Horgener Geheimnisse
am 22. März 2020 unter Steinerne Unterwelten abgelegtIn Zeiten der Corona-Krise ist Bergbauforschung, wie ich neulich feststellte, ein ideales Thema welches so in etwa alle Bundesrätlichen Auflagen erfüllen mag, also ab ins benachbarte Horgen in Löcher in die sich kaum jemand verirren dürfte.
Genannt hier die Kohlebergwerksreviere Gottshalden südlich von Horgen.

Die Kohlebergwerke im Westen, Käpfnach, das Besucherbergwerk mit Ausläufer, und Gwandlen sind uns von verschiedenen Erkundungen bereits recht gut vertraut indessen blieben die Reviere Gottshalden, zumindest meinerseits, bis anhin ziemlich unbekannt. Auf meiner Karte sind die roten Punkte potentielle Mundlöcher wovon die Mehrheit derer verstürzt sind. Mir bekannte Stollen sind blau visualisiert. Diesmal konzentrierte sich unsere Stollen-Suche auf besagte Reviere Gottshalden. Unsere erste Station lag nahe dem Meilibach eine bekannte Zementröhre die an den Notausstieg anschliessen sollte.

Leider ist diese, noch ganz wenig offene, Zementröhre auch für unsere gelenkigen Körper eindeutig zu klein.

Im Innern keineswegs bessere Ausblicke. Die Röhre scheint sich leicht nach oben zu verschieben. Klar ist, um die Zementröhre zu befahren müsste intensive Schaufelarbeit geleistet werden, ob sich dies lohnt ist zweifelhaft. Leider könnte am Ende der Zementröhre ein unüberwindbarer Versturz die Schaufelarbeit schnell zunichte machen. Ergo ehe die Schaufel respektive ein passendes Spezialwerkzeug zum Einsatz kämme, müsste erstmals ein ganz kleines Forschungsteam in die Zementröhre schlüpfen.

Als momentaner Favorit zur Erkundung dieser Engstelle, kristallisierte sich, nach kurzer Experimentiersession gestern Abend, eine banale Webcam die zusammen mit einer LED-Lampe auf einem Holzschiffchen montiert, in die Öffnung hineingeschoben wird. Die Zementröhre vermute ich nur wenige Meter lang doch die Kotenänderung blockiert uns jegliche Sicht. Die Webcam am Laptop mitverfolgt, könnte einige neue Erkenntnisse beisteuern. Erstmals jedoch muss ich Zeit und Muse finden um das gleitfähige Schiffchen zu bauen.
Zurück auf Gottshalden, ein Eingang findet sich, noch in bester Verfassung, im Aabachtobel.

Leider jedoch ist das mächtige Gottshalden-Westportal gegenwärtig zugemauert.

Auch hier, obschon die Innenansicht durchaus vielversprechend erscheint, gibt’s so auf em legalen Weg kein durchkommen.
Nun ja, erstmals wird die Webcam eine legale Sichtung des Ostzugangs vornehmen.
In diesem Sinne, wird diese Geschichte sicher baldig fortgesetzt.
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