Monat: Juli 2012

TG Stammtisch des Sommers, einige Gedanken

Welch Glück uns beschert ist,  zumal zumeist die Wettergötter uns friedlich gesinnt sind.

Darum aller Auftakt hier etwas Bilder unseres Monatsstammtisches welcher, bei schönem Wetter,  im romantischen Garten stattfindet.

TG Stammtisch im Five Spice

Und schön war es wahrhaftig das Treffen im Five Spices welches, wie erwähnt, am letzten Freitag im Monat stattfindet.

TG Stammtisch im Five Spice

Doch nun, nach so viel schönen Bildchen, zurück zu einem Thema welches mich überaus beschäftigt, genannt hier die gerne uns abgesprochenen Wichtigkeit dieses Treffpunkts.

Eine um sich greifende Institutionalisierung hiesiger weniger Transgruppen, bezeichnet zunehmend autonom entstandene und autonom gepflegte Treffpunkte als reine Bespassungsorte. Die Wichtigkeit in Hinblick auf eine wachsende Transpower-Kultur wird uns, kleinen Anarcho-Gruppen, gänzlich abgesprochen. Indes ist eben diese genannte Vielfalt verschiedenster konsequent unabhängiger Transgruppen elementar zur Entwicklung eines jeden Einzellen und einer ganzen Bewegung. Die angestrebte Gleichschaltung und Institutionalisierung der Transbewegung kann nicht Mittel zur Stärke sein. Viel eher sind einzelne Gruppen die mit viel Engagement ein funktionierendes Netzwerk unterhalten massgeblich beteiligt am der Entwicklung des Einzellen und letztlich des Ganzen.

Wer hierbei glaubt dass wir jeweils am letzten Freitag im Monat und innerhalb der gesamten, gewachsenen Infrastruktur, uns einzig bespassen möchten, liegt grundfalsch. Im Gegenteil die Eigenart unserer Struktur und deren Konstanz spricht jene an die vielleicht anderswo sich eher minder wohl fühlen. Wir, die Pflegerinnen dieser Gruppe, sowohl des Forums wie des Stammtisches, sind logisch auch eher minder Zuhause bei anderen Initiativen und trotzdem sind diese noch so unterschiedlichen Gruppierungen immens wichtig.  Die Tiefe welche entstehen kann durch die Tatsache dass eine gewisse homogene Eigenart existiert, ist unbestritten von grossem, nicht zu unterschätzendem Wert.

Was gerne, sogenannt professionalisiert, als Beratung angepriesen wird, ist bei uns und bei etlichen anderen kleinen Initiativen, in lockerer Atmosphäre, normale lockere Kommunikation.  Netzwerke entstehen und können weiterreichend, weit über die professionalisierten Strukturen hinweg, konkrete Hilfe bewirken. Eine Transbewegung braucht Räume des Wohlfühlens, wir, die Autonomen, bauen diese.

Es ist somit die Vielfalt absolut existentiell. Ein jeder kann mit denen heutigen Infrastrukturmitteln in dieser Vielfalt das eigene Stimmige suchen und auffinden.

Vielfalt ist auch wichtig für die Bildung einer starken Transbewegung,  ich nenns mal eine Transpower-Kultur. Wichtig, unser Selbstverständnis, ein verdientes Selbstbewusstsein und eine oft nötige Wehrhaftigkeit innerhalb einer starren Gesellschaftsstruktur.

In diesem Sinne, es lebe die Vielfalt

Und ich rede, respektive ich schreibe, vom Transensyndikat

Val Tisch, die Fortsetzung

Es war einst, ich wage zu behaupten dies seie zwischen 1570 und 1840 geschehen, als fleissige Männer hier im tiefen Berg, damals nach Eisenerz, gruben. Und ich weiss mit Sicherheit das Anno 2012, genauer am 21. und am 22. Juli,  ebenso zwei Fleissige in damaligen Bergen herum stocherten. Diesmal die beiden, Michael und meine Wenigkeit, grabend nach denen verborgenen Geheimnissen damaligen Eisenerzminen Val Tisch.

