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Bliberg Schmitten

Ein schöner Ausflug in eine reich ausgewachsene Industrieanlage des 19ten Jahrhunderts solle hier mein Plätzchen füllen. Wir, Sepp, Matti und ich, nennen den Samstag bei herrlichem Sonnenschein der unserige.

Luisa im Bliberg

In Luftiger Höhe, bei rund 2000 Meter über Meer scheint der Schnee nicht weniger zu werden trotzdem, eine prächtige Berglandschaft tut sich auf. Da dies, auf 2500 müm angesiedelte, Industrierelikt teils ausgiebig Dokumentiert ist, will ich mich hauptsächlich auf die schönen Bilder konzentrieren und, äh, nen Selfie darf an dieser Stelle unter gar keinen Umständen fehlen.

Bliberg

Und schön geht’s gleich weiter bei reichlich Schnee und absolute Himmelsklarheit während des beschwerlichen Aufstiegs.

Bliberg

Auf rund 2500 Meter die ersten Gebäudereste die einst von regem Bergbautreiben zeugen. Zwei noch auffindbare Mauerrechtecke verfügen über stattliche Seitenkanten von über 10 Meter. Die Mauerstärke ist noch gut und gerne 50 cm dick. Der Legende nach solle einst um 1920 im einten Gemäuer noch ein Stahlofen gestanden haben. Auch so solle seitlich der einten Ruine ein Holzdepot bestanden haben. Beides ist heute offensichtlich weg. Nun die Legende besagt weiter dass um die Jahre 1920 ein armer Aroser sich des Heizgeräts bemächtigte und dieses, eben, nach Arosa schleppte. Es sei, dies muss gesagt werden, heute, diese Leistung bei weitem ein Reinhold Messner übersteigend den nach Arosa führen rund 8 Kilometer Wegdistanz bei 1000 Höhenmetern und so ein Heizgerät wiegt ohne Umschweife gute 40 Kilo plus. Ob das Holz der gleiche Sportler übers Welschtobel nach Arosa schleppte, ist nicht weiter bekannt.

Any, eigentlich ist mein Ziel die Bleimine im Bliberg. Dieses Untertagewerk, sich mittels Halde oberhalb der Gebäuderuinen ankündigend, blieb nicht lange des Verborgenen.

Bliberg

Mundloch Ahoi,
gesagt sei, dies edle Bergwerk wird seit vielen Jahren von Rich Item gepflegt. Wiederentdeckt war dies, seit 1848 stillgelegte, Werk am Tage meines 2 Geburtstages also, 17 August 1967. Bis heute waren viele Hände und Tage von Nöten um den Zugang wieder zu gewährleisten. Das Eingangstor ist verschlossen und Schlüsselhalter ist Richi Item Junior welcher, heute, in Nachfolge seines Vaters, die Pflege dieser Untertageanlage übernahm. Wer Einblicke in dies Geheimnis erhaschen möchte kann sich bei Richi Item über dessen Webseite www.erzgruben.ch melden. Zeitweilig bittet Richi interessante Führungen in dies Relikt an. Unser Team indes war einzig mit Schlüssel unterwegs dafür fuhr uns Richi in nahe 1976 Meter über Meer hoch. So standen uns nur noch 600 Höhenmeter zwischen drin, in diesem Sinne, nochmals, ganz liebs Dankeschön fürs Hochfahren und Abholen.

Bliberg

Zurück ins dunkle Untertägige. Nach rund 10 Meter Förderstollen, im Bild rechts, öffnet sich eine wuchtige Halle die nordwestlich allmählich aufsteigt.

Bliberg

Zerklüftete Gänge bilden im Abbaufeld bizarre Lichtspiele. Immer wieder sind Abwurfschächte in die unterhalb liegende Förderstrecke getrieben worden. Kurze Durchschlüpfe lassen auf ehemalige Förderstrecken schliessen. Noch heute sind an eingen Stellen feine Bleiglanzäderchen zu beobachten.

Bliberg

In einem der oberen Stollenwerken ist noch eine prächtige Bühne, Baujahr 1848 oder früher, erhalten.

Bliberg

Im obersten Hallenbereich weitet sich in der Decke eine verschlossene, äusserst gefährliche Tagöffnung. Einer der Stützbalken ist gebrochen und der Deckel droht herunter zustürzen. Die im Bild sichtbare Fahrte (Leiter) ist auch so aus dem Bergbaunachlass um 1848 und nahe der Tagöffnung stehend. Zwar ist die Leiter nimmer zu verwenden doch noch heute als eine solche zu erkennen. Auch so, noch an der Fahrte wiedererkennbar, die saubere Holzarbeit aus damaliger Bergbauzeit.

Bliberg

Klar, auch auf dieser Tour mussten wir wieder dem Taschenlampenversenken frönen. Diesmal sind wir wieder auf der Hauptstrecke an einer Sammelgrube die wahrscheinlich ursprünglich als Suchschacht diente.

Bliberg

Wieder auf Tag die Ansicht in die Bildmittig sichtbare, heute noch abgedeckte, Tagöffnung. Sichