Kleine Bildertour-Plus durch Unterlandbergbaurelikte. Wieder einst führten wir Bergbauinteressierte, in schneefreien Regionen, durch allerlei Untertägiges wobei das organisatorische Lob hierbei insbesondere meinem Begleiter Matti gilt. Ich genoss zuweilen hauptsächlich das Wiedersehen all der Bergbauorte. Alleweil fanden sich steht’s 10 bis 12 Bergbauneugierige in den Unterwelten zusammen.
Beginnend am Freitag mit der Schupfenunterwelt, der Siegfriedkarte Glauben schenkend, wahrscheinlich einst ein Sandbergwerk welches die nahegelegene Ziegelei mit Abmagersand versorgte.
Eines jener Stollenwerke, das östlichste, ist mit einer Zentralheizung ausgestattet. Ventile und co lassen auf die Jahre 1960 oder später schliessen. Bei solch feuchtwarmen Klima dürften sich womöglich einst Pilze pudelwohl gefühlt haben.
Die Heizung umkreist das Ringförmige Stollensystem während seitlich immer wieder die merkwürdigen kleinen Stollenarme abzweigen.
Die engen Stollenarme, selten nen Meter Höhenquerschnitt, auch auf Neuparadies beobachtet, treten oberhalb der Hauptkavernen irgendwo aus dem Waldboden heraus.
Zweifelsohne, haben diese Werke, sowohl Schupfen wie auch Neuparadies, viel Geschichte zu erzählen. Die Nutzung dürfte vom Sandlieferant, zum Bierkeller bis hin zur Champignonzucht alles beinhaltet haben. Ich jedenfalls war freudig wieder zu Besuch in denen Werken wenn doch ich zum Besuch im Neuparadies leider keine Zeit mehr hatte.
Weitere Geschichten zu Schupfen und Neuparadies
Rodebärger Tiefsichten
Neuparadiesische Unterwelten
Der Samstag, ein absoluter Highlight, das Gipsbergwerk Dörr bei Fützen DE
Der Einstieg ins Fützener Gipsbergwerk ist nicht jedems Sache somit war dieser Samstag den eher Hartgesottenen vorenthalten was wiederum die vereinigte Prominenz der Bergbauszene keineswegs abhielt durch die heiligen Hallen des damaligen Dörrimperiums zu wandern.
Freudiges Stelldichein im Gesenkbau in Begleitung einer Karbidleuchte welche auf kommendem Bild die Hauptrolle übernehmen durfte.
Die Hauptstrecke im dezenten Karbidlampenlicht, ein Dankeschön an Hanspeter fürs mitbringen solch edlen Geleuchts. Die Zeit war gegeben um die Kamera, auf dem Stativ festgekrallt, mit richtig langen Belichtungszeiten zu plagen.
Die Gipsgruben, eben, bis ca 1970 der Familie Dörr gehörend, sind noch heute, in mächtiger Ausdehnung, nicht restlos dokumentiert.
Die Aufnahme der neueren Hallen, eine sichtliche Herausforderung welcher sich Matti, mit dem neu umgebauten Disto X2 und nen Topodroid auf nem Handy, stellte.
Aus neu gewonnenen Daten und Bekanntes aus dem Kreise der Bergbauämter war mir ein tauglicher Grubenplan gelungen.
Plan gross machen, Plan anklicken.
Wenn doch die östliche Verbindung in die neuere Grube nicht restlos erkundet ist. Die Verstürze nehmen in Ostrichtung kräfteraubend zu. Ein überklettern der Steinmassen wird zunehmend mühsamer und gefährlich. Ich weiss einzig aus Erzählungen dass eine Verbindung in den östlichsten Werken vorhanden sein muss. Bilder belegen das einst nahe der Sauschwänzlebahn Welaki-Lastautos in den Untergrund tauchten und im gesamten Ostteil, östlich der Sauschwänzlebahn, herumkurvten. Meine Nase detektierte tatsächlich auch im östlichstem Versturzzipfel der penetrante von Baumaschinendiesel.
Weitere Bebilderte Geschichten zu der besagten Gipsgrube auf:
Gipsgrube Fützen weitere Geheimnisse
Gipsbergwerk Fützen
Und Sonntags nochmals Gips dieser jedoch auf Schweizer Boden im Bergwerk Felsenau
Dieser Ausflug, mit Schlüssel bewaffnet über die Türe am Hauptstollen eintretend, war, im Vergleich zu den Vortouren, regelrecht Wellness.
Auch das Felsenaubergwerk ist von wuchtiger Ausdehnung, niemand kennt so genau die Ausmasse. Gesprochen wird von 30 bis 50 Stollenkilometer, wobei heute der Hauptteil hermetisch verschlossen, unter Wasser liegt. In früher Bauphase kreischten die üblichen Loren mittels Hauptbremsberg in den Stollen herum.
Doch auch in dieser Anlage verkehrten ab den 1970er-Jahren zunehmend Kipplader. Somit sind die Stollenprofile im neuen Teil, von beachtlicher Grösse, auf wuchtige Baumaschinen zugeschnitten.
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Der Stollenplan aus meiner Feder zeigt einzig noch den Fahrbaren Bereich, ca 3% des gesamten Bergwerks. Die weiteren 97% Stollenmeter sind Wassergefüllt mit dicken Betondeckeln verriegelt.
Geschichten zu dieser Anlage auf:
Törli steht wieder, kleine Felsenaugeschichte
Felsenau, the next Level
Felsenau geradegerückt
Gipsbergwerk Felsenau Part II
Gipsbergwerk Felsenau
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