Die Vorgeschichte, auf Das Geheimnis von Val Tisch niedergelegt, weiss ich von einem Stollen zu berichten welcher nach wenigen Metern mit feinem Bruchstein zugepappt ist. Klar war mein Interesse hierbei diesen leerzuräumen. Damals war ich der felsenfesten Überzeugung dass dieser Stollen ins Hauptsystem führen würde.

Mundloch Stollen 2 Val Tisch

Das damals so begehrte Hämatit, der Rohstoff aus dem die besten Schwerter geschmiedet sind, zeigt sich scheu am oberen Rand des Mundlochs, nennen tue ich dies Mundloch das 2te. Ich war mir sicher dass in erster Abbauperiode waghalsige Männer im hohen Felsgewirr dem Hämatit folgten und so auf einen steil fallenden Erzgang trafen. Dieser Erzgang war immer wieder auf verschiedener Höhe angefahren worden, dies zuletzt zuunterst auf 2432 Meter über Meer.  Folglich war ich der festen Meinung das ein Leerräumen des 2ten Stollens letztlich den Zugang zum Hauptsystem freigeben würde. Meine Theorie gar war genährt von einem mir gereichten Grubenplan auf welchem der Erschliessungsstollen Winkelgetreu meinem entdecktem Stollen 2 entsprach. Ich glaubte folglich hinter dem Versturz auf das System dem Grubenplans zu treffen.

Doch eben, jede Theorie bedarf viel Schweiss um sie zu beweisen, respektive zu widerrufen.

Mit Amispaten und Schuttkasten ausgerüstet machten wir uns an die, rund 4 Kubikmeter, Material welche sich im, relativ engen Stollen, richtig breit machten. Der Stollen selbst ist in der Eingangpartie, wenige Meter nach dem kleinen Mundloch, mit einer stolzen Versatzwand verziert, was unsere Theorie der Wichtigkeit dieses Werkes noch verstärkte.

Stollen 2 Val Tisch

Abwechselnd arbeiteten wir uns der rechten Stollenwand folgend Richtung Berg. Jeweils eine Person zog den Schutt auf meinem improvisiertem Schuttkasten aus dem zu engen Stollen während die zweite Person das, zum glück, weiche Material zur Schuttladestelle, eine etwas geweitete Stollenpartie, beförderte.  So waren erstaunlich schnell 5 Laufmeter Stollen wieder fahrbar. Das sehnlich erwartete Hauptsystem indes blieb aus, nach denen 5 Metern scheint der Stollen auf unserer Höhe, rund 1 Meter oberhalb des Stollenbodens, abrupt zu enden. Einzig ein kleines Felsloch welches uns lange verwirrte bleibt am Stollenende sichtbar. Auch die Herkunft des Versturzes wird klar, oberhalb dieser Stelle hat Wasser und Geröll eine tiefe Runse in den Berg geschnitten. Die Stollenüberdeckung ist hier Minimal wenn doch der Felsen sehr robust wirkt. Wasser ist vermutlich mit feinem Geröll von der Runse her, über mögliche Spalten ins Stolleninnere geflossen. Somit wurde der Stollen über die Jahre hinweg mit Material aufgefüllt. Auch die Hämatitspur verliert sich allmählich in Stollentiefe. Ob unterhalb unserer Grabung ein Stollen, Gesenk oder gar ein Schacht zu finden wäre, entzieht sich unserer Kenntnis. Ich glaube, eher nicht zumal die Indizien wie Sollenprofilgrösse und Erschliessungsflächen vor dem Mundloch eher gegen einen Systemweiterverlauf sprechen.

Mein Stollenplan zeigt ein nur kurzes Bauwerk, jetzt, luxuriös leer geräumt. Meine Theorie eines zusammenhängenden Systems mit steil abfallendem Erzgang ist definitiv verworfen. Die von mir eindeutig erkannten  3 Mundlochpositionen sind so glaube ich 3 unabhängige Abbaufelder. Zu gross ist der Höhenunterschied für ein zusammenhängendes Stollenwerk.

Blick ins Val Tisch vom Mundloch aus

In kurzer Zeit wo  Regen ausblieb konnte ich etwas die schöne Landschaft von der Halde aus beknipsen.  Doch die Zeit des Pausierens war kurz, da die Kälte mir allmählich zusetzte war unser nächstes Projekt anstehend willkommenes Aufwärmen.

