Rueuner Bergbaugeheimnisse

In Hinblick auf meine kleine Ganztagesexkursion am 18. Internationalen Bergbau & Montanhistorik Workshop im Rueuner Bergbaurevier war ein kleines Kennenlernen der mir noch unbekannten Gruben von durchaus grossem nutzen. Diesmal im Schlepptau einer best bewanderten Gruppe lies ich mich in die Geheimnisse gut versteckter Blei und Kupfergruben im Andestertobel einweihen. Gewiss dürfte diese Geschichte noch weitere Fortsetzungen erfahren doch allererstmals eine kleine Bildergeschichte zu den Gruben im ominösen Val Schmuer zwischen Rueun und Andiast.

Val Schmuer

Die Landschaft ist, wie so oft bei genannten Bergbauabenteuer von unübertroffener Pracht. Durch dickes Waldgesträucher führt eine Wegspur hinauf zu den Grubenwerken welche Gustav Weinmann um 1915, mit viel Aufwand und kaum Ertrag, nahe alter Grubenhauen anlegte.

Bergwerk Val Schmuer
Der erste Stollen findet sich bald in steiler Felswand,

Bergwerk Val Schmuer
welcher rechtwinklig zur Felswand rund 45 Meter ins Berginnere führt. Über die gesamte Länge sind kaum Spuren eines ertragreichen Bergbaus erkennbar. Der besuchte Stollen, eindeutig Weinmanns Handschrift tragend, ist ein tauber Sondierstollens im mitten kleinerer Schürfungen wahrscheinlich aus 17. Jahrhundert.
Bergwerk Val Schmuer

Nahe Mundloch sind einzig kurze Stollenausläufer gehauen die wahrscheinlich einer kleinen Erzlinse folgten. So dürfte auch der markante, wenn doch etwas gelangweilte, Stützpfeiler aus Weinmanns Zeiten stammen.

Bergwerk Val Schmuer

Ebenso der Weg zum zweiten Weinmannstollen führte uns durch wunderschöne Urwaldlandschaften. Dieser kommende Stollen, auch an einer kleinen Felswand, liegt dem Schmuerbach folgend knapp 150 Meter nordwestlich des ersten Stollens.

Bergwerk Val Schmuer

Auch dieses Werk, moderner Bergbau 20. Jahrhundert mit dazugehörigem Kipplorenprofil.

Bergwerk Val Schmuer

Doch auch bei diesem Stollen, keinerlei Anzeichen eines Erzsegens, infolge endet dieser nach rund 85 Metern ohne merklichen Abbau.

Bergwerke Val Schmuer

Auf der Karte finden sich die 3 massgeblich durch Gustav Weinmann untersuchten Reviere mittels Bergbausymbol dargestellt. Indes dürften in näherer Umgebung deutlich mehr Berghauen dazukommen und auch das Cava sul Rhein-Bergwerk, von mir beschrieben auf Silber und Bleibergwerk Cava Sul Rhein war einst Weinmannisches Spielfeld. Die Roten Punkte markieren die mir bekannten Stollenmünder und die orange Weglinie steht für den damaligen Erschliessungsweg welcher Weinmann bauen liess. Heute ist dieser Weg zu weiten Teilen abgerutscht. An der unteren Serpentinenkurve indes finden sich Spuren von Bauten.

Quellen:
Kartenbasis: Swisstopo über map.geo.admin.ch

Textrecherchen:
„Der Schweizerische Bergbau während des Weltkrieges“ von H. Fehlmann aus dem Jahre 1919 dazu im speziellen „Das Vorkommen bei Andest“.

Meine Vorbeiträge
Silber und Bleibergwerk Cava Sul Rhein
Cava Sul Rhein Rueun

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