Kategorie: Transgender

Was, wie, wo sich geschlechtdefinitorische Relevanz anmasst

Die Fundis blasen wieder mal aus allen Schläuchen

Das Trans schon lange im Fadenkreuz christlich religiöser Fundamentalisten steht ist nichts Neues. Wie oft beschrieben erhob sich diese Evangelikale Bewegung, Morgenluftwitternd, im Schatten jener Abgekoppelter unter anderem während den Corona-Massnahmenexzessen.

Eine allgemeine Unzufriedenheit der, Gesundheitsthemen-besetzenden  Mainstreamlinken gegenüber öffnete Tür und Tor, leider, schwerst rückgewandten Strömungen.

Das riesige Potential an Verstossener, mit allen militärischen Instrumenten, vom Davoser WEF Ferngehaltener, galt mit grosser Kelle abzuschöpfen.  Die Schöpf-Kelle fest im Griff von zweifelhaft Rechtsaussen SVPler bis hin zu fundamentalistisch religiöse Strömungen mit Gottesstaat-Beharrlichkeiten. Alle habens erkannt und alle habens gemeinsam, es gilt das Interesse Ausgestossener auf sich zu lenken.

In dieser Szenerie einer aktuellen Sündenbock-Zuteilung sind Trans, als fälschlich geglaubte Lieblingskinder einer Mainstreamlinken, akuter den je voll im Fadenkreuz.

Gelegenheit um Trans in den Mainstreammedien nochmals zünftig durch den Dreck zu ziehen beziehungsweise jene Stellen die Transmenschen unterstützen.  Kern all jener fundamental Religiöser Kreise, der Zugang zu wohlwollenden Trans-Informationen muss unterbunden werden.

Und ewig grukt das Murmeltier

Auf Grundlage dieser Tatsache startete ein Rundschau-Beitrag mit Namen „Trans Jugendliche: Zu rasche Geschlechtsangleichung?

Eine durchaus berechtigte Frage die das Rundschauteam stellt wenn doch dem gewieften Betrachter, der gewieften Betrachterin, schnell einige Journalistische Fehlgriffe entgegen schwappen.

Besorgte Eltern üben per, nicht einsehbaren, Brief massive Kritik an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Zu voreilige Transdiagnosen sollen gestellt worden sein ist die Hauptbehauptung der Texte.

Zwei anonym auftretende Direktbetroffene wussten diese Kritik, mittels gemachten Eigenerfahrungen, in einem Interview zu untermauern. Wenig bis gar nichts Konkretes ist aus den Gesprächen zu erfahren trotzdem entsteht der punktuelle Eindruck dass die Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie eine regelrechte Transfabrik sei die Menschen zu nicht gewollten Operationen drängt.

Re-Trans Meli, inzwischen 35 Lebens-Jährchen erfahren, beklagt sich, als stetiger roter Faden des Beitrags, über ihre zu voreilig vorgenommenen chirurgischen Eingriffe.

Wenig später findet genau diese Hauptprotagonistin, über den Off-Kommentar, glücklich zu Gott.

Wenn spätestens nach dieser Aussage nicht alle Verdachtsmomente nochmals kräftig zementiert erscheinen, ist das Gras von bester Qualität und die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf Unternull gesunken.

Für mich resultiert die klare Erkenntnis,

Ein Geniestreich heckte die Bibelgruppe aus.

Man kennt sich im Zirkel „zu Gott Gefundener“. So schnell wie das gemeinsame Gebet gesprochen ist, so schnell sind passende Akteure für den SRF-Investigativ-Briefkasten zur Stelle. Die missionarische Verbreitung des Narrativs einer „pervertierten Transfabrik im Sündenpool Zürich“ eine über jede moralische Wertschöpfung erhobene himmlische Tätigkeit.  Ein höheres Ziel einer jeden evangelikalen Gruppe.

Bedenklich nur dass in die Seife raffinierter Evangelikale ausgerechnet  die  SRF-Investigativ-Abteilung hinein trampte.

Und für all jene die gerne auf den Rundschaubeitrag reagieren möchten, das Kontaktformular Rundschauredaktion https://www.srf.ch/sendungen/rundschau/ueber-uns-kontakt-rundschau

Trans?‘

Neulich auf Facebook etwas Klarheit schaffend:

Manchmal da herrscht etwas Konfusion um meine Person.

Ich bin recht vieles und ich bin Trans.

Trans, ein Bekenntnis zu einer aussergewöhnlichen, sagen wir nicht alltäglichen Biografie. Trans, die Gabe zweierlei Konditionierungen in sich zu vereinigen. Trans, die Fähigkeit über viele Tellerränder hinweg zu blicken.

So ist es,

doch ich bin nicht nur Trans, nicht nur Kantonsratskandidatin, nicht nur Unternehmerin, nicht nur Bergbauforscherin, nicht nur Schrauberin,  nicht nur Punk, nicht nur Technonudel und Gothikvernarrte, nicht nur Falschparkerin und Frühaufsteherin.

Mit Sicherheit aber bin ich Mensch.  

Und im Bild, Luisa im September 2006.

Transfeindlichkeit wird Salonfähig

Das Leben ist kein Ponyhof oder, wie konnte es kommen dass wir Transmenschen, nach einigen Jahren hart erarbeiteten Freiheiten, wieder voll im Fokus medialer Anfeindungen stehen.

Eine kleine Analyse meinerseits tut mehr als nur Not.

Es war kein leichter Kampf den wir führten. Betonkopfinstitutionen und eine grenzenlos überforderte, gänzlich unwissende, Wissenschaft waren erbitterte Feinde. Wir mussten uns, im Prozedere der Transition, des Outings, der angleichenden Massnahmen, Hormontherapie ect, vor einer hart urteilenden Psychiatergilde entblössen. Die Vorstellungen dieser Nennelite war geprägt von tief rückständischer Gendernormativer Vorstellung. Eine Psychiatriegemeinschaft die, in uns zukünftige, zu beurteilende Serientäter sah und uns entsprechend behandelte.

Judith Butler brach ein kantiges Stück Genderkonstrukt und wir, die aufkommende, aus der Subkultur auftauchende Transcommunity, rollte diesen Klotz gekonnt und voller Elan, bis zu gänzlichem Wegschleifen, weiter. Die Frage was Geschlecht sei und wie starr dieser Begriff zu handhaben wäre, griffen wir auf und bauten unzählige, spielerische Geschlechtsformen. Ein Raunen und Staunen durchzog die ausgiebig an  der Streetparade feiernde CIS Gemeinschaft. In einer kurzen Zeit der Öffnung schien alles möglich zu sein und die Welt erstrahlte in friedlicher Harmonie. Ich dachte es könnte Weltfrieden einkehren und alle freuen sich aufs Zusammensein.

