Monat: August 2012

Filmische Ereignisse

Es war längst die Idee unsere Bergwerksforschung auch filmisch zu dokumentieren. Naheliegend hierbei eine Filmkamera auf den Helm zu schnallen um in Egoperspektive meine Bergwerksspaziergänge zu verewigen. Insbesondere in ausgedehnten Stollenwerken wie etwa Schlafegg könnten eindrückliche Filmberichte entstehen.

Die Geräte dazu sind heute gut und vor allem zahlbar. Meine Liebste entschied sich hierbei für die Hero2 von gopro.

Trockenversuche mit der Hero 2

Allererstmals waren Trockenversuche in der heimischen Wohnung nötig ehe wir uns durch  Bergwerke walzten.

Hero 2 im Bergwerk Gottschalkenberg

Nach geglückten Versuchen wagten wir den Abstieg in die Untergründe, relativ Handzahm, erstmals in Gottschalkenberger Untiefen.

Hero 2 im Bergwerk Gottschalkenberg

Das Teil leistet ganz passable Bilder trotz bescheidenen Lichtverhältnissen. Klar ist, die Stollenumgebung muss mit 1000 Lumen angeblasen werden. Im engen versetzten Abbauschlitz entstand ein eindrückliches Dokument unseres Abstiegs. Indes das Ganze schnell rege verwackelt da mein Kopf um die kantigen Stollenverläufe immer wieder hektische Ausweichmanöver vollzog. Wo wiederum der Stollen ein bequemes Profil verfügte und mein Kopf gemächlich dem Stollenverlauf folgte, waren 1000 Lumen gar etwas zu knapp bemessen zur Ausleuchtung.

Die bewegten Bilder der Kamera sind in 1280 x 960 Pixel erstaunlich scharf, hierbei jedoch war die Datei, bei 25 Minuten Stollenspaziergang, stolze 2,8 Giga fett.  Und bis heute noch ungelöst, die Möglichkeit dies Filmchen zu bearbeiten, mein altes Premiere von Adobe macht da schlicht nicht mehr mit.

Alleweilige Tipps nehme ich gerne hier entgegen.

Düster Musikalisches an kalten Sonntagen

Nach doch sehr intensiven Festivitäten hier mal nun wieder etwas Zeit um meine geliebte Musik hineinzupappen.

Schönes Chris Pohl Projekt

Waldgeist – In einer dunklen Nacht

Chris Pohl auf Wiki

Weiterhin EBM vom feinsten

Schwarzblut – Das Mandat

Schwarzblut gerne genannt tonangebend für die Deutsche Steampunk Kultur zu finden im WWW unter www.schwarzblut.com

Und sonstig sei meiner Leserschaft ein schöner Rest-Sonntag gewünscht.

Fiesta, Fiesta, Fiesta

Es ist unlängst Zeit die Leserschaft mit neuen Geschichten zu nerven. Und wieder einst sind Bergwerke keineswegs Thema hier, somit ist mir auch nicht Mister Murmeli, mit zynisch lachendem Blick, über das Schlittentrasse gehüpft.

Nein, es war einst mein Geburtstag und alle kamen zur Feier, aber Moment, die Geschichte sollte Ordnung, was ist das, bekommen.

Also anfänglich heiratete meine Schwester, ich nenn sie Luggi, ihre langjährige Partnerin Ariane, naja so wills die Webseite zwei-sach.ch wissen. Die Heirat, wunderschön wie immer bei klein Schwesterchen(obschon erst einmal geheiratet), angesetzt auf dem Tag nach meinem Geburtstag genannt dieser den 18ten August.

Geladen an die Hochzeit auch viele unserer Verwanden aus dem fernen Spanien. Es war nun an der Zeit den Beweiss zu erbringen das in diesiges Wohnzimmer auch so viele Verwandte wie ins Wohnzimmer der Grosselternwohnung Sansebastian elcano 36 passen.

Also naheliegend, ein Grossaufgebot an Logistik, genannt Festbänke aus der Bonesclinik, Teller aus der Galerie Andersen und meine Ex Amporn fürs Kulinarische, aufzubieten.

