Und wieder bin ich ins tiefe ungewisse gestiegen, diesmal auf der Suche nach den letzten Spuren einer grossen Bergbauvergangenheit am Bristen im Kanton Uri.
Ein kurzer Blick in die Fundorte-Karte lässt äusserst Interessantes erahnen und auch auf dem Geocover finden sich gekreuzter Fäustel und Schrämeisen, als Symbol für Bergwerke, an zweierlei Stellen wieder.
Aber so richtig neugierig machte mich das Satellitenbild auf welchem ausgedehnte Ruinenlandschaften erkennbar sind. Also machte ich mich, trotz befürchteter Schneemassen, auf nach Riet am Nordwesthang des Bristen. Mein Hauptinteresse hierbei galt der Erkundung einer Route zum Bergwerk Schmitte, bevorzugt auf möglichen Spuren ehemaliger Bergbauepochen. Der einschlägigen Literatur folgend solle das Silber-,Blei- und Zinnbergwerk Schmitte um die Jahre 1780 der Aufgabe geweint gewesen sein, so genau indes weiss dies niemand. Tatsächlich sollen sich einige Bergbauspuren um die Gegend Intschi finden. So werden etwa Alaunwerke ums 18. und 19. Jahrhundert genannt. Auch Kupfer war in jenen Jahren, aus einigen Stollen nahe der Reuss, gewonnen worden.
Für mich indes ein Gebiet welches mir neu und fremd war also erstmals ein scheues Kennenlernen im Tiefschnee.
Ausgangspunkt meiner Erkundung war die Ruinenlandschaft bei Ried. Von dieser alten Siedlung aus wollte ich, trotz zunehmenden Schneemengen, den Pfand möglicher Bergknappen anno 1780, folgen. Bekannt war mir aus dem Kartenmaterial das ziemlich prompt der Weg im Wald verschwindet täte. Also eine mögliche Hoffnung auf Schneearme Zonen was sich nicht wirklich bewahrheitete.
Doch erstmals zurück zu den Ruinen,
Die Mauerreste stammen einerseits von Gebäuden anderseits von noch verbleibenden Terrassenbauten. Inwiefern sich ehemalige Bergbauanlagen unter dem Mauerresten finden, ist kaum zu eruieren. Schmelzanlagen sind mir keine aufgefallen, viel eher dürften einst die Gebäude sowohl der Landwirtschaft wie auch der Knappenunterkunft gedient haben. Auch führte einst, durch dies verlassene Dörfchen, der uralte Gotthard-Saumweg , dies jedoch eindeutig lange vor Dufuor.
In Richtung Grube Schmitte finden sich Gebäudegrundmauern bis weit in den Wald hinein. Die Bäume, um und in den Grundmauervierecken, sind von wuchtiger Statur womit die im Wald stehenden Gebäuden wahrscheinlich bereits über 100 Jahre, dem Zerfall preisgegeben waren. Landwirtschaft, Saumwessen wie auch der Bergbau könnten, vermute ich, die Walduntergrenze weit den Bristen hinauf getrieben haben. Der Bau einer Gotthardstrasse, bereits um 1859 auf Dufuors Karte genannt, wie auch die Aufgabe des Bergbaus um ca 1780 könnten den Todesstoss für die, auf rund 850 Höhenmetern liegenden Siedlungen, bedeutet haben.
Am obersten Punkt, fast deren 900 Meter, den ich noch zu später Nachmittagsstund erreichte, knipste ich mir nen Selfi ehe ich wieder Richtung Auto, durch den bevorstehenden Schnee, stampfe.
Auf meinem Rückweg glaubte ich ein Gebilde einer Staumauer ähnlich zu erkennen. Von unten her, dem Bachbett folgend, versuchte ich meine Entdeckung aufzuspüren doch das Teil schien verschwunden. Im Bachlauf war kein Stein welcher ein Hinweis auf eine Stauanlage hätte geben können. Erst Zuhause bei erneuter Durchsicht der Satellitenbilder erkenne ich das Geheimnis. Die vermeidliche Staumauer sitz nicht, wie anfänglich geglaubt, im Bachlauf sondern westlich davor in kleinem Tälchen. Ob meine Steinwand tatsächlich als Staumauer gedacht war konnte ich folglich nicht restlos klären.
Sicher indes, die Gegend um den Bristen, zwischen Amsteg und Meitschlingen, wird öfters Anlass zu ausgedehnter Erkundungstour geben.
Quellen
Karte der mineralischen Rohstoffe der Schweiz map.geo.admin.ch
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