Ein Stadtteil wächst unaufhaltsam und zelebriert Möchtegerninnovationsgeist. Als Zuschauerin, nicht weit entfern von diesem Treiben, betrachte ich die gewachsenen Bäumchen der Finanzhochwelt mit etwas befremden.
Sei es vielleicht die gestrige Dokumentation im Arte zum Thema Goldman Sachs welche mein Glauben an den Kapitalismus vollends beseitigte oder eventuell gar die gefühlte Ohmacht als geduldetes Individuum, wie auch immer, ich durchstreifte dies fremde Land welches irgendwie gar nicht mein Land ist mit, zugegeben, einer gewissen Faszination.
Es ist beschrieben hier mein Fetisch, irgendwo hinter Lack, Latex, Highheels, Fesselnd-Einschränkendem, die Architektur. Architektur was immer wieder mein Geist beflügeln darf ist zweifelsohne, wo Geld sich niederlässt, Omipräsent. Für mich der Fetischtempel schlechthin und doch, kritische Gedanken machen sich breit.
Ein Stadtteil will sich innovativ präsentieren stattdessen wird geklotzt was die Träger hergeben als würde ich in minutiöser kleinstarbeit meine hochglanzpolierte Latexhülle um mich wickeln. Durchaus ein legitimes Verhalten zumal auch ich oft mich ohne vordergründig erkennbarem Sinn ins Latex prellte.
Die Ruinen längst vergessener Industriestätten, nächste Runde meines Spaziergangs.
Nachdem ich nun mich im Schickimicki-Geroldsgärtchen etwas irritiert zwischen den surrealen Konstruktionen hin und her navigierte, lande ich wieder einst bei voller Brachialität der Abbruchmaschinen.
Über Steinwüsten hinweg das Reich der schicken micken 7 und 8 Wohnungsbesitzenden. Schier unaufhaltsam zwischen Kunst und Pseudokunst gebettet wälzt sich der Bautross über die Schrebergärtchen hinweg.
Hoch hinaus wollen sie, alle die nie hier Wohnenden, und so bin ich zumindest ab deren mir in der Schweiz ungewohnten Technik, fasziniert.
Während Portale zu denen Megaschickimickistädten mir leise ins Gewissen flüstern das einzig ich Geduldet bin.
Unweit scheint auch der, für die Durchmesserlinie abkommandierte, Bahn-Brückenbauroboter unbeirrt Stadtauswärts auf die Agglomerationsgebiete hin sich zu bewegen. Ironie des stetig wachsenden Sozialkonfliktes, Mobilität, welcher Art auch immer, solle massiv teuer werden.
Ich glaube Goldman und Sachs ist überall und ich armes Kleines werde nur geduldet.
Und ich war neulich auf meinem Stadtspaziergang in ehemals Turbinenherstellenden Arealen genannt Escher Wyss Areal im Kreis 5.
Die Links
Escher Wyss Historienwiki
Kreis 5 bekunstet www.artandthecity.ch
Die Allgegenwärtigen auf Arte Goldman Sachs, der Finanzsupermarkt
Mein Vorbeitrag hier im Blog zu Kreis 5
Eine Stadt wird gebaut
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