Es war wieder einst ein herrliches Wetter und eine interessante Diskussion zu den Strandorten der Gruben Goldene Sonne, zwischen Hansjürg, einem Mittglied der Ostschweizer Gesellschaft für Höhlenforschung und mir entbrannte. Nachdem nun unser Bergbewanderte Hansjürg eine richtig taugliche Wegbeschreibung zu denen doch eher weniger bekannten Bergbauen verfasste, wärs meinerseits wahrscheinlich frech gewesen hätt ich nicht deren Mühe honoriert.
Also machte ich mich auf zur neuen Geschichte, hier mal inspiriert von der laufenden Diskussion, hinein ins Geheimnis des grassierenden Goldfiebers. Genannt mein Ziel die Unteri Grueb um mit ein Puzzlesteichen in dies Mysterium zu fügen. Obschon die Goldene-Sonne-Geschichte durchaus fähige Vergangenheitsforscher, allen voran Mirco Brunner und Peter Kuhn durchkämmten, bleiben nach wie vor einige Mysterien erhalten. Die Frage aller Fragen, was war die Goldene Sonne? Feldforschung in deren Bergwerksgruppe genannt Goldene Sonne, ich nenne hier und heute dazugehörend 3 Stollenwerke die im näheren Zusammenhang stehen könnten. Beide oberen Gruben Fliden und Tschengels waren einst von mir bereits im Jahre 2010 erkundet worden, siehe dazu mein Beitrag Goldene Sonne . Neu dazu gesellte sich in meinem Erfahrungsschatz die Unteri Grueb welche ohne jegliche Abbauerfolge Horizontal 60 Meter und Vertikal 15 Meter in den Berg hinein fliesst.
Ein etwas raues, nicht allzu geologisch bewandertes, Bauernvolk gepackt vom Goldfieber
Es ist nicht eindeutig eruierbar wann der Bergbau oberhalb Felsberg seinen Ursprung nahm, alle jedoch sind sich dessen einig das dieser einiges vor der Sprengstoffära aufflammte. Es sind einige Gruben entdeckt worden die rein geschrämtes Handwerk aufweisen und auch die Grube Fliden nennt einige geschrämte Streckenabschnitte sein eigen.

Filden, alte Streckenabschnitte Ost.
Von den drei mir bis heute bekannten Gruben zeigt einzig die Grube Filden rege Abbautätigkeit. Inwiefern diese Abbauen ergiebig und vor allen rentabel waren, ist heute noch Gegenstand verschiedener Kontroversen. Tatsache ist, diese Uneinigkeit verleitete mach Bauernlümmel in alten Zeiten zum herauf schleifen einer Luftmaschine, genannt heute, Kompressor, dazu jedoch später.
Jahre voller Bergbaugarn
Die Geografische Bezeichnung Goldene Sonne findet sowohl auf Siegfrieds Karte stand 1875 wie auf Dufours Karte, stand 1859, erwähnung. Auf der Siegfriedkarte findet sich ein Weg eingezeichnet welcher tatsächlich noch heute existiert. Dieser Weg zieht steil an einem Mauerrestquadrat vorbei welches ich als Goldene Sonne auf dem Punkt 1312 Meter über Meer erahnen tue. Ich nehme an das der Weg Anno 1890 Haupterschliessung einer umfangreiche Grubenanlage war.

(Karte gross machen, diese anklicken)
Nahe dem Knappenwegende trifft eine schmale Wegspur auf den nach Siegfried gezeichneten Weg. Die Wegspur verzweigt sich wiederum in einen steigender Pfad und in einen fallender Pfad. Im Jahre 2010 versuchte ich den Aufstieg bis mich der Mut im Stich liess. Ich erkannte jedoch steigend einige geschlagene Stufen die meine Annahme weiterer Stollen oberhalb der bekannten Grube Filden noch bestärkten. Auch der Pfad abwärts lässt viel Raum für Spekulationen offen. Talwärts dürften einige Gebäude gestanden haben. Leicht lassen sich etwas Trockenmauerreste erahnen. Bergseitig indes solle dieser Pfad bekannte und vermutete Mundlöcher erschlossen haben. Die Grube Filden nennt einige Zugänge sein einigen. So war einst in früher Periode ein schier senkrechter Schacht irgendwo im Fels geschlagen worden. Dieser Schacht eher schmales Kaliber ist noch heute schlanken Menschen, von der Grube aus aufwärts, zugänglich. Im Innern der Grube Filden da wo einst richtig viel Material dem Berge geklaut worden war, finden sich weiter Spuren eines breiten abwärts verlaufenden Schachtes.

