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Das breite Spektrum meiner Interessen als stetig wachsende Linkliste.

Archiv des Monats Juli 2011

Altbergbau Tipps

am 24. Juli 2011 unter Steinerne Unterwelten abgelegt

Es ist, da hier gerne dies Blog genutzt wird zur Informationsbeschaffung Thema Bergbau, ein kleiner Querverweis gestattet auf meine Legendären Luisa.net-Seiten mit folgendem.

Altbergbau Tipps

Es liegt in meiner Natur manchmalerisch, lehrmeisterisch meine Leserschaft zu belehren. Seie mir dies hier verziehen, wenngleich ich neulich feststellte das manch Unterwelt ich besuchte und Bergtrolle sich doch eher vor mir fürchten als ich mich vor ihnen. Erfahrungspotential im unterirdischen Spaziergang machts definitiv aus. Und wenn hilfreich meine Texte sind um in mach Situation nicht zu glauben im falschen Film zu stehen so seie der  Zweck doch eindeutig erfüllt.

Nachdem weder die Schweizerische Gesellschaft für historische Bergbauforschung SGHB noch die Freunde des Bergbaues in Graubünden auf ihren Internetpublikationen dies Thema behandeln, ist die Lust in mir entstiegen Einiges aus dem Nähkästchen zu erzählen.

So müssen nun die verborgenen Kohlen weiter im Verborgenen weilen den,

Wie ich mich in altertümlichen Bergbaulandschaften bewege und wie ich dies möglichst sicher gestalte ist nachzulesen auf der neuen Seite genannt Altbergbau einige Tipps

Gipsbergwerk Felsenau

am 17. Juli 2011 unter Steinerne Unterwelten abgelegt

Ehe uns der Regen am Sonntag in die Wohnung fesseln sollte, waren wir des Samstags wieder in tiefster Wildnis unterwegs.

Thema diesmal das Bergwerk Felsenau. Vom Geologieantlas jenes Gebietes bezirzt, waren wir auf bekannter Stollensuchmission.

Tief war sie, die Wildnis parallel der Hauptstrasse Basel Zurzach verlaufend. Damals um 1880 solle hier Gips im Stollensystem gefördert worden sein. Die Geschichte erzählt dass jenes begehrte Gips um 1930 ausblieb. Zement war von nun an die weitere Produktion auf dem Areal der Gibsunion.

Am Fusse des Steinbruches, tief im Dschungel, auf 657566 / 273568 / 355 m vermutete ich das erste Mundloch.

Nicht lange mussten wir suchen bis sich die Erklärung für all die Einsturztrichter oberhalb des Hügels welche der Geologische Atlas zu kennen weiss, offenbarte.

Eine gewaltige Felsplatte scheint sich über den Hauptstollen geschoben zu haben. Das Material rundum wirkt Brüchig und Instabil. Nahe liegend dass dies Stollensystem komplett verstürzt ist. Vielleicht finden sich noch befahrbare Stollen doch bezweifeln tue ich das diese tief in noch erhaltene Abbaugebiete führen. Viel eher dürfte alles hier platt und versunken sein. Auch der Wald rundum scheint, ungewöhnlich für die Schweiz, kaum je eine Bewirtschaftung erfahren zu haben.

Trotzdem oder gerade deswegen, ein schöner Ausflug mit interessanten Erkenntnissen.

Links, nicht viele, zum Gipsbergwerk Felsenau
Schulprojektwochen im Kirchspiel Leuggern mit Das Gipsbergwerk und die Gips-Union

Das Ende der grossen weiten Welt

am 17. Juli 2011 unter Seitwärts parkieren abgelegt

Die Erkenntnis des Endes aller Enden der Publikationsfreiheit oder die Funktion der aktiven, Paketfilterorientierten Zensur.

Nein, wir sind nicht in China, doch wir arbeiten dran.

Oder, es glauben auch nur die I-Phonbestückten Hugahuga Frazenbuchfreudesammler an die grosse, weite, bunte Welt, der Schein indes trügt. Was lange uns Einheitsbreivermanschte Radio und Fernsehenstationen vormachten, schleicht sich zunehmend auch ins TCP/IP ein.