Neue Ideen, neue Sichtweisen öffneten Tür und Tor einer progressiv und fortschrittlich denkenden Psychiatriegemeinschaft. Das Bedürfnis des Individuums rückte in den Fokus. Konservative Rollenbilder und Gesellschaftsnormen indes verloren das schwere, unumstössliche Gewicht

Die neue Prüderie sollte nicht lange auf sich warten und so wie gewonnen so scheisse richtig zerronnen.

Die Historischen Zusammenhänge sind schwierig zu entwirren. Noch ist vieles zu aktuell und zu emotional beladen als dass ich hier eine wirklich faire, objektive Analyse vom Stapel lassen könnte. Nach Jahren des ausgelassenen Feierns, der Freude-Frieden-Eierkuchen-Epoche, des Mauerfalls und der zahlreichen CSDs beginnt die Zeit des „alles stört und nichts darf“. Zum megalithischen unumstösslichen Katalysator wurde eine aufkommende Pandemie und eine weit ausufernde Massnahmenwelle. Begriffe wie Solidarität wurden, dem Chinesischem Vorbild nacheifernd, einer breiten Bevölkerung aufgezwungen. Symboliken der Unterwerfung machten den öffentlichen Raum zur unangenehmen Kampfzone.

Ich glaub die Sozialdemokratie verkackte alles was es zu verkacken gibt und ich glaub, die Sozialdemokratie hegt nicht den geringsten Funken einer Einsicht und der Selbstkritik. So geschehen entwickelte sich ein gewaltig explosives Unbehagen in breiter Bevölkerung dies weit über die hiesigen Grenzen hinausreichend.

Die zunehmend aufdiktierte Moralvorstellung treibt die Menschen an den Rand, leider an den rechten Rand. Niederschmetternde Wahlbeteiligungen im Europaland offenbaren eine enorme Distanz zwischen Bewohner und Eliten. Eliten die ihre moralische Vorstellung aufzwingen und freudig mit dem Sportflieger, Konsequenzenlos Französische Lufträume verletzten. Eine durch und durch korrupte Elite die nur deren Privilegien weiter konstituieren möchte.

Ob DJ Robin und Schürze mit dem Stück „Layla“ ein Glanzlied gelang ist, meiner Meinung nach, kaum Gegenstand weiterer Diskussionen. Es reihen sich etliche genau so sexistische Lieder ins schaffen vergangener NDW-Epoche und keines dieser Lieder war je Gegenstand ausgedehnter Gesellschaftspolitischer Einwegdebatten. Doch eines erscheint mir klar, ein Verbot ist richtig Kontraproduktiv genauso Kontraproduktiv die gebetsmühlenartigen Fleischkonsum-Ermahnungen und weitere ständig drehende Gebetsmühlen (Flugscham und weiss der Geier was für Kacke). Eine Elite, vorwiegend gut verdienende Grün-Sozialdemokratisch-denkende Städterschaft, weiss um unser richtig Verhalten und nennt Abweichler, nach Coronamassnahmenschlacht, Bildungsschwache / Bildungsferne.  

Das genau in diesem Szenario Randgruppen voll ins Fadenkreuz rutschen, verwundert nicht weiter. Schnell werden Schuldige zu dieser Moraldoktrin auserkoren und genauso schnell sind diese auch gefunden.

Es gibt’s sie seit langen, die rückständigen, im kleinen Schuhkästchen lebende Evangelikalen. Deren Welt rutscht aus allen Fugen  bei Begegnung mit andersartigem Mensch, Einstellung, Lebensform, was auch immer. Mein Plädoyer, schafft Begegnungsräume, schafft Kontakte, schafft Diskurs doch weit gefehlt, eine Pandemie machte sich breit, und die Machtorgane und Eliten zwangen zu Vereinzelung und Isolation. Der Schaden ist heute gewaltig und die Wahloligarchie baut uneinsichtig auf eine gut geschmierte Repressionsmaschinerie. 

Evangelikale, Unzufriedene, Unverstandene, Radikalfeministinnen, sogenannt Bildungsschwache und  Bildungsferne bildeten eine äusserst unheilige Allianz gegen marginalisierte Randgruppen. Randgruppen die perfekt das Opfer hergeben und über kaum Wehrmöglichkeit verfügen. Zu diesen Randgruppen gesellen sich Behinderte, Gaypersonen, Transmenschen oder Ausländer und Ausländerinnen.

Die Translobby, realistisch betrachtet, klein und schwach kämpft gegen Windmühlen doch eine nicht immer rühmliche Politelite greift deren Themen und stampft mächtig Wahlkampf. Ein Wahlkampf den sie, die aktuelle Wahloligarchie, längst verloren hat den niemand wird sie wählen. Doch die Geschichte mit den Elfenbeintürmen in schickmickverkehrsberuhigten Grossstädten ist längst bekannt und die Eliten, wie vorhin erwähnt, alles andere als Lernfähig. Es mag sein das diese Wahloligarchie uns gewisse Errungenschaften ermöglichte doch statt die mächtige Elite kritisch anzugehen stehen wir in mitten des Kreuzfeuers.

Im Zuge der Wahlverdrossenheit, und ich bin hier die Allererste die zum Wahlboykott aufruft, siegt leider, und dies schmerzt mich tief, die ganz üble Gilde am Rechtsaussen-Eck. In dieser, Europaweit zu beobachtenden Politkonstellation, geraten Transmenschen mächtig ins Zielfernrohr radikaler Gruppen. Gruppen welche lange selbst ein Randphänomen bildeten, erhalten neuen Zulauf und eine neue, nie da gewesene Militanz. Dass einst solch, fast schon spassig anmutende, Evangelikal-Gemeinschaften wie „Demo für alle“, ein gewisses Gehör ernten hätte ich, eine grundsätzlich friedliebende Person, nie für möglich gehalten. 

In den sozialen Medien entfalten sich solch radikale Kräfte ungebremst und überaus Menschenverachtend, im Dunstkreis der Anonymität, locker weiter. Insbesondere Twitter, mit gut organisierten Troll-Armeen geniesst hierbei, oben aufschwimmend, einen durchwegs zweifelhaften Ruf.

Auf uns Transmenschen wie auch auf etliche weitere Randgruppen, kommen leider konfliktbeladene Zeiten zu. Nichts desto trotz,  Aufklärung, Widerstand und Standhaftigkeit sind wichtig und tun Not.