Und sie kamen alle und alle hatten reichlich Platz, Essen und dank der besagten Bonesklinic auch genügend Bier.

Luisas Geburtstagsfest 2012

Also geschlagene oder ungeschlagene 21 Personen können sich ganz wohl fühlen in meiner Miniaturwohnung.   Per Nebenbei Sansebastian elcano 36 war deutlich kleiner doch, korrigierend anmerkend, die Küche dortig war Zeitweilig genau so bewohnt wie der Namensvetter, Wohnzimmer.

Dies war des Freitags ein Riesenspass ehe, klar unter Spanier, der Spass am Samstag, die mal zum Hochzeitlichen Ritual genau so beschleunigt weiterfegt.

Also meine Schwester heiratet und die Party läuft ungebremst weiter.

Fiesta im Züritram

Hierbei erstmals die Fiesta, nach Standesamt, sich in eigens gechartertem Tram weiter expotentierte.

Hochzeitstauben unterwegs

Und auch die Geschichte mit den weissen Tauben durfte klar nicht fehlen, indes, entgegen meiner Skepsis, seinen diese best trainierten Federtiere wohlbehütet an deren Wohnort eingetroffen.

Und während die Tauben mit rund 80 km/h dessen Wohnort aufsuchten,

Und Fiesta im Garten

feierte dies Fest ausgelassen in Luggis Garten weiter.

Zu später Stund oder war diese doch eher minder spät, folgte diese Fiesta dem Ruf des exzellenten Essens ins L’O am prächtigen Zürisee.

Fiesta im L'O

Hier, zu fortgeschrittener Stund, ich mich in Langzeitbelichtung versuche und bekanntlich lässt sich über Erfolg ausgedreht streiten. Zweck meiner fotografischen Eskapaden, das Einfangen der festlichen Stimmung am Rande des Zürichsees. Gar von so viel Kunst sich mein Vater zu musikalischer Elvis-Interpretation inspiriert fühlte.

Des Vaters Musikkunst

Im Bilde hier Papa, mit Sax bewaffnet links im Bild. Zugegeben, Elvis ist keiner meiner grossen Favoriten, was meinerseits diesem Ständchen eher eine mindere Note verpasste doch wie heisst so schön, dabei sein ist alles.

Dabei waren wir, bis zum fröhlichen Ende was wiederum die lange Schreibpause meinerseits begründet. Irgendwo mal musste auch ich wieder so eine, menschliche Einheit Schlaf geniessen.

Luisa und Silky

Und weils so schön war, kleines Bild unserer Wenigkeit hier an dieser Stelle als Abschluss zur Geschichte.

Die Linksammlung
Hochzeitspage Luggi Ariane zwei-sach.ch
Restaurant L’O lo-horgen.ch
Geostandort nach Google Sansebastian elcano 36

Bergbausachverständige am graben

Nächste Runde,
die Suche nach dem heimischen Val Tischer Hämatit gestaltet sich schwierig trotzdem, kein Grund zur Aufgabe.

Mungeli in Val Tisch

Indes im Gegensatz zu meinen, wirklich würdigem, Konkurrenten,  sitze ich momentan bequem im Büro an der Sihlfeldstrasse und bearbeite, bei coolem Gothic-Sound, die bis anhin gesammelten Informationen zum Eisenbergwerk Val Tisch.

Basis zu meiner Forschung, ein Grubenplan welcher irgendwo in einem Schriftwerk, Bergknappe Nummer 9 , Auftaucht. Dieser Grubenplan stammt aus dem Jahre 1923 und war gezeichnet von Professor Eugster. Meine Beobachtungen wie auch die Textwerke aus dem Bergknappen, respektive deren enthaltenen Grubenplänen, veranlassten mich zu genauerer Recherche. Hierbei erwähnenswert die leidenschaftlichen Erdbewegungen die Michael, in den Sommermonaten, an begonnenen Stellen, unternahm. Leider jedoch brachten die Grabungen nicht die erhoffte Freilegung der Stollen indes sind wir heute unserem Ziel, einer Öffnung der Hauptstrecke,  deutlich näher.

