aufhauen dehnt sich das System Naus über ein weit verzweigtes Stollennetz aus. Im Bild etwas um die Galerie 24 ob Naus, so genau weiss ichs ehrlich gesagt, nimmer.
Oberer Bremsberg II Grube Naus Bergstation.
Behauptend, Bremsberg I Siloabwurf ob Naus.
Hauptfahrstrecke Naus ca. 1000 müm.
Schrapper-Abbau, links im Bild, Strecke Naus.
Stollenimpression Hochlager Naus.
Siloabwurf Unterstrecke Naus.
Umladebrücke am Gesenk 2 ob Wolfsloch.
Umladestation auf Gesenkkübel System Wolfsloch.
Hauptstrecke Wolfsloch.
Ebene Vlid, mechanische Werkstatt.
Elektrowerkstatt auf Sohle Vlid 480 müm.
Silostrecke mit Rollenschnauzen, rechts im Bild, Hauptfördersohle Vlid.
Gesenk 1 ab Vlid.
En Plan zur allgemeinen Übersicht hier noch anmerkend.
Und klar, Herr Epprecht darf an dieser Stelle nicht fehlen.
Auf Epprechts 3D Visualisierung ist das Flöz in 30 Grad Steigung wiedergegeben, auch sind die jeweiligen Verwerfungen dargestellt.
Am Freitag, der 1. Tag unserer Mission, war das Wetter ganz und gar nicht uns wohlgesonnen, also suchten wir neue Baustellen.
Ein Herr Bösch erkannte Eisenerze am Rande der Passstrasse ordnete diese einem Berg namens Il Jalet zu.
Erze waren in erschreckend schlechter Qualität tatsächlich auffindbar und so machten wir uns auf den Il Jalet um nach möglichen Abbaustellen abzusuchen.
Im steilen Gelände taten sich keine Eisenerz-Abbaustellen offenbaren. Einzig ein kleines Nugget fanden wir am Boden.
Bis am Gipfel, an den vertikal abfallenden Wänden kein Indiz fürs damals begehrte Erz. Im Bildhintergrund der Munt Buffalora mit den wuchtigen Bergwerken am rechten Bergrücken.
Am Tage 2 war uns der Wettergott eher freundlich gesonnen worauf wir ins Untertägige wechselten.
In der Sohle 4 (Rafael II) lag ein Stein im Stollen welcher den Weg ins vermutete Gesenk sperrte.
Also mal wieder mit Spitzzeugs, Maschine und Vermessungskrempel durch den wunderschön ausgebauten engen Stollen. Auf den 500 Jährigen Hölzern lasten 5.3 m x 0.51 m x 4 m x 2600 Kg/m3 so gesprochen eine Last von 28.111 Tonnen. Gut tendieren Kalksteine sich selbst in engen Spalten zu verkeilen, dies Wissen hat zweifelsohne eine beruhigende Wirkung.
Nach erfolgtem Durchbruch entpuppte sich das Gesenk als kleiner als gedacht.
Respektive, das vermutlich bis in Sohle zwei reichende Gesenk, ist grösstenteils verfüllt.
Eine zweite Baustelle war auch lange Initiator meiner Neugierde.
Namentlich gibt’s eine vermutete, fahrtenlos befahrbare Verbindung zwischen Michael II und Michael I diese ist jedoch mit feinem Material bis fast Stollendach verfüllt.
Ein kleiner Trupp Verrückter machte sich sogleich an die Arbeit mit erstaunlichem Resultat.
Ab Messpunkt 70 folgt eine begrabene Treppe in die Tiefe. Rechts, nach 4 Meter, öffnet eine kleine Abbauhalle ein schmaler Erzgang 3 cm mächtig. Leicht links abzweigend schliesst ein Stollen mit Trapezprofil an. In diesem Stollen Richtung Michael I lässt sich knappe 3 Meter hineinblicken ehe der Erdwall bis fast Stollendach die Sicht versperrt.