Leider geraten mache engagierte Transmenschen massiv in den Fokus solch radikaler Allianzen. Genannt an dieser Stelle Dana Mahr die gegenwärtig massive Anfeindungen erlebt und, durch die Trollarmee, annähernd Lebensbedrohliche Situationen durchmacht.

Abschliessend, weils richtig wichtig ist, der Spendenaufruf von Dana Mahr mit Hintergrundinfos zur gegenwärtigen Transfeindlichkeit #SolidaritätmitDana: Bitte helft mir und anderen!

Remember Stonewall 1969 – 2019

Es ist 50 Jahre her als eine Handvoll BesucherInnen, nach einer Razia im, von der Mafia betriebenen, Schwulenlokal „Stonewall In“ sich gegen  die massive Polizei-Repression aufzulehnen begann. An tagelangen New Yorker Strassenschlachten forderten Schwule, Lesben, Transmeschen und Queers, vornehmlich aus minder priviligierter Schicht, ein Minimum an Würde und Respekt. Damals mit an vorderster Front Stormé De Larverie, Miss Major, Marsha P. Johnson und Sylvia Rivera welche die Aufstände initiierten und somit eine Weltweite Bewegung des Kampfes für Gay und Transrechte auslösten.

Und 50 Jahre danach, die Freiheit, den Respekt und die Akzeptanz die wir glauben zu geniessen ist ein äusserst zartes, kaum sichtbares Blümchen. Ein Blümchen das Gefahr läuft wieder zertrampelt zu werden.

Grosse Konzerne liebäugeln mit unserer, DoppelverdienerInnen, Kinderlosgeldbörse doch deren Intention ist rein opportunistisch. Die geglaubte Unterstützung des Kapitals ist uns nur solange sicher als wir unser Geld und unsere Arbeitskraft  in dessen Rachen werfen. So wunderst nicht weiter dass im Getümmel der bunten Zürichpride „Swiss“, „Credit Suisse“, „UBS“ und Weitere sich ein Stelldichein der Toleranten geben.

Wir geniessen ein Selbstbewusstsein und eine Sichtbarkeit die verletzlicher nicht sein könnte. Dunkle Wolken attackieren  die hart erkämpften Freiheiten. Eine erstarkende Weltweite neue Rechte, der Rückschritt zu alten Büchern, genannte Buchreligionen, und die zunehmende soziale Ungleichheit könnten unser Leben, unser Geschlechterbewusstsein, unsere Form der Liebe, massiv aus den Angeln heben.

Ich beobachte in meiner Wohnumgebung eine zunehmende Transphobie und Homophobie die eine beängstigende Militanz entwickelt. Es ist an der Zeit uns wieder rückzubesinnen an Tage an denen Freiheit mit Hand- und Faustfesten Argumenten erkämpft werden musste.

Remember Stonewall Basel

Basel der Remember Stonewall Umzug liess meine Hoffnung wieder erwachen. Es gibt sie doch, jene die sich der Labilität unserer Freiheit durchaus bewusst sind. Unser Anspruch auf Freiheit ist zwangsläufig auch geübte Kritik an der gesetzten kapitalistischen Ordnung.

Kurzum, es war eine geile Demo, die so behaupte ich, gegenwärtig nur in Basel denkbar möglich wäre.

Und, wir haben Lust unsere Freiheit zu verteidigen.

Relevante Links

Das Queerschlagkollektiv Mitorganisator https://www.queerschlag.com/

Esthers Priderede die letztlich an Remember Stonewall, vor dem Hirschi in Basel, Gehör fand Revolution für unsere Selbstachtung

Alt werden

Es gab mal einst die Zeit da war mir klar, der Mensch kann nicht nur auf den Mund fliegen, er kann auch Schaltnetzteile bauen. Es kommt irgendwas inne und es kommt genau 24 VDC ausse.

Schaltnetzteil

Ich hab so ziemlich alle diese geilen Teile unauffällig in meine Sporttasche gepackt.

Und heute, ich merkte, es sind über 30 Jahre verstrichen. Schaltnetzteile stecken in jeder E-Zahnbürste, in sämtlichen LED Birnen in allen nur erdenklichen Haushaltdingern und niemand kümmerts.

Es gilt Abschied zu nehmen von meiner Jugend und von den 27 tausend gestruzten Schalt-Spannungswandler-Dingers. Wenige dieser Apparate waren je wieder im Einsatz.

Die vergangene Woche war Aufräumen angesagt um mal endlich meine, weit verstreuten, Domizile zu zentralisieren. Die Jahre verstrichen und so auch meine Erinnerung über all das Vorhandene nur die zu zahlende Miete bleib als Konstante über die Jahrzehnte erhalten. Zeit um Aufzuräumen nicht nur mit meiner, langsam endenden Jugend.

Und doch, bei so viel Vergangenheitsaufwältigung, treten ganz andere Schätze meiner längs vergessenen Geschichte zu Tage.

Da war mal einst meine kindliche Leidenschaft fürs Feuer, den Dampf und die Bewegung.

Dampfmaschine

Neu entdeckt am Tage Donnerstag nach Estrichräumung. Die Leidenschaft ist den, die bald mal 45 Jahre, kein bisschen erlöschen.

So schrieb ich neulich im Facebook zum Thema,

„Wenn Frau älter wird macht sie definitiv wieder richtig komische Sachen. Viel Dampf, Rauch und Lärm statt TiVi-gucken.“

Nun ja, das Älterwerden hat definitiv auch seine Vorzüge wenn doch, zweifelsohne, in den üblichen Transgeschichten die biologische Tatsache des Älterwerden zu gerne verdrängt wird.  Ich selbst tue mich auch so sichtlich schwer mit dieser Lebensrealität.

Doch manchmal erfolgen Glücksmomente, welche all den Schattenseiten wieder etwas Sonne verpassen.

Sicherheitsventil

Da ist mir mein Stolz übers wieder dicht angelötete Sicherheitsventil nicht zu nehmen, alte Frauen halt.

Ergo, es ist nicht aller Tage pinke, Einhorn reitender Prinzessinnen. Irgendwo nimmt jede Zeitepoche schmerzliches Ende doch an deren Stelle treten neue spannende Wiederentdeckungen. Auch diesen, längst vergessenen, Geschichten sollen Platz in meinem Herzen gewährt werden. Die Zeit als mir die Rolle der begehrenswerten Prinzessin zukam, ist längst verstrichen. Es waren Zeiten voller BDSM, Romantik und Emotionen, richtig geile Zeiten.

Heute nun, ich etwas zerzaust, die Bergbauforscherin, die Mechanikerin, die Industrie-Archäologin, durch und durch, auch spannende Zeiten, nicht minder erfüllend und genauso einen wichtigen Platz in der Gesellschaft inne habend.

