Ich war wieder, es war verhältnismässig anständiges Wetter, in vergangener Goldsucher-Zeit. Nicht wir nennens Goldene Sonne und ich tat mir geschlagene 700 Höhenmeter und 12 Kilometer Fussmarsch, nur um eben diese Goldene Sonne zu erkunden, an.
Noch immer jage ich der Frage nach was die Goldene Sonne auf 1312 Höhenmetern ist und wie die damaligen Goldschürfer um 1800 lebten und suchten. Dazu musste ich das höchstgelegene noch bekannte Bergwerk besteigen und noch Unklares in der Grube Fliden genauer untersuchen.
Diverse Bergbauforscher leisteten hierfür ausgezeichnete Arbeit speziell erwähnt Mirco Brunner mit seinem sehr detaillierten Grubenplan von der Anlage Fliden.
Mircos Grubenplan verwendete ich folglich als Vorlage um mir einen digitalen Grubenplan zusammenzuschustern. Hierbei war ich ganz klar hoch erfreut über die wirklich tolle Vorarbeit die es ermöglichte vor Ort neue Erkenntnisse zu erarbeiten und zu erhärten.
Grubenplan Filden, grossmachen, anklicken.
Vorlage zu diesem Grubenplan war Mircos Fassung aus dem Jahre 2007. Auch dessen 10 Meterraster übernahm ich und definierte neu seine Koordinaten in Planquadrate A1 bis D8. Mit Hilfe des 10 Meterrasters könnte ich nun genauer das Gelände ausserhalb der Grube absuchen.
Das heutige Mundloch findet sich im Felswandbereich zwar erreichbar doch wahrscheinlich alles andere als Praktisch. Indes ist dieser Bereich eher unerreichbar für Bergtrolle, ergo stürzten zwar auch hier Steine vom Galanda herab doch entweder prallten diese früh am kantigen Fels ab oder sie zerdepperten nicht gleich das Mundloch in tausend Teile. Der Mundlochboden liegt auf Niveau 1285 Meter über Meer, diese Messung ist erneut von mir genauestes überprüft worden . Der Wert ist wichtig um die restliche Bergbauanlage zu verstehen. Wie bereits erwähnt jage ich der Frage nach was Goldene Sonne auf 1312 nach Siegfried war.
Im Innern des Querschlags auf 1285 finden sich bald wunderschöne Eis-Stalagmiten. Dieser Querschlag war, wie berichtet wird, von innen nach aussen geschlagen worden. Linker Hand findet sich ein Schlanker Gang welcher ins alte Haupt-Bergwerk hochsteigt. Diesen Gang nenn ich lieblich „Schlauch“ zumal der Durchgang etwas beengend wirkt. Am Ende des Schlauchs die Abbauzone 1 die wahrscheinlich ergiebigste Zone hier finden sich die meisten Spuren früherer Bergbauaktivitäten. Inzwischen bewege ich mich im Abbau 1 auf ca 1288 Meter über Meer (+3 zum Hauptquerschlag).
Im Abbau 1 das Objekt meiner Begierde der mittig liegende Schacht, Bildmittig zu sehen. Der Schacht ist seitlich mit Holzeinbauten verstärkt was mich auf den Plan bringt das unter dem liegenden Schutt eine weitere Tiefensohle dieses Bergwerks sich verbergen könnte. Der Schacht, 2 mal 4 Meter, schliesst an den früheren Hauptstollen welcher Richtung Tag verschüttet ist.
Der alte Hauptstollen wiederum liegt rund einen Meter höher und verläuft sauber gearbeitet bis zu deren Verschüttung in Planquadrat A8. Wahrscheinlich dürften hier drinnen auf Niveau 1289 einst Holzbretter-Schienen gelegen haben.
Seitlich wiederum vom Hauptstollen her verlaufend steigen steile Abbauschlitze hoch empor.
Das Foto zeigt den senkrecht nach oben verlaufenden Abbauschlitz. Mit dem Laserdistanzmessgerät messe ich bis zur weitest entfernten flachen Stelle rund 8 Meter Höhenunterschied vom Stollenboden aus.
Da dieser steigende Abbau nahe Tag sitzt, Planquadrat B7, nehme ich an das der Schlitz auf 1297 Meter über Meer die Felswand nach draussen durchbricht, Licht von draussen jedoch erblicke ich nicht . Indes bin ich noch weit entfernt von meinen 1312 Metern. Um Weiteres zu ergründen musste ich erstmal vom ehemaligen Mundloch des alten Hauptstollens aus die Gegend absuchen. Wie im Vorbeitrag beschrieben führte einst ein Weg in Richtung des alten Mundlochs. Bekannt waren mir nun die beiden Werte 40 Meter Ostwärts des Hauptquerschlags also Planquadrat A8 und die Höhe 1289.
