Monat: Mai 2018

La Partala

Schon wieder eine Almeriageschichte

Wer sich schon das Satellitenbild neben Benahadux oder meine Bergbau, Gador und Benahadux Geschichte zu Gemüte führte, dürfte, ab solch wuchtiger Bergbaulandschaft, schwerst beeindruckt verweilen. In der Tat ist Bergbaurelikt aus Hochblüte der Schwefelproduktion grösseren Ausmasses.

La Partana Benahadux

Die Haupthalde bei der Schmelzanlage misst rund 180 m Ausdehnung und ist gut und gerne 30 m hoch. Leider ist seit meiner Erstgeschichte Bergbau, Gador und Benahadux einer der 2 Gil-Ofenkamine eingebrochen. Im Bild steht nur noch der linke Kamin.

Bis anhin war mir die Unterwelt dieser Produktionsstätte gänzlich unbekannt doch dies Jahr, in Begleitung äusserst fähiger Bergbauexperten und Expertinnen, gelangen sehr detaillierte Einsichten die ich, in dieser Geschichte, weiter ausführen werde.

Bei Erkundung der Auftage-Installationen liess ich ein GPS-Track mitschreiben welcher zuhause weitere Auswertung ermöglichte.

Karte als PDF gibt’s mit Link minen_akt.pdf

Die rote Linie im Osten zeigt meine Erkundung des Partala-Reviers und die Linie im Westen folgt meiner Schachterkundung im Revier Minas de Gador. Beide Reviere förderten Schwefel respektive in letzter Periode Alaun.

Ich möchte mich indes in dieser Geschichte hauptsächlich den Minen zu Benahadux, genannte „La Partala“ zuwenden.

La Partala Benahadux

Bild als PDF auf: partala_bild.pdf

Mir eindeutig bekannt, im neuen Bergwerksteil, sind 4 Abbaufelder, alle erschlossen über einen Förderschacht und minimum einen Fahrstollen.

Der alte Teil, so um 18. bis 19. Jahrhundert ist deutlich wirrer angelegt und nur schwer zu überblicken.

La Partala Benahadux

Bild als PDF auf: partala_bild_alt.pdf

Stollen gibt’s etliche auf dem „Risco de Gila“. Ich hab leider am erstbesten Mundloch mein Tracker liegen lassen worauf dies Gebiet keine schöne rote Linie ziehen konnte.

Die Stollen sind meist Gesenke in Maximallänge von 150 m und wirr durch die Hügel schlängelnd. Wo modernerer Bergbau Einzug hielt sind auch einige Förderschächte auffindbar.

Minas Viejas La Partala Benahadux

Die Stollen sind alle Handgeschrämmt und selten in bequemer Horizontalführung folglich erfolgte die Materialförderung mittels „Espuertas“ eine Art Strohgefässe gemäss nachfolgendem Foto.

Espuerta

Die neue Anlage, wahrscheinlich so ab 1900 in Betrieb, ist nicht minder interessant.

La Partala Benahadux

In der Landschaft liegen immer wieder riesige Abraumhalden offen trotzdem sind Stollen und Schächte nicht  einfach zu finden. Die Schächte sind mit gemauerten Deckeln ausgestattet und die Fahrstollen sind, wenn noch intakt, gut getarnt, etwas abseits der grossen Halden. Der östlich gelegene Schacht, wahrscheinlich ein älteres Semester, ist mit Pferdegöpel ausgestattet. Die neueren Schächte indes dürften bereits, trotz geringer Tiefe, über elektrische Seilwinden verfügt haben.

Einer dieser gut versteckten Fahrstollen war mir zuteil worauf ich ein Blick ins System des Bergbaus erhaschen konnte.

La Partala Benahadux

Die Stollen sind teilweise eng und dienten der Sondierung und dem Personenzugang zu den Abbaufeldern. Im Bild eine Sondierung die dem allmählich auskeilendem Schwefel folgte.

La Partala Benahadux

Die Abbaudurchgänge sind nicht minder desolat. Staub ist allgegenwärtig im Untertageteil.

La Partala Benahadux

Und bald folgt in der verhältnismässig kleinen Abbaukaverne ein erster Förderschacht welcher vertikal nach oben führt.  Am Ende des Schachtes ist gut erkennbar der gemauerte Steindeckel. In dieser Abbauzone verkehrten eindeutig Grubenhunte.

La Partala Benahadux

Auftag ist der Schachtdeckel sauber mit Verputz überzogen.

La Partala Benahadux

Nicht weit fern das Maschinenhaus für die Seilwinde.

La Partala Benahadux

Den grossen Plan gibt’s per Klick im neuen Fenster.