Links, klar

Beitrag Julia Engelmann zu „Lass uns Geschichten schreiben die wir später selber gerne erzählen“

30 Jahre Techno

Ich habe ich schon lange nicht mehr über Musik berichtet. Ein Grund hierfür dürfte in der Vergänglichkeit jeweilig verfügbarer Links im WWW liegen. Nun denn diese Geschichte knüpft an Vergangenes an und basiert aufs neuliche Festival „30 Jahre Techno im Funkhaus Berlin“, produziert von Arte Concert. Die Sendungen sind, teilweise unvollständig unter 30 Jahre Techno  abrufbar.

Ich als Techno und Technologie-Kind schenkte dieser Sendungsreihe ganz besondere Aufmerksamkeit denn, zum einen sind all die Kreativköpfe welche diese Kunstgeschichtsepoche bewegten, plus minus, in meinem Alter, zum anderen assoziierte ich dieser kleine Aufbruch zu neuen Sphären mit vielen revolutionären Elementen des zivilen Ungehorsams. Ergo, der Anspruch auf Räume, sprich die aufkeimende 90er-Hausbesetzerszene, das Spiel mit allmählich erschwinglichen Sequenzern und eine aus den Kellern aufsteigende Queerbewegung machte vieles möglich. Auch für mich schien die Welt, wie durch den Tekkno-Blitz getroffen, um Lichtjahre freier zu werden.

Es war und es verging, und trotzdem waren Grundsteine gelegt zu meinem weiteren Leben, Luisa war geboren und möglich. Kunst und Musik entwickelte neue, äusserst kreative Dimensionen, Dimensionen welche auch mich stark prägten, doch leider wollten von jenem Hönigtöpfchen alle naschen. Die Zeit verstrich, das Kapital schlug richtig kräftig zu und der Begriff „Gentrifizierung“ war geschaffen dies sowohl im damals alles möglich machende Berlin wie im Schlafdörfchen Zürich. Die Veränderung, in meiner nähen Wohnumgebung Tag für Tag zu beobachten, sind frappant.

Nun, trotz des zurückgebliebenen Hippsterschrotts, 30 Jahre danach sind sie, die Altmeister vergangener Tage, durchwegs im bester Kreationslaune nur eben, wie ich auch, um einige Jährchen älter.

Miss Kittin Wahlberlinerin und aus dem öden Städtchen Grenoble kommend zog an allen Registern zur Gestaltung eines würdigen Retro-Sets.

Und auch Altmeisterphilosoph Westbam schien kein bisschen Begeisterung verloren zu haben.

Es ist, aus nostalgischer Sichtweise, viel Lebensgeist, respektive Lebensfreude verschwunden. All die tollen Industrieruinen mit den kleinen und trotzdem kaum überschaubaren Mikrokosmen sind zu Gunsten einer öden, sich inflationär ausweitenden  Hippsterkultur verschwunden.

Und doch sagte einst einer dieser Urväter, genannter Westbam, „alles was oben in den Mainstream angesaugt wird, zieht untendurch Neues an“.  Ich stell mich mal, mit meinen 53, ganz tief in den Sog der Kulturgeschichte so möge viel Neues mich zu Neuem inspirieren.

Abschliessend die Links
30 Jahre Techno auf Arte Concert
Die einzelnen Sets sind teilweise auf Youtube  in besserer Qualität und in voller Länge abrufbar.

Blick ins Fotoalbum

Es gibt manchmal sehr bewegende Entscheide so wie etwa die Auflösung des Trans*-Stammtisches. Solch Entscheide  sind gern wiederkehrende Gelegenheit um im Fotoalbum zu stöbern und nach Erinnerungen zu forschen.  Da dies Blog auch mein geistiges Gedächtnis darstellt  und dies über die erkundeten Bergwerke hinaus, eine kleine Bilderschau der Luisa.

Luisa

Ich glaub dies Bild knipste meine damalige Freundin Monika Poser von mir. Behaupten tue ich dies sei im Jahr 1983 gewesen. Ich sitze im Cafe City Oerlikon und im Hintergrund ist noch die Gebäudezeile am Sternen Oerlikon, vor der Gentrifizierungswelle, zu erkennen.

Luisa

Die wilden Jahre vor Millennium sind geprägt von einer androgynen Artikulationsform. Experimentelle Sexualität, BDSM, Techkno, und das Kreative allgemein wirken sehr anziehend auf mich.  Gleichzeitig folgt, nach Beendigung meiner Kleinkriminellenkariere, eine neue Welle gesellschaftlicher Konflikte.

Luisa

Nen BDSM-Stammtisch, so plus minus der erste, entsteht im Widder Winterthur. Erster Meilenstein, ich bin Trans oder ich bin auch Trans, wissen tue ichs nid so genau.

Luisa

Der Switch ist perfekt, ich mach das was ich kann, ich gaff in Computer und ich mach, mir nichts dir nichts, Militär bis Ende Diensttage. Im Bild, Katastropheneinsatz Beckenried, mein letzter WK. Im Hintergrund, mein Vorgesetzter, naja ich weiss nimmer so genau wie er hiess.

Luisa

Nachts bin ich Königin der Nacht. Ich beehre Herrn Valentino an erster Stadtzürcher Dargqueenparty im Mascotte. Das Pola-Bild ist ziemlich bekannt und war nen Dankeschön fürs gegebene Fernsehen-Interview.

Luisa

Es steigt die wilde Zeit eben so wilder Partys. Fetisch, BDSM, Trans und meine überaus kommunikative Art vermengt sich zu einer hektisch pulsierenden Lebensform wer indes der hohe junge Mann neben mir ist, weiss ich leider heute nimmer.

Ich bin, Anno Domini 2000, in Jahren meiner absoluten Vitalität angekommen, Schlaf scheint in jener Zeit eine äusserst seltene Tätigkeit zu werden. Indessen ist der Glimmstängel längst nimmer mein Begleiter und mein Körpergewicht, steigt leider stetig aber unaufhaltsam.

Luisa

Es folgt, ab Mai 2001 der TG-Stammtisch,  damals im Club 696. Im August 2000 beschloss ich nur noch als Luisa zu leben.

Weiteres zu meiner Geschichte auf Luisa.net unter Bio

TG-Stammtisch ich sage tschüss

Liebe Trans*Menschen  und Interessierte

16 Jahre sind genug

Als wir, ein recht illustres Idealistinnen-Grüppchen, damals am 31. Mai des Jahres 2001, das erste TG-Treffen organisierten dachten wir nie dass diese monatliche Zusammenkunft noch ganze 16 Jahre überdauern würde.