Die letzte im Bunde unserer kleinen Rundreise. Sie nennt sich Miniera Alfredo und liegt am Ortsausgang Bovegno an selber Strasse SP345 oder auch gerne genannt, je mach Kartenwerk, SPBS345.
Auch dies Werk produzierte ein barythaltiges Granulat zur Weiterverarbeitung im Flotationswerk Torgola. Wie die Miniera due Ponti hat auch die Miniera Alfredo hat kein eigenständiges Flotationswerk.
Und auch dieser Bergbaubetrieb startete eine aufstrebende Kariere als Blei, Kupfer und Silbermine. Da jedoch Konkurrenzbetriebe im fernen Ausland zunehmend günstiger Blei und Kupfer förderten schloss der Bergbau als Barytwerk seine Tore um die 1970er.
Die Lastwagenwaage lässt Grosses erahnen. Zweifelsohne ist dies Gerät aus der letzten Barytepoche.
Die halbzerfallenen Silos und sonstige Überbleibsel am Strassenrand konnte ich indes nicht so eindeutig identifizieren geschweige den funktionell begründen. Der im Vordergrund stehende Betonständerbau wirkt, mit verrussten Partien, wie ein Ofenwerk. Im Hintergrund steht ein Lastwagensilo.
Der geglaubte Erbstollen mit Datum 1875, zu finden im Betonbau neben der Trafostation, ist auch nicht aller Zweifel erhaben. Zwar fliesst, wie sichs für nen Erbstollen gehört, tonnenweise Wasser aus dem Mundloch, auch strömt ein übertrieben kräftiger Luftstrom heraus, die Pressluftleitung mit passendem Gitterausschnitt gibt’s auch, doch die Tatsache dass an der Betonbaudecke eine Rollenschnauze klebt und der Stollen etliche Zwischensilos unterfährt, lässt in mir einige Zweifel aufkommen bezüglich des lang ersehnten Untertagebaus. Der Stollen blieb von einer Befahrung meinerseits verschont. Als ich bei Regenwetter in dies vermeintlich ruhig wirkende Wasser hoch auf dem Schienenprofil stand, türmte sich das Wasser an meinem Hosenbein empor. Mit ruhig war gar nix dafür mit intensiv durchnässt. Im Wissen das noch weitere Stollen auf mich warteten unterliess ich den Alfredo-Stollenbesuch.
Zwischensilogruppe die vermutet vom Erbstollen her entleert werden.
Das helle hochgestellte Gebäude entpuppte sich als ausgeräumte Steinbrecheranlage.
Seitenansicht Brecheranlage
Das Brechergebäude schliesst an ein Teilweise untertägiges Bauwerk in welchem die Grobbrecher platziert waren.
In den Grobbrecher führte ein demontiertes Förderband welches durch einen Stollen Schüttgut transportierte.
Die 180 Grad Umkehransicht mündet erneut an einer Silorollenschnauze. Die Füllebene dieser Siloanlage blieb uns leider, mangels Zeit, verborgen. Klar ist, oberhalb dieser Siloanlage liegen die ergiebigen Barytabbauten doch einerseits zeigte sich das Aussengelände von seiner wildesten Seite anderseits lockten andere Minen in weiterer Umgebung.
Nach wie vor, zwischen Bovegno und Collio gibt nur Minen, viele Minen, zuletzt, nach Jahrhunderter Blei-Kupfer-Abbautradition, schossen Barytstollen in die Bergflanken.
In den Weiten des WWWs geistern alte Geo-Karten herum. In einer dieser Karten, Stand 1877, sind handschriftlich, mit zerknautschen Farbstift, Erzgänge markiert. Diese Gange, eher Blei, sind in mein QGIS-Plänchen eingeflossen und diese Erzgänge korrelieren erstaunlich präzise mit den vorgefundenen Stollenbauten.
Das Hauptwerk, die Flotationsanlage Torgola mit dazugehörigem Stollen, solle hier etwas näher beschrieben sein.
