Schon wieder eine Almeriageschichte
Wer sich schon das Satellitenbild neben Benahadux oder meine Bergbau, Gador und Benahadux Geschichte zu Gemüte führte, dürfte, ab solch wuchtiger Bergbaulandschaft, schwerst beeindruckt verweilen. In der Tat ist Bergbaurelikt aus Hochblüte der Schwefelproduktion grösseren Ausmasses.
Die Haupthalde bei der Schmelzanlage misst rund 180 m Ausdehnung und ist gut und gerne 30 m hoch. Leider ist seit meiner Erstgeschichte Bergbau, Gador und Benahadux einer der 2 Gil-Ofenkamine eingebrochen. Im Bild steht nur noch der linke Kamin.
Bis anhin war mir die Unterwelt dieser Produktionsstätte gänzlich unbekannt doch dies Jahr, in Begleitung äusserst fähiger Bergbauexperten und Expertinnen, gelangen sehr detaillierte Einsichten die ich, in dieser Geschichte, weiter ausführen werde.
Bei Erkundung der Auftage-Installationen liess ich ein GPS-Track mitschreiben welcher zuhause weitere Auswertung ermöglichte.
Karte als PDF gibt’s mit Link minen_akt.pdf
Die rote Linie im Osten zeigt meine Erkundung des Partala-Reviers und die Linie im Westen folgt meiner Schachterkundung im Revier Minas de Gador. Beide Reviere förderten Schwefel respektive in letzter Periode Alaun.
Ich möchte mich indes in dieser Geschichte hauptsächlich den Minen zu Benahadux, genannte „La Partala“ zuwenden.
Bild als PDF auf: partala_bild.pdf
Mir eindeutig bekannt, im neuen Bergwerksteil, sind 4 Abbaufelder, alle erschlossen über einen Förderschacht und minimum einen Fahrstollen.
Der alte Teil, so um 18. bis 19. Jahrhundert ist deutlich wirrer angelegt und nur schwer zu überblicken.
Bild als PDF auf: partala_bild_alt.pdf
Stollen gibt’s etliche auf dem „Risco de Gila“. Ich hab leider am erstbesten Mundloch mein Tracker liegen lassen worauf dies Gebiet keine schöne rote Linie ziehen konnte.
Die Stollen sind meist Gesenke in Maximallänge von 150 m und wirr durch die Hügel schlängelnd. Wo modernerer Bergbau Einzug hielt sind auch einige Förderschächte auffindbar.
Die Stollen sind alle Handgeschrämmt und selten in bequemer Horizontalführung folglich erfolgte die Materialförderung mittels „Espuertas“ eine Art Strohgefässe gemäss nachfolgendem Foto.
Die neue Anlage, wahrscheinlich so ab 1900 in Betrieb, ist nicht minder interessant.
In der Landschaft liegen immer wieder riesige Abraumhalden offen trotzdem sind Stollen und Schächte nicht einfach zu finden. Die Schächte sind mit gemauerten Deckeln ausgestattet und die Fahrstollen sind, wenn noch intakt, gut getarnt, etwas abseits der grossen Halden. Der östlich gelegene Schacht, wahrscheinlich ein älteres Semester, ist mit Pferdegöpel ausgestattet. Die neueren Schächte indes dürften bereits, trotz geringer Tiefe, über elektrische Seilwinden verfügt haben.
Einer dieser gut versteckten Fahrstollen war mir zuteil worauf ich ein Blick ins System des Bergbaus erhaschen konnte.
Die Stollen sind teilweise eng und dienten der Sondierung und dem Personenzugang zu den Abbaufeldern. Im Bild eine Sondierung die dem allmählich auskeilendem Schwefel folgte.
Die Abbaudurchgänge sind nicht minder desolat. Staub ist allgegenwärtig im Untertageteil.
Und bald folgt in der verhältnismässig kleinen Abbaukaverne ein erster Förderschacht welcher vertikal nach oben führt. Am Ende des Schachtes ist gut erkennbar der gemauerte Steindeckel. In dieser Abbauzone verkehrten eindeutig Grubenhunte.
Auftag ist der Schachtdeckel sauber mit Verputz überzogen.
Nicht weit fern das Maschinenhaus für die Seilwinde.
Den grossen Plan gibt’s per Klick im neuen Fenster.
Der Feld 3 Abbau wird eher klein gewesen sein, die Halde neben der Förderanlage ist durchwegs bescheiden und auch das Untertätige ist schmal und eng. Einzig die Stollenlängen neigen ins Weite. Klar ist, QGIS flüstert sowas, Mundloch und Schacht trennt 188 m Luftlinie. Solch Stollenstrukturen sind von uns total 2 erkundet worden, wahrscheinlich könnten nochmals 2 bis 3 solch Systeme zum modernen Werk, ab 1940, gehört haben. Ich habe die Stollensysteme von Ost noch West durchnummeriert ergo wär dies dokumentierte Feld das Nummer 3. System 2 ist eindeutig verstürzt und die Nummer 1 mit dem Pferdegöpel ist richtig Dichtgemacht. Meine Freunde wagten sich noch ins 4. Streckensystem und ein 5. soll auch noch offen sein.
Im modernem Bergwerksteil waren Grubenhunte im Einsatz entsprechend dem Exemplar welches heute den Kreisel, am Ortseingang von „El Chuche“ her kommend, ziert.
Links:
Meine Stammgeschichte Bergbau, Gador und Benahadux
und Fremd,
MINAS DE AZUFRE DE LA PARTALA (BENAHADUX)
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