Luisa im 2004

Und es wurden 16 Jahre in denen ich, als letzte Verbleibende, viele, viele interessante Menschen kennenlernte und in einige Transbiografien, teils sehr nah, Einblick erhaschte. Auch ich durchlebte meine ganz eigene Trans*-Biografie und doch, jener Moment der sogenannten Transition mit allen damit verknüpften Fragen rückte mit fortschreitender Zeit weit in die Vergangenheit. Viele MitstreiterInnen, dieses oft steinigen Weges, waren auch mir wichtige Stütze auf dieser Reise genannt Transition. Heute nun ist diese Transition wichtige Geschichte aber eben, seit meiner Geschlechtsangleichenden Operation, ganze 11 Jahre zurück.

Dies wie auch die Tatsache dass die Transcommunity heute über eine Vielzahl von neuen Angeboten verfügt, veranlasst mich dazu den regelmässigen Freitagsstammtisch definitiv zu streichen. Ich bin für viele Trans, die wichtige Unterstützung brauchen, längs nimmer mögliche Identifikationsfigur indessen war ich stehts stark verwurzelt in der Geschichte des Transensyndikats. Logisch das neue Angebote, initiiert von  jungen Transmenschen, zahlreicher frequentiert werden. Anderseits wars für mich je länger je schwieriger ein geeignetes Treff-Lokal zu finden. In der bornierten Hipster-Stadt Zürich schwanden zunehmend witzig, kreative Gastro-Projekte, wichtige Orte für unsere Zusammenkünfte. Für mich und eine sich austauschend wollende Transgruppe wurde der Raum zunehmend eng gleichzeitig entstanden zahlreiche wirklich tolle Gruppen die klar jede Unterstützung verdienen.

Nach 16 Jahren nun, mit eindeutig zwei weinenden Augen,  sag ich Tschüss doch nur ganz klein Tschüss. Nach wie vor bin ich, mit meiner Geschichte, Teil der Trans*Community und solange eine Jung-SVP über uns lästert und uns der Dekadenz bezichtigt, wird mein Engagement umso wichtiger sein.

Noch ist meine  Lust gross zu machen denn als solches bezeichne ich mich gern, sprich als Macherin, und jener Space der nun frei wird, gibt Raum her für neue tolle Projekte.

Konkret solle die  Domain http://www.transensyndikat.net wie auch die dazugehörige Webseite als Informationspool weiter leben.

Die Facebookseite wird auch bleiben, ich habe an dieser viel Freude und meine Lebensgefährtin Christina pflegt dies Werk mit qualitativ hochstehenden Beiträgen.

Das Forum werde ich längerfristig löschen. Die Beiträge sind fern jeglicher Aktualität und die Interaktivität, bedingt durch die, in die Jahre gekommene PHPBB-Software, ist nur noch teilweise gegeben. Hinzukommend ist meine Lust eher gering um dem Forum wieder etwas Dynamik einzuhauchen.

Der Stammtisch ist, wie geschrieben, nimmer, nichts desto trotz wird’s wahrscheinlich wieder Aktionen wies Trans-Fondue oder den TG-Brunch geben.  Auch hätt ich Lust mal nen Filmabend aufzugleisen.

Und mich gibt’s eh immer noch,

In diesem Sinne, keine Sorge, nicht nur, aktuell, die Archäologen, werde ich aufzumischen wissen. Es gibt noch viel und noch viele um richtig intensiv aufzumischen.

Es war ne saugeile Zeit, wir, Ihr, Romelle, Cornelia, Esther,  Christina, Martina, und viele mehr, wir haben echt bewegt.

Wir waren wichtiger Impuls in dieser, hiesigen Transcommunity. Ohne unser Dazutun wären Aufklärungsfremde SVPler der Regelfall und wir eine massiv diskriminierte Subkultur. Wir sind heute selbstbewusste, stolze Persönlichkeiten, anerkannte Mitglieder, Mitgliederinnen, einer, so hoffe ich, aufgeschlossenen Gesellschaft. Diese Tatsache ist a) nicht Gottgegeben und b) definitiv auch unser Verdienst.

Ich erinnere mich an 16 sehr bewegende Jahre in denen wir, die Transcommunity, vom der Avantgarde-Ecke uns zur starken Lobby herauf arbeiteten. Viele Knochen warfen wir der Gesellschaft vor die Füsse an denen noch lange zu beissen ist. An diesen Knochen war unser Grüppchen, zeitweilig mit recht viel Impact bestückt, nid gänzlich unbeteiligt.

Und ich erinnere mich an ganz viele tolle Menschen die ich gerne wieder treffen würde.

Danke Euch für all die schönen Stunden.

Liebs Grüessli

Luisa

Trans* das neue Biedertum

Eine historische Betrachtung im Spiegelbild meiner Selbst.

Es ist lange her als ich mich zu einer, mehr oder minder beschwerlichen Metamorphose vom Manne zur Frau entschied, ein Weg voller qualitativ hochstehenden Uneindeutigkeiten. Damals, ich voller Tatendrang, glaubte an dies Grenzensprengende Phänomen Trans*. Grenzen hielten sich bis anno Dato hartnäckig und bestimmten nachhaltig und dogmatisch unser Alltag. Es war festgelegt ein weibliches Verhalten, ein männliches Verhalten und ein riesengrosser daraus resultierende String, festgesetzter Normen lies kaum Luft zum Atmen.

Als Teenager prägten mich Menschen die, in gewisser Impertinenz, Geschlechtergrenzen sprengten und, im Windschatten des Erfolgs, so ziemlich auf jede Definition scheissten. Namen wie David Bowie oder später, Pete Burns von der Band Dead or Alive waren quasi meine Idole denen ich die bitter nötige Avantgarde in starren Gesellschaftsstrukturen attestierte.

Später wars die Hausbesetzerszene, die Technokultur  oder auch der Fetisch-Lifestyle welcher mich zur Hinterfragung gegebener Genderregeln veranlasste.

Luisa mit Mädels

Es war das Jahr 1999 als noch alles offen stand und wir Mädels keinerlei Begrifflichkeiten fürchteten.

Und es sollte ein Befreiungsschlag werden, die Bewegung Trans* die sich allmählich aus kleinen Gruppen auftat  zur Inanspruchnahme des eigenen Selbstverständnisses. Wir versuchten alles mal gehörig durch den Fleischwolf zu drehen und lehnten jede neu kreierte Schublade kategorisch ab. Genderfluid, BDSM, Quer, Drag und viele weitere Artikulationsformen, ohne deren Nennung, eroberten wir im Sturm während die gaffende Gesellschaft ungläubig den Kopf schüttelte und dies unbekannte Gebilde nicht verstehen wollte. Gleichzeitig wollten wir Teil des gesellschaftlichen Lebens sein und unseren Platz inne haben.  Ein neues starkes Selbstbewusstsein, im Stile der CSD Ikone Sylvia Rivera, keimte auf .

