Monat: März 2020

Horgener Geheimnisse

In Zeiten der Corona-Krise ist Bergbauforschung, wie ich neulich feststellte, ein ideales Thema welches so in etwa alle Bundesrätlichen Auflagen erfüllen mag, also ab ins benachbarte Horgen in Löcher in die sich kaum jemand verirren dürfte.

Genannt hier die Kohlebergwerksreviere Gottshalden südlich von Horgen.

Reviere Gottshalden

Die Kohlebergwerke im Westen, Käpfnach, das Besucherbergwerk mit Ausläufer, und Gwandlen sind uns von verschiedenen Erkundungen bereits recht gut vertraut indessen blieben die Reviere Gottshalden, zumindest meinerseits, bis anhin ziemlich unbekannt. Auf meiner Karte sind die roten Punkte potentielle Mundlöcher wovon die Mehrheit derer verstürzt sind. Mir bekannte Stollen sind blau visualisiert. Diesmal konzentrierte sich unsere Stollen-Suche auf besagte Reviere Gottshalden. Unsere erste Station lag nahe dem Meilibach eine bekannte Zementröhre die an den Notausstieg anschliessen sollte.

Reviere Gottshalden

Leider ist diese, noch ganz wenig offene, Zementröhre auch für unsere gelenkigen Körper eindeutig zu klein.

Reviere Gottshalden

Im Innern keineswegs bessere Ausblicke. Die Röhre scheint sich leicht nach oben zu verschieben. Klar ist, um die Zementröhre zu befahren müsste intensive Schaufelarbeit geleistet werden, ob sich dies lohnt ist zweifelhaft. Leider könnte am Ende der Zementröhre ein unüberwindbarer Versturz die Schaufelarbeit schnell zunichte machen. Ergo ehe die Schaufel respektive ein passendes Spezialwerkzeug zum Einsatz kämme, müsste erstmals ein ganz kleines Forschungsteam in die Zementröhre schlüpfen.

Webcam

Als momentaner Favorit zur Erkundung dieser Engstelle, kristallisierte sich, nach kurzer Experimentiersession gestern Abend, eine banale Webcam die zusammen mit einer LED-Lampe auf einem Holzschiffchen montiert, in die Öffnung hineingeschoben wird. Die Zementröhre vermute ich nur wenige Meter lang doch die Kotenänderung  blockiert uns jegliche Sicht. Die Webcam am Laptop mitverfolgt, könnte einige neue Erkenntnisse beisteuern. Erstmals jedoch muss ich Zeit und Muse finden um das gleitfähige Schiffchen zu bauen.

Zurück auf Gottshalden, ein Eingang findet sich, noch in bester Verfassung, im Aabachtobel.

Reviere Gottshalden

Leider jedoch ist das mächtige Gottshalden-Westportal gegenwärtig zugemauert.

Reviere Gottshalden

Auch hier, obschon die Innenansicht durchaus vielversprechend erscheint, gibt’s so auf em legalen Weg kein durchkommen.

Nun ja, erstmals wird die Webcam eine legale Sichtung des Ostzugangs vornehmen.

In diesem Sinne, wird diese Geschichte sicher baldig fortgesetzt.

Endzeiten

Ja, es ist eine nicht wirklich greifbare, kaum vorhersehbare Zeitepoche die an manch Endzeitfilm erinnert.

Ich bin privilegiert, als noch arbeitend dürfende Person mit Blick auf eine schier ausgestorbene Stadt.

Vielleicht noch positives Zeichen, das Mehl kommt noch immer tagtäglich per Bahn. Nun den, an Brot wird’s nicht fehlen.

Co, Co, Coronzki

Einblick in tiefschwarze Charakterzüge oder wie ich auf die Idee kam eine illegale Menschenansammlung auf engstem Raume zu veranstalten.

Kurzum, mein Name ist nicht Adam Quadroni aber das solltet Ihr, liebe Leser und Leserinnen, denk ich, längst geschnallt haben. Obschon Adam Quadroni durchwegs meine tiefste Hochachtung verdient, dies nicht weil besagter Quadroni von Missständen berichtete die mir seit erstem WK-Tag bekannt waren. Viel eher gilt mein tiefer Respekt einem Menschen der die ungeschminkte Hölle durchquerte und noch aktuell die Ruhe eines Oberländers ausstrahlt. Insofern hat dieser Quadroni durchaus Gemeinsamkeiten mit dem, in aller Köpfen sitzender, Daniel Koch. Auch dieser Mann lässt sich, trotz einer Überdosis Sierra Leone, so ziemlich durch gar nix aus der Ruhe bringen.

Aber eigentlich wollt ich auf ganz andere Themen einschwenken .

