Es war wieder einst Zeit für konkret umgesetzte Bergbauabenteuer doch da das Wetter über Wochen, wenn nicht gar Monate, eher Regen und Kälte zu bieten hatte, mussten im Flachland liegende Unterwelten unsere Neugierde befriedigen.
Naheliegend wieder in Elgger Untiefen abzutauchen diesmal im wissen das so wie auf Tag auch Untertag viel Wasser uns beehren dürfte. Indes, diesmal zu dritt unterwegs, war mir zuteil die Feststellung das meine Begleiter einiges erfahrener in Wasserführenden Schichten sich bewegten. Allweil, ich in Gummistiefeln eher beschränkt auf die Stiefelhöhe, während meine Begleiter, Matti und Barbara, im Neopren, sich flink durch angestautes Wasser bewegten.
Es galt unser Hauptinteresse dem hinter den Wassermassen liegendem Hauptsystem welches wir, Marlene und ic,h nur bis zur Wasserstelle kannten. Unser Glaube am Ende stände das Wasser bis zur Decke, stellte sich als Irrtum heraus. Matti wagte mutig, ausgestattet mit jenem berüchtigtem Grubenplan des Brunnenmeisters, die Befahrung des tief Wasserführenden Stollenteils im Hauptsystem. Zwar ist dieser Teil, wie Matti bewies, überwindbar ohne dass das Wasser je die Decke erreicht doch leider folgt nach dessen Ende erneut eine wasserführende Stelle diese jedoch mit deutlich mehr Wasser. Quasi solle im zweiten Teil das Wasser fast die Stollendecke berühren. Ein Durchtauchen unter diese Engstelle schien auch Matti definitiv zu gefährlich.
Wieder zurück nahe Tag fällt die nicht wirklich stimmende Nordausrichtung aller Grubenpläne auf.
Die Originalnordausrichtung des Elgger Brunnenmeisters, welcher das Bergwerk vor grauer Vorzeit vermass, zeigt die Stollen, hier dargestellt meine Kopie des fahrbaren Teils, in Süd-Ost Ausrichtung. Alle waren wir uns, bei der ersten Befahrung, einig das der Stollen zielgerade Norden anpeilt also drehte ich den Nordenpfeil um 90 Grad, des geht ganz Fix mit Vektorgrafik. Bei der aktuell letzten Befahrung indes zeigte uns der Stollenanfang eine durchaus westlichere Richtung. Irgendwo musste der Lösungsansatz zwischendrin liegen. Interessant hierbei, nach Brunnenmeister musste ein zweiter Eingang das Hauptsystem direkt erschliessen. Es interessierte uns nicht minder Spuren aufzufinden des zweiten Bergwerkzugangs. Anfänglich, da ich die Nordausrichtung um 90 Grad drehte, glaubte ich den Zweiteingang am Familiengrillplatz in einer Sandsteinhöhle gefunden zu haben doch die erneute Überprüfung ergab ein differentes Bild.
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Die Massstabsgetreue Übertragung des gesamten Grubenplans in die GIS-Karte des Kantons zeigt die mögliche Position des zweiten Durchgangs nur dürfte dieser Einstieg höchstens über einen Schacht erfolgt sein. Zu hoch ist die Überdeckung an dieser Stelle des eher Waagrecht verlaufenden Stollensystems. Der Grubenplan des Brunnenmeisters stimmt, mit Ausnahme der Nordausrichtung, Metergenau.
Ein ungeklärtes Rätsel bleibt immer noch die Aufzeichnung von Dr. E. Letsch welche überhaupt nicht mit der Brunnenmeisteraufzeichnung übereinstimmt. Bereits wenige Meter konkreter Stollenbefahrung zeigten keinerlei Übereinstimmung mit dem Grubenplan von Letsch noch hinzukommend wäre dies Bergwerk anhand der zwei Mundlöcher im Kontext zu den Höhenlinien, fatal in Schieflage. Ergo wage ich dies Planwerk 100pro anzuzweifeln was ich bei Letsch bis anhin nie erlebte.
Vorbeiträge
Verborgene Kohlen in Elgg, Part II
Verborgene Kohle in Elgg
Link von Hansjürg
Kohlebergwerk Elgg
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