Es schien so als würden alle Träume wahr werden und viele Grenzen, Mauern, in Schutt und Asche zerbrechen. Kurze Zeit treten uns weder Landesgrenzen, noch Gendergrenzen, alles war im Fluss und die Möglichkeiten erreichten unerschöpfliche Dimensionen.   Doch der Eindruck war nur von kurzer Dauer und keineswegs objektiv, unser Avantgardetürmchen begann allmählich zu bröckeln.

Chefideologen und Papiertieger- Professionalisierer begannen dies zarte Blümchen Trans* in neu gebaute Korsette zu pressen.  Ganze Registerkästen mit neuen Schubladen wurden errichtet und einer generell strukturliebenden Gesellschaft vorgesetzt.

Die Freiheit war geprügelt, nun musste jeder, jede, sich präzise ins passende Schublädchen einordnen. Begriffe wie Passing setzten neue dogmatische Richtlinien fest ab welchem Punkt die gesellschaftliche Akzeptanz eingefordert werden dürfe.

Begriffe denen ich nie Bedeutung schenkte, drängten mich zunehmend ins enge Korsett des starren Alltags. Was anfänglich mit der positiven Idee des „Trans-Sternchen“ begann, endete in einer Definitionsschlacht mit immer neuen Terminologien. Die Reihe der LGBTIB-und-so-weiter-Buchstaben vermehrte sich inflationär und markiert heute zunehmend neue Ausgrenzung statt der gewollten Diversität.

Parallel zu dieser fortschreitenden Dogmatisierung innerhalb der Trans*-Community öffneten sich Spitäler und Entscheidungsträger (Gutachter, Gerichte) gegenüber zahlreichen neuen, möglichen Lebensformen.  Eine verkehrte Welt machte sich auf. Unsere hartnäckigsten Gegner, Vertreter des repressiven Staatapparats und der Entscheidungsgewalt, reichten uns Hände, respektive Ohren, und inkludierten uns in die Entwicklungsprozesse neuer Trans*-Behandlungsrichtlinien.  Es geschah indes eine reziproke Entwicklung innerhalb der Community geschürt diese unter anderem von interner Intoleranz und wachsenden Grabenkämpfen.

Die Trans*-Bewegung entwickelt sich zu begehrtem Profilierungsfeld für Theoriewälzer und Korsettdogmatiker. Eine Entwicklung derer ich mit viel Skepsis begegne. Eine gewisse Furcht überkommt mich, jener revolutionäre Ansatz vergangener Tage vermisse ich heute zu tiefst.

Trans*fahne

Die Transfahne, für mich ein gültiges Symbol grenzübergreifender Lebensbetrachtungen. Noch heute ist für mich Trans* keineswegs absoluten Werten verknüpfbar.  Es ist mir wichtig meine ganz spezielle Individualität zu leben und wenn noch heute nicht alles restlos eindeutig erscheint so nenne mich doch bitte weiterhin „Luisa“.

Links
Eine wichtige Transrevolutionärin faulenza.blogsport.de

Einhornrap

Ich bin zwar ganz und gar nicht im Hiphop Zuhause doch manch Text mag mich, mit meiner ganz eigenen Biografie, zutiefst bewegen.

FaulenzA , eine politisch links engagierte Queerdenkerin, spielt HipHop mit Texten aus dem Alltag einer Trans* Frau.
Kräftige Texte mit viel Trans*Power und ebenso Bildstarke selbstbewusste Videos .

FaulenzA aus Einhornrap
Eher So Geht So

Und noch ein weils so schön ist,

FaulenzA: Schönheitsideale

Liebe FaulenzA, danke für dies nötig, kräftige Statement, meine Woche ist gerettet.

Links zu FaulenzA
https://www.facebook.com/Faulenza
https://www.springstoff.de/artists/faulenza
http://faulenza.blogsport.de

Transphobie wird Salonfähig

Neulich Nacht, zu nicht allzu später Stund, im Schweizer Fernseher, eine zu Grossteilen Zuschauergebührenfinanzierte staatliche TV-Anstalt, flimmert Dreamteam Giacobbo/Müller über die Mattscheiben. Genannte zwei Herren, Viktor Giacobbo und Mike Müller nennen sich Satiriker und lästern Doppelt gemobelt, im 3 Minutentakt, über allerlei real existierende Minderheiten und dies tief unter aller Gürtellinien.

In der Sendung Giacobbo/Müller vom Sonntag 3. April 2016 war die Umbenennung der SP Frauen in SP Frauen* Thema ihrer transphob ausufernder Hetze. Fern jeglichen Satire, scheinen die gebürtigen Herren, des schlechten Geschmacks übermächtig, sich vornehmlich auf die Fähigkeit des Pickeln im Stehen zu fokussieren. Despektierlich anwendend der Begriff Transe, respektive SP-Transe, zahlreich die 3 Minuten füllend, wird, wohl verstanden staatlich öffentlich rechtlich, rege transphobische Scheisse heraus gelabbert.

Ganz im Sinne des aktuellen Zeitgeistes alla AfD und SVP, werden Minderheiten zunehmend diskreditiert und diskriminiert. Diesmal warens Menschen mit abweichender Geschlechtsidentität, morgen könntens Schwule sein, übermorgen sind Personen ohne Schweizer Pass dran und in naher Zukunft rennen vielleicht gar Killerkommandos durch die Strassen und morden alle die, welche nicht ins normative Schema etwelcher Volksverhetzter passen. Genannte zwei Herren Viktor Giacobbo und Mike Müller dürfen sich durchaus des Attributs Volksverhetzter mit erfreuen.

Satire endet da wo Hetze beginnt. Der Anfangspunkt einer Hetze sei gesetzt bei Transenwitz, Giacobbo/Müller machtens neulich vor, und die tragische Fortsetzung könnte schlicht in Hassmord enden. Soviel Giacobbo/Müller darf in einer friedlich zusammen funktionierenden, demokratischen Struktur definitiv nicht sein.

Es kann nicht sein das Minderheiten auf tiefster Genitalebene diskreditiert werden

Es kann nicht sein das der „Transenwitz“ wieder Salonfähig wird

Wir Trans* Menschen und alle freiheitlich, denkenden Gesellschaftsmitglieder und Mitgliederinnen müssen definitiv dieser Entwicklung entschieden entgegenstehen.

