Ich suchte und ich fand anfänglich ein Fledermausparadies. Und so war es das kleine Stelldichein ambitionierter Bergwerkinteressierter welche sich im felsigen Grund des Nässibachs trafen zur weiteren Pflege der Neugierde. Und wäre bis anhin nichts geschehen so hätten einzig sich ein paar neugierige Bergwerksinteressierte nahe einem Fledermausparadies kennen gelernt.
Und doch, eines Tages mir erscheint im Blogartikel Das Fledermausparadies ein Kommentar welcher mich zu weiterer Anfrage animiert. Es sei dem Kommentarverfasser Michi zu verdanken das ich, ausgestattet mit dessen unterlagen, die des Originals aus dem Büro für Bergbau stammen, mich erneut in dies Waldgebiet wagte. Klar behutsam den Raum der Fledermäuse respektierend, war es meine Absicht dies Bergwerk anhand vorhandener Spuren und vorhandener Unterlagen möglichst genau zu rekonstruieren.
Anfänglich war mir bekannt ein enormer Betondeckel vor einem Stollen welcher ich als Hauptfahrstollen beurteilte. Die Frage stellte sich mir respektive die Frage wurde an mich herangetragen ob ich an Deckel vorbei elegant in den Stollen eindringen könnte. Damals tat ich, nach deren Ersterkundung, die besagte Frage mit eher nein beantworten.
Des Weiteren wurde mir erzählt von einem Stollen oberhalb, welcher als Fledermausparadies durch diverse Lokalzeitungen die Runde machte. Ich hier glaubte einen Lüftungsstollen erkannt zu haben welcher folglich ins Hauptabbaugebiet führen täte.
Nun mit neuen Unterlagen, dem lieben Kommentator zu verdanken, die ich zu meinem Zwecke erstmals etwas umzeichnete, pimte und in ein Swissgridnetz zwänge, war die Suche nach denen Relikten vergangener Tage ein Leichtes
Grubenplan, Alangenstandorte (gross machen, anklicken)
Klar wird bei Darstellung im, für meine Zwecke, frisiertem Seigeriss (Schnitt A-A), dies Bergwerk war in den Jahren des Zweiten Weltkriegs hauptsächlich tief im Boden verborgen.
Schnitt A-A (gross machen, anklicken)
Jener überwuchtige Betondeckel war ehemals Zugang zum Bachstollen vermutlich aus den Jahren 1824 welcher, so wird berichtet, 170 Meter tief in den Berg führte jedoch baldig hoffnungslos verstürzte.
Die oberhalb liegenden Stollen aus Jahren des 19ten Jahrhunderts sind auch alle samt vom Waldboden verschluckt. Und wo einst der senkrecht hinunter reichende alte Schacht, aus Jahren 1890, 37 Meter in die Tiefe stürzte, ist heute ein leerer Weiher zu finden. Der Schacht selbst dürfte endgültig im Erdreich verschollen sein.
Und auch der neuere Schacht aus den 40erjahren am Nässibachufer, 68 Meter tief mit aufwändigem Förderturm und allem drum rum ausgestattet, scheint versunken zu sein.
Einzig zu finden, der dicht vermooste Schachtkragen, links im Bild, welcher zugleich Fundament für den Förderturm gewesen sein muss.
Trotz kaum begehbarer Unterwelten lichtet sich mir ein doch bis anhin bewegendes Geheimnis. Der massive Betondeckel mit haufenweise herausragender Armierung war nicht der Zugangsverwehrung angelegt worden. Viel eher sollte dieser am Mundloch klebende Betonkoloss den Steilhang rund um das mürbe Mundloch sichern. In der Ebene, nahe dem Bachstolleneingang, waren zahlreiche Förderanlageninstallationen platziert. Ein Hangrutsch ausgelöst durch mögliche darunter liegende Hohlräume hätte Einiges an Technik begraben.
Der gegossene Koloss indes wird nicht lange zu stehen wissen, zu mürbe ist der Fels rund herum. Damit dürfte auch das Geheimnis des Dahinters baldig gelüftet sein.
