Die Verblödung köchelt auf grossem Feuer

Erfolgsgeschichten und sonstig Quadratblöder Heteronormativer Scheiss

Ich weiss, es war einst die Zeit der Träume, wir, die, Marsha P. Johnson und Sylvia Rivera in einer Person vereinigt, dachten die Revolution sei gewonnene Sache. Unsere Subkultur eben, keine Subkultur, könnte einst wichtiger, kreativer, bereichernder Bestandteil einer blühenden, aufsteigenden Gesellschaft sein.

Ja, die Frage stellt sich, was erachtet kleinluischen  als blühend, aufsteigend.

Und ja, ich hab mit dieser Frage oft gerungen. In schweren Zeiten, gegenwärtig um mich herum ein Rudel Anwälte die mich piesacken und ein richtig flachgequetschter Stinkefinger, stell ich immer wieder mich dieser Frage. Doch je mehr die Fäuste um mich herum flattern desto klarer öffnet sich mir eine Vision wie eigentlich das Leben, und vorallem, das Zusammenleben sein sollte.

Ich glaub, ich weiss mein Hang zur Religiosität könnt manch Missverständnis wecken, an eine kollektive Koexistenz aller Menschen die unterschiedlicher nicht sein könnten.  Den lebendigen Austausch zwischen vieler Individuen und die kollektive Wirtschaft im Hauptinteresse einer friedlichen Gemeinschaft, fern jeglicher Grenzschemas, ist mein erstrebenswertes Ideal. Transmenschen sind, als Personen mit durchwegs interessanten Eigenschaften, mit wichtiger Teil dieser, gegenwärtig nicht existenten, Kollektivgesellschaft. Es wär und es ist mein Anliegen einer freien, konstruktiven Interaktion vieler Individuen unter Beibehaltung des Respektes und der Würdigung all dieser Individuen

Soviel zur Träumerin Luisa, die richtig geschissen, total neben der Spur liegt, denn alles andere ist der Fall und die scheissfacking-Realität sieht Pechschwarz und verlogen dreckig aus der Smart-Polierten-Wäsche.

Die Gesellschaft baut auf Wachstum und Ausbeutung, dies richtig fett. Eine Kultur allgemeiner Ellenbogen-Schlachten macht sich breit oder ist schon lange gewolltes System. Ein System des Kompetitiven wird als neue Religion hochgelobt. Die kompetitive Ideologie solle einzig richtige Form des Aufstiegs, des Erfolgs und der individuellen Entfaltung sein. Sie alle, Modeinfluenzers, Klimabüssis und Erfolgstransen belabern uns, rund ums tägliche, mit denen, ich nenns, Schneider-Ammanischen-Wertesystemen.

Und ich sehe, Outsiders und Insiders und diese Kluft wird immer heftiger, beängstigend heftig. Alles wird an die Wand gefahren, unser Lebensraum, der Nachbar, die Flüchtlinge, SozialhilfeempfängerInnen und alles was irgendwie Out sein solle und was unserem Scheisskackeerfolg im Wege steht.

Ganze Seiten voller Influezer-Erfolge bescheissen uns um wirklich lebenswerte Ideen. Der Konsum muss angekurbelt werden und das Klima wird dein dickes Portemonnaie retten. Wir sind die Wachstumsgesellschaft und, die Influeziss pfeifens von den WWW-Profilen, dies Rädchen muss zunehmend an Fahrt gewinnen.

Wo sind sie geblieben, meine Mitstreiterinnen?

Zieren sie heute die ach-wir-sind-so-Scheisseangepasst-Portale alla Trans-Erfolgsgeschichten-Trallalaüberhauptundsowieso?

Ich fürchte ja, den längst sind neue Begrifflichkeiten in unser Sprachgebrauch geflutscht. Alle sind so „Smart“ und so „CEO“ und so sonst irgendwie so scheissenglisch klingend. Jene die solchen Sprachlichkeiten wiederstreben sind bald alt und altbacken, Out und gesellschaftlich störender Kostenfaktor.  

Bald stellt sich mir die Frage ob jene die einst an meiner Seite für die Emanzipation aus starren Gesellschaftsformen kämpften, baldig mir feindlich gesinnt sein könnten. Ist es meine Rolle die latente Nestbeschmutzerin zu sein?  Meine Reflektion einer Entwicklung der allgemeinen Verblödung beängstigt mich zu tiefst. Mit frisch geölten Ellenbogen wird richtig viel Totgewalzt und neue Kategorien der Ausgrenzung in die Hirner gepflanzt.

Es ist heut der Tag der Streetparade und es befremdet mich wie eine gigantische Konsum und Verblödungswelle über die Stadt rollt. Einst dachte ich dass jenes, nicht existente Tier „Techno“ eine denkbare Alternative, eine Form der friedlichen Revolution sein könnte. Ich glaubte einst das ein Hinterfragen gesetzter Geschlechtergrenzen grosses Potential zu neuen Freiheiten entwickeln könnte. Heute denke ich, die Menschen sind mit süssem Duft des Konsums, richtig verblödet. Normen sind nochmals richtig zementiert worden und all jene Mitstreiterinnen mischen den dicken Zement dazu.

Also, für mich, höchste Zeit mich wieder in ein Bergwerk zu verschlaufen.

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