Es gibt ein Tobel in der fernen Schweiz welches fast so merkwürdig auftritt wie dessen Besucher. Genannt wird dieser Bacheinschnitt Val Schmuer oder auch Andiasttal, nach benachbartem Ort Andiast. Es solle im Tal der Andiaster die böse Hexe des Goldes regieren. Bös, weil diese Hexe gut dies Gold zu verbergen weiss. Viele Goldfieberinfizierte verloren letzten Penny auf der Suche nach begehrtem Metall und nie solle jemand reich beglückt dem Tobel entflohen sein.
Auch mich zieht dieser Ort mit seinen wilden Wässern immer wieder in den Bann. Ich jedoch eher den Spuren jener Gescheiterter wandernd.
Das Gold, Kupfer, Blei und Silber seit je her Gegenstand abenteuerlicher Bergbauprojekte. Im Mittelalter sollen erste ihr Glück versucht haben.
Die erste mir bekannte Unternehmung „Gesellschaft von Tiefencastel“ gräbt anfangs 19. Jahrhundert ob dem Schmuerbach. Ob die von vom Peter Demenga 1804 gegründete Gesellschaft je was fand ist unbekannt. Peter Demenga und Freunde waren bekannt für hochtreibende Stammtischversprechen. In einer Zeit in welche Bündner Adelsfamilien zunehmend in die Armut rutschten waren Goldversprechen Motivatoren von hochtreibende Motan-Wirtschafts-Investitionen.
Einer der längst verfallenen Stollen, vermutet aus Ära Gesellschaft von Tiefencastel, wird rund 6 Meter unter Boden am abgelichteten Felsband angenommen.
Annähernd an dies Stollenbauwerk steht, über die Jahrhunderte hinweg unbeirrt, eine Trockenmauer die auf eine Auftageabwurfeinrichtung hindeutet.
Die Mauer, als Abwurf dienend, liegt mittig zweier verfallener Stollenbauten. Unterhalb der Mauer sind keine Mineralien gefunden worden. Das Bauwerk indes zeugt von reger indes kaum dokumentierter Bergbauaktivität. Es ist gänzlich unbekannt was an den Stollen abgebaut wurde. Ein offenliegendes Quarzband bei den Stollen erinnert an grosse Goldminen von Rodalquilar.
40 Meter tiefer, an einer wuchtigen Installationsfläche, liegt eine Mauerstruktur eines Sammeltrichters offen. Auch wieder, kein Mineral welches Hinweise auf den Minenzweck liefern könnte.
Nicht nur die Gesellschafter von Tiefencastel trieben Stollen tief im Berge. Die Liste derer die sich im Val Schmuer versuchten ist lange und abenteuerlich.
Auch ein prominenter Schweizer Bergbau-Pionier, genannter Gustav Weinmann, glaubte an die Reichtümer des Andiast-Tobels.
Um die Jahre 1917 sind weitere neue Stollen unter der Leitung von Gustav Weinmann entstanden. Berichtet wird von 4 Stollenbauten, 2 Talostseitig (40m und 85m lang) und 2 Talwestseitig wovon ich nur ein Bauwerk kenne (15m lang)
An keinem Stollen sind mir speziell nennenswerte, geschweige den, abbauwerte Vorkommen begegnet, im Bild der kurze Oststollen.
Die Weststollen sind nur schwer zu erreichen im steilen Gelände, wovon ich nur einen kenne.
Der Plan, folglich etwas aktualisiert, die gelben Punkte, Mundlöcher offen Dynastie Gustav Weinmann und die roten Punkte eingefallene Stollenmünder, vermutet, Gesellschaft von Tiefencastel und andere.
Weiter sind heute, dank der Waldrodung, die wuchtigen Auftag-Installationen sehr gut zu erkennen. Ich hab diese mittels GPS, recht exakt auf der Karte vermerkt.
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