Wer die Bergstrasse SP345 hinauf schlängelt wird zwangsläufig kurz vor Collio das imposante Industriegebäude der Torgola-Gesellschaft erblicken. Im Innern der rot gefärbten Bauten verbirgt sich eine kompakte Flotationsanlage die zuletzt, von allen umliegenden Gruben, Baryt extrahierte.
Nass-Kugelmühlen bereitenden in einer grossen Halle den Flotationsschlamm.
Grosse Tanks sammelten diese Gesteinsmasse
In einem ersten Schritt folgt eine Grobflotation im Rührwerktank. Flüssigkeit und leichtes Geschiebe wird in dem lokalen „Flume Mella“-Bach abgeleitet der am Boden abgelagerte Schlamm fliest in die Feinflotation.
Die zweite Flotationsstufe, auch wieder mit langsam drehendem Rührwerk, extrahiert nochmal exakter, die verschiedenen Mineralien nach spezifischem Gewicht geordnet.
Der gewonnene Barytsand wandert in die Silosortierung. Je nach Reinheitsgehalt ist, mittels, nach oben gerichtetem, Förderband, Bild oben Rechts, ein erneuter Flotationsdurchlauf möglich. Im Berginnern liegt eine Siloanlage verborgen zur Sammlung des Nachbearbeitungsguts.
Nochmals abgelichtet die verschiedenen Förderbandanlagen zwischen Silo, im Bild, und Flotationsmaschinen, mein Fotostandort.
Die Stollen sind über den Wasserableitenden Erb-Querschlag trockenen Fusses zu erreichen. Im Stollen sitzt ein Wassergraben welcher die Menge an ausströmendem Nass bewältigen mag. Das Mundloch liegt neben der kleinen Trafostation nördlich der SP345-Strasse. Die am boden liegenden Kabeln dienten zur Einspeisung der Kompressoranlage im Berginnern.
Die Kompressorhalle ist ein mächtiges Geschoss mit eigener Zuluftversorgung. Total 3 Lufttanks deuten auf ein enormes Bergwerk mit vielen Pressluft-Arbeitsstellen hin.
Die Hauptförderstrecke ist an vielen Stellen verstürzt. Zwar sind alle von uns entdeckten Verstürze mehr oder minder überkletterbar doch in den Zwischenstellen macht sich Wasser breit was ziemlich bald, an einem Regentag, richtig nasse Füsse sorgte.
Die Tagesförderstrecke ist mit Holz ausgebaut, was reichlich für Verbrüche sorgte.
Leider wurde das Wasser in Bergrichtung nicht weniger, Zeitweilige Wassertiefen bis zu 50 cm. Da wir noch eine Schlafgelegenheit suchen mussten, liessen wir von weiterer Befahrung ab. Im Bild sichtbar, der kleine Versturz und hinten nachfolgend ein weiterer, deckenüberragender Vesturz. Grundsätzlich jedoch, beide Fahrbar.
Meine Detailansicht visualisiert die verschiedenen Komponenten der Anlage. Der Hauptförderstollen ist in etwa die befahrene Länge abgebildet. Das Bauwerk wird jedoch, schätzungsweise, noch ewig in den Berg führen. Zur Weitererkundung müssten nasse Füsse oder Fischerstiefel mit eingerechnet werden.
Allem in allem en tolles Erlebnis und en grosses Dankeschön an Claudia fürs Miterkunden.
Es gibt schöne Ecken auf dieser Kugel. Manche Ecken sind schwierig zu erreichen und mit einigen Abenteuern verbunden umso schöner die zu erkundenden Sehenswürdigkeiten.
Ein solcher Ort nennt sich Bovegno und liegt im Niemandsland an einer Gebirgsflanke der Lombardei namentlich in der Industriereichen Provinz Brecia, (Beretta und sonstige bekannte Namen).
Dies Bovegno kennt auch grosse Bergwerke eines will ich hier näher Vorstellen. Diese Anlage liegt an abenteuerlicher Passstrasse SP345 und wird allgemein genannt „Miniera due Ponti“. Anfänglich als Kupfer, Blei und Silbergrube aufgefahren förderten die lokal ansässigen Mineuren in letzter Abbauepoche Baryt bis ins 1974.