Genannt hier unser neues Vorhaben, die Suche nach dem vermutet grössten Stollen im Geröll vergraben auf der mächtigen Halde an der Endstation Schlittenbremsberg.

Freischaufeln Mundloch 1 Val Tisch

Auch wieder abwechselnd graben wir uns um einen gefallenen Felsen herum auf der Suche nach festem Material bergseitig. Die exakte Beobachtung des Geländes lässt uns die ungefähre Stollenposition erahnen. Leider jedoch liegen hier etliche Kubik Geröll herum die den Weg zum festen Gestein überdecken hinzukommend liegen wir im Niveau viel zu hoch gegenüber dem vermuten  Erzschlittenparkplatz. Also graben und dies am Folgetag zusätzlich mit Pickel und Eisenstange ausgestattet.

Schuttkasten mit Werkzeug im Val Tisch

Der Folgetag indes zeigt sich von der unfreundlichsten Seite. Als wir unser Stollensuchschlitz erreichen liegt bereits etwas Schnee am Arbeitsplatz und vom Himmel scheint noch viel mehr solcher weisen Masse zu regnen. Der Pickel jedoch war ein lohnenswertes Werkzeug. Innerhalb einer Stunde gewinnen wir ein Meter Tiefe in unserem Schlitz. Im tieferen Nieveau jedoch wird schnell klar das feste Felsen, die einen Stollen beherbergen könnten, weit fern liegen. Entgegen dem Grubenplan welcher ein Stollenwinkel vorgibt, graben wir rund 30 Grad westlich versetzt in Richtung eines emporgehobenen Felsmassivs. Unserer Annahme das zwischen den vertikal verlaufenden Gesteinsschichten im Felsmassiv, tief im Schutt liegend, der Stollen zu finden wäre, erscheit uns naheliegend. Also bauen wir von oben her die Bruchsteinschichten ab. Oh schreck jedoch, der Pickelstiel bricht während Schnee ganz wüst uns zusetzt. Wir beschliessen die archäologische Expedition  zu vertagen.

Positionen Stollen Val Tisch

Trotzdem kristallisieren sich nützliche Erkenntnisse für kommende Industriearchäologen welche ich hier kurz abgerundet wiedergeben möchte.

Plan gross machen, diesen anklicken.

Stollen 1 (noch verschüttet, wir arbeiten dran) dürfte das grösste Stollenwerk sein, Der Schlitten war an diesem Stollenmundloch jeweils beladen dies zeigen die eher breiten Wegspuren.

Erzschlitten im Bellaluna

Solch ein Schlitten findet sich noch heute vor dem ehemaligen Bergwerksgesellschaftshaus, heute das Restaurant Bellaluna, brav parkiert.

Des Weiteren ist der Erschliessungsplatz vor dem verschütteten Mundloch ist grosszügig bemessen so das Erz bequem vom einten Gefährt zum Anderen geladen werden kann. Die oberhalb liegenden Stollen sind durch kleinere, aber nicht minder seriös gebaute, Wege erschlossen. Ich nehme an das bei Mundloch 1 die verschiedensten Erzladekonstruktionen aufeinandertrafen um deren Inhalt in den Schlitten zu kippen.

Stollen 2 ein altes Ding, an dessen Mundloch grinst hämisch  Hämatit aus etlichen Felsvorsprüngen. Seit Menschengedenken das simpelste war hier getätigt worden, frech die Hämatitverfolgung aufgenommen. Nennenswert ist dieser Stollen jedoch nicht speziell.  Jedoch, einzig diesen Stollen konnten wir befahren darum die detailliertere Geschichte dazu.

