Monat: Juni 2016

Pride 2016

Es geistern zweifelsohne inflationär viele CSD-Bilder im Netze herum. Mein Beitrag solle an dieser Stelle nicht fehlen trotz des Umstandes das dieser CSD, neu benannt Pride, von einer tragischen und überaus verwerflichen Bluttat im fernen Orlando überschattet wird.

Umso wichtiger,

die Bilder, sie sollen stehen für eine gehaltvolle, kräftige und vorwärtsschreitende LGBTI-Gemeinschaft.

Pride 2016

Die Rede am Helvetiaplatz.

Pride 2016

Der fröhlich schrille Umzug als Manifestation für eine weltoffene, friedliche Gesellschaft der Liebe.

Pride 2016

Das Fest auf dem Kasernenareal als Symbol unserer Einigkeit.

Pride 2016

Und der Blick in eine gemeinsame Zukunft. Mögen düstere Wolken sich aus unserer Lebensrealität endgültig verziehen.

Umso wichtiger scheint heute, in solch tragischer Stund, unser internationale Kampf für die LGBTI-Rechte dies eben auch weit über die Landesgrenzen hinaus.

Aber auch, mit aller Entschlossenheit,

wir lassen uns nicht heute und nicht morgen von fanatischen Einzeltätern einschüchtern.

und, es gibt zwar Terroristen doch es gibt auch Systeme die eine terroristische Ideologie der Angstverbreitung begünstigen. Ein klares Statement tut auch von unserer Seite,  der LGBTI-Gemeinschaft, mehr als nur Not.

Vereinigte Steinbrüche in Mägenwiler Walden

Es war einmal ein glücklicher Freitagnachmittag ohne abgeschossene Mietleitungen. Ein Nachmittag also ganz im Sinne der Feldforschung alter Steine und Untertagebauten.

Diesmal warens  die Steinbrüche ob Mägenswil die viel Geschichte zu erzählen hatten. Das Wetter jedenfalls war perfekt für doch noch Sonnenbrandfreie aber warme Fotosessionen.

Nicht weit, er solle sich Steinbrucht Eckwil nennen, nach dem Örtchen Eckwil benannt,

Steinbruch Eckwil

lachen uns diverse Gesichter, Fische und sonstig heitere Steingestalten entgegen.

Steinbruch Eckwil

Auf 660’544.5, 251’055.5 oberhalb des Ortchens die prächtige Steinbruchanlage in tadelloser Ordnung gleichwohl als hatte die Zeit dies Flecklein seit 1930 ausgespart.

Steinbruch Eckwil

Die Gerätschaften aus aller Anfängen schweizerischer Elektrifizierung sind sauber restauriert und scheinen, soweit ich dies zu beurteilen vermag, absolut funktionsfähig. Wie sich herausstellt steht hinter diesem Plätzchen eine engagierte Gruppe namens „Verein Steinbruch Mägenwil“.

Auch die Webseite des Idealistenvereins www.steinbruch-maegenwil.ch verdient meinerseits höchstes Lob. Kurzum sind auf besagtem Webauftritt viele Informationen abrufbar und die Gestaltung lässt meiner Meinung nach, kaum  Wünsche offen. Für mich Anlass um mich weniger dokumentierten und gepflegten Gemäuern zuzuwenden. Auch dies in dortiger Region keinerlei Problem denn altes Baulogistisches liegt genügend herum. Und einst sollen bereits die Römer Freude am harten und doch handzahm formbarem Stein gehabt haben.  Wo indes Mägenwiller Stein zu Sandalenzeit verbaut wurde indes ist nicht restlos geklärt.

Am zweiten Hügel ob Mägenwil sind auch so zahlreiche Furchen kartografisch erfasst.

Die Sicht auf die Karte um Anno 1928 zeigt ein reges Netz an Zufahrtsstrassen von denen heute kaum eine noch erkennbar ist. Das Gelände im mitten eines dichten Waldes inspiriert die Fantasie.

Steinbruch Mägenwil

Alte Gemäuer zeugen von Industriezeiten ob Mägenwil.

Steinbruch Mägenwil

Diesen Mauern folgend wird baldig ein tiefer Schacht mit viel Wald drinnen erkennbar. Mit geschärftem Auge, zum Glück bin ich richtig tolle Weitsichtig, wird im Hintergrund an einer Felsschachtwand ein kleines Törchen in einer Gitterfront sichtbar. Hier muss eindeutig Interessantes zu finden sein.