Am Anfang der Geschichte war eine Alterheimbewohnerin, genannt hier das Altersheim Trotte in Zürich Höngg, die verzweifelt versuchte meine Luisa-net-Seite zu betrachten. Immer und immer wieder erschien auf dessen Bildschirm die Meldung das Luisa-net nicht betrachtet werden könne da die Inhalte auf der gewünschten Seite pornografisch wären.

Meine Seite, Pornografie? Abgesehen davon, welch recht nimmt sich hier die Altersheimleitung hervor, Inhalte zu filtern ehe diese von den dortigen Pensionären, je nach Gutdünken der Altersheimleitung, betrachtet werden können.

Die Zensurmaschine heisst heute Proxiserver mit darauf funktionierendem Paketfilter. Ich machte mich auf die Reise um dies moderne Zensurmittel zu erkunden. Allererst war meine Ansprechadresse das OIZ oberster Stadtzürcher Internetknoten, eine Dienstabteilung des Finanzdepartements.

Es ist die Natur des Internets und deren Topologie Zensurmittel zu begünstigen oder gar zu unterstützen. Leider, eine Tatsache, zunehmend muss dies Netzwerk Internet ehe der Datenfluss den Endanwender, so genannt Client, erreicht, gefiltert werden. Abgesehen von schädlichen Inhalten die Maschinen zerstören oder missbrauchen können, sind zunehmend auch Inhalte welche mögliche Entscheidungsgremien als Unerwünscht taxieren, Opfer deren Paketfilter.

Nun den zur Funktion.

Topologie Internet, grösser machen, Anklicken.

Internet ist eine Vernetzung von Computern weltweit. Die Daten werden mittels Kabel, Glasfaser oder Kupfer hin und her gesendet.

Kupferkabel Cat6A von Switch zu Client

Wo viele Kabel aufeinander treffen verteilen Switche den Datenfuss auf weitere Leitungen. An den Kabelenden wo Computer Informationen senden und empfangen sind Geräte zwischengeschaltet welche die angeschlossenen Maschinen  vor unerwünschten Zugriffen schützen. Zweierlei Grundgruppen dieser Schutzgeräte sind im Einsatz.

Router, NAT-Router
Die Router leiten eine Anfrage weiter anschliessend wird die erfolgte Antwort, etwa in Form meiner Luisa-Net-Seite, an die Anfrageadresse weitergeleitet.

Proxiserver
Der Proxiserver Sendet eine empfangene Anfrage ins WWW. Die empfangene Antwort wird indes, im Gegensatz zum Router, nach verschiedenen Kriterien erstmals durchfiltern ehe diese weiterleitet an den Client wird.

Beide Geräte stellen im Internet quasi das Ende der Schienen, das Stumpengleis mit dazugehörigem Prellbock dar. Der Client, Internetanwender, kann nun auf denen möglichen abgestellten Wagen die Pakete betrachten und weiter versenden.

Proxiserver können nun selbstständig nach voreingestellten Vorgaben unliebsame Pakete herausfiltern und in den Müll werfen. Der Internetanwender hat keinen Zugriff auf die gewünschten Informationen. Meine Seite scheint hier dem Altersheimpaketfilter zum Opfer gefallen sein. Den anfänglich geglaubten Paketfilterstandort, das OIZ stellte sich als Irrtum heraus.

Der Proxiserver, ein ideales Mittel zur Zensur und was die Chinesen längst wissen, wird leider hier früher oder später so richtig Schule machen. Eines ist klar, Hauptziel ist es den gesamten Informationsfluss zum kontrollierbaren Einheitsbrei zu vermanschen. TV und Radio sind hier Paradebeispiele. Das innerhalb dieses Breis meine Seiten und zwar alle, keinen Platz haben scheint logisch zu erscheinen.

Doch wieso nun meine Seiten als Pornografie taxiert wurden, liess weiterhin meine Neugierde wachsen. Das OIZ, respektive der freundliche Mailbeantworter, wusste eine weitere Adresse eines Hauptlieferanten für Paketfilter.

