Einblicke in längst vergangene Bergbaugeschichte
Ein kleiner Reisebericht.
Zu dritt und dies bei prächtigem Wetter, was hierzulande selten ist, waren wir unterwegs zu den verlassenen Kupfer und Silberminen Mürtschenalp. Inspiriert durch Familie Kellers unfangreiche Bergwerksseite machte ich mich, mit meinen Weggefährten Thomas und meiner Liebsten Christina, letzten Samstag, mit Sack, Pack, GPS-Gerät und allerlei Leckereien im Rucksack auf den beschwerlichen Weg Richtung Grube Mürtschenalp. Beginnend beim Höhenmeter 1099 sollte unsere Entdeckungslust den Spitzenwert 1740 Höhenmeter erreichen. Dank den präzisen Skizzen auf der Webseite der Familie Keller, unserem kleinen Satellitenhorchendem Ei und meiner Liebsten, die dies kleine Helferlein zu bedienen wusste, war der erste Stollen unter der Erzbetthalde schnell gefunden. Bei solch prächtigem Ausblick war dieser Ort unser erster Rastplatz ehe wir den Einstieg in den Horizontalstollen wagen sollten.
Gefüllten Magens, unter anderem mit dem von meiner spanischen Mutter direkt importiertem Lomo, stach unsere Dreiergruppe in die Unterwelt um leider nach rund 6 Meter festzustellen das die Gummistiefel eindeutig fehlend waren. Nach kurzer Prioritätenabwägung, nasse Füsse oder Umkehr, beschlossen wir die Weiterreise oberirdisch fortzuführen in die, wie beschrieben wird, schwierig zu findende Hauptgrube.
Über ein längst überwuchertes, wahrscheinlich damaliges Bergwerksbahntrasse gelangte unsere kleine Bergknappendelegation zum Einstieg Hauptgrube. Dank dem kleinen GPS-Empfänger, meiner Liebsten als Fährtensucherin und meinen Kartografischen Kenntnissen, fanden wir denn von Aussen kaum sichtbarer Einstieg ins Bergwerk Hauptgrube relativ fix.
Anfänglich etwas Scheu beschlossen wir zu Zweit die Tiefen zu erkunden. Mit dabei unser kleiner Helfer welcher unsere Bewegungen im Stollensystem aufzeichnen sollte sobald irgendwie GPS-Signal empfangbar sein sollte. Was aus diesem Track geworden ist, wird sich nach weiterer Bearbeitung zeigen. Alleweil sieht der rohe unbearbeitete Track in etwa dem Stollenplan von Emil Stöhr ähnlich
Nach anfänglichen bedenken uns durch teils recht enge Verstürzungen zu zwängen entdecken wir interessante stille Zeugen von damalig um 1840 harte Bergwerksarbeit in mitten einer Landschaft die in kalten Tagen alles andere als Menschenfreundlich sein dürfte.
Grubenplan nach Emil Stöhr 1865 Quelle: Webseite Familie Keller
Das Bergwerk Mürtschenalp sei im Jahre 1608 erstmalig Urkundlich erwähnt worden. In den Jahren 1830 bis ca. 1930 wird das Bergwerk immer wieder Teils während kurzen Zeitabständen betrieben. Gesucht und gefördert, zeitweise recht erfolglos und unrentabel, wird nach Kupfer, Silber, allerletzt gar nach Uran. Heute lässt sich nur erahnen was früher für Aufwendungen betrieben wurde um an damalig begehrte Metalle zu gelangen.
Meine Bilderseite dazu, zu finden auf: www.luisa.net/murtschen/
Eine umfangreiche und äusserst wertvolle Webseite zum Thema Bergwerke. Eine meiner Inspirationsquellen:
www.familie-keller.ch/bergwerke/
Die Geschichte der Kupfer und Silbergruben Mürtschenalp ist auf „Die Lagerstätten und die Geschichte des Silber- und Kupfer-Bergbaues auf der Mürtschenalp (Kanton Glarus, Schweiz)“ als PDF niedergelegt.
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