Schachtkopf Bergwerk Filden
Die Tatsache das im Innern des Schachtansatzes noch Holzeinbauten erkennbar sind und die grosszügig dimensionierte Schachtkopfbreite, verleiten mich zur Annahme das unterhalb der bekannten Grubenanlage Filden noch eine weitere verschüttete Sohle zu finden ist. Dies nährt gar mein logisches Verständnis für die zweite Grubenhaue Tschengels.
Im Glauben in tieferen Bergregionen auf die, in der Filden-Tiefensohle II, verlorene Ader zu stossen, so denke ich, war der Stollen Tschengels von gleicher Spitzengruppe angelegt worden. Der Schacht steuert schnurstracks in Tiefensohle II, die heute eindeutig verschüttet und unauffindbar ist. Das Areal Goldene Sonne scheint, wie zu Inkas Zeiten, grosse Goldvorkommen zu versprechen. Währenddessen kaum jemand die Geologie des Calandamassivs näher durchleuchtete, zu gross war die Angst das weitere schlaue Maulwürfe, nach bekanntwerden möglicher positiver geologischer Gutachten, sich unterhalb des Bergwerks am Golde bereichern könnten.
Manch Felsberger beobachtet dies Geschehen mit Neugierde und, wie sichs gehört, mit einer sportlichen Portion Neid. Es entsteht die Unteri Grueb eine Stollenanlage ohne jeglichen Abbau dafür mit ebenbürtigen Mysterien bestückt.

Mundloch Unteri Grueb
Nach zwei leicht überkletterbaren Verstürzen kann der taube Sollen bis deren Ende befahren werden, doch Vorsicht in Mitte liegt ein Schacht rechter Hand offen welcher Rund 15 Meter hinter fällt.

Schacht in der Unteri Grueb
Ein Begutachten von oben herab scheint, soweit ich dies beurteilen kann, auch keinerlei Abbauspuren zu offenbaren. Der Stollen, so glaube ich zu wissen, ist, wie Tschengels, rein für die Katz gebaut worden. Indes eine äusserst spannende Entdeckung dreht doch einiges auf dem Kopf respektive lässt die Geschichte in logischem Lichte erscheinen.
Der Stollen ist Maschinengebohrt. Die Bohrlöcher sind dünn und schmiegen sich sanft ans Stollenprofil.

Es waren schlanke pressluftbetriebene Bohrhämmer, die Sprenglöcher bohrten, am Werk. Ein Weg zur Grubenhaue fand ich nicht. Das Material und für damalige Verhältnisse moderne Gerätschaft musste durch den Wald hinauf ans Mundloch. Ich behaupte das einstig fündige Bauunternehmer- Füchse hier eine goldführende Schicht der Bergsilhouette folgend, nur rund 30 Meter tief im Berg, vermuteten. Die Tatsache das alle Welt die umfangreichen Bergbauaktivitäten der Goldenen Sonne kannte und gar blumig diese Goldene Sonne benannten, beflügelte mögliche Bauunternehmer. So war ein Heraufschleppen eines Kompressors, durch unwegsames Gelände, gemessen am Anstich der Gold leuchtenden Sonne, das bedeutend kleinere Übel.
Und es war nix
So wie die Grubenwerke Tschengels brauchte auch die Unteri Grueb nichts als wertlose Steine zu Tage. Die kleine Tschengels-Aktion, den hin und her Transport einer Halde in Hoffnung dieser noch den letzten Tropfen Gold auszupressen, mag hierbei Fantasiebeflügelnd gewirkt zu haben. So wie meine Freundin im Jahre 2010 auf Tschengels, fanden wahrscheinlich auch die untersten Worker im Ganzen Berge einzig Büssigold.

(Seigerriss gross machen, diesen anklicken)
Die für Goldvorkommen interessante Doggerschicht ist einzig von der Grube Filden aus angekratzt worden, womöglich diese gar auf zwei Sohlen. Auch oberhalb sitzt die Doggerschicht fest im Sattel womit weitere Grubenbauten durchaus möglich sind. Die Zahl 1312müm ist wahrscheinlich auf das ehemalige Gebäude Goldene Sonne bezogen welches für die Logistik der verschiedenen Mundlöchern zuständig war. In schwindelerregender Höhe oberhalb 1312müm könnten ältere Gruben die Bergbauer inspiriert haben. Wissen tue ichs nicht, dazu fehlte mir den Mut um den schmalen Weg zu erklettern. Auch unbekannt bleibt der Weiterverlauf des Schachtes im Bergwerk Filden. Das dieser Schacht bedeutend war darf anhand deren Breite angenommen werden.
Links zum Thema gibt’s einige darum eine Zusammenfassung.
Meine Vorgeschichte
Goldene Sonne
Fremdes
Mirco Brunners Seite mit Filden-Grubenplan
Die Goldene Sonne Seite von HJ Keller
Goldene Sonne Wiki
Youtube-Filmchen von dyanarka
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