Also der Grubenplan, im Original im Bergknappen Nummer 9 zu finden war erstmals von mir Massstabsgetreu abgezeichnet worden.  Mein Massstab basierte auf die Annahme das der von Professor Eugster befahrene Stollen eine maximalhöhe von 2 Meter aufwies, deren Minimalhöhe bestimmte ich mit 1,60 Meter. Ergo das Material musste aus dem Stollen auf die Halde, auch wenn die Menschen um 1800 kleiner waren, die Felsen warens nicht. Meine gesamte Grubenzeichnung basiert auf 2 Meter Hauptstollenhöhe, sollte dieser jedoch nur 1,60 sein so hätte ich mich um 20 % in allem Massen verhauen. Die Gesamtstollenlänge ist bei 2 Meter Höhe rund 108 Meter was wiederum mit meinem beobachtetem Hämatitverlauf übereinstimmen könnte.

Grubenplan Eisenbergwerk Val Tisch

Plan gross machen, Plan anklicken.

Im Stollen 2, welchen wir im oberen 1/3 Profil freilegten, verliert sich eine Hämatitspur. Ich Glaube das diese Spur steil hinunterzog und dieser nach rund 10 Meter, auch hier äusserst grosszügig gerechnet, nicht mehr gefolgt wurde. Stattdessen war in letzter Abbauperiode  um 1800 Stollen 1 angelegt worden mit der Idee die Hämatitspur 44 Meter tiefer wieder anzufahren. Herr Professor Eugster schien sich in tiefere Ebenen zu begeben. Der obere Schacht indes  blieb, wie ich seinem Seigerriss entnehme, unerforscht. Die Annahme wonach der obere Schacht den Anschluss an meine Hämatitspur sein könnte, erscheint mir logisch. Die Hämatitspur indes zieht weiter bis auf die Tiefe von 42,3 Meter. Dies wie erwähnt bei einer Stollenprofilhöhe von, angenommen, 2 Meter.

Stollenpositionen

Der Grundriss ins räumliche Verhältnis gesetzt bringt die notwendigen Eindeutigkeiten. 3 Stollenspuren konnte ich ausmachen. Stollen 2 konnten wir mit viel Grabarbeit, bis deren Ende, auf rund 10 Meter anfahren. Stollen 3, oberhalb liegend ist tief verschüttet. Einzige Indizien zu deren Existenz, die vorhandene Halde voll bespickt mit Edelerz, und, auch eine interessante Spur, ein, für damalige Verhältnisse, grosszügig ausgebauten Erschliessungsweg. Stollen 2 wie Stollen 3 liegen westlich eines tiefen Bacheinschnittes. Stollen 1 ist östlich des Bachs angeordnet und wendet sich im ersten Stollenverlauf vom Bachgeschiebe ab. Erst nach rund 60 Meter ändert der Stollen, nach Gewinn  genügender Überdeckung, den Kurs Richtung west.

Die Frage wo nun unser vermisste Stollen 1 sich befindet, ist die wohl bewegendste Frage aller Fragen.

Stollen 1 Eisenbergwerk Val Tisch

Nachdem wir anfänglich den Stollen, möglichst nahe dem Verladeflächenniveau (Standort Verladestation Erzschlitten), mittels Schlitz versuchten anzufahren sind wir, naja Hauptsächlich Michael, dazu übergegangen dem festem Felsen folgend abwärts zu Graben. Eine Stelle mit schräg verlaufenden 60 Grad Schichtung erschien uns naheliegend zum Auffinden des vergrabenen Stollens Nummer 1.  Anfänglich irritierte der verschobene Stollenwinkelverlauf gegenüber dem Grubengrundriss, ich erwähnte dazu was auf meiner Vorgeschichte Val Tisch, die Fortsetzung, bei Betrachtung von Michaels erfolgen indes scheint es mir als könnte gar die Schichtung sich vom Bach abwenden was wiederum den Stollenverlauf korrigieren könnte. Ich glaube dass einst die Bergarbeiter hier die einfacher zu bearbeitende, angerissene Schichtung nutzten um dem Stollenvortrieb möglichst effizient zu gestalten. Ergo dürfte unser Stollen 1 hier zu finden sein nur leider viel Tiefer auf Niveau der Verladefläche.

