Eigentlich war ich wieder mal auf Buffalora, den von Cristian freigelegten Stollen Sohle 0 lockte mich. Leider war inzwischen der kleine Durchschlupf ziemlich verfallen und zur Schaufelarbeit fehlte die zweite Person die den Schutt aus dem 4 Meter tiefen Schacht empor hätte ziehen sollen.
Halb so wild, der Spaziergang in solch abgelegenes Eck war auch diesmal die 8 Stunden Autofahrt Wert und es lockten weitere Geheimnisse.
Geheimnisse denen ich, mangels Zeit, nie einen Augenschein schenkte und doch waren diese Mysterien bei jeder Buffalorafahrt wieder präsent meiner Neugierde.
Die Zeit war seit langem wieder gegeben zur ausschweifenden Bergbaufreien Erkundung und etwas Urban-Exen war auch ganz in meinem Sinne.
Wer auf der Ofenpassstrasse kurz vor der Ova Spin Überquerung Richtung Zernez unterwegs ist, dem sei mit Gewissheit die markante Ruine am gegenüberliegendem Hang aufgefallen.
Mein Interesse war längs geweckt also schmiss ich das Auto in einen unauffälligen Parkplatz um die besagte Hangseite abzusuchen. Bis dato hatte ich keinerlei Idee was dies komische für Funktionen inne hatte.
Markant, erstes Detail, etwas was aussieht wie ne Minitruppenunterkunft aus den 1970ern mit den obliganten Privattafeln rund herum. Schnell war klar, hinter dem Zaun war mein Teil des Interesses.
Nicht weit des Truppenhäuschens winkt mir ein Bunker-Minenwerfer entgegen.
Ein paar weinige Meter im Wald fördern weitere Militärhistorische Artefakte zu Tage.
Allerlei Türen, Militärischer Machart, zieren das steile Waldstück.
Eine MG-Stellung liegt im Walde halb vergraben. Mein Kuriosikum war indes, vor lauter Bäumen, noch gefühlt in weiter Ferne.
Doch wer folget dem Wege wird baldig fündig.
Und so stand ich nun da vor diesem, meine Neugierde immer wieder entfachendem, Objekt. Das Teil ist, als kleine Artilleriefestung, getarnt als Burgruine.
Bei näherer Betrachtung sticht die attraktive Bemalung hervor die wahrscheinlich jedem Spion der letzte Funken Neugier entlockte. Fakt ist, die Anlage stand noch bis Ende der 1970er im WK-Einsatz und folglich Klassifiziert.
Den Bunkerfreunden entlockte ich ein Plänchen mit A-Bezeichnungen welches mir als Basis zur Karte diente. Ich tummelte mich zwischen den Anlagen A7633, A7635 und A7632 letzte verfügt über eine neuere 8.4 cm Kanone.
Bei so viel Militärhistorischer Erkundung durfte der Turm am Rande der Ofenpassstrasse kurz vor Zernezeinfahrt nicht fehlen.
Dieser Turm reicht weit zurück in die Geschichte und wird von Campell um 1570 bereits als Ruine beschrieben. Der Turm mit Namen „La Serra“ ist Teil einer alten Talsperre die, so wird erwähnte, um 1499, von Ofenpass her eindringende Feinde hätte abwehren sollen. Die verfallene Anlage wurde während der Bündner Wirren um 1624 erneuert.
Der Turm steht direkt am alten Passweg, oberhalb des Turms liegt die aus dem 19. Jahrhundert stammende, heute noch benutze Ofenpassstrasse.
Im Innern, Blick aufwärts, ist noch die Balkenlage der 1. Etage erhalten. Das Dach stammt aus dem Jahre 1998.
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