Das Bergwerk ist Teil einer weitläufigen Barytproduktion und zuletzt der Führung einer Torgola-Gruppe unterstellt. Die Stollen sind Kilometerlang und auf verschiedene Sohlen verteilt. Ich kenn, mangels Zeit, aktuell einzig die Fördersohle.
Auftage sind die Silos und eine Brecheranlage platziert. Links im Bild Kipphunde die einst in den Förderstollen zirkulierten.
Detail Brecheranlage unterhalb des Fülltrichters.
Automatische Kippführung auf Ebene Förderstollenmundloch.
Von den Stollenbauten kenne ich nur die Hauptförderebene. Das Vorhandensein minimum einer tieferen Ebene mit Wasserabfluss wie auch minimum einer höheren Abbausohle ist erwiesen. Verschiedene Schächte auf und ab schliessen an die Förderstrecke.
Förderstrecke, ausgebaute Teilabschnitte nahe Mundloch.
Nahe Eingang führt ein Förderlift in eine tiefere Ebene. Bild, Blick aufwärts zur Umlenkrolle.
In die oberen Bereiche führen Fahrten und Rolllochöffnungen.
Eine pneumatisch gesteuerte Rollenschnauze markiert die Wichtigkeit des obenliegenden Abbaus.
Die Stollen sind beträchtlich lang was Pressluftzwischentanks nötig macht. In dieser Strecke sitzt ein genietetes Exemplar aus früherer Epochen. Wasser in diesem Stollen zu genüge vorhanden was die Befahrung zunehmend unangenehm machte.
Zwischendurch eine Wasserstauung in einer Seitenstrecke. Den ewig langen Haupt-Stollenzweig haben wir nicht bis Ende befahren da das Wasser unaufhörlich zunahm. Ein Fragezeichen mehr auf meinem Plänchen.
Ohnehin gabs reichlich Strecken anzukucken, da fehlte reichlich Zeit um jedem Detail nachzuforschen. Im Bild eines der gefühlt tausend Abzweiger.
Ein Leckerli darf in meiner Fotodokumentation keinesfalls fehlen, unbeweglich steht noch heute knapp vor Stollenbrust, eine der wenigen erreichten, ein Überkopflader aus neuerer Bergbauzeit.
Da die Bergwerke sehr gross uns sehr umfangreich sind und auch die Verarbeitungsanlagen nicht mit Reizen geizen werden noch weitere Geschichten zu Bovegno folgen.
Dies Geheimnis prägte mich und einige Interessierte immer wieder. In naher Gegenwart konnte dieses immense, unterirdische System, im Gewirr der Minas de Gador, nie erkundet werden. Zu tief und zu unwegsam sind die, bis zu 130 Meter tiefen Schächte. Auch die Hauptfahrstrecke, obschon Pepi und ich diese vor 50 Jahren erkundeten, konnte nicht wieder gefunden werden.
Trotz Misserfolgen, entstand bei all den zahlreichen Arealerkundungen ein fundiertes Wissen zum Schwefel-Bergwerk La Familia 6299. Dank des Austausches mit einigen Forschern ist heute eine umfangreiche Dokumentation verfügbar.
Im Bild, Ofenbatterie La Familia 6299
Ich habe Einiges gebündelt und daraus eine druckfähig gelayoutete Geschichte geschmiedet. Ob ich eine HTML-Fassung bauen werde steht indes in den Sternen. Vermehrt glaube ich an die Zukunft des Buches und an den Zerfall eines zentralistisch kontrollierten Internets.
Doggererzminen sind immer wieder en Besuch wert auch wenn diese im benachbarten Ländle stehen. Zwar sind drüben, bösartige Behördenvertreter die bei weitem konsequentesten Leser meiner Texte doch diese Tatsache ist mir schlicht scheissegal.
