Gipsgrube Fützen weitere Geheimnisse

Die neuliche Untertagetour in benachbarte Gebiete, genanntes Gipsbergwerk Fützen im lauschigem Wutachtal, liess viel Raum zu weiterer Forschung. Ein vergleicht mit dortig aufgenommenen Flugbildern zeigt über die Jahre hinweg erstaunliche Werksbewegungen. Wo noch am 11.5.1954, wie im Vorbeitrag “ Gipsbergwerk Fützen“ beschrieben, Maschinen, Förderbänder und Werksbauten standen, ist um 1976 felsige Leere. Die Anlagen liegen auf der Luftbildansicht 1976 an Gegenseite der Sauschwänzlebahn.

Fützen Grubenplan

Ein Hineinpappen meines, doch eher rudimentären, Gedächtnis-Grubenplänchens zeigt passende Übereinstimmung mit den Untertagewerken des moderneren Ostteils. Ich glaube gar die passende Verknüpfung zwischen Bergwerkstrecke und Zufahrtrampe gefunden zu haben wenndoch, nochmals erwähnt, mein Grubenplan basiert auf keinerlei fundierten Vermessung. Ohne Kompass und Disto liess ich meinem Gefühl zeichnerisch freien Lauf. Trotzdem, das neue heute nimmer vorhandene Werk passt recht genau zum Untertageteil auch waren in den Jahren 1976, statt beschiente Kipploren, gerne Lastwagen untertage im Einsatz. Die Rampe im Foto passt mehr zu Lastwagen als zu Grubenhunten.

Meine Neugierde war gross und so war ich am 23. Dezember nochmals Vorort.

Gipsbergwerk Fützen

Diesmal meine Ansicht, das gesamte Konzessionsgebiet im Blickfeld. Links das Trasse der Sauschwänzlebahn. Bildmittig das bekannte Transformatorenhäuschen.

Gipsbergwerk Fützen

Der Pfahl der Mittelspannungsleitung die das Transformatorenhäuschen versorgt ist mit 1949 gestempelt. Und auch Pfahl Nummer 1, am Trennerlosen Abgang, trägt die Jahreszahl 1949. Ergo dürfte diese Leitung Anno 1949 hier zu stehen gekommen sein. Trafohäuschen indes ist auf dem Luftbild von 1954 nicht sichtbar was darauf schliessen lässt dass die Transformatoren im alten Werk Westseitig einst in den Betriebsgebäuden untergebracht waren.

Doch mein Hauptinteresse galt eindeutig bei dieser letzten Erkundung dem Werk welches um 1976 auf dem Luftbild Platz fand.

Gipsbergwerk Fützen

Ein rudimentär betonierter Platz lässt tatsächlich auf damalige Werktätigkeit schliessen. Der Einschnitt im Wald führt an eine Rampe die vielleicht einst das Bergwerk erschloss.

Gipsbergwerk Fützen

Sowohl die heute noch erkennbare Rampe wie auch am Ende dieser, die Grube welche einst das Mundloch fasste, sind feinsäuberlich mit Haushalt und Industriemüll aufgefüllt. Es besteht kein Zweifel, nach Aufgabe des Bergwerkbetriebs, dienten die im Ostteil ansässigen Erdvertiefungen als Fützener Mülldeponie. Das Mundloch, so glaube ich, war über eine gewisse Strecke hinweg, ausgezimmert. Das Gelände zeigt keine eindeutigen Felsformationen. Klar ist, der Zugangsstollen ist definitiv verdrückt und folglich weder Untertage noch Auftage auffindbar.

Gipsbergwerk Fützen

Neben der Gleisanlage bekannter Sauschwänzlebahn steht noch heute ein einsames Betriebsgebäude welches aus Zeiten 1976 stammen könnte.

Da die Bahn und das Bergwerk so nahe beisammen liegen war naheliegend ein kleiner Blick ins Tunnel am Achdorfer Weg zu wagen.

Gipsbergwerk Fützen

Als erstes fällt auf, der Tunnel, Baujahr 1890 datiert, ist für Doppelspur konzipiert, indes ist nur eine Schienenspur verlegt. Die vorhandene Schienenanlage schwabt indes leicht in die Hälfte der zweiten, nicht vorhandenen Doppelspur. Alle Bauwerke um die Sauschwänzlebahn sind einspurig ausgelegt nur dieser Tunnel hat eindeutig Dimensionen einer Doppelspur. Da der Tunnel, bei solch luxuriöser Breite, mir äusserst Sicher schien, beschloss ich die 504 Meter Tunnellänge abzulaufen um allfällige Indizien, respektive Verknüpfungen zum Gipsbergbau aufzuspüren.

Tunnel am Achdorfer Weg

Wenige Meter nach Portal ist der alte Steingemauerte Tunnelprofil mit geschaltem Beton verstärkt. Randzonen dieser Betonverstärkung sind zusätzlich mit Spritzbeton fixiert. Die Betonverstärkung liegt, so nach meiner Orientierung, im Bereich der unten liegenden Gipsbergbau-Hauptstrecke.

Gemäss mir bekannten Unterlagen solle an besagter Tunnelstelle die Gipsgrube am Achdorfer Weg, meine erkundete Gipsgrube, den Tunnelboden rund 10 Meter tiefer unterfahren.

Vorbeitrag Gipsbergwerk Fützen

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