Ergo, die Fortsetzungsgeschichte zu Bergbaueinsichten Brenden
Zweifelsohne bliebt das Rätsel um den Fortlauf des neueren Schwerspatstollens, aus dem Fundus der Fluß- und Schwerspatwerke Pforzheim GmbH, lange im dunkeln und ich bin mir heute nimmer sicher ob wirklich letzte Klarheit übers dessen Ende besteht aber, die Neugierde war gross, und die Ausrüstung wird immer besser.
Darum, jene die sich nerven ab meinen Ergüssen oder, mich nicht einlochen können oder, irgendwas Stinkiges zu verbergen haben oder schlicht Wasser aus der Mettma trinken, Back-Knopf benützen, hilft nicht nur gegen Durchfall.
Alle anderen freut Euch auf eine eher unwissenschaftliche Schwarzwälder Bergbaugeschichte mit viel sportlichen Elementen.
Genanntes Brenden, Thema einiger Forscher, prominentester an dieser Stelle Helge Stehen, denn ich gerne immer wieder zitiere. Nicht unweit des Ortes Brenden nahe des Bachs Mettma liegt ein markantes Abbaugebiet welches bis in die 1970er immer wieder, mehr oder minder gewinnbringend, bespielt wurde. Seit den, ich glaube 1973, tummeln sich nur noch Neugierige in den Stollen.
Der Parallelstolleneingang aus den 19. Jahrhundert ist noch immer Fahrbar und auch Mattis Auszugsleiter passte durch die enge Öffnung einzig speziell die darübergelegten Hölzer die so scheinen als wolle ein Zeitgenosse was unter dem Gehölz verbergen.
Auch diesmal wars Wasser, ab Meter 7, in allen Höhen allgegenwärtig. Die Watthosen taten besten Dienste.
Wo es trocken wird, wird’s Steinig wenn nicht gar Kriechig. Das System ist klar, das Erzband verläuft fast Senkrecht von Nord zu Süd. Ein Förderstollen mit 60er-Schiene unterquert die Firstabbauten.
Mittels Rollenschnauzen wurde der, Schwerspat in die Hunte gefüllt. Manche dieser Rollenschnauzen sind noch einigermassen ansehnlich der Grossteil jedoch ist definitiv kaputt.
Unsere diesmalige Mission galt dem Stollenende zu diesem Zwecke war Watthose wie auch Auszugsteleskopleiter mit im Gepäck. Bekannt war uns dass der Wechsel zwischen Förderstrecke und Abbau, respektive das Umgekehrte, unumgänglich war zur weiterbefahrung. Die Leiter erwies sich zu diesem Zwecke sehr nützlich.
An der ersten Station kletterten wir, nahe dem Wetterschacht, in den Abbau. Vom Wetterschacht herunter, kappe 40 Meter durch den Abbauschlitz donnert Wasser in Zahlreicher Menge herunter. Die Tatsache das Wasser zu einer Deckenöffnung ca. 40 Meter ob uns, herausströmt wie auch der nahe herumliegende Tierfriedhof, lässt auf eine Tagöffnung schliessen. Unter der Hauptfontäne liegt ein etwas grauhaariger Dachs welcher allmählich in die Skeletform transformiert. An der nächstkommenden Rolllochöffnung wagten wir den Sprung ins nächste Biogewächs. Auch hier wieder einige Felltiere die aber nimmer so richtig zu erkennen waren. Einiges des Fellzeugs tümpelt im furchterregend stinkendem Wasser vor sich hin. Fliegen sind in dieser Zone definitiv die Hauptbewohner und das in die Meetma fliessende Wasser macht keinen gesundheitsfördernden Eindruck.
Mein Makrobegeisterterter Freund Matti versuchte ein Pilzgebilde abzulichten was ein Schwadron Kampffliegen mittels Zerstörung des Objekts erfolgreich zu unterbinden wusste.
Dazwischen auf unserer Reise eine Abbteufung unbekannter Tiefe. Auf dem Hinweg war ein tänzeln über die, sehr tief liegende, Pressluftleitung recht bequem machbar. Der Rückweg durch die, inzwischen rege getrübte Kloake, erwies sich indes als schwer zu meisternde Aufgabe.
Kein Ponyhof, der nächste, ziemlich dominierende Versturz, musste der Kante des Fahrtenkastens folgend, überwunden werden. Um weitere Meter zurückzulegen war eine Querung des Fahrtenkastens notwendig.
Im Innern der senkrechte Blick hinauf in wahrscheinlich einer weiteren Sohle die wir jedoch nicht erreichen konnten. Die nötigen Fahrten liegen leider, bis auf jene auf em Foto, zerbrochen am Boden. Nichts desto trotz wirkte die Holzkonstruktion erstaunlich stabil.
Nach der erfolgreicher Überwindung des Hindernisses nochmals ein Blick zurück.
Im Weiterverlauf des Firstbaus wird’s allmählich hügelig. Es liegt ein hoher Schuttkegel im Weg welcher noch beklettert werden muss.
Oben angelangt nochmals die Sicht in Richtung Tag an den Fahrtenkasten welchen wir zuunterst durchquerten.
Aus einer Öffnung im Abbaudach guckt provokant ein Baumstamm hervor. Das Möbel ist, entgegen der Bildaussage, doch noch 5 Meter in greifbarer Ferne. Die Schwerspatlinie scheint auf em Niveau Grundstrecke kontinuierlich auszukeilen.
Bald ist nach Berg und Talfahrt der Hauptabbau langsam endig. Der Grundförderstollen könnte weiterführen man sieht an der Dachkannte etwas in die Tiefe doch weder Fluorit noch Baryt sind erkennbar.
Möglich dass die Hauptstecke noch um eine Zugskomposition weiterführt, möglich indes auch ein weiterverlauf der Grundstrecke in einen weiteren Abbau.
Fakt ist, entgegen unserer Empfindung, legten wir nur gerade etwa 500 bis 600 Stollenmeter zurück. Die Position des Wetterschachtes ist Auftage bekannt.
Die Umsetzung im QGIS zeigt eine Stollenlänge bis Wetterschacht von 300 m bis 400 m. Die Dachse sind nur plusminus Vertikalflugbefähigt. Ergo gibt’s da wenig Abweichung im Nordsüd-Schachtverlauf. Die Distanz zwischen dem Wetterschacht und dem Stollenende kann maximal 100 Meter betragen wobei ich auf weniger tendiere. Klar ist, am Ende öffnet eine zweite, gänzlich unbekannte Sohle ob ca 20 Meter Grundstrecke. Der Baumstamm welcher zur Öffnung herausschaut lässt auf ein grösseres Untertagewerk schliessen. Diese Sohle ist gegenwärtig, aktueller Wissensstand, nur über den Fahrtenkasten erreichbar.
Im Seigerriss, aus der Erinnerung gezeichnet, sieht der letzte Abschnitt wir folgt aus. Ob ein weiterer Abbau folgt, etzieht sich gegenwärtig meiner Kenntnis. Um dies herauszufinden müsste das Ende mit schwerem Gerät leergeräumt werden.
Fest steht, es gibt noch etliche Abbauten oberhalb aus verschiedenen Zeitepochen. Auch Helge Steen beschreibt, bei Vortriebsarbeiten um die 1970er, mehrmaliges Antreffen alten Mannes. Anderseits verliert sich der Schwerspat/Flussspat Gang am Ende des erkundeten Abbaus. Es ist denkbar das der erkundete Hauptstollen nur gerade 600 Meter Länge misst indes oberhalb weitere, verstürzte Gruben liegen. So genau werdens wirs, fürchte ich, nie wissen.
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