Monat: Juni 2010

Mürtschenalp, eine Wanderung

Einblicke in längst vergangene Bergbaugeschichte

Ein kleiner Reisebericht.

Zu dritt und dies bei prächtigem Wetter, was hierzulande selten ist, waren wir unterwegs zu den verlassenen Kupfer und Silberminen Mürtschenalp.  Inspiriert durch Familie Kellers unfangreiche Bergwerksseite machte ich mich, mit meinen Weggefährten Thomas und meiner Liebsten Christina, letzten Samstag, mit Sack, Pack, GPS-Gerät und allerlei Leckereien im Rucksack auf den beschwerlichen Weg Richtung Grube Mürtschenalp. Beginnend beim Höhenmeter 1099 sollte unsere Entdeckungslust den Spitzenwert 1740 Höhenmeter erreichen. Dank den präzisen Skizzen auf der Webseite der Familie Keller, unserem kleinen Satellitenhorchendem Ei und meiner Liebsten, die dies kleine Helferlein zu bedienen wusste, war der erste Stollen unter der Erzbetthalde schnell gefunden. Bei solch prächtigem Ausblick war dieser Ort unser erster Rastplatz  ehe wir den Einstieg in den Horizontalstollen wagen sollten.

Gefüllten Magens, unter anderem mit dem von meiner spanischen Mutter direkt importiertem Lomo, stach unsere Dreiergruppe in die Unterwelt um leider nach rund 6 Meter festzustellen das die Gummistiefel eindeutig fehlend waren. Nach kurzer Prioritätenabwägung, nasse Füsse oder Umkehr, beschlossen wir die Weiterreise oberirdisch fortzuführen  in die, wie beschrieben wird, schwierig zu findende Hauptgrube.

Über ein längst überwuchertes, wahrscheinlich damaliges Bergwerksbahntrasse gelangte unsere kleine Bergknappendelegation zum Einstieg Hauptgrube.  Dank dem kleinen GPS-Empfänger, meiner Liebsten als Fährtensucherin und meinen Kartografischen Kenntnissen, fanden wir  denn von Aussen kaum sichtbarer Einstieg ins Bergwerk Hauptgrube relativ fix.

Anfänglich etwas Scheu beschlossen wir zu Zweit die Tiefen zu erkunden. Mit dabei unser kleiner Helfer welcher unsere Bewegungen im Stollensystem aufzeichnen sollte sobald irgendwie GPS-Signal empfangbar sein sollte. Was aus diesem Track geworden ist, wird sich nach weiterer Bearbeitung zeigen. Alleweil sieht der rohe unbearbeitete Track in etwa dem Stollenplan von Emil Stöhr ähnlich

Nach anfänglichen bedenken uns durch teils recht enge Verstürzungen zu zwängen entdecken wir interessante stille Zeugen von damalig um 1840 harte Bergwerksarbeit in mitten einer Landschaft die in kalten Tagen alles andere als Menschenfreundlich sein dürfte.

Grubenplan nach Emil Stöhr 1865 Quelle:  Webseite Familie Keller

Das Bergwerk Mürtschenalp sei im Jahre 1608 erstmalig Urkundlich erwähnt worden. In den Jahren 1830 bis ca. 1930 wird das Bergwerk immer wieder Teils während kurzen Zeitabständen betrieben. Gesucht und gefördert, zeitweise recht erfolglos und unrentabel, wird nach Kupfer, Silber, allerletzt gar  nach Uran. Heute lässt sich nur erahnen was früher für Aufwendungen betrieben wurde um an damalig begehrte Metalle zu gelangen.

Meine Bilderseite dazu, zu finden auf:  www.luisa.net/murtschen/

Eine umfangreiche und äusserst wertvolle Webseite zum Thema Bergwerke. Eine meiner Inspirationsquellen:
www.familie-keller.ch/bergwerke/

Die Geschichte der Kupfer und Silbergruben Mürtschenalp ist auf „Die Lagerstätten und die Geschichte des Silber- und Kupfer-Bergbaues auf der Mürtschenalp (Kanton Glarus, Schweiz)“ als PDF niedergelegt.

Als Festplatten laufen lernten

Es mag verwundern das solch zarte Mechanik die Gedächtniskapazität in expotentialen Schritten zu erhöhen vermag. Damals, es waren nur wenige Jahre, um 1985, ich noch klein und in der meteorologischen Zentralanstalt als Stift tätig, sahen solch Gedächtnisse wie Katinentellerwärmer aus und vermöchten nur bescheiden  minimale Wetterdaten speichern. Verhätschelt waren sie all die vielen  Tellerwärmer, mit wuchtigen umherdröhnenden mechanischen USV-Anlagen.

Heute, sie sind zart, schnell, klein, silbrig, und können Datenmengen niederschreiben welche weit über mein Verständnis und meine Chaoslogik hinaus reichen. So vermag es mich zu erfreuen neues, altes, vergessenes, meines Produktionseifers neu zu entdecken.

Die Festplatten welche fern bedient, FTP sei dank, im, manchmal doch so fernen, Aargau immer mehr meiner Ergusse schlucken um wieder in Vergessenheit zu geraten.

Es waren doch die Tage Seemühle welche mich das Thema Reisen wieder ausgraben lies. Reiseberichte, sie schlummern im WWW, vor sich hin, von niemandem beachtet nicht mal mir, die Urheberin.

Also war die Zeit gekommen um die Zeitarchive, meine bebilderten Reiseberichte, auszugraben.

Die Grabung auf denen Silberscheiben, brauchte folgendes ins WWW.
Querschnitt kleiner auf dem Server ruhender Bildliseiten von Nah und Fern, Zeitchronologisch:

Wiesner Alp eine Reise auf Schweizer Berge Mittwoch, 9. Juli 2003
Räume, die Versunkene Stadt Sihlcity Sommer 2003
Ostfreisland, ein toller Ausflug zu tollen Menschen Ostern 2007
Spanien, meine Geschichte Oktober 2008
Seemühle, Lochezen, Berginnerreinen Montag, 21. Juni 2010