Der Feld 3 Abbau wird eher klein gewesen sein, die Halde neben der Förderanlage ist durchwegs bescheiden und auch das Untertätige ist schmal und eng. Einzig die Stollenlängen neigen ins Weite. Klar ist, QGIS flüstert sowas, Mundloch und Schacht trennt 188 m Luftlinie. Solch Stollenstrukturen sind von uns total 2 erkundet worden, wahrscheinlich könnten nochmals 2 bis 3 solch Systeme zum modernen Werk, ab 1940, gehört haben. Ich habe die Stollensysteme von Ost noch West durchnummeriert ergo wär dies dokumentierte Feld das Nummer 3. System 2 ist eindeutig verstürzt und die Nummer 1 mit dem Pferdegöpel ist richtig Dichtgemacht. Meine Freunde wagten sich noch ins 4. Streckensystem und ein 5. soll auch noch offen sein.

Grubenhunt Benahadux

Im modernem Bergwerksteil waren Grubenhunte im Einsatz entsprechend dem Exemplar welches heute den Kreisel, am Ortseingang von „El Chuche“ her kommend, ziert.

Links:
Meine Stammgeschichte Bergbau, Gador und Benahadux
und Fremd,
MINAS DE AZUFRE DE LA PARTALA (BENAHADUX)

Salmorejo Andaluz

Die kalte Tomatensuppe war oft gewünschtes Leibgericht an unserer Studienreise in Almeria 2018. Angesichts der Tatsache das dies erfrischende Suppen alle überaus erfreute unternahm ich den Versuch dies Gericht in kühleren Gefilden nach zu kochen.

Hier nun die kleine Anleitung dazu

Es braucht für 2 Personen:
300 g Toastbrot
1 kg Tomaten
3 Knoblauchzehen
4 Esslöffel Weissweinessig
1.5 dl Olivenöl
4 Eier (hart gekocht)
100 g Jamòn
und etwas Salz

Salmorejo

Erstmals muss die Tomate von der Haut befreit werden dazu Tomatenschnitze kurz, 10 s, in kochendes Wasser legen um anschliessend unter kaltem Wasser die Haut abziehen.

Das Toastbrot im Wasser einweichen.

Die Tomaten, Olivenoil, die Knoblauchzehen, den Weissweinessig und das ausgedrückte Toastbrot in einen Topf geben.

Salmorejo

Anschliessend das Ganze ausgedehnt durch den Mixer ziehen, respektive umgekehrt, den Mixer  durch den Tomaten, Olivenoil, Knoblauchzehen, Weissweinessig, Toastbrot-Topf ziehen.

Eier hart Kochen und in feine Quadrate hacken. Den Jamòn in feine Streifen schneiden. Den Salmorejo im Frigo kalt stellen.

Salmorejo

Eier und Jamòn auf die kalte Suppe und fertig ist das Festmahl. Zu Salmorejo Andaluz passt Olivenbrot und nen kühlen Weisswein. Wir, Christina und ich genossen die Suppe mit kühler Prosecco-Begleitung.

Fazit, Suppe ist Geil aber, „Tomates Almerienses“ sind definitiv 5 Ticks besser.

Das Dorf Moses

Kleine Bildstrecke durch die Produktionsstätten von Exodus, Games of Thrones und vieler mehr.

Das Dorf Moses

Die Hauptstrasse, Lastwagentauglich.

Das Dorf Moses

Und schmucke Gipskartongässchen.

Das Dorf Moses

Das Dörfchen ist schon sichtlich ramponiert.

Das Dorf Moses

Am Dorfrand

Das Dorf Moses

Pizzaofen darf nid fehlen

Das Dorf Moses

Wohnzimmerchen

Das Dorf Moses

mit rustikalem Esstisch

Das Dorf Moses

Und der Blick hinter die Kulissen

Das Dorf Moses

Die glorreichen Tage grosser Filme sind definitiv vorbei.

Geolokation Chorrillo Filmkulissen im Satellitenbild

Raja Lustrina

Ich war wieder mit Freunden im fernen Almeria am Erkunden dortiger Unterwelten. Ein Objekt welches seit Kindheit im Kopfe herumgeisterte und Gegenstand zahlreicher Spukgeschichten war, steht noch heute stolz in verwaschener Felswand.

Raja Lustrina

Es ist dies die „Raja Lustrina“ an der alten Landstrasse N-340a nach Murcia wobei der Name „Raja“ für Spalt steht und so zeigt sich dies Stollensystem, dem neugierigen Betrachter / Betrachterin, erstmals als rund 3 Meter hoher Spalt in der Sandsteinmauer. Man erzählt sich, das Bauwerk stamme aus Maurenzeit, 7. bis ins 10. Jahrhundert, und war über etliche Kilometer lang. Eine mir aus Kindheit bekannte Legende besagte dass dies Stollensystem als Fluchtgang diente und über etliche Fallen verfügte welche allfällige Verfolger hätten stoppen sollen. Ich habe, über die Familie meinen Grossvaters, etliche Geschichten um diesen mysteriösen Ort mitbekommen selbst wagte ich indes nie den Blick hinein.