Genannt hier der Hersteller Websense und deren Paketfiltersource Aceinsight Websense. Auf der Seite http://aceinsight.websense.com/ liegt ein liebliches Tool online mit welchem die jeweiligen Seiten auf mögliche Paketfilterkatalogisierungen geprüft werden können.

Der reihe nach, man sehe und staune,

luisa.net

Ateliereisen.ch die deutlich explizitere Adresse

Mein Blog blog.ateliereisen.ch

Also nun wisst Ihr liebe Leser, diese, meine Seiten hier sind nur für Erwachsene. Mein Inhalt wird von den richtig dummen Paketfiltern hauptsächlich als Sex taxiert. Die Wahrscheinlichkeit dass all mein Schaffen nicht nur vom Migros- Genossenschaftsbund weggefiltert wird, dürfte auf der Hand liegen.

Und die Auflösung der Geschichte,
Relativ einfach, welche Worte kommen in Texten vor?
Sex, Sexismus, wie auch Transsexualität sind auf allen Seiten irgendwo zu finden und je mehr ich schreibe desto eher könnten solch Worte oder Verwandte vorkommen und wer denkt Paketfilter könnten mehr, der täuscht. Die Teils sind richtig bescheuert und können einzig Spider durch Texte jagen die alles was irgendwie sex enthält in Datenbanken speichern.

Die Links in dieser Geschichte
Organisation und Informatik der Stadt Zürich
Paketfilterhersteller Websense
Ganz taugliche Proxiserverlösung die lange bei uns zuhause im Einsatz war „Astaro“

Versoffene Drucksonden

am 10. Juli 2011 unter Seitwärts parkieren abgelegt

Einmal, wiedereinmal und Ausnahmen-bestätigen-die-Regel-Blabla hier mal kein Bergbauthema wenndoch auch mich beschäftigend und mit meinem Beruf eindeutig verknüpft.

Genannt sei hier mein kleines Experimentierstündchen an regnerischem Samstag mit einer hoffnungslos abgesoffenen Drucksonde.

Die Hintergründe falls jemand hier doch weiter an dieser Geschichte interessiert ist.
Eine Drucksonde erfasst Wasserdruck und macht dazu ein proportionales elektrisches Signal, Strom von, 4 bis 20mA respektive je nach Bauform, Spannung von 0 bis 10 Volt.

Wer solch Gerät im Wasser versenkt wird anhand des Ausgangssignals immer wissen wie hoch das Wasser über der Sonde steht. Kunzum solch Ding fährt mit an beweglichen Hubböden in Schwimmbäder. Die Sonde weiss nun immer wie tief das Wasser vom verstellbaren Schwimmbadboden aus steht.

Alles genial, wäre da nicht das böse Schwimmbad-Chlor welches alles im Wasser zersetzt und somit auch nach einer gewissen Zeit solch sensible und teuere Drucksonden ertränkt.

Ich war konfrontiert mit solch einer defekten Sonde und wissen wollte ich wo die Schwachstelle an denen Gerätchen liegt. Auch war mein Interesse zu erfahren wie sich solch eine  Schwachstelle artikuliert.

Ich wollte ehe ich dies Helferlein mit Brachialgewalt einer Autopsie unterziehe, erstmals die Funktion durchsimulieren. Nicht mit einer Wassertiefe von 0 bis 2 Meter, dazu fehlte schlicht das Schwimmbad, sondern einzig von 0 bis 0.2 Meter. Die Sonde beschaltete ich dazu mit dem entsprechenden Wandler 4 bis 20 mA auf 0 bis 10 Volt.

Erstmals trocken liegend also kein Wasserdruck womit folglich 0 Volt am Multimeterdisplay erscheinen sollte. Der Spannungswert indes lag bei 0.43 Volt was mich nicht unbedingt verwunderte zumal auch effektiv ein gewisser Luftdruck in meiner Wohnung herrscht.

