Ein kluger Mann sagte einst, hätten Schweizer die Berge gebaut wären diese nur halb so gross. Folglich musste ich ins ferne Deutschland reisen um etwas über Bergbau zu lernen. Und wahrlich, interessante Einblicke waren mir zu Teil, in diesem Sinne gebührt ein grosser Dank Hans Peter welcher diesen Spaziergang erst möglich machte.
Aber dochmals, erstmals, strukturiert der Reihe nach.
Samstagmorgen, ich fahre ins nahe Freiburg einer Einladung folgend zum Erkunden des Besucherbergwerks Schauinsland. Auch hierbei, jener Berg genannt Schauinsland am Fusse von Freiburg im Breisgau, ein Silberberg, wenn doch Silber selten sich alleine ins Gestein gesellt. Am Schauinslandberg waren auch Blei und Zink, je nach Abbauperionde, gefördert worden. Interessant für mich, ein Bergwerk welches noch heute lebhafte Einblicke ins Bergbauhandwerk gewährt und dies über eine Zeitspanne hinweg von rund 800 Jahren.
Darum eine kleine Bildstrecke, 800 Jahre Bergbau beginnend bei Gegenwartzeiten.

Werkstatt und Magazine, nahe dem Mundloch, aus Zeitgenössischer Bergbaugeschichte. Diese noch heute funktionell zu Bergbauzwecken eingerichtet wenn doch heute im besagten Werk kein Silber, Blei oder Zink mehr gefördert wird.

Grubenhunte mit Dieselzugmaschine auf 60er-Schienen wie sie heute noch in zahlreichen Bergwerksanlagen zu finden sind.

Bremsberg zur Bewältigung kleinerer Höhenunterschiede mit Seilwinde und Umlenkrolle links im Bild.

Immer wieder fragte ich mich wie die eleganten Kurven in die Schienen kommen. Mit einfacher unübersetzter Muskelkraft wohl kaum. Des Rätsels Lösung, zwar auch mit Muskelkraft doch mit gebührender Übersetzung, ein Biegeapparat bei welchem die einzelne Schiene durchgefahren wird während die Führungsrollen mittels Gewindestange verschoben werden.

Blick in den ausgeräumten Abbaubereich. Ein rund 50 Meter tiefer Schlitz stürzt vertikal in die Tiefe. Die kurze Hängeleiter rechts im Bild verdeutlicht die Mächtigkeit des Abbauschlitzes aus neuerer Zeit.

Zeitsprung 1700, ausgeräumter Erzgang im älteren Bergwerksteil. Der Durchgang in diesem Bereich wird richtig eng. In der Stollendecke stützt eine erstaunlich intakte Zimmerung den oberen Bereich. Hier waren wenn überhaupt, Stollenhunte auf Holzschienen unterwegs. Zumeist war in dieser Zone konsequent dem Erzgang gefolgt worden.

Und nochmals etwas Jahre zurückspulend um ca. 1300. Auch hierbei war minutiös dem Erzgang gefolgt worden. Indes in dieser Zone einzig das wertvolle Silbererz abbauend. Die Abbauschlitze sind kaum breiter als ein schlanker Minimensch welcher sich anno dazumal von Arbeitsplattform zu Arbeitsplattform hinaufzog. In der Bildmitte sind noch zwei solch Holzrugel die wahrscheinlich als Arbeitsplattform konzipiert waren, zu erkennen.
Ein wahrhaftig lehrreicher Nachmittag welcher auch hilfreich bei meinen hiesigen Erkundungen sein dürfte.
Geschichtliches
Die Silbergrube Schauinsland respektive deren einige Silbergruben bescherten der Stadt Freiburg um 1400 ansehnlichen Reichtum. In verschiedenen Bergbauepochen war anfänglich Silber, später Blei und im 20. Jahrhundert Zink gefördert worden. Im Jahre 1954 wird das auf rund 100 Kilometer angewachsene Stollennetz mangels Ertrag aufgegeben. 1976 werden Teile des alten Bergwerks durch die Forschergruppe Steiber freigelegt und vermessen. Heute sind einige Bereiche dieses Bergwerks an Führungen öffentlich zugänglich.
Bleibt einzig hier die relevanten Verweise aufzulisten
Besucherbergwerk Schauinsland
Grube Schauinsland aus Bergbau Schwarzwald
Mundloch Bergwerk Schauinsland Geoposition Google
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