Trotzdem, manchmal muss ich mit Ortsangaben eher geizen auch wenn mal wieder alles offen stand. Meine Seiten sollen letztlich den interessierten, taktvollen Forscher / Forscherin ansprechen.
Nichts desto trotz en paar schöne Bilder muss sein.
En Ausflug ins Grüne bei richtig intensivem Schauerwetter passte optimal ins Sonntagsprogramm. Die Trafostation hübsch überwachsen und der Geräteschuppen kündigten bald interessante Unterwelten an. Rechts im Bild der Stolleneinschnitt aus besseren Tagen.
Nicht weit von grüner Pracht der Vorbote damaliger Bergbautätigkeit.
Dazugehörig das 60er Stollensystem in der verfallenen Hauptrollstrecke.
Ansicht hier knapp vor Versturz.
Wettertüre in der Tagesstrecke
Der Nordostteil (auf meinem Plan gelb) liegt etwas höher womit hin und wieder steile Abhänge den Blick auf die Rollstrecke offen legen.
Abbaustrecke mit Pfeilerbau.
Und auch schön anzuschauen die obere, gelbe Grundstrecke.
Wie üblich en Grubenplan mit meinen Ergänzungen darf nid fehlen. Plan im PDF-Gross gibt’s bei Klick auf den Link.
Es war Samstag und ich hatte Bock mich in meiner, fast schon, zweiten Heimat umzusehen.
Stand damals 2022, so wurds mir erzählt, solle ein Securitaswächter Runden auf em Bergbauareal (Gemeindebesitz) drehen. So ein Kauz ist mir nie begegnet doch seit Corona weiss ich, alles was mit Kontrolle zu tun hat und irgendwie Chinesisch klingt finden Staatsdiener voll der Porno. Da ich ein Mensch des Friedens bin mied ich ein Konfrontis.
Nun, ich ein halbwegs unkontrollierbares Wesen, es war Samstag und die Sonne lachte also en paar Impressionen zum Spaziergang.
Am Eingang zu Feld 1 strahlt heute ein Feuerverzinktes Stahltor kostspieliger Bauart. Wie zu Corönches Zeit gelernt, Hauptsache verschlossen.
Schön wusste dies Tor erste Neugierde der Dorfjugend wecken.
Die schlechte Nachricht, liebe Dorfjugend, so wird das nichts. Die paar wenigen, geschraubten Komponenten schwächen die Konstruktion nicht merklich.
Die gute Nachricht, fast nur dünnwandige Hohlprofile verbaut (Lieblingsfutter der Akku-Tigersäge). Das Tor ist auf relativ schwachen Untergrund montiert, da nützen die zahlreichen Schrauben echt wenig. Und wer en Schachbeschädigung meiden möchte, Methodik Foxi sollt funktionieren.
Ich, bald in die 60 zusteuernd, liess ab von weiterer Akrobatik. Die Rossinchen überlasse ich der Dorfjugend.
Stattdessen suchte ich den oberirdischen Weg, für alle dies nid glauben, ganz ohne Hausfriedensbruch.
Bald folgte die einladend offene Zufahrt ins ehemalige Militärspital und auch an dieser Position ein wahres Verzinkerei-Kunstwerk an der Abwärtsöffnung zu Feld 2. Wie bekannt dünnwandige Hohlprofile schlechter Montageuntergrund und ein, von unwissender Dorfjugend, zerdeppertes Scharniergewinde.
Bildmittig ein sehnlichst auf grobes Gerät wartendes Tor.
Im Militärspital ist eine Platte in Ausmass 2 x 10 x 15 Metern runter gedonnert. Ein gefährliches Trümmerfeld sperrt den Weg unter drohender Abbruchkante. Stattdessen liegt ein sauber gepflegter Weg Untertage zwischen Unterstrecke und Oberstrecke oberhalb Warmwasseraufbereitung.
Ich hab beide Routen inspiziert wovon gegenwärtig die Untertägige eindeutig sicherer erscheint.
Der Bahnhof im Feld 4 ist auch noch, recht aufgeräumt, in der Hauptstrecke einzig die zunehmend, künstlerisch wenig lohnenswerten Sprayereien nerven.