Das eintauchen ins Wasser indes brachte die Störung klar zu Tage. Kaum erreichte das Wasser den Kabelausgang schoss die Spannung auf 10.76 Volt also etwas mehr als 2 Meter Wassertiefe und dies in meinem Haushaltwasserkessel mit kaum 12 Liter Fassungsvermögen. Es zeigt sich, kaum dringt Wasser in die Elektronik ein schnellt der Ausgangswert auf ein Maximum. Auch ein erneutes Herausziehen der Sonde brachte kaum Änderung der Wert blieb mehr oder minder stabil.

So war der nächste Schritt ein Aufschrauben dieses fehlbaren Geräts.

Die Dichtung zwischen den zwei Sondenhälften scheint ok zu sein. Indes findet sich am inneren Spannring, welcher die Elektronik fixiert, auf dem Bild ganz rechts, Rostspuren. Die Aufhängung ehemals aus Messing welche die Sonde am beweglichem Boden fixierte ist komplett  zersetzt, Grünspann, und gebrochen, Bildmitte. Dies erklärt auch das grüne Zeugs an der Sonde selber. Auf der Elektronik selber finden sich Spuren von Feuchtigkeit.

Die Annahme wonach die Aufhängung brach, worauf die Drucksonde nur noch am Kabel hängend mit dem Boden mitfuhr und folglich über das bereits zerfressene Kabel leck schlug, dürfte somit nahe liegend sein.

Das neue Modell meiner Drucksonde ist etwas kleiner und gibt explizit nur noch eine Signalspannung von 0 bis 10 Volt ab gespiessen wird diese mit 24 VDC. Die Aufhängung ist eine Rohrschelle aus V4A. Hier im Bild ist diese knapp unter dem Bodenblech am Hubboden montiert. Dies Model hier im Bereich 0 bis 200 mbar von der www.sensortec.ch .

Schwachstelle wissen wir nun, das Kabel und der Chlorgehalt im Wasser welcher die Weichmacher in der Kabelisolation zersetzt bis das Kabel steif, brüchig und porös wird. Irgendwann dringt Wasser über den Kabelanschluss ins Gerät worauf dieses den Geist aufgibt.

Braunkohlegruben Schlafegg

am 04. Juli 2011 unter Steinerne Unterwelten, Vergangenes abgelegt

Es seine hier, nach doch wieder einer langen Zeit unter Tage, meine Fortsetzungsgeschichte zur Erkundung der Kohlegruben Schlafegg niedergelegt.

Vorweg ehe hier der gewiefte Leser zur Nacherkundung inspiriert wird, zumal dieser Beitrag Koordinaten enthält, sei ein Wort der Warnung ausgesprochen.

Dies Bergwerk beinhaltet sehr gefährliche Stellen. Ich rate nur äusserst erfahrenen Maulwürfen den Einstieg in dies äusserst unübersichtliche Labyrinth. Wer sich ermächtigt fühlt die Gänge zu durchforsten solle dieser Beitrag aufmerksam sich zu gemühte führen. Mein Text könnte durchaus hilfreich sein.

Bei traumhaftem Sonnenschein sind wir am Sonntag den 3. Juli 2011 in dies schöne Eck ob Kandergrund gestiegen, die Mission, klar, ein Abstieg in die Geheimnisse damaliger Kohleförderung.

Wie gewohnt sind wir wieder durch den engen Wetterstollen gekrochen. Wie sich herausstellte Einer von Zweien wenn doch der Zweite, grössere Wetterstollen, Richtung Tag zu ist, wahrscheinlich, wie oft gesehen, zugesprengt.

Zweiter Wetterstollen, 30-gradfallend auf einer Länge von 60 Meter Richtung oberster Fahrstollen.

Any, unsere Mission, die Erkundung der beiden Schrägstollen Richtung Hauptrollstollen Nord.

Wie gewohnt nutzen wir zur Orientierungsreferenz den obersten Fahrstollen auf 1837 Meter über Meer. Bekannt waren uns die bizarr anmutenden Zimmerungen im besagten Werk vom letzen Besuch . Auch waren von Stollen alle abwärts führenden Schrägstollen bequem erreichbar.