Steinbruch Mägenwil

Im rund 15 Meter tiefen Schacht, über ein kleiner Seiteneinbruch erreichbar ,werden neue Elemente früherer Steinbruchtätigkeit sichtbar. Auf der nördlichen Schachtwand stehend, ragt eine Mauerwerksäule in die Lüfte empor. So rein unkommentiert könnte dies obere Bild auf  tiefste Inkaforschung deuten aber nix von dem, ich weiss genau, um 1930 muss da einst eine Schiene gelegen haben die wiederum ein Quaderhebekran trug.

Steinbruch Mägenwil

Im Innern der Unterwelt gespenstische Kavernen die mich irgendwie an den Etruskersteinbruch nahe Rom erinnerten. Die Etrusker indes waren nie in solch frische Gefilde und auch die gefundene Jahreszahl 1911 lässt eindeutig auf 20. Jahrhundert schliessen.

Steinbruch Mägenwil

Die Lichteinstrahlungen an solch sonnendurchfluteten Freitag lässt eine überaus mystische Stimmung aufkommen.

Steinbruch Mägenwil

Am Ende der Kavernen, rechts im Bild, ein wuchtiger See. An den Säulen, gut sichtbar, die obere weiche Arbeitsschicht die zum Zwecke der Erschliessung abgetragen wurde und untendurch die harten wertvollen Schichten aus denen Steinquader entstammen, so in etwa gleiche Steinbruchtechnik wie gerne von den Etruskern angewandt.  Wie üblich waren, kaum zu übersehen, auch in diesem Relikt, unsere nimmer belehrbaren Spraydosen-Virtuosen unterwegs.

Die Geschichte dieser Steinbruchregion, äusserst spannend und ebenso äusserst Kompetent erzählt von Herren und Damen Verein Steinbruch Mägenwil, darum spare ich mir hier weitere Erzählungen und verweise somit auf eine wirklich gut gemachte Webseite namens Verein Steinbruch Mägenwil.

 

Seabound

Lange her seit meines letzten Musikposts hier.

Momentan bin ich doch eher wieder auf der zartschmelzenden Seite der Soundvielfalt. Die kleine Elektroband aus Bielefeld Seabound von mir immer wieder gern gehört insbesondere deren 2 Tracks aus alten Tagen, hier kurz genannt.

SEABOUND – THE PROMISE in der Maxisingelversion

und

Seabound – Torn verfeinert von den Covenant Jungs

Webseiten zu:
Seabound www.seabound.de
Covenant www.covenant.se

Schöne Suntig werte Leser und, hier in diesem Post mal, werte Hörerschaft

Seemühlische Mysterien

Wie ich bereist zu erzählen wusste, fühl ich mich Zeichnerisch berufen in allerlei Unterwelten. Die Seemühle, mein ewiges Forschungstummelfeld, ist dabei eine würdige Herausforderung. Einerseits existieren heute keinerlei Pläne zum Werk anderseits ist die Kalkgrube, aus Händen Bornerdynastie,  mit etlichen Legenden behaftet. Eine nicht unumstrittene Familiendynastie, ein Konkursverfahren und eine letztliche Sprengung der Auftagebauten sorge für viel Bergmannsgarn bis in die heutigen Tage hinein.

Grubenplan Seemühle

Mit DistoX2 und allerlei Gerätschaften rückt die zeichnerische Umsetzung in greifbare Nähe. Ein Anfang startete ich anfangs Mai mit zunehmender Form der Sohle 0.

Die Struktur nimmt nun greifbare Züge an. Die Geschichte um den sogenannten Rundkurs auf sarganserland-walensee.ch beschrieben, rückt allmählich in die zweifelhafte Ecke. Nichts desto trotz ist der sarganserland-walensee.ch-Autor noch immer von deren Existenz überzeugt was meinerseits, sofern nicht das eindeutige Gegenteil hieb und Stichfest beweisbar ist, einer weiteren Überprüfung bedarf.  Nur, die Überprüfung wird schwierig, denn die Zeichnung wie auch die Vorortsichtung  wiedersprechen der Rundkurstheorie.