Handy in Quarantäne

Nun ja, Kernthema, meine kleine, spontan aufgefahrene Massenversammlung die ich, der Verantwortung willen, kurzerhand in die Quarantäne verfrachtete und die zwingend auf Distanz zu haltenden Einzelcharaktere.  Meine gebaute Massenversammlung setzt sich zusammen aus 7 bis 8 Messteams, eine etwas abgedrehte Anarchistin, sprich meine Wenigkeit, und eine Juristische Person. Die gesamte Versammlung passt locker in eine Schuhschachtel und kommuniziert, auch unkontrolliert, mit nächstgelegener Funk-Zelle. Diese doch sehr fleissige Kommunikation, die entgegen meiner Willensbekundung, letztlich bei  BAG und Polizeibehörden landet, musste ich augenblicklich in die Staatsverordnete Quarantäne verbannen.

Will heissen, bidirektional, funklinkfähige Gerätchen bewegen sich in einem, von mir klar festgelegtem, Aktionsradius, ob dies dem BAG entspreche sei eine andere Geschichte und ob dieser Aktionsradius letztlich mit meiner Person korrespondiert sei nochmals eine andere Geschichte. In der Folge freue ich mich auf einen zunehmenden, ich-bin-nicht-immer-erreichbar-Modus, und eine, ich-zück-mein-Notizbuch-Ära.

Diese kleine Verhaltensänderung im Umgang mit mobilen Gerätchen ist Resultat meiner Gesellschaftsbeobachtung.

So tickt der allgegenwärtige Coroniker

Kurzum, nicht die Corona-Krise verändert uns, nein, die Corona-Krise führt zu Tage wie wir wirklich ticken. Zweifelsohne, dieser Tage erlebe ich Halleluja und Erleuchtung in einem. Klar wird mir dass Distanz nicht das allerdööfste ist und dass ich diese Distanz lange nach Corona weiterpflegen sollte.

Gesegnet seien jene die Facebook nutzen den Facebook offenbart, in unverblümter Härte, das Ticken einiger Menschen in aktueller Situation.

Folglich kristallisieren sich, dieser Wochen, anschliessend genannte, tonangebende Grundcharaktere die ich hier kurz erläutern mag.

Die Opportunisten

Sie sind faul wie Katzenscheisse und suchen unentwegt die Möglichkeit um keinen Strich zu schieben. Präventiv denkt sich diese Spezies, für die anstehenden Trilliarden Jahren, mit reichlich Klopapier ein. Dieses Volk versteht sich in, über Jahrhunderte hinweg, in jeder Betriebsamkeit, keinerlei Aktivität zu entwickeln.  Die gegenwärtige Corona-Krise nutz der Opportunist zu unbeirrtem schwenken des Gewerkschaftsglöckchens. Kurzarbeit liebt der Opportunist. Dank garantiertem Lohn mit Freunden an der Seepromenade am Joint saugen ist den Opportunist das erstrebenswerte Lebens-Ziel.

Die Hausmeister / Hausmeisterinnen

Diese Volksgruppe findet sich vorwiegend unter den Journalisten und Journalistinnen. Sie beanspruchen die Position des unangefochtenen Besserwisserischen. Ein Jeder, eine Jede, im Range eines Immunologen, eines Spitalleiters oder eines hochdekorierten Krisenstäblers. Sexuelle Erregung findet diese Gruppe nach erfolgter Denunzierung abtrünniger Massnahmenbrecher. Lauthals fordert der Hausmeister, die Hausmeisterin, Ausgangssperren um möglichst ungehindert die ansteckungsfreie, individuelle Freiheit auszuschöpfen. Hausmeister glauben an ihre unumstössliche Wichtigkeit die vor jeglicher Form einer geltenden Ausgangssperre schützt. Die Volksgruppe der Hausmeister kennt keinerlei Gewissen und keinerlei Ethik, Hauptsache der Pulitzer klebt gut sichtbar auf der Brust. Man vergesse nie, die Geschwister Scholl  wurden vom Hausmeister Denunziert.

Die Sheriffs

Diese Charakterausblühung kommt sehr oft im Linkpolitischem Milieu vor. Ausgewachsene Sheriffs tummeln sich gerne im SP-Kreise wenn doch anwachsende Hilfssheriffs mir nicht minder unangenehm auffallen. Deren Rhetorik erinnert an klassische John Wayne-Filme, die Colts sitzen locker, Gut und Böse sind unmissverständlich klare Farben Schwarz und Weiss . Bundesrat Alain Berset pflegt ausgeprägte Sheriffallüren. Die Sheriffs mögen Polizei und Militär und sind, tragischer weise manchmal einer rechtsgerichteten Ideologie verdammt nahe. Freiheit assoziiert der Sheriff mit latent asozialem Verhalten welches mit der nötigen Repression zu unterdrücken ist.

