Eine kleine, eher bildlastige Geschichte ohne viel Bla und sonstige Ambitionen. Kleiner Turi-Rundgang durch vergessene Basler-Länder Industrielandschaften.
Die Orte welche uns grosse Gipsschätze bescherten sind zahlreich und keineswegs nur aufs Felsenau-Bergwerk beschränkt. So sind verlassene Gipsbergwerke in Kantonsgebiete von Aargau bis Solothurn reichlich auffindbar.
Zeglingen nennt solch eines, einst gehörend zur Gipsfabrik Läufelfingen.
In der letzten Abbauphase, bis in die 2000er, wars hauptsächlich der Tagebruch welcher genutzt wurde.
Trotzdem gibt’s noch zwei feine Stollen, im Bild der obere, Kurze, die befahrbar sind.
Strecke unten ist deutlich länger und auch einiges Interessanter. Die Sprengstoffkammer beim Mundloch zu lässt eher grössere Aktivitäten erahnen.
Die Hauptstrecke führte in Z-Richtung ins Berginnere.
Doch, wie üblich fürs Gipsbergwerk, die Decke verspürt den unaufhaltsamen Sprungdrang und wo nicht Verstürze zu Unwegsamen beitrugen warens die Schuttdeponien letzter Abbauepochen.
Leider gibt’s am Ende der Hauptstrecke ein Versturz der a) grösseres erahnen lässt b) unüberwindbar erscheint.
Pländli zur Verdeutlichung, am Rande des Tagebaus liegen zwei Stollen offen. Der obere, keine 30 Meter tief der untere geschätzte 150 Meter bis Versturz. Was hinter der Versturzmasse liegt ist unbekannt doch die Grösse der Hauptstrecke wie auch die gefundene Hunde-Ausweichstrecke lassen grösseres erahnen. Ein Fuchs, riecht streng, solle den weiterverlauf kennen doch wie dies so ist mit em Gips, respektive Anhydrit, graben ist ein Höllenkommando.
Also, es bleibt dabei, ein Ausflug wert, Stollen sind wie üblich fürs übervertretene Anhydrit, hoch Einsturzgefährdet ansonsten ganz Büsi.
Die alte, wiederaufgebaute Seilbahntalstation kann heute auf dem Areal des Silo 21 in Läufelfingen bestaunt werden.
Eine weitere Bergleut -Sehenswürdigkeit liegt zwischen den bekannten Gipshotspots unscheinbar in einer saftigen Kuhwiese.
Auf der Vertikalen zum Hauenstein-Basistunnel lässt sich ein Blick in den Bau und Entlüftungsschacht erhaschen. Dies über 100 Meter Tiefe Schachtwerk stammt auf dem Jahre 1855 und war eines der drei Zugänge für den Eisenbahntunnelbau. Noch heute donnern laut die Schachtwände bei Durchfahrt einer Zugskomposition im Basistunnel.
Kantonswechsel, mal was ganz Anderes,
Nicht unweit, oberhalb des Autobahngeplagten Örtchens Hängendorf in der Tüfelsschlucht, liegt ein Sandabbau der ganz besonderen Art.
In einer ehemals natürlichen Höhle sind diverse Bergmännische Arbeiten zu beobachten.
Hauptinteresse galt dem Sandabbau welcher zeitweilig gänzlich aus den härteren Gesteinsschichten ausgekratzt wurde. Der wenig rationelle Abbau deutet auf eine sehr alte Sandgrube einer eher kleineren Manufaktur, Glas / Giesserei.
Die Sandgrube/ Höhle ist ca. 60 m X 40m gross mit mittigem Pfeiler.
Eine schöne Dokumentation mit Plan liegt bei der Arbeitsgemeinschaft für Speläologie Regensdorf unter Sandloch (Tüfelsschlucht) auf
Hallo Luisa. Wie immer ein spannender Beitrag von dir, vielen Dank!
Ich kenne den Zeglinger Gipsbruch von früher, da fiel mir etwas beim Plänli auf. Die Stollen in der Zeichnung sind leicht gegen Südwesten verschoben. Da ich diese Woche in der Nähe war, besuchte ich den Bruch wieder, um das wieder anzuschauen. Tatsächlich, das untere Mundloch ist auf 636226/251177. Das obere auf 636294/251207. Der obere Stollen schaut bei ca. 100° in den Felsen hinein mit einer Abzweigung im Inneren auf 150°.
Es sieht fast so aus, als würden die unteren Stollen mehr oder weniger dem Verlauf der heutigen Strasse folgen, welche zum neueren Steinbruch führt.
Hoi Konstantin
Es liebs Dankeschön zu den lobenden Worten.
In der Tat, das Pländli ist sehr aus dem Gedächtnis heraus gebaut. Ich denk mir, da wird sich so der einte oder andere Fehler eingeschlichen haben.
Zeglingen wird unser Flugübungsgelände werden. Wir, Christina und ich, wollen im Steinbruchareal Ortofotos bauen, vielleicht gar diesen Samstag. Bei dieser Gelegenheit mach ich eine neue QGIS-Skizze und baue gleichmal Deine Positionen ein.
Liebs Grüessli
Luisa