Strecke in Richtung Tagesbruch ist auch noch offen und auch der, oft bespielte, Brückenwagen steht unbeirrt auf dem Geleise.
Anmerkend, im Tagebruch amtet nach wie vor die Geo-Brugg mit der heute noch verwendeten Steinschlag-Netz-Testanlage. Die Geo-Brüggler wünschen seit eh und je eine gewisse Ruhe. Mögliche Besuche sollten eher gemieden werden. Wenn doch der Weg durchs Gelände führt, bitte nicht nerven.
Immer schön, Abwurfstrecke Feld 4
Wasserfall Tagesöffnungen Feld 4
Oberstrecke Feld 4
Und, darf nid fehlen, Blick auf den Verlader Walensee.
Die Seemühle ist noch heute ein prächtiges Ausflugsziel wenn doch, seit Corona, der Zugang etwas eingeschränkter erscheint. Der Zeitgeist ist von einer autoritären Grundhaltung geprägt und alles was Menschelt stört. Somit wundert’s nicht weiter dass auch im beschaulichen Walenstadt eine Smartphon-verblödete Jugend angezüchtet wird. Es bleibt meine Hoffnung auf en Züri-Brennt mit sehr viel zivilem Ungehorsam weit über Zürich hinaus. Sollte dies nicht geschehen, sehe ich schwarz bis dunkelschwarz in die drohende Zukunft. Grosse, herunter krachende Felsplatten dürften das geringste Problem sein in einen Umfeld angezüchteter Vollidiotien.
Im Beispiel des Schachtes „Del Carmen“ am „Cortijo de la Granadina / Fondon“.
Eines der wenigen Fördergerüste aus glorreicher Zeit des Bleiglanzes steht in beschaulicher Landschaft ob Fondon. Die Förderkonstruktion erschloss ein 120 m tiefer Schacht mit zwei Abbausohlen. Heute wird berichtet, seie die tiefere Sohle geflutet.
Die zwei Lifte wirken gegenläufig. Während die eine Kabine zuoberst auf Tag ankommt ist die zweite Kabine zuunterst in der Tiefsohle 2. Die Kabinen sind einzeln über zwei Stahlseile im Schacht geführt. Die Kabine rechts im Bild ist auf Tag am Schienenanschluss, die linke Kabine ist zuunterst und die Kippfalltür schliesst die offene Schachthäfte.
In der rechten Schachtrandseite ist ein Fahrten und Leitungsbereich vorgesehen. Leider sind die Fahrten demontiert. Noch vorhanden, hinten rechts die Pressluftleitung und vorne rechts die Pumpenleitung zur Entwässerung der Grubenbauten.
Im Fahrtenstand ist das Fördergerüst, mittels grosser Fensterfront, im Sichtfeld. Ein zusätzlicher akustisches Signal, Glocke, gibt die Befehle für auf und abfahrt. Die linke Drahtseiltrommel ist abgewickelt, die Kabine ist zuunterst. Die mechanisch gekoppelte Drahtseiltrommel rechts ist aufgewickelt folglich ist diese Kabine zuoberst. An der linken Trommel sitzt eine per Fusspedal bediente Bandbremse.
Im Fahrstand rechts der Stufenschalter zur stufenweisen Regelung des Motordrehmoments. Links im Bild der 3 Phasendrehstrommotor mit zusätzlicher Bandbremse an der Motorenachse. Hinten die zwei Drahtseiltrommeln.
Ansicht volle Seiltrommel im Vordergrund auf gleicher Achse, mit Getriebe zwischendrin, die zweite Trommel mit Bandbremse.
Ansicht Untersetzungsgetriebe zwischen den beiden Seiltrommeln. Da beide Seiltrommeln aneinander gekoppelt sind wirkt die abwärtsfahrende Kabine als Gegengewicht und unterstützt den Motor beim Heraufziehen der vollen Hunde.