Die Grubenpläne jedoch wissen weitere Geheimnisse zu erzählen. Gesagt wird es solle in letzter Abbauperiode 1942 ein Schrägstollen tief hinein getrieben worden sein, genannt hier ein Höhenunterschied von 127 Metern, bei einer Stollenlänge von rund 200 Metern. Am Endpunkt dieses Stollens solle weiter ein Querstollen die Tiefbausohle 4 erschlossen haben. Respektive die Tiefbausohle 4 war mittels Schrägstollen ausgehoben worden.
Die Tatsache das dieser Stollen nahe dem, anfänglich von mir geglaubtem Lüftungsstollen in Tat und Wahrheit aber als Sondierstollen amtend, zu finden war, schärfte meine Neugierde erneut.
Die Hauptfrage wieso statt einer weiteren Abteufung nahe des Hauptschachts, ein Schrägschacht an einem neuem Standort zur Erschliessung der letzten Flöztiefe gewählt wurde sollte, nach auffinden des Schrägschachtes, annehmend geklärt sein.
Der Schrägschacht zugemauert, doch mit einem Schlitz im Beton versehen, ich vermutete ein weiteres Fledermausparadies, war schnell gefunden. Ehe ich mit kräftigem Licht ins Schwarze hineinleuchte untersuchte ich vorsichtig den Schlitz um möglichst kleine Flattermäuse aus dem Schlaf zu zerren. Der Schlitz 30 mal 10 cm jedoch schien mit Spinnfäden zugepappt zu sein, was die Vermutung nahe legte das zu dieser Öffnung lange nichts mehr durchflatterte.
Also erstmals LED-Licht ehe ich mein Fotoapparat auf Erkundungsmission schickte.
Und tatsächlich hinter der Betonmauer liegt ein Schrägschacht, sich abwärts im rund 30Gradwinkel durch alle Schichten fressend, verborgen. Im wissen um die Bauzeit in etwa 1942 zur gleichen Zeit wie der oben liegende Sondierstollen, das erste vom mir entdeckte Fledermausparadies, schien mir ein Zusammenhang zwischen beiden Bauwerken nahe liegend. Also bin ich, die Fledermäuse mögen mir dies verzeihen, erneut zum Sondierstollen um mir deren Stollenverlauf genauer zu betrachten.
Der Sondierstollen, wie ich vermutete schmiegte sich zwischen den Schichten hindurch ins Berginnere. Der Winkel dieses Schichtverlaufs zu meinem Standpunkt, ich war, dies sei löblich erwähnt absolut nüchtern, in etwa 102 Grad. Da Büro für Bergbau über ein durchfahrenes Kohleflöz von Mächtigkeit zwischen 10 und 20 cm berichtet, logisch auch im 102 Gradwinkel verlaufend, war meine Annahme hier wie folgt.
Aus Gottschalkenberger Erfahrung weiss ich das 10 bis 20cm Köhleflöz anno 1940 durchaus einen gewissen Aufwand legitimierten.
Schnitt A-A mit eingezeichnetem vermutetem zweiten Kohleflöz (gross machen, anklicken)
Anno 1940 oder knapp früher wird der Sondierstollen Swissgrid 722658 / 227650 auf 510 Meter angelegt. Zeitgleich oder knapp später wird der Schrägschacht Swissgrid 227676 / 722600 auf 488 Meter hineingetrieben. Während der Sondierstollen in der Schichtung dem Kohleflöz folgt, pfeffert der Schrägstollen im rechten Winkel zum Schichtverlauf in Richtung bereits bekannter Abbaugebiete. Ich vermute dass unterwegs zum sehr tief gelegenen Kohleflöz auf 361 Metern ein weiteres Kohleflöz hätte erschlossen werden sollen. Man vermutete wahrscheinlich dass ein zweites Kohleflöz, im Sondierstollen verfolgt, zwangsläufig der Schrägstollen hätte durchqueren sollen. Ob dem so war werden wir nie so genau wissen ehe wir nicht hinuntersteigen. Nach Büro für Bergbau und weiteren Untersuchern wird der Schrägstollen ohne Verweigung bis in die Tiefe von 361 Metern gezogen wo auf der Tiefbausohle 4 das von 19ten Jahrhundert bekannte Kohleflöz abgebaut wird.
Links zu dieser Geschichte,
Einzig die meinige Erstgeschichte Das Fledermausparadies
Weiteres zu Rufi, da doch viel Material vorhanden, solle indes baldig meine Geschichte Verborgene Kohlen auf Luisa.net fortsetzten.
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