Alleweil ist die Graberei keineswegs hiermit beendet. Im Gegenteil, gerne würde ich ein kleines illustres Grüppchen zu freudiger Schürfrunde zusammentrommeln. Wer dies Projekt spannend findet ist  herzlichst geladen, mich zu kontaktieren Zwecks weiterer Koordination. Angedacht ist etwa, diesem Herbst den besagten Stollen offenzulegen und anschliessend uns lokal in feiner Beiz zu verköstigen. Meine Koordinaten finden sich im Impressum

Na danne, Glück auf

Luisa

Ach ja, Links und Quellen

Quellen
Satellitenbild, Swisstopo
Grubenplan, im Artikel von Peter Müller, Zürich Bergknappe Nummer 9

Links
Mein Vorbeitrag Val Tisch, die Fortsetzung
Mein Ersbeitrag Das Geheimnis von Val Tisch
Geostandort 1987
Geostandort 1887 (nach Siegfried)
Terra Grischuna Bündnerland

Schlafegger Braunkohle, die Hauptstrecke

Oder, das Geheimnis des ½ Zoll-GF-Rohres

Zweifelsohne die Schlafegg-Geschichte ist immer wieder ein Update wert. So auch diesmal als, doch bei eher zweifelhaftem Wetter am Sonntag, wir, mit Sack und Pack, uns zu Wetterstollen Gesenk II hinaufbemühten um weitere Geheimnisse der Unterwelten zu ergründen. Ort der Begierde, lange schlaflose Nächte produzierend, die Hauptstrecke jenseits der Verstützung, insbesondere hierbei der legendäre Cornu-Schacht im Zentrum der Kohle-Mine.

Wir wussten dass der Hauptquerschlag, weil viel zu breit gebaut in geologisch labilem Bereich, gnadenlos zusammengesungen war. Also mussten wir, ehe wir diese Mission vorbereiten konnten, erstmals Klarheit über die mögliche Versturzumgehungs-Route erlangen. Dazu erstmals von Nöten, die genaue Entschlüsselung des vorhandenen Grubenplans.

Klar war, wir mussten von der Grundstrecke 1N (auf 1840 m.ü.m.), welche wir über den Wetterstolllen erreichten, auf 1797 Meter über Meer, Sprich Niveau Hauptquerschlag hinunterklettern. Verschiedene Varianten standen zur Diskussion die wir im Berge genauer prüfen wollten. Alle 3 erkorenen Varianten bedurften einer gewichtsintensiven Ausrüstung wie Seile, Felsanker, Fäustel und vieles mehr, was wiederum den Aufstieg übers steile Gelände  zur Olympiadisziplin machte.

Als mögliche Abstiege waren bestimmt,

  • Gesenk II über die Steinestaumauer hinab auf der Rutsche bis auf Grundstrecke 2N.
  • Das Abbaufeld südlich von Gesenk II welches nach unserer Annahne auf der  Grundstrecke 2N endet.
  • Und zu allerletzt, den in der Vorgeschichte Braunkohlegruben Schlafegg beschriebenen Schrägschacht  welcher schon einst mittels ½ Zoll-GF-Rohr bestiegen wurde.

Die Variante Gesenk II war schnell vom Tisch als ich am Seil gesichert mich bis zur Rutschbahn begab und feststellen musste dass diese nach wie vor gefährlich rutschig war und ich am Wiederaufstieg zweifelte. Keine Ruhe lies mir die Vorstellung dass diese witzige Steine-Rutschbahn in eine Rollenschnauze enden könnte und ich in dieser zwangsläufig, unbeweglich feststecken täte.

Also rück und kehrt um das Abbaufeld genauer zu untersuchen. Aber auch hier, was wir im Plan als Abbaufeld interpretieren sind in Tat und Wahrheit mögliche abbauwürdige Bereiche. Ein Stollen finden wir doch noch welcher exakt den Konturen des abbauwürdigen Bereiches folgt und siehe da, das Geheimnis der Rutschbahn ist geklärt.

