Der Samstag, welch wunderbarer Tag, die Zeit meterweise vorhanden, solle nun mich zur Rekapitulation der Ereignisse führen. Ach ja welch Ereignisreiche Woche mich, die Arbeit, Demokratische Grenzen und Arnold Meiers Subis bescherten. So solle mein etwas vernachlässigtes Blog wieder etwas Stoff erhalten auf das all die fleissigen LeserInnen an meinen Texten sich alle Zähne ausbeissen mögen.
Allererst, die RTU-Boxen, so irgendwie was energiemanagendes TCP/IP Taugliches in einer weissen Kiste verpackt, trieb mich ins ferne Welschland. Ich als nur minder Französisch verstehende, geschweige den sprechende, Person war doch konfrontiert mit allerlei Herausforderungen was meine Internetaktivitäten so ziemlich aufs Minimale beschränkten.
Halb so wild denn wissen tun wirs, WWW ist nur eine kleine Welt und keineswegs die Bretter welche die Welt bedeuten. Nein, diese Bretter finden sich stattdessen in den Hockeyhallen welche Arnold Meier für die Zelebrierung der vereinigten Pornoszene mietete. So waren sie denn alle gekommen, alles was Rang und Namen hat, versuchte sich auf denen Bretter welche offensichtlich die Welt bedeuteten. Ob in Fuchsmaske sich durch die pöbelnde Meute schlängelnd oder eine BDSMlastigen Commendy vortragend, Hauptsache allesamt beisammen einstehend für die gute Sache, was dies auch immer sein mag. Arnold Meier und dessen Brieftasche freute sich ab solch zahlreich zahlender Prominenz.
Währenddessen in diesem Theater, endend an den Landesgrenzen, wird bewusst wie klein die demokratischen Möglichkeiten, im Sinne einer modernen friedlich zusammenlebender Gesellschaft, sind. Sage und schreibe eine Volksmehrheit vermag den Bau von Minaretten zu verbieten. Welch Farce demokratischen Unsinns. Gleichwegs werden jene Türmchen mit Gewalt, Extremismus, und fehlenden Anpassungswillen gleichgesetzt. Ein bisschen Angst schürend und schon werden die Bauvorschriften zu Gunsten einer Rechtsungleichheit zusammengestaucht. Ein Rückschritt des Fortschritts scheint ein offensichtlich falsch geglaubter Fortschritt, genannt direkte Demokratie, zu erzeugen.
Eines ist mir klar, würde heute eine Abstimmung über die Einführung der öffentlichen Hexenverbrennung lanciert, wäre solche durchaus Mehrheitsfähig. Einerseits gibt’s genügen Ängste aus denen sich blitzschnell einige Hexen basteln liessen anderseits kann solch populistisches Gedankengut durchaus animalische Grundzüge des Menschen wecken.
Aus meiner Sicht braut sich hier ein explosives Gemisch zusammen und, wie könnts auch anders sein, wieder mal übernehmen Subkulturen, leider, beim anheizen eine Vorreiterrolle.
So geschehen auch hier in jenen, man nennt sie die BDSMler, sich anschmiegend den grossen und Mächtigen, so werden sie vielleicht gar mächtig fallen.
Nun denn, weiter zu beschäftigen scheint mich diese Woche die langsam aber steig fallenden genau richtigen Königinnen welche oh welch Wunder, nach einer scheinbar verlorenen Schlacht, mit mir Gespräche suchen. Welch Audienz, geehrt sollte ich mich fühlen, eine mir mit Runden Tischen den Krieg erklärende, vermag sich meiner zu begeben. Ja, Debokraten und sonstige Untiere scheinen tief zu fallen. Genüsslich beobachte ich das Geschehen und öffne mich zu, ich will hoffen, konstruktiven Gesprächen. Den wahrhaftig, vielleicht erlangt mach Zeitgenosse ein nur minimes Bewusstsein ehe dieser irgendeiner Tutenden hinterher watschelnd.
Und, der Spruch des Monats, welcher meine Liebste kreierte „Ich bin auch ein Minarett“. Wahrlich solch eine Erkenntnis ist des Titels würdig.
Any, Eure Luisa wünscht allen hier lesenden ein ausgeruhtes Wochenende ohne viel Gedanken und mit vieeeeeeeel Stoff.
Spätestens seit diesem Sonntag, an dem die Schweiz die Trennung von Kirche und Staat abgeschafft hat und die verfassungsmässig garantierte Rechtsgleichheit, Diskriminierungsverbot und Glaubensfreiheit abgeschafft hat, wird mir unheimlich wenn ich an die Zukunft dieses Landes denke.
Seit Jahren beobachte ich mit Argusaugen, wie rechte Brandstifter das Volk aufhetzen, Feindbilder aufbauen, Angst und Hass schüren, subtiler als die Taliban aber mit ähnlichem Weltbild.
Schon diese Woche diskutiert man über Kopftuchverbote, als ob unsere Grossmütter nicht solche getragen hätten, als ob christlichen Frauen nicht genau dies von der Bibel geboten wäre, als ob der Staat dazu berechtigt wäre, Kleidungsvorschriften zu machen. Besonders dumme Zeitgenossen hetzen auch mal gegen jüdische Friedhöfe und ich warte besorgt darauf, dass bald Bärte, Teppiche und Kebabs verboten werden.
Das totalitäre Denken, das sich hier manifestiert, erinnert an die Anfänge des dritten Reiches. Die letzten Tage habe ich mehrmals betont: Der Nationalsozialismus begann nicht in Ausschwitz, er endete nur dort. Das braune Gift das sich hierzulande ausbreitet, gleicht dem vor 1940.
Wenn rechte Politik sich mit christlichen Fundamentalisten verbrüdert, dann müssen auch wir Transidente, überhaupt alle die in irgend einer Form ein nonkonformes Leben führen oder nonkonforme Neigungen haben, um ihre Zukunft bangen.
Wenn es so weiter geht, werden irgendwann Scheiterhaufen brennen, oder Moscheen…… und irgendwann werden wir unseren Enkeln beteuern: Wir haben das alles nicht gewusst.
Werte Diana
Welch wahre Worte, baldig finden rechtspopulistische Hetzer neue Feindbilder und wenns mal nicht die Transidenten sind, so werden schnell neue Hexen hervorgezaubert. Betrüblich an der gegenwärtigen Entwicklung ist die Tatsache das immer breitere Bevölkerungskreise gedankenlos den Brandstiftern hinterher laufen.
Wir indes sind an dieser Entwicklung keineswegs der Schuld beladen, im Gegenteil, wir vielleicht eine bald ins Exil lebende Personengruppe, werden immer solch Entwicklungen anprangern und Möglichkeiten des Gegensteuerns bis aufs Maximum auszuschöpfen wissen. In diesem Sinne erkenne ich in Deiner Antwort, werte Diana, ein grosser Lichtblick in Lauf der Geschichte.
Liebi Grüessli
Luisa
Es ist schon beängstigend, liebe Luisa, wenn man beispielsweise hört, dass SVP und Konsorten bereits den Grossangriff auf geschlechtsangleichende Operationen starten. Es läuft immer nach demselben Muster ab, Randgruppe suchen die im Volk wenig Rückhalt hat und dann wird losgebasht was das Zeug hält. Ich mach mir echt Sorgen, nicht nur um uns sondern um jede Minderheit in diesem Land. Die Radikalisierung der Schweiz nimmt langsam extreme Züge an.