Der gewachsenen Fels lässt sich in Sohle 0 praktisch überall Plausibilisieren, Kalk ist ohnehin ein 100Pro Abbau will heissen es existiert kaum herumstehender Abraum oder sonstwie versetzte Stellen. Was kompressert wurde, wanderte in einen der vier Kalköfen. Was noch bleibt an Bruchstein konnte die Stollenbahn in der letzten Abbauperiode schlicht nicht zum Untergrund heraus transportieren.

So lassen sich heute die letzten Abbaufelder um 1968 eindeutig  zuordnen. Die Arbeitsmethoden sind klar erkennbar und enden mit einer regelrechten Raubbauorgie auf der Ostseite des Bergwerks.

Abbaufelder Seemühle

Quelle Karte Swisstopo

Wahrscheinlich in Feld 1 um 1870 beginnt Bergbauingenieur Tröger, vormaliger Betriebsleiter Kupferbergwerk Mürtschenalp, mit dem Abbau von Marmorplatten für Spültischchen und so Zeugs. Die Heirat Huber-Borner bringt die nötigen Finanzmittel um ein Konsortium zu eröffnen. Wieso der topfite Tröger an Herzstillstand stirbt  bleibt noch heute ein Rätsel. Alleweil arbeiten sich die Borners vom Feld 1 hinunter bis zuletzt ins Feld 5 jedoch nicht mit Ziel einer eher minderwertigen Marmor Herstellung sondern mit Zwecke der Kalkbrennerei und Zeitweilig zusätzlich noch der Zementherstellung.

Alle Felder, bis auf Feld 5, waren mit eigenem Mundloch erschlossen wovon heute noch Feld 1 und Feld 4 zugänglich sind. Feld 2 und 3 sind folglich eindeutig verstürzt. Schienen, Pressluft, wie auch Sprengstofffunde zeigen eindeutig auf die oberen Bereiche des 5. Feldes als letzte Abbauepoche um 1968. Ein regelrechter Raubbau tut sich über die noch nicht abtransportierte Kalksteinhalde auf. Die Bergmännische Kunst wurde in dieser Zone zugunsten eines schnellen Abbaus und damit eines schnellen Profits, ausser acht gelassen.

Seemühle Ost

Noch immer lagern etliche Tonnen an Kalkbruch zur Weiterverarbeitung bereit, in den wuchtigen Kavernen. Das indes hier einst ein Rundkurs ansetzte dünkt mich gegenwärtig zu jetzigem Wissensstand sehr unwahrscheinlich. Nativer Fels können mein Begleiter und ich die ganze Kontur entlang plausibel begründen.

Seemühle Ost

Nicht restlos geklärt bleibt der Zweck  der verdrückten Holzkonstruktion im Querstollen der östlichen  Hauptstrecke. An keiner weiteren Grubenstelle finden sich Holzeinbauten. Die ehemalige Türstockzimmerung könnte eine Siloanlage getragen haben, das Stumpengleis spricht indes eindeutig dagegen. Auch möglich, ein weiterer mir nicht bekannter Stollen, vielleicht gar dieser ominöse Rundkurs.

Seemühle Ost

Klar ist, in den letzten Zügen der Seemühlewerke war mehr Kalkstein gesprengt worden als dieser durch den engen Durchschlupf mittels 50er Stollenbahn hätte heraus transportiert werden können.

Seemühle

Dass die Borner-Bergknappen eine durchwegs feinere Felddefinition nutzten, beweist ein Fund in einer länger aufgegebenen Parallelstrecke. Am Boden liegen noch Aluminiumbleche, vormals zur Kennzeichnung von Munitionskisten verwendet, mit Rückseitig aufgemalten Feldnummern. Diese Feldnummern korrespondieren, scheu verglichen, mit der Nummerierung an den überall herumgeisternden Rollenschnauzen. Interessant auch, die Ursprungszweckbestimmung der Aluplatten legt den Schluss nahe dass die Borners und die Militärs, bis zur Sprengung ihres Anwesens, ein durchwegs freundschaftliches Verhältnis pflegten.

Kurzum, um hier ein Schlusspunkt zu finden, diese Geschichte wird noch Fortgesetzt.

Und bis anhin gelaufenes:

Auf Luisanet
Die Seemühle

Und im Blog
Seemühle, jähes Ende letzter Geheimnisse
Das Tor stand offen
Seemühle überall
Seemühle, was war? ,
Die Geheimnisse der Seemühle
Seemühle Borner AG
Das Geheimnis des Steinebrechers

Bilderseite zu den Werken
Seemühle