Somit, liebe Leserinnen und Leser, bitte ich Euch zur Mitunterzeichnung folgender Petition:

Wir fordern eine öffentliche Entschuldigung von Giacobbo / Müller bei Transmenschen

Giacobbo / Müller

 Ich bedanke mich hiermit für die zahlreiche Unterstützung der Petition.

Nazialarm oder ein Wohnquartier wird von beschränkten Bullenhinrnern annektiert

Die Begegnung der transphoben Art, Tatort Züri Lochergut

Ich war, wie so oft die Tage ein und aus, in meinem Wohnquartier unterwegs. Heute, anfänglich beim Kaffee mit meiner Liebsten im Lochergut ,sollten anschliessend einige Einkäufe erledigt werden. Also steuerte ich in Begleitung meiner Lebensgefährtin in nebenan liegendes Coop-Lädeli wobei Lädeli, zugegeben, sichtlich untertrieben wirkt. Knapp vor deren Eingang erpirschen mich zwei Polizisten im zivil, Männchen und Weibchen im Duett.

Ruppig werde ich aufgefordert ihnen zu folgen und mein Ausweis auszuhändigen. Die Polizeimarke die mir unfreundlicher Herr der Schöpfung hastig entgegenstreckt, bin ich in der kurzen Sequenz, ohne Brille, nicht befähigt zu lesen. Meine Frage wieso ich mich solch einer unangenehmer Prozedur, am Eingang des Coops stellen muss, wird mit der trivialen Lüge beantwortet ich gleiche einer Person währenddessen meine Lebensgefährtin mein Verschwinden wahrnahm und in Folge zurück zum Ladeneingang kehrte. Dortig angekommen bemerkte sie meine Unangenehme Lage und Fragte nach weiteren Einzelheiten worauf Obercop des Zweiergespanns meine Liebste anschnauzte und zu 2 Meter Abstand verdonnerte.

Nachdem die obligate telefonische RIPOL-Anfrage ein negatives Ergebnis zu meinen Personalien brachte, schien das Männchen dieser unangenehmen Spezies um Exponenten bissiger zu wirken. Weibchen, Frau Zivipolizistin, wiederum wirkte komplementär zu dessen Kollege, äusserst Wortkarg und eher Auskunftsscheu. Einzige Frage die das Zivi-Weibchen an mich richtete war ob ich verbotene Sachen in meiner Handtasche mitführte.

Also, musste, nachdem sich offensichtlich über mich keinerlei Einträge im RIPOL fanden und ich eh aus deren beschränkten Hirnern immer noch äusserst suspekt wirkte, meine Geldbörse und meine Handtasche durchsucht werden. Auch diese, Juristisch nicht wirklich haltbare Aktion, brachte aus deren Sicht nicht die erhoffte Wirkung.

Coop Vorplatz

Tatort am Mittwoch den 27.5.2015 um ca 17:30 Vorplatz Coop Lochergut 681456 / 247763 / 412m

Die kleine Analyse nachträglich in aller nötigen Ruhe lässt ein einziger Schluss zu.

Ein Polizistenteam in Zivilkleidung macht Jagt auf sogenannte Briefchendealer. Irgendwo erpirscht mich das Zweiergespann beim Gespräch mit meiner Holden. Die Tatsache das ich zwar wie eine Frau gekleidet bin und auch wie eine aussehe aber meine Stimme, aus deren Verständnis heraus, gar nicht zu einer Frau zu passen scheint, wirft mich sogleich schlagartig auf die Verdächtigenliste.

Ziemlich bald haben mich die zwei Vollpfosten als Trans zu identifiziert. Logische Schlussfolgerung ich zuunterst in der Nahrungskette und sie, die herrschende Rasse welche sich sämtlicher Rechte bemächtigen kann, hat, des Auftrages willen, mich mit aller Hartnäckigkeit zu filzen.

Bullendenken, ist einfach und logisch, Trans gleich Drogendealer weitere mögliche Optionen allerhöchstens, Drogenprostituierte. Dies begründet deren Hartnäckigkeit und Verbissenheit beim durchwühlen meiner, ausnahmsweise, praktisch lehren Handtasche. Gefunden haben sie gar nix, eine Entschuldigung folgte keine stattdessen machten sich die beiden Zivibullen stillheimlich, etwas geknickt, vom Acker.

Ich, mit jeder Erfahrung reifer werdend, würde heute definitiv Einiges anderes machen. Der Kontrolle, unter denen gegebenen Umständen, tät ich mich wahrscheinlich erstmals mit einer sanft dosierten Renitenz zu entziehen versuchen. Ein Blick in die Handtasche wie auch ins Portemonnaie tät ich, solange mir möglich, auch erstmals verweigern. Die Anzeige wegen Amtsmissbrauch, obschon ich mir durchaus bewusst bin dass diese von geringer Wirkung wäre, betrachte ich als ein durchaus erstrebenswertes Ziel. Es ist nicht lange her als, in nahen Gegenden, Trans von sogenannten Ordnungshütern aufs schärfste verfolgt wurden. Unsere Sicherheit kann nur mittels Kampf und gezielter Gegenwehr wachsen.

Links:
Gruppe für Menschenrechte
www.augenauf.ch

Der Mann in Highheels

Oder eine Selbstbetrachtung nach lang zurückliegendem Abschluss meiner Geschlechtsangleichungsphase.

Hin und wieder schaffen jene Welten der sogenannten sozialen Netzwerken freudig, konfrontative Begegnungen. Es sei, trotz allem Verpöntem und oft von mir Kritisiertem, das Kommunikationstool FB manchmal ein regelrechter Jungbrunnen voller Perlen. Die Kunst möge sein, in all dem trüben Wasser die wenigen Perlen aufzuspüren.

Themawechsel,

Manchmal sehe ich mich, mit meiner bewegten Geschichte, bei genauer Betrachtung jener Perlen, konfrontiert mit allerlei Fragen.

Was bin ich, wer bin ich, wohin entwickelte ich mich und wieso durchschritt ich genau diese Entwicklung sind einige dieser Fragen.

Zweifelsohne Fragen die nie so richtig Antworten finden und auch nie finden werden. Trotzdem sind genau diese Fragen wichtig und legitim.

Vieles meiner Person, naheliegend, entwickelte sich im Kontext zu meinem direkten wie auch meinem indirektem gesellschaftlichem Umfeld.

An dieser Stelle einige Bilder, aus meinem Fundus, die einige genannte Fragen immer wieder aufwirbeln.

Bilder die Erinnerungen an Vergangenes generieren. Die Erinnerung an die Vergangenheit wiederum reflektiert meine Entwicklung.

