Alte Bergwerke sind Fundament zu tollen Gerüchten und Abenteuergeschichten. Es mag zwar nicht so Fantasievoll erscheinen wie in manchen Geisterintensiven Regionen doch auch hierzulade wird rege spekuliert.
Der obere Ausläufer des Seemühle-Kalkbergwerkes nennt sich Lochezen und diente auch lange als Kalk, respektive Zementsteinbergwerk. Lochezen teilt sich in ein Untertagebereich und ein klassischer Steinbruch. Der Untertageteil wiederum ist in Abbausohle und Fördersohle getrennt. In den Förderstrecken verkehrten, bis in die 1970er, übergrosse Grubenhunte die den Kalkstein über Schächte vom eigentlichen Abbau bezogen.
Soweit so klar, und zur Verdeutlichung, die Fördersohle Feld 4 , im Bild die letzte Verladestation von genannten 4 im Feld 4. Auch im Bild noch scheu zu erkennen, und wahrscheinlich einige Billiarden mal Fotografiert, der Hunt in Übergrösse.
Und eben, die darüber liegende Abbaukaverne, etwa im Ausmasse l 100m x b 30m x h 50m, im besagten Feld 4. Wobei die Felddefinitionen aus meiner Feder stammen und sich auf meinen, von mir gezeichnetem Plan beziehen.
Es gibt jedoch noch eine zweite, deutlich grösser wirkende, Halle dessen Eingang jeweils von der Walenseegegenseite deutlich sichtbar ist. Diese Halle ist im Luisianischem Feld 5 und war bis anhin von uns kaum erforscht. Auch diese Halle verfügte über eine Unterhalb liegende Transportinfrastruktur.
Die grosse Halle im Feld 5 war somit auch interessantes Ausflugsziel des diesjährigen Ostersonntags. Das Wetter schien ideal, nicht zu warm, nicht zu kalt, um, möglichst ohne Steinschlag, die gefährlich geweiteten Halle bis an deren Ende abzulaufen.
Im Innern sind riesige Abführtrichter, deren 3, die auf gleiche Erschliessung wie in Feld 4 deuten. Leider jedoch scheinen alle Schächte eindeutig verstopft um die Fahrstrecke zu erreichen.
Die grossen Geröllhalden, teilweise bis zu 50 Metern hoch, sind äusserst mühsam zu übersteigen. Über den Abbau ist die verschwundene Fahrstrecke, in welcher noch einige Bergbauartefakte lagern sollen, gänzlich unerreichbar. Soweit nix neues und Einigen bereits bekannt.
Eines der lange gehegten Gerüchte besagte das die gesuchte Fahrstrecke durch den Tagebau angeschnitten wurde. Der Stollenfortlauf beschrieb Thomas, der damalige Steinbruchbetriebsleiter, bei einer Begehung mit Gemeindebehörden im Jahre 2015, in der Felswand verschwunden.
Diese Geschichte, angeheizt durchs Gerücht wonach die zwei fehlenden Elektroloks im Stollen anzutreffen seinen, animierte uns, mein Bergbaufreund Matti und mich, zur Suche dieses Mysteriums.
Im Sommer des Jahres 2016 stiegen wir, mit Schaufel und Hacke, ins besagte Stollenanzeichen. Wir fanden damals keinen Einstieg worauf wir die Position des verschwundenen Stollenfortlaufes korrigierten und diesen nun eher rechts, unter einen mächtigem Haufen Schutt, vermuteten.
Die Geschichte des 2019 öffnete neue Erkenntnisse. Ziemlich früh, im aktuellem Jahre, war ein wichtiger Stützpfeiler am Rande des klassischen Pfeilerbaus, ernsthaft havariert. Dieser Schaden hätte ein schwerer Felssturz auslösen können was mich zur Meidung der Anlagen veranlasste.
Nun beschlossen die Behörden diesen Pfeiler, der zweite von Rechts, wieder herzurichten. Neu, in glänzendem Spritzbeton, erstrahlt das Wunderwerk in noch nie gewesener Festigkeit. Bei diesem Anlass wurde wieder mächtig Ordnung geschaffen und alle Bruchsteine um Pfeiler 2 wurden weggeräumt. Der Blick ist nun ungetrübt, 3 Pfeiler, der mittige im Spritzbeton-Lock, und unterhalb der kleine Stollen welcher eindeutig zerschnitten ist. Nun das Problem, es gibt kein Stollenweiterverlauf links im Bild. Der Schutt ist weggeräumt und es öffnet sich keine Stollenweiterführung.
Des Rätsels Lösung ist so einfach wie banal.
Es gibt en Plan, eher schlecht als schlecht, meine, vom Betriebsleiter erhaltene Kopie, nochmals nen tig schlechter. Auf diesem Plan sind die untertägigen Verläufe leicht angedeutet. Wenn ich nun die Pfeiler zähle so liegt von unten zu oben im Norden der neu bespritze Pfeiler an Position 2. Zwischen Pfeiler 2 und 3 liegt der bekannte Stollenstummel welchem ich, respektive der ehemalige Betriebsleiter, einen irrsinnverlauf andichtete. Doch nur zwischen Pfeiler 3 und 4 liegt der verschwundene Förderstollen. Leider, schnell wird klar, an Stelle des Zugangs liegen heute Türme von Bruchstein die nur mit schwerstem Gerät zu bezwingen sind.
Kurzum, der Stollen bleibt verschwunden, die Eingangsposition erscheint plausibel unter einigen hundert Kubikmetern Bruchstein. Das herumgeisternde Gerücht des Stollenverlaufs an der Felswand ist falsch. Wir haben damals die Stollenbrust eines nicht im Plan eingezeichneten Stollens zwischen Pfeiler 2 und Pfeiler 3 gefunden.
Wir wissen nicht ob die zwei Stadler-Rail-Akkuloks im Fahrstollen Feld 5 ruhen. Es gibt anderseits auch keine mir bekannte Überlieferung wonach die zwei Loks abtransportiert wurden. Irgendwo müssen die Teils ja stehen und da ichs Bergwerk ziemlich in und Auswendig kenne scheint dieser, noch nicht erforschte, Standort möglich.
Ansonsten war en toller Ausflug,
mit blitzblank gepützelten Kompressoren als wollten diese demnächst in die Inbetriebnahme hüpfen.
und eben auch wieder stylische Bilder
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