Erstmal erkletterten wir den ersten Schrägstollen Nord welcher per Holztreppe zu befahren war, bis deren Ende. Wir vermuteten zwar im untersten Teil ein senkrechten Schacht Richtung Hauptrollstollen doch die Tatsache das komfortable Treppen dies Bauwerk zierten liess uns eine ebenso komfortable Anstiegsmöglichkeit im senkrechten Schacht erahnen, Falsch!!!

Unten angekommen zeigte sich die bedrohliche Ankündigung.

Wo Totenkopf steht, ist Totenkopf drin. Diesem Symbol, mit Spraydose verewigt, sollte absolute Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das Graffiti findet sich im untersten Teil des Schrägstollens Nord an jener Stelle wo der senkrechte Schacht beginnt. Der Untergrund, Steine in Kiesform, vor dem rund 10 Meter tiefen Schacht, ist kaum tragfähig gar äusserst rutschfreudig.  Ein Annähern an den Abwurfschacht ist schlicht Lebensgefährlich.

Wir taten einzig Richtiges, rück und kehrt.

Auf dem Weg wieder aufwärts offenbarte sich uns ein Neuer, nicht im Originalgrubenplan von Eduard Böhringer verzeichneter Fahrstollen. In diesem Stollen, welcher doch überraschend lange, rund 200 Meter, findet sich das Datum 1944 6.9,  als schwarze, mit Kohle getätigte, Inschrift. Unsere Annahme nun, zumal bis anhin der Grubenplan kaum irrte, war dass dieser Stollen nach Grubenplanerstellung, irgendwo im Sommer 1944, angelegt wurde.

Ein sauber geschlagenes Profil schlängelt sich durch Felsen ehe unser Weg etwas instabile Zimmerungen kreuzen. Obschon das Holz hier noch sauber erhalten scheint, sind manche stützende Elemente irgendwie aus mysteriösen Gründen von der Last gefallen. Ob hier auf Niveau 1817 Meter der Bergbautroll wütet.

Erstaunlich viele Inschriften die wenig Sinn ergeben, hauptsächlich aus der weissen Spraydose, zieren die Stollenwände am Endpunkt. Es finden sich etwa die Worte „WEITER EIGENES RISIKO“ alles in Grossletern.

Und am Ende dieses neuen Stollens begegnet uns weiter ein sehr steiler Abwurfschacht, ca 80 Grad, ohne erkennbares Ende. Ich werfe einen Stein und versuche diesem mit 1000 Lumen LED-Leuchte  hinterher zu jagen, dies ohne Erfolg. Der Stein scheppert  lange an den Schachtwänden ehe wir diesen nicht mehr hören. Die Annahme 20 Meter bis zum Hauptniveau hinunter, scheint realistisch.  Ein Abstieg ohne Seil, Unmöglich. Seil, das Stichwort, am Fusspunkt des Schrägstollens, knapp neben der Inschrift machten wir eine weitere sehr interessante Entdeckung. Am Boden liegt ein kurzes Stück Halbzollrohr welches mit Steinen beschwert war. Das Halbzollrohr scheint bombenfest im Stollenboden verankert, eingerammt und beschwert, zu sein. Die Schlussfolgerung das hier sich die „gemeine Stollenwildsau“ abseilte, dürfte  folglich auf der Hand liegen.  Ob diese, passender Formuliert, „arme Sau“ je wieder da raufklettern konnte, entzieht sich meiner Kenntnis. Wenn dieser Schrägschacht das Hauptniveau je erreichte so doch nach deren Verstürzung also folglich eine Falle.

Naja wir Weicheier stiegen nicht hinunter, a) fehlte Seil und Ausrüstung, b) erschien uns dieser Schacht der denkbar ungünstigste um wieder hinauf zukommen. Alleweil macht somit die Weisspraydose-Inschrift „WEITER EIGENES RISIKO“ durchaus Sinn.