Allerletzt,

Wer anhand meiner Texte glaubt ich fände alles Scheisse was Bundesräte murmeln der irrt gewaltig. Aber, bitte seit zivil ungehorsam und bleibt gesund dies geistig wie körperlich.

Alles hat ein Ende

Der Seemühleplan erreicht nun zeitweilig die letzte Grundstecke.

Pneustrecke

Gestern war ich wieder mit Sepp am einer weiteren Vermessung. Der Zeitpunkt um in alten, menschenleeren Stollen herumzulasern schien ja, angesichts der vorherrschenden Corona-Kriese, wieder mal ideal gewählt.

Der umgesetzte Plan gibt’s auf Version 12 auf https://www.luisa.net/wp-content/uploads/2020/03/Feld1_2_3_4_V12.pdf

Nun, nach knapp 4 Jahren Vermessungsarbeit ist das Ende absehbar. Nichts desto trotz, es gibt noch reichlich was zu tun.

Etwa meine Transcommunitygeschichte die nun in der Version 3 auf https://www.luisa.net/wp-content/uploads/2020/03/transcom_V3.pdf bereitsteht.

Und ja, ganz dem Zeitgeist folgend, gute Gesundheit Euch liebe Leser, Leserinnen, und seit lieb zum Klopapier.

Flachlandwochende 2020

Weils so schön war, wenige Impressionen weiterer Stollenerkundungen.

Freitags wars ein altbekannter, fast schon vergessener, Kohleabbau aus frühen Zeiten, um die 1830.

Genannt hier der, nie so richtig entschlüsselte, Kohlestollen Neufürst ob Elgg.

Grube Neufürst Elgg

Inzwischen ist der Eingang zur bequemen Grösse angewachsen. Kerzen und sonstige Artefakte im Bergbaurelikt lassen auf regen Dorfjugend-Gothik-Szenen-Besuch schliessen.

Grube Neufürst Elgg

Wie üblich dürfte, zur Tagesfeier, die Langzeitbelichtung mit wilder Taschenlampenfuchtlerei nicht fehlen.

Grube Neufürst Elgg

Irgendwo in der sauber ausgeschlagenen Grundstrecke war mal einst eine Türe, respektive ein Türrahmen eingepasst. Ist mir so, behaupte ich jetzt mal, nie aufgefallen.

Grube Neufürst Elgg

Im bis anhin bekanntem Bergwerksteil war die Kohleausbeute eher bescheiden umso schöner die Sinterlandschaft.

Grube Neufürst Elgg

Die Verbindung in die weitaus grösseren, von mir noch nicht erkundeten, Strecken ist leider immer noch voll Wasser. Leider gleiches Bild wie vor 7 Jahren genannter 19. Mai 2013, siehe Kohlebergwerk im Fürst

Grube Neufürst Elgg

Im Plan, stammend aus einer Jugend-Forscht-Arbeit  1966, orange eingefärbt die mir und meinen Freunden bekannte Strecke.

Und am Samstag, zweifelsohne ein Highlight, Einblicke in mir unbekannte, Horgener Unterwelten.  

Bergwerk Gwandlen

Aber erstmals, ehe Unbekanntes meine Neugierde beflügelte, sollte ein kleiner Versuch in Gwandlen wieder gewagt werden. Bei der letzten Erkundung des Horgener Kohlestollens Gwandlen, am 3.3.2016, war die Luftqualität gefährlich mies und auch dies besagte Wochendende war die Luft nicht wirklich besser.

Bergwerk Gwandlen

So blieb die Erkundung bei wenigen, mir bereits vertrauten, Metern.

Bergwerk Käpfnach

Also ab in die Wetterstrecke des Besucherbergwerks. Auch in diesem Stollenwerk gibts noch reichlich unerforschte Seitenarme zu erkunden. Im Bild die Schubkarre die einige Jahre auf bessere Zeiten wartet.

Bergwerk Käpfnach

Die zumeist niederen Strecken, ausserhalb des Besucherrundkurses, sind immer wieder von massigen Steinblöcken verstellt. Solch Szenarien sorgen für äusserst fotogene Bildmotive.

Bergwerk Käpfnach

Zur Visualisierung der heute bekannten Strecken bediente ich mich des letzten vermessenen Plans von 1942. Dieser Plan scheint heute noch ehesten mit den gegebenen Verhältnissen zu harmonisieren. In Orange markiert sind die gegenwärtig bekannten Strecken, gelb dargestellt ist der Besucherbergwerksrundkurs.

Vorgeschichten

Kohlebergwerk im Fürst

Verborgene Kohlen in Elgg, Part II

Verborgene Kohle in Elgg

Die Elgger Kohlebergwerke

Käpfnacher Kohlen