Inzwischen  jedoch waren knappe 45 Jahre übers Land gezogen und sowohl ich wie auch meine Freunde sahen in diesem Werk eine würdige Herausforderung. Dem Konzept des Wissens schaffen beschlossen wir, in kleiner Gruppe, das Stollensystem auszumessen um daraus ein, auf Fakten basierender, Plan zu bauen.

Erstmals jedoch dem Blick hinein,

Raja Lustrina

Wie so oft in verlassen Hohlräumen gibt’s auch in der Raja Lustrina reichlich Müll. Wenige Meter ab Tag gabelt sich der geschrämte Stollen in 2 Hauptrichtungen. Die kurze Südstrecke gabelt weiter 3malig ehe ein Tageinbruch folgt.

Raja Lustrina

Tageinbruch eines ehemaligen Stollenfensters.

Etliche Zweigstollen münden nahe Tag im Versturz. Die Bestimmung des Stollens wird schon bei dieser kurzen, rund 30 Meter langen, Befahrung klar. Bei dieser Anlage handelt es sich ohne Zweifel um ein Verteidigungs- und Überwachungswerk, durchaus denkbar aus Maurischer Zeit. All die kleinen Stollenarme führten einst, an kleine Fenster im Felsen. Wahrscheinlich stand dies Bauwerk in Zusammenhang mit einer möglichen Mauer übers Tal der Rambla Tavernas. Der 3 Meterschlitz könnte an ein Turm angefügt worden sein. Die Stollen sind indes leider wenige Meter ab Tag kaum 1.50 hoch.

Der Gegenzweig in Nordrichtung ist bei weitem der Längere und auch der durchwegs Interessantere.

Raja Lustrina

Der Stollen ist ins weiche Sandstein / Nagelfluhmaterial geschlagen. Es liegt viel Sand, welcher vom Stollendach herunter rieselt, am Boden. Fakt ist, das Stollenprofil dürfte, in Originalform, grosszügiger aber nicht merklich Grösser gebaut worden sein.

Raja Lustrina

Der Boden liegt deutlich unter dem Sand. Ab rund 100 Meter bergwärts sind auffällige Seitenmauern erkennbar diese jedoch grösstenteils unter dem Sand. An einer tiefgelegenen Stelle versuchte ein neugieriger Vorgänger mittels Schaufel den Felsboden zu erreichen. Klar wird das rund 1.20 Meter Sand den Felsboden bedecken. Für uns heissts nach wie vor, gebückte Haltung während Erkundung und Vermessung.

Raja Lustrina

Die Schaufel ist nicht weit in einer ausgebauten Strecke. Diese Stammt definitiv aus dem Industriefundus des 21. Jahrhunderts.

Raja Lustrina

Der Ausgebaute Teil, nun etwa 200 Meter Bergseitig, birgt einige Mysterien. Die oberen Mauerbauten sind eindeutig nicht Maurischen Ursprungs. Die Abstützung reicht an die aktuelle Stollendecke. Der Sand am Boden indes besagt dass einst die Stollendecke einiges tiefer lang. Das Stollensystem muss zu einem späteren Zeitraum wiedergenutzt worden sein. Weitere Hinweise indes sind keine auffindbar.

Raja Lustrina

Gegen Ende des Stollens kommen erste Wurzeln zum Vorschein. Es wird klar, wir sind nahe bei Tag. Der Stollen endet bei ca 270 Metern im Versturz dies, ohne Zweifel, sehr nahe Tag.

Raja Lustrina

Anhand der zeichnerischen Umsetzung, ursprünglich im Topodroid-Format, konnten wir recht genau den nördlichen Ausgang ausmachen.  Auch erscheinen fast alle Abzweiger, als Erschliessungsstollen der Verteidigungsfenster, durchwegs plausibel.

Raja Lustrina

Die Zone des Nordausgangs mussten wir, klar, auch genauer untersuchen. Die Stelle, links an den Felsen, könnte recht genau hinkommen. Die Bereiche ums Mundloch indes sind heute als Landwirtsschaftsfläche aufgeschüttet. Der Ort am Stollenmund sieht, gemäss Historischer Karte (ca 1940) entschieden differenter aus.

Klar ist:
Die befahrbaren Stollen „Raja Lustrina“ sind total ca. 370 Meter lang.

Die meisten Abzweiger sind nahe Tag verstürzt.

Die Anlage ist ein Verteidigungs- und Überwachungswerk, wahrscheinlich aus Maurischer Zeit. Der Zweck war die Überwachung des Verkehrs an der Rambla Tabernas, Nord-Süd-Verbindung. Es wird, am nahegelegenen Historischen Wanderweg, auf einer Hinweistafel, von einer Mauer berichtet die das Rambla Tavernas Tal sperrte. Spuren sind heute keine mehr sichtbar und auch meine Kartografie, bis ca 1830 zurück, weiss nichts derartiges zu berichten.

Geolokation Raja Lustrina offener Stollenmund