Bergwerk Schlafegg Fahrtrumm Gesenk II

Fast am Ende des Stollens findet sich eine heimtückische Öffnung im Boden die schnurstracks einen tiefen Schrägschacht ankündigt. Im innern ein durcheinander verfaulter Leitern die ein Indiz für den damaligen Personenzugang (in der Fachsprache, Fahrtrumm genannt) sind. Folglich ist eindeutig das parallel verlaufende Gesenk II ein richtig bös in Rollenschnauze endender Schacht.

Der gefundene Fahrtrumm wäre folglich eine Möglichkeit die Grundstrecke 2N zu beklettern doch auch hierbei machte sich schnell eine bösartige Schikane breit. Der erste Teil des Schachtes, rund 3 Meter, verläuft fast Vertikal abwärts ehe unten, wo die sterbenden Leitern herumliegen, der Weiterfluss im 45 Gradwinkel weiter verläuft. 3 Meter hinunter, durchaus möglich, doch 3 Meter wieder zurück vertikal hinauf schien uns zu heftig. Hinzu kam hier die Schwierigkeit des Ankersetzens. Kohle oder Verwandte hält rein gar nix.

Also Variante 3 und hierbei erst noch das in der Geschichte Braunkohlegruben Schlafegg beschriebene Geheimnis des ½ Zoll-GF-Rohres entschlüsseln.

Über die, irrtümlich in der Vorexkursion als neue unbekannte, Strecke gelangten wir an die beschriebene Abstiegsstelle. Auf dem Weg dorthin indes wollten wir den eindeutigen Beweiss erbringen das dieser Stollen  keineswegs eine neue unbekannte Strecke war, viel eher solle diese als Grundstrecke 1S damals 1945 benamst worden sein. Wir verglichen den Grubenplan mit dem real Erkannten und stellten eine eindeutige Übereinstimmung fest.

Somit war klar, auf den Grubenplan war verlass einzig der Zahn der Zeit könnte uns richtig viel Steine in den Weg gelegt haben.

In mitten der Grundstrecke 1S findet sich ein steiler Schrägschacht welcher eine Höhendifferenz von 22 Meter überwindet, nach Grubenplan, rund 50 Grad steil. Diesen Schrägschacht galt es zu überwinden um aufs Grundniveau zu gelangen.  Eine Aufgabe für unsere Seile (Hauptseil und Backupseil) indes war hier ein zuverlässiges Setzen des Ankers unmöglich. Was zu weich war, war definitiv zu weich und zu Hart kannte keine Gnade mit meinen eigens angeschleppten Putznägeln.

Also, was einst funktionierte, nämlich das eingegrabene antike ½ Zoll-GF-Rohr, könnte auch bei uns wieder halten. Gesagt getan, wir befestigten eines der Seile am Rohr, rammten dieses so weit als möglich in den Boden und begruben Seilende mit Rohr unter einem Steinhaufen welcher Handgelenk mal Pi das 6fache unser Einzellkörpergewicht wog.

Anmerkend hier, keineswegs ist der Vorabsatz eine Anleitung zur Nachahmung. Diese Übung bedarf einer hohen Risikobereitschaft, die weit jenseits der Vernunft liegt. Auch wenn unserer Konstruktion bei uns funktionierte und wir damalig noch auf ein, im Notfall offenes Stollenfenster im Grundniveau spekulierten, so sei gesagt, das Stollenfester ist leider nicht mehr erreichbar. Wäre das Seil aus der improvisierten Verankerung gerissen,  wäre dies per Vornamen richtig Scheisse für uns gewesen.

ANY, BITTE NICHT NACHMACHEN!!!!!!!!!!!!
Nur lesen, nicht machen.
Als wirklich funktionierende Befestigungsalternative sind an dieser Stelle Schlaganker M10 und eine Akku-Schlagbohrmaschine zu empfehlen.