Tatsächlich finden sich an diesem Eckpunkt +40m Hauptquerschlag / 1289müm einige Indizien für ein früheres Hauptmundloch. Das Bild ist aufgenommen von einer Fläche aus. Im Hintergrund Bildmittig Felsgestein in welchem ich das alte Hauptmundloch vermute. Auffallen indes tun al die zerdrückten Bäume, ein wildes Steinchaos und jede Menge herumliegendes Geröll. Ich befinde mich wahrscheinlich auf dem ehemaligen Installationsplatz des Bergwerks Fliden, vor mir einst der reichlich ausgezimmerten Zugangs in den Berg. Bäume, wie auf meinem Foto zu sehen, sind vermutlich im Jahre 1803, als die Bergbaugesellschaft Goldene Sonne ihre Arbeit aufnahm, alle im Stollen zum Stützen der brüchigen Felsmassen verbaut worden. Der Stollen war keineswegs hier zufällig entstanden. Stollen und fallende Schlitze sollen früher einige hier im Umkreis zu finden gewesen sein. Auch unser Hauptstollen dürfte bereits vor 1803 gebaut worden sein, die Geduldsbrüder, genannt diese Gesellschaft Goldene Sonne, dürften erneut die tonnenschweren Blöcke in Einzelstücke gesprengt haben. Ich glaube das einst hier viel Holzzeugs in dieser eher feindlichen Gegend herumgestand.
Eine 180 Grad Drehung offenbart den Blick auf die Goldene Sonne nach Siegfried. Es gibt wenig Punkte an denen ich, in dieser unwirklichen Gegend, eine Gartenbeiz eröffnen würde. Zu viele Bergtrolle treiben hier ihr Unwesen. Herumliegende Schneefelder zeugen von herunter gedonnerten Lawinen die wahrscheinlich die Geduld der Bergbuben auf äusserste strapazierte. Am Punkt 1312 nach Siegfried stand 1875, zu sehen im Hintergrund am Ende der Geröllhalde an den Bäumen, dürfte die Macht der Bergtrolle geendet haben. Es finden sich tatsächlich Mauerreste an dieser Stelle eine Stelle nicht nur prädestiniert zur gemütlichen Gartenbeiz. Ich glaube das an dieser Stelle die Bergbuben nächtigten und die eher wertvolleren Angelegenheiten ihren Platz fanden. Eine Gartenbeiz indes stand hier nie.
Der Installationsplatz und das alte Mundloch selbst war jedoch vermutlich oft Opfer wild gewordener Bergtrolle die mit Steinen um sich warfen. Die Bergbauer um die Epoche um 1880 dürften denn auch entnervt über den Schlauch, von innen heraus, den Fahrtauglichen Querschlag angelegt haben.
Auch denen letzt industriell arbeitenden Bergmenschen tue ich denn kleinen Stollen, Planquadrat A5, neben dem Hauptquerschlagzurechnen. Indes glaube ich das dieser Stollen keineswegs nur klein war. Die maschinell ausgeführten Bohrlöcher neigen abwärts. Ein im Stollen deponiertes Wellblech neueren Datums ist mittig bereits tief im Schutt eingegraben, folglich dürfte der 150 Jahre alte Stollen um ein vielfaches zugeschüttet sein. In Tat und Wahrheit glaube ich hier ein Schrägschacht gefunden zu haben welcher einst eine tiefer gelegene Sohle anfahren wollte. Ob diese tatsächlich angestochen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich glaube das, gleich wie der Schacht im Abbau 1, dieser Stollen die heute unbekannte Tiefensohle erschloss oder hätte erschliessen sollen.
Es ist kein Zufall das manch einer, gepackt vom Goldfieber, wie im Vorbeitrag beschrieben, an tieferen Stellen erfolglos grössere Stollen anlegte. Das Filden nicht nur aufwärts Erfolge verbuchte nährte mach Hoffnung unterhalb der Gruben Filden und Tschengels Gold zu finden.
Plan gross machen, Plan anklicken.
Ich folgere aus deren Erkenntnisse.
Die rechte Hälfte des Bergwerks Fliden, östlicher Teil, ist deutlich älter. Zu diesem Schluss kommen alle die sich bis anhin mit diesem Bergwerksbau beschäftigten. Das alte Bergwerk Fliden ist entstanden inspiriert von Stollen und Schürfungen in naher Umgebung alle im Umkreis von 100 Meter. Der Geografische Punkt Goldene Sonne nach Siegfried dürfte a) zentral die Fildengruben mittels Wege erschlossen haben b) ist am besagten Punkt der Bergtroll eher harmlos. Ergo waren hier einst die Bergbaurelevanten Gebäude errichtet worden. Der westliche Bergwerksteil ist neuer, um 1870, auch die Grube Tschengels ist aus dieser Zeit. Auch in dieser Epoche entstand die unteri Grueb. Tschengels wie auch alle tiefer gelegenen Stollenbauten brachten gar nichts ausser wertlose Steine zu Tage. In Fliden jedoch wird eine neue Abbauzone, ich nenne diese Abbau 2, erschlossen. Ob diese Zone tatsächlich Gold brachte weiss niemand so genau. An denn Mundlöchern auf Fliden standen kaum Küchen und Wohninfrastruktur wie dies einige ETH-Menschen beschrieben. Zu exponiert waren all diese Stolleneingänge. Indes dürfte vor der Grube Tschengels nicht nur das kleine Pochwerk gestanden haben. Die Fläche vor dem Mundloch Tschengels wirkt noch heute fein säuberlich geglättet.
Links zu der Goldenen Sonne
Fremdes
Mirco Brunners Seite mit Filden-Grubenplan
Die Goldene Sonne Seite von HJ Keller
Goldene Sonne Wiki
Youtube-Filmchen von dyanarka
Vorbeiträge
Goldene Sonne Part II
Goldene Sonne
1 comment on Goldene Sonne, wahrscheinlich die Abschlussgeschichte