Es ist längst an der Zeit hier einstig wieder eine Seemühlegeschichte vom Stapel zu lassen. Inzwischen sammeln sich Mengen an Informationen zu diesem Industriedenkmal und da dies Tor immer noch offen steht und ich ausnahmsweise nicht im Innern des Berges war, ergab sich die Gelegenheit stattdessen etwas tiefer in die Grundbücher zu blicken.
Hintergrund dieses Tores respektive deren Hintergrund hinter dem Hintergrund ist ein Swiss Federal Research Institute WSL Mitarbeiter welcher sich berufen füllte mit juristischen Schritten umher zu drohen bei Publikation möglicher Bilder hinter diesem Tor. Damals war ich nicht von jener Drohgebärde betroffen. Wer mich kennt, weiss dass mich solch Gebell kaum aus den Pumps zu kippen vermag. Indes waren dies Geschichten die mich als bekannte Seemühlekennerin immer wieder erreichen.
Da mir keinerlei Fotografierverbot auffiel heute wie damals war die nächstfolgende Frage wohl jene der legitimen Grundeigentümer. Längst ist bekannt das diese Seemühle und deren Untertagsbauten regelrechte Fäden zieht. Die Bornerische Vergangenheit schwingt noch heute tief in deren Hallen als wäre vieles noch heute ungeklärt geblieben.
Also nun, soweit mir möglich, um deren Geschichtsverständnis Stück für Stück, respektive Kataster für Kataster, näher zu kommen, dies Artikelchen.
Seemühle, Lochezen stand 15. März 2012 Plan vergrössern, Plan anklicken.
Zwei Player machen sich breit auf denen ehemaligen Industriearealen. Zum Einten ist hier, wie oft und logisch in Waldgebieten, die Ortsgemeinde Walenstadt besitzend zum anderen, was auf guten Geschmack hindeutet, sind die Weinberge und das ehemalige Villaareal im Eigentum des Militärs. Nun ergibt die Geschichte, so wie diese von einigen Seemühlekennern erzählt wird, allmählich, scheu etwas Sinn.
1964 aus der Konkursmasse, kauft Fuchs Max Schmidheiny das Seemühleareal genannt das Kataster 2022 zum Preise von 250 000 Franken. Dazugehörend zum Werk und Villenareal ist die Kalk-Abbaukonzession enthalten welche ein Abbaukontingent von 15% des Schweizer Kalks gewährt.
Gute Kollegen, Kalte Kriege und die historisch immer wieder gegebene Präsenz von Militärs auf den Nachbarkatastern, genannt das 2014 und das 2015, verleitet die Armeestrategen und Schmidheiny-Freunde zum Kauf des erlesenen Weinbergs, Kataster 2022, diesmal zum stolzen Preis von 1 000 000 Franken. Nicht des Weines willen, viel eher, so glaube ich, ist die Fantasie überaus verlockend mittels kurzen Querschlags ein enormes zukünftiges Festungssystem zu erschliessen. Der Weinberg, gegenwärtig durch Daniel Eberle Weine bewirtschaftet, ist hier angenehmer Nebeneffekt für die Offiziersmesse.
Der Clou an der Geschichte, das enorme Kalkkontingent blieb in Schmidheinys Hände während er das eher uninteressante Grundstück 2022, mit einem Gewinn von rund 750 000 Franken, an die, von einer Megafestung träumende, Armee verkaufte.
So wart die Geburt des Holcim-Imperiums eingeläutet oder waren gar schon früher Zürcher Ziegel von erstaunlicher Durchtriebenheit.
Aber nun zurück zur Gegenwart denn ich war unlängst, genauer gesagt am Samstag, wieder dortig aber eben nicht hinter dem Tor aller Tore. Nach wie vor, für mich von Interesse, Spurensuche nach längst begrabenen Geschichten.
So das nächste Tor, hier genannt das Weingut Daniel Eberle auf dem Armeegrundstück 2022, stand ebenfalls offen. Also war mir zuteil die Ergründung der oberen Bereiche, wo einst die Bornervilla zu stehen kam.
Oberhalb des ehemaligen Villastandortes findet sich ein verwachsener doch nicht minder schmucker Sitzplatz. Ein Mühlesteintisch erinnert mich an die hiesig passende Geografische Bezeichnung Seemühli. Hangwärts war ein Fischteich angelegt worden welcher förmlich im Dickicht zu versinken droht.
Szenenwechsel, hinter der Villafläche eine Holzbrücke die über den Helgebach führt. Magisch zieht mich dies verlassene Weglein, welches beginnend bei der Brücke in den Wald führt, an. Am Wegrand finden sich immer wieder Überreste einer alten Pressluftleitung in gleicher Dimension wie jene im Hauptstollen.
Der Weg mündet, was mich doch äusserst überraschte, punktgenau beim Mundlochplatz zu. Dieser Weg war folglich Verbindung zwischen Villa wo einst, auch die Verwaltung untergebracht war, und dem Werkplatz des Kalkbergwerks. Die Pressluftleitung war als Zuleitung für die Maschinen in der Absackerei, die unterhalb der Villa stand, gedacht.
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Die Geheimnisse der Seemühle
Seemühle Borner AG.
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