Abstieg Grundstrecke 1S Bergwerk Schlafegg

Die Abwärtsfahrt verlief erstaunlich fix  obschon das mulmige Gefühl mich keine Minute befreite. Auf halber Abwärtsstrecke fand ich einen Leiteranker aus alten Tagen an diesem befestigte ich das zweite Seil. Falls unsere Aufhängung nicht Stand halten sollte, so wären wenigstens 11 Meter am Seil überwindbar. Spekulierend hierbei das im Notfall genügend Material in der Hauptstrecke auffindbar wäre um die weiteren 11 Meter ohne Seil zu schaffen.

Zum Glück geschah nichts und die Konstruktion verhielt sich Standfest. Leitern etwa sind mir in der erreichten Hauptstrecke keine begegnet, ergo, es wären mühsame 11 Meter gewesen im Falle des Seilverlustes auf der oberen Strecke.

Es war ohnehin einst die Frage in der Vorgeschichte Braunkohlegruben Schlafegg was wir im Schachtboden noch antreffen könnten. Das Skelett eines Vorkletterers blieb aus was mich doch überaus beruhigte.

Hauptstrecke Braunkohlegrube Schlafegg

Alsbald machten wir uns Richtung  Hauptquerschlag, hier unser Interesse das Stollenlokdepot, an der Grundstrecke 25. Leider jedoch ist dieser Stollen wenige Meter vor dem Lokdepot verbrochen. In umgekehrter Richtung auf der Grundstrecke 1780 versuchen wir den gemeinberüchtigten  Cornu-Schacht mit deren spektakulären Liftkonstruktion zu erreichen doch oh weh, vor unseren Füssen tut sich eine Spalte auf. Erst später bemerken wir dass der Boden leicht durchfedert als wären wir nicht auf Felsen stehend. Klar, wir sind oberhalb der Hauptkluft, entgegen jedoch meiner Vermutung, ist diese gänzlich leer geräumt. Folglich waren einst die Stollenbahnen auf einer künstlichen Konstruktion unterwegs.

Vermutlich Cornu-Schacht Grube Schlafegg

Und tatsächlich, das Historische Foto vom einen Schacht, wahrscheinlich dem Cornu-Schacht 1945, (Quelle Kulturgutstiftung Frutigland) zeigt rechts des Liftes ein Bretterboden auf welchem die Loren herumkurven.

Hauptkluft Bergwerk Schlafegg

Hauptkluft 40 Meter abwärts, diesmal, am 5. August 2012, ohne Bretterboden.

Stand 2012, der Bretterboden fehlt zu grossen Teilen, ob dieser in die Tiefe stürzte ist fraglich. Was noch vorhanden ist, ist nur gering vertrauenswürdig. Den Lift könnte ich nicht erkennen. Auch die Befahrung  über die Rückseite, beim Schacht Nummer 1  brachte wenig Resultat. Die vermeintlichen Holzkonstruktionen fehlen auch da. Einzig am Rande des Cornu-Schachtes kann ich etwas Betoniertes ausmachen. Ein Weiterkommen auf der Hauptstrecke jedoch ist undenkbar, die rund 50 Meter tiefe Kluft hindert ein ungesichertes Durchkommen. Denkbar jedoch die Befahrung, mit Seilsicherung an der Kluft vorbei bis zu Schacht Nummer 2.

Positiv jedoch, der Schrägschacht 2 ist intakt womit Grundstrecke 1777 zu erreichen wäre. Wir jedoch liessen ab von solch einer umfangreichen Befahrung zumal wir immer noch das nie gefundene Stollenfester, diesmal von innen, suchen wollten.

Dies Stollenfenster bildet zugleich das Ende der Grundstrecke 25. Somit war die Aufgabe denkbar einfach, einzig mussten wir bis ans Ende der Grundstrecke 25 gelangen. Dies Fenster war Backupvariante sollten wir nicht wieder kletternd die obere Grundstrecke 1S erreichen.

Grundstrecke 25 Bergwerk Schlafegg

Anfänglich schien die zunehmende Zimmerung durchaus passabel und Stabil zu wirken doch je mehr wir uns an Tage annäherten desto häufiger waren verstürzte Stollenabschnitte bis gegen Ende die Verbrüche nicht mehr passierbar wurden. Kurz vor Schacht Nummer 6 ist der Stollen zu folglich unser möglicher Notausstieg schlicht unerreichbar. Klar war nun, einiger Ausgang für uns über die Steile Kletterpartie in der Grundstrecke 1S.