Auch im Aufzugsmaschinenhaus untergebracht ist der Pressluftkompressor für die Werkzeuge untertage.
Der zweite im Aufzugsmaschinenhaus aufgebaute Kompressor scheint seit langer Zeit ausser Betrieb. Einiges deuten auf ein kontinuierlich verwendetes Ersatzteillager hin.
Andere Förderanlagen „Mnas del Patrocinio“
Nicht weit des klassischen Fördergerüstes steht ein weiteres interessantes Bauwerk damaliger Förder und Hebetechnik.
Dies Förderbauwerk aus Backstein, verfügt über einen untertägigen Entladestollen wenige Meter unter Erdoberfäche.
Ausgemauerter Entladestollen knapp unter der Erdoberfläche, Ansicht in den Schacht.
Vorteil dieser Bauform ist die niedere Höhe des Aufbaus. Indes ist solch eine Förderanlage nur in Hanglagen sinnvoll um den Entladenstollen, horizontal verlaufend, möglichst kurz zu halten.
Klar, auch in diesem Eck, genauer gesagt im Örtchen „Los Baños“ gibt’s neue Erkenntnisse. Hinzukommend gibt’s wieder en paar schöne Bildchen dies verdienen hier gezeigt zu werden.
Irgendwann mach ich en Update meiner Seite Minas Los Baños Sierra Alhamilla bis dahin etwas Einblicke ins Untertagereich der Anno 1900 stillgelegten Gruben.
Revier „El Descuido 28.470“
Abwurf Bergwerk mit Blick aufs Örtchen „Los Baños“
Unterstrecke Bergwerk El Decuido
Abbau Eisenerze
Einzige, improvisierte Rollenschnauze
Revier „Casualidad 5.387“
Vergessene Kreiselmühle
Revier „Primero de Mayo 4.746“
Neuentdeckung „Galeria del 5. Piso“
gut versteckt zwischen schier unüberwindbare Felsblöcke
und als, neu geöffnet im 2024,
„Galeria del Camino“
Der Vollständigkeitshalber, der aktualisierte Plan
Schon wieder eine Almeriageschichte, diesmal Schauplatz der Geschichte das geheimnisumwitterte Fels-Vulkan-Massiv der Sierra de Gata am Gabo de Gata. Eine Region die voller Legenden, dank unwegsamen Pfaden noch heute viel zu Erkunden in sich birgt.
Ein oft fotografiertes Sujet kündigt die Sagenumworbenen Felsformationen an. Ich tat, wie viele Jahre, wieder einmal meinem Sakralbauten-Fetisch frönen wenn doch mein Hauptinteresse den zahlreich gut versteckten Bergwerken galt.
Die selten besuchten Bergwerke verbergen sich hinter den felsigen Hügeln der Sierra de Gata. Kaum jemand weiss ausführliches über die Abbaustätten zu berichten den weite Teile der ehemaligen Anlagen stehen unter scharfer Bewachung des dortig domizilierten Michelin-Testgeländes. Auch die einschlägige Literatur allen voran „Francisco Hernandez Ortiz“ kennt nur wenige der dortigen Metallurgie-Hotspots. So bleiben reichlich zu erkundende Geheimnisse in den Hügeln, ein Paradies für die Neugierde.
Die Rohstoff-Karte aus den 1950ern kennt ein blau eingekringeltes Gebiet mit reichen Erzgang-Buntmetallvorkommen. Die Gestrichelten Kreise verdeutlichen stillgelegte Einzel-Minen. Ein Tipp eines Freundes und die Neugierde trieb uns letztlich in dies abenteuerliche, kaum bekannte, Eck.
In stark bewachsener Naturlandschaft finden wir zahlreiche Rollbahneinschnitte die an einigen Halden vorbeiziehen.
Hoch auf dem Rollbahntrasse ist, im Hintergrund, die Michelin-Reifentestanlage zu erkennen.
Anschliessend an die Rollbahnabschnitte finden sich zerfallene Bergbauinstallationen aus geschätzt den 1920ern. Die abgelichtete Anlage verfügt über ein Flotationsbecken, ein Wasserreservoir, und zwei Betriebsbauten.
