Es war der Weihnachtstag der 25.12.2015 und wieder einst Zeit zur Erkundung neugierig machender, nachbarländlicher Unterwelten.
Mit einer Vielzahl sagenhafter Erkundungsziele, nen Dankeschön an unsere Muse Evelyne, machten wir uns auf, über die Grenze, ins landschaftlich prächtige Wutachtal.
Erster Ausflug galt dem Kalkbergwerk Weizen hinter dem STO Werk in Weiden.
In schöner Waldlandschaft hinter dem STO-Betriebsgebäude einladend das offene Mundloch.
Glückauf wünschend weiss die Tafel oberhalb des Stollenmundes vom Baujahr 1910 zu berichten.
Der Stollen ist ab Mundloch mit Kalkstein ausgemauert welcher bei zunehmender tiefe zunehmend brüchig wirkt. Eine sauber angepasste Türstockzimmerung hält ab rund 60 Meter die KS an dessen Platz. Obschon der Stollen mit Elektrisch Licht ausgestattet ist, verliessen wir uns lieber aufs eigene Geleucht.
Die Holzverstärkung nimmt überhand und mit dieser die Fäulnis welche wiederum so ziemlich jede Verstärkung zunichte macht. Hin und wieder kackt gespenstisch ein Brett des Bodens.
Ein erster, richtig ernstzunehmeder Versturz zwingt zum Aufstieg aufs verbrochene Stollendach. Die Zimmerung wirkt chaotisch und folglich wenig Vertrauenserweckend.
Nicht zu unrecht wie sich zeigt, liegt die Zimmerung bei rund Meter 110 erstmals am Ranzen. Der Bergdruck siegte wenn doch, nach kurzer Prüfung der Stabilität, unsere Neugierde auch dies Geophysikproblem letztlich besiegte. Ganz in Fützischer Manier müssten wir folglich diese Engstelle mit vollstem Körpereinsatz und unter Berücksichtigung ruhender Stempel, überwinden.
Nochmals konnten wir, ins inzwischen übel verbrochene, Stollenprofil absteigen. In diesem Teilstück, rund 10 Meter lang, sind Schlackensteine verbaut worden die eindeutig alle Hoffnungen auf schützende Stabilität zunichte machten. Noch ein Versturz macht sich breit dieser indes könnte, bis anhin Gesehenes an Hartnäckigkeit übertreffen. Ein grosser Block drückt von der Stollendecke in den Durchgang umringt dieser von matschiger Sauce. Ein weiterkommen dürfte nur noch mittels Schildvortrieb möglich sein wobei das kleine Schlackensteinverbrechen erstmals fest mit H-Trägern abgestützt werden müsste.
Die Arbeiten zur Aufwältigung des Stollens initiierte 1999, gemäss MINARIA HELVETICA 24a/2004, Rainer Grüneberg. Offensichtlich und nicht gänzlich unverständlich schien dieser Rainer an besagter Gefahrenstelle die Arbeiten einzustellen. Nach Durchsicht des besagten Artikels „Das Kalkbergwerk von Weizen – Wutachtal (Deutschland)“ von „Rainer Grüneberg“ scheint seit des Erscheinungsdatums nicht weiter viel gegangen zu sein. Die Arbeiten liegen ein Weilchen still und das Holz ist gnadenlos durchgefault.
Zwar hege auch ich Hoffnung ein Blick hinter den Versturz zu erhaschen umso mehr als doch bei Meter 140 sich der Stollen gabeln solle und die 140 Meter bald erreicht sein könnten, doch der Aufwand dürfte kein minderer sein.
Karte map.geo.admin.ch
Der Blick in den Geologieatlas indes wirkt vernichtend. Ich trug mit Pinkfarbe eine 110 Meterstrecke dem Stollenverlauf zeigend in die Karte ein. Meine Linie zielt genau auf eine verzeichnete Doline etwa 60 Meter höher. Auch sonstig gesellt sich Doline an Doline um die Gegend des Versturzes. Ob der Versturz überwindbar ist bleibt somit fraglich.
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