In der Stollendecke finden wir einen grosszügig angelegten Abwurfschacht rund 15 Meter hoch, mit einigen Holzeinbauten drin. Auch diesen können wir nicht weiter zuordnen  zumal uns an dieser Position oberhalb nichts, wie etwa Abbaufelder oder weitere Fahrstollen, bekannt war. Zuoberst, auf dem Foto nur schwer erkennbar, scheint eine Arbeitsbühne angebracht.  Auch diese Bühne war uns im oberen Stollenlabyrinth nie begegnet. Die Frage bleibt, wie war dieser obere Arbeitsbereich Anno 1944 erschlossen.

Als wir alle Seitenstollen des Schrägstollens erkundeten, machten wir uns auf zum zweiten  Schrägstollen. Dieser, so weiss der Eduard Böhringerische Grubenplan zu berichten, solle schnurstracks, im Gefälle 40 Grad, im Hauptfahrstollen münden.

Leider, dieser Schrägstollen ohne best erhaltene Holztreppe. Auf dem Weg hinunter schien uns der Bergbautroll einige bösartige Fallen aufgebaut haben. Der Untergrund, etwas grössere Kiessteine, schien mit uns oder unter uns, das Tiefe gesucht haben. Zwischendrin eine, mit einen Holzbrett gebaute, Kiesstaumauer zum bersten gefüllt und weit durchgebogen. Über dies Brett mit all dem Steinzeugs drinn mussten wir klettern ehe die nächste unüberwindbare Falle auftauchte. 10 Meter unter dem drohenden Holzbrett war der Schrägstollenboden mit spiegelglatten Holztafeln ausgelegt. Es schien als hätte auch dieser Schrägstollen als Abwurfschacht geamtet. Ein Betreten dieses Untergrunds hätte eine ziemlich unkontrollierte Rutschpartie provoziert. Da das Ende des Stollens, auch mit der 1000 Lumenlampe nicht sichtbar wurde, wäre diese Rutschpartie eine Höllenfahrt ins ungewisse gewesen. Auch hier, nichts wie zurück weit weg von der Staumauer. Dieser Schrägstollen indes werden wir mit passender Kletterausrüstung erneut versuchen zu bezwingen.

Nachdem nun doch wieder der grösste Teil der 15 Kilometer Stollen verborgen blieb, beschlossen wir das Mundloch des obersten Fahrstollens aufzuspüren.

Und siehe da, schnell war dieser, hinter einen Felsvorsprung, gefunden. Ein Durchkommen,  auch hier, alles andere als Bequem, den auch dieser Stollen war effizient von der damaligen Betreibergesellschaft, zugemauert worden, doch unmöglich ist bekanntlich nichts und drin waren wir.

Das Stollenprofil in einer Breite von rund 3 Meter geschlagen, lässt ein  Hauptstollen erster Generation erahnen.

Auch dieser Stollen ist mit einer fiesen Falle ausgestattet die, bei Befahrung, volle Aufmerksamkeit erfordert. Rechter Hand nach kurzem Abbaufeld findet sich im Boden ein sehr tiefer Abwurfschacht, schlimmstenfalls, 40 Meter  Links davon als zweite Gefahrenquelle eine halb zerfaulte Zimmerung die auf den Einsturz wartet. Tendenziell sollte dieser Stollen eher gemieden werden.

Die Grubenpläne welche ich aus Eduard Böhringers Vermessungen und meinen Beobachtungen zusammenstellte der Logik willen hier niedergelegt. Wie gehabt, anklicken und gross machen. Als erstes, der Seigerriss die mir bekannte Strecke Nord.

Schlafegg Seigerriss Klein

Teils Gebiete sind bis heute mir Verborgen geblieben. Von denen rund 15 Kilometer sind mir vielleicht allerhöchst 2 bekannt. Doch eines sollte klar sein, Sicherheit geht vor.

Alle Blog-Beiträge zum Thema Schlafegg abschliessend als Link
Kohlegruben Schlafegg
Berner Oberländer Braunkohle

Interessante Links nicht aus meiner Feder

Gruppe Projektwoche Berner Oberland mit dem Infoheft als PDF “Schiefer und Kohle”
Kulturgutstiftung Frutigland mit der PDF Broschüre “Frutiger Schiefer und Kandergrunder Kohle”