Der rückwärtig angelegte Stollen ist leider nach nur einem Meter eingebrochen. Oberhalb im Gelände ist deutlich die Einsturzdoline erkennbar. Bald ist oberhalb der Bauten ein Schacht gefunden welcher jedoch, wie so oft in Almeria, beträchtlich in die Tiefe abfällt.
Meine Abstraktion nennt dies Bergbauwerk die Grube A von insgesamt 3 erkundeten Gruben. Leider indes war der Einstieg in dies Untertagewerk, dem Versturz geschuldet, nicht möglich.
Grube B indes ist noch zugänglich und von beeindruckender Tiefe.
Der steile Fahrschrägschacht folgt dem Erzgang. Mit Kalk vermörtelte Stufen machen den Abstieg möglich.
Wir beobachten in den spärlichen Horizontalabbauten hauptsächlich Kupfer und Eisen. Der vielgepriesene Bleiglanz zeigte sich indes eher selten was auf gründliche Arbeit der Bergleute hindeuten könnte.
Meine Abstraktion der Grube ist aus meiner Erinnerung heraus gezeichnet. Der einzige gemessene Wert ist die Barometrische Höhendifferenz zwischen Mundloch und tiefste zu erreichende Strecke in der Zahl 82 Meter.
Leider ist bei 82 Metern noch nicht Schluss, es folgt ein zu steiler Anschlussschacht welcher wahrscheinlich als ausgebauter Abwurf diente.
Die dritte Grube, ich nenn diese Grube C, verfügt über ein schöner sehr gut erhaltener Mundlochaufbau.
Auch diese Grube folgt steil einen Abgebauten Erzgang in die Tiefe.
Wieder gibt’s die etwas unförmigen Kalkvermörtelten Stufen die den Abstieg vereinfachen.
Auch die steilen Richtungsänderungen sind zur Statikstabilisierung Kalkvermörtelt.
Hin und wieder sind an reichen Vorkommen, Horizontalstrecken angelegt.
Dieses Stollenwerk gabelt sich etwa tiefenmittig in zwei Hauptgesenke wovon wir, aus Zeitgründen, nur eines erkundeten.
Das Hauptgesenk gabelt ab etwa Höhenhälfte in zwei Strecken wovon wir nur die einte Strecke kennen. Am bekannten Stollen schliesst am unteren Drittel ist ein Schacht auf Schachtboden an.
Am nachfolgendem Drittel der Grube kaum noch Abbau zu beobachten.
Über die Gruben ist sehr wenig bekannt. Der Flurname ist nach allen bekannten Karten „La Lobrera“. Ich nen folglich alle 3 Gruben „Minas de la Lobrera“. Auch geläufig ist der Flurname „Navarete“ obschon dies Navarete gemäss Karten deutlich nördlicher liegt.
Zeitlich einordnen tue ich alle Gruben, anhand Spuren, aufs Jahr 1920 plusminus.
Einst galt der südliche Küstenstreifen einer aufstrebenden Modellstadt als eines der Vorzeigeregionen im römisch, globalisierten Handelssystem.
Insbesondere die Bodenschätze weckten von nun an Begehrlichkeiten weit über die Mittelmeere hinaus.
Das Kupfer aus Rodalquilar, der Schwefel auf Gador, das Eisen aus Gergal und das Blei aus Lauchar waren, viele Jahrhunderte lang, die heimlichen Stars des Reichtums.
Es geschah eine Zeitepoche die Kulturen, Wissen und Technologie punktuell harmonisch vereinigte. Eine Region schrieb Industrie und Bergbaugeschichte um letztlich in die Vergessenheit abzurutschen.
Heute sinds die Treibhaus-Monokulturen und die internationalen Filmproduktionen der Streamingdienste die den letzten Profit aus einer, einstig blühenden Gegend, herauspressen.
Also, Almeria 2024, weitere Forschungseinblicke folgen.
Neueste Kommentare