Luisa 2001

Das Bild, im Sommer 2001 entstanden, könnte vielleicht dem Artikel-Titel am ehesten gerecht werden. Böse Zungen äusserten zu jener Zeit solch Aussagen. Und doch war mein Weg in diesem Sommer bereits bestimmt.

Luisa 2000

Winter 2000 im legendärem Club 696

Ich liebte die Theatralik und die Zwei-Seelenvereinigkeit wenn doch ich selber nie so recht wusste was diese Zwei-Seelenvereinigkeit sei. Ich wagte einzig eine Wortkonstruktion aus damalig üblicher gesellschaftlicher Betrachtung des Zweigeschlechtersystems und meinem empfangenem Unverständnis.

Luisa 1999

Üetliberg 1999.

Ein auskitzeln gesellschaftlicher Schranken die, wie sich zeigte, doch enger gesetzt waren als anfänglich Gedacht. Ob sich heute viel änderte mag ich zeitweilig anzweifeln obschon ich, wie die meisten Menschen, einer überaus grossen Ungeduld unterliegen.

Und heute,

die Entwicklung war zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Denn,

Als ich damals im Kleid durch die Strassen schlenderte, beschimpfte man mich als Tunte und manch Handgreiflichkeit musste ich ertragen.

Wenn ich indes heute im Tarnanzug durch die Gegend flitze, so bin ich allerhöchstens eine Kampflesbe und alle nehmen reichlich Abstand von mir.

Insofern gewann ich an Freiheiten zu sein wie ich will ohne, aus meiner Sicht, Einbussen in Kauf zu nehmen.

Und doch,

das Unwort „Toleranz“ welches in unseren Kreisen leider immer noch weit herum kursiert, sollte längst Beerdigt sein.

Einzig richtig passendes Substantiv ist und bleibt „Respekt“. Ergo bleibt so glaube ich, noch viel zu tun. Insbesondere der Blick über die Landesgrenzen hinweg lässt mich hin und wieder zutiefst erschaudern.

Inspiriert zu diesem Texte hat mich der „Der Mann in Highheels“ wenn doch dieser Mann viel mehr als nur der Mann in Highheels ist.
Andy der Mann in Highheels www.andym.ch

Christus-Fundamentalisten im Vormarsch

Es ist zweifelsohne zeitweilig eine beängstigende Epoche die wir zu durchleben haben. Ich machte meine GAOP und lebe seit Stangen Jahren mit meiner Holden zusammen im Glauben des Friede-Freude-Eierkuchens doch weit gefehlt. Die Tatsache das wir zu Zweit in einer, wollen wir sagen des Denkens, Grossstadt leben könnte, eine falsche gesellschaftliche Harmonie vortäuschen.  Alles andere ist in der Provinz und im benachbarten Ausland am laufen. Christlich Religiöse Fundamentalisten, die selbsternannten Kreuzritter, formieren sich und schiessen an Massenveranstaltungen verbal scharf gegen LGBT-Personen. Sie nennen sich Symposien gegen die Zensur und stellen die gesellschaftliche und die gesetzliche Akzeptanz  von Schwulen und Transpersonen mit Medizinbiologischen Experimenten am Mensch gleich. Verschwörungstheorien werden aus Radikalfeministischen Texten zusammeninterpretiert . Feministinnen und  Pharmaindustrie  sollen gar zusammenspannen um die so bezeichnete Naturbestimmte Familie abzuschaffen. Es wird, unter Zitat etwelcher Trivialwissenschaftlicher Publikationen,  an denen Symposien, von entstelten Menschenklonen berichtet.  Die Menge jubelt und weiss um Gottgewollte stärke.

Es ist, halt, gar nix wird besser auch wenn manche dies behaupten , der Hauch von gesprochenen Blabla zu umgesetzter Militanz gegen uns LGBT-Menschen so dünn wie ein Blättchen Papier. Nicht weit fern, in Paris wie auch in Madrid, um nur zwei Städte zu nennen,  rennen Christliche Fundis auf die Strassen um gegen die anerkannte gleichgeschlechtliche Partnerschaft zu Demonstrieren. Ich erinnere, nicht lange her ist es als unsereins, im Deutschen Reich zu Asozialen abgestempelt, in der Nazimaschinerie  umkam. Im Süden zur gleichen Zeit und weit über mein Geburtsjahr hinweg baute  eine Christliche Vereinigung, genannt hier der vom Vatikan massiv unterstützte Opus Dei, ein gekonnter Verfolgungsapparat missbilligen LGBT-Personen auf.

Konspirativer Haufen im Raygrodski

Konspirativer Haufen im Raygrodski

Und heute, so scheints mir, wollen diese Idioten die tragische Geschichte wieder auferstehen lassen. Dabei nicht ausser acht zu lassen, keineswegs ist hier die Rede von wenigen isolierten Kreuz.net-Fundis im Gegenteil, hinter dieser neuen Bewegung religiöser Fanatiker verbirgt sich zunehmend ein grossteil der populistisch agierende Rechte welche mit einfachen Lebenswerten im Christusteich nach neuen Parteimitgliedern fischt.

Ein explosives Gemisch macht sich breit, gebraut aus Neukirchen, konservativen Katholiken, Christlicher Volksparteiler, allen voran die Walliser, und der hiesig herum bellenden Rechte in Form der SVP. Keineswegs kann dieser Haufen als besonders Demokratisch betrachtet werden, bekannt sind sie, insbesondere im Lager der SVP für masslose Entgleisungen auf Facebook und co.

Und wir, genannt eben die LGBT-Personen stehend für Lesbian, Gay, Bisexual und Trans, was machen wir mit dieser, keineswegs neuer Tatsache? Es scheint mir das gar nichts besser wird nur tun alle so als würde alles viel besser werden. Eine Buchvernissage  war mir am Mittwoch zuteil. Genannt dieses „Das Geschlecht der Seele“ von Tanja Polli und Ursula Markus zum Thema Transsexualität, Transgender und ich dachte an ebnen dieser Buchvernissage, die ganze Welt lacht über uns. Wir sind sowas von Lustig, wir tanzen, musizieren, singen und dekorieren, dies Minute für Minute an der Vernissage und Seite für Seite im Buch.

Es ist, meiner Meinung nach ein Gedanke wert das Freiheit keineswegs ein geschenkter Wert ist und das all die gewonnenen Errungenschaften schnell wieder verschwinden könnten, dass in den meisten Ländern rund um den Globus, wir verfolgt werden und das vielleicht wir solche Verfolgung hier erleben könnten.

Es ist, höchste Zeit wieder für unsere Rechte einzustehen und nicht faul auf gewonnenen Lorbeeren zu verhangen.

Es wird überhaupt nichts besser, ausser wir machens besser.

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