Grubenplan Bergwerk Schlafegg

Zur Verdeutlichung unserer Erkundungen der Grubenplan (Quelle Kulturgutstiftung Frutigland) in welchem ich unsere bis anhin erkundeten Stollen markierte. Auch hierbei, wer Genaueres wissen will soll diesen Anklicken um die grössere Version zu öffnen.

Trotz des erstaunlich guten Zustands dieses Bergwerks lauern etliche Gefahren in diesem Werk. Äusserste Vorsicht sollte walten bei deren Erkundung. Insbesondere gut getarnte Absturzstellen sind etliche anzutreffen. Trotz des Grubenplans ist die Orientierung, durch die unzähligen Verstürze, äusserst schwierig. Einzig hilfreich könnten die Sprayereien sein die wie zu lesen ist aus dem 2006 stammen (wahrscheinlich von einer Pfadi-Gruppe gesprayt) und teils genau mittels Pfeilen die Ausgangsrichtung markieren.

Sumasumarum, ein Bergwerk nur für äusserst erfahrene Unterweltbegeher und Begeherinnen mit hohem Erlebnisfaktor indes, da Ausrüstung angeschleppt werden muss, überaus Kräfteraubend.

Ehe ich nun diese Geschichte mit meinen obligaten Links abschliesse hier noch zu besten gebend, das kleine Intermezzo mit der Kuh die mir den Chorizo klauen wollte.

Teil 1, die Haldenidylle und anschleichende Kühe

Freche Kuh

Anfänglich sollte ein ganz gemütliches Mittagessen stattfinden ehe wir weiter Richtung Zürich fahren wollten. Im Hintergrund die riesige Halde des Bergwerks Schlafegg, im Vordergrund eine nicht wirklich unauffällig sich anschleichende Kuh. Hinter der Kamera eine am Chorizoauspackende Luisa.

Teil 2, die Flucht

Freche Kuh

Und zweifelsohne die Kuh ist nicht blöd und erkennt diese Tatsache genau richtig worauf die Aufdringlichkeit des Braunviehs sich allmählich steigerte.

Trotz schöner Bergkerkshalde im Hintergrund, wir mussten das Feld überstürzt räumen und ein Kuhfreier Bereich auf der Schlafegg aufsuchen.

Trotzdem, erhöht vom Boden auf einem Baumstrunk, weit fern nervender Kühe, könnte ich denn doch noch mein Chorizo in aller Pracht geniessen.

Any, liebe Blogleser und Leserinnen, macht nie das was Luisa macht, macht besser dies was jenes Mädel zu predigen weiss.

Und die Links von mir
Vorbeitrag Braunkohlegruben Schlafegg
Vorvorbeitrag Kohlegruben Schlafegg
Und klar, alles begann einst Berner Oberländer Braunkohle

Interessante Links nicht aus meiner Feder

Gruppe Projektwoche Berner Oberland mit dem Infoheft als PDF “Schiefer und Kohle”
Kulturgutstiftung Frutigland mit der PDF Broschüre “Frutiger Schiefer und Kandergrunder Kohle”

The Prodigy

Als noch alles schier perfekt schien und wir glaubten unsere Lötkolben könnten glattweg die Welt verändern.

Doch, ja, wir veränderten die Welt und ganz grosse Bands waren massgeblich mitbeteiligt an dieser Kunsthistorischen Umkrempelung.

Und weils so Geil ist,
The Prodigy /  Out of Space

Benannt die Band nach dem Wunderding analoger Lötkolbenfetischisten „Prodigy Moog“. Ein Ding welches noch heute, nach verstrichenen 50 Jahren,  in einschlägiger Idi-Szene seine zahlreichen Anhänger nennt.

Die Band The Prodidy www.theprodigy.com
Die Seite des Analogsyntis „Moog“ mit Pornomässigen Einblicken  www.moogarchives.com
Ein Moog-Anhänger www.lola-angst.de