Stollen 3, dieser ist und bleibt tief verschüttet, hier hilft nix ausser den eigens, per Superpuma eingeflogenen, Menzi Muck. Auch hierbei, grosszügiger Installationsplatz vor dem Mundloch. Die grosse Halde voll bespickt  mit Hämatit des Feinsten, hier schlägt definitiv das Herz eines jeden Rennofenbauers auf Hochtouren. Einst so nehme ich an, in früher Abbauperiode, war hier das Eisen aller Ritterträume grosszügig dem Berge entlockt worden. Es zeigte sich eine nicht enden wollende Ader in denen Gewölbe was die Bergbauer zum Bau des Stollens Nummer 1, in letzter Abbauperiode um 1750, veranlasste.

Nach wie vor jedoch bin ich der Ansicht dass die drei Stollen keinerlei unterirdische Verbindung zueinander haben.

Quellen
Satellitenbild, Swisstopo
Grubenplan, Peter Müller Zürich

Links
Mein Vorbeitrag Das Geheimnis von Val Tisch
Geostandort 1987
Geostandort 1887 (nach Siegfried)
Terra Grischuna Bündnerland

Nachtblut – Nie Gefragt

Einstig wieder wunderschönes hier postend den, zweifelsohne, die RTUs die ich neulich rief halten mich momentan so richtig auf Trab was wiederum eine eher ungewohnte Blogvernachlässigung bewirkt.

Darum Musik,
Nachtblut, eine Band mit durchaus tiefsinnigen Texten, hier bei meinem Post indes eher der musikalische Aspekt betont.

Weiterführende Infos
Nachtblut Web
Nachtblut Wiki

Highheelsrennen gegen den Menschenhandel

Entgegen manch herumkursierender Vermutung war ich dies Wochenende wieder einst im heimischen Zürich, diesmal am Stilettorennen gegen den Menschenhandel respektive hierzulande hauptsächlich gegen den Frauenhandel.

Stilettorun Zürich

Ich war mir noch am Freitag, als ich mit Schiebeleere bewaffnet nach reglementtauglichen Schuhen in meinen Schränken suchte, unschlüssig ob meine müden Knochen, nach Transenstammtischen und sonstigen Freitagskapriolen,  zu solch einen Stilettolauf zu begeistern wären.

Nichts desto Trotz, sowohl Thema Stilettolauf wie auch das Motto Stop Menschenhandel waren Grund genug mich doch noch um 8 Uhr in der früh anzumelden.

Zeitig war ich, mit kleiner Auswahl an glückbringenden Lieblingsschuhen, auf der Hohlstrasse neben der Bäckeranlage.

Ich entschied mich indes relativ schnell für die kleinen Roten die mich inzwischen bald ein drittel meines Lebens durch so mach Situation begleiteten.

Stilettorun Zürich

Leider war mir der Gruppenlauf verwehrt da ich, in solch kurzer Zeit hätte eine Mannschaft, oder besser gesagt eine Frauschaft, von 4 Läuferinnen, für den Stafettenlauf, zusammenstellen müssen. So war ich wenigstens am Einzelllauf mit weiteren 250 Highheelsläuferinnen und einigen wenigen Läufern unterwegs.  Klar hierbei, dabei sein für eine gute Sache ist alles.

Stiletto-Run Zürich

Und, keineswegs war ich, im Rudel all der Läufer und vorallem Läuferinnen, die Langsamste  wenn doch, zugegeben, auch nicht die Schnellste. Im Bild die 5te von Links, klar in leuchtenden roten Bleistiftabsatz-Lackstilettos.

Stiletto-Run Zürich

Ein zugegeben gelungener Anlass welcher durchaus nur löbliche Worte findet. Im doch eher verstocktem, Bankenkontaminierten Zürich leider eine Seltenheit.

Dies Stilettorennen war von glowbalAct als Sammelaktion organisiert. glowbalAct setzt sich für vom Menschenhandel Betroffene ein und wirkt präventiv dessen Ursache entgegen. Abgesehen von der gelungenen Sammelaktion war das Motto Stop den Menschenhandel, mittels diesem Stiletto-Run exzellent Medienwirksam in Szene gesetzt worden.

Für mich sofern dieser Anlass Wiederholung findet durchaus ein Kalendereintrag im Jahre 2013 wert wenn doch kommend mit einer kleinen Läuferinnenschaft am Stafettenlauf.

Links zum Thema gesondert
Offizielle Homepage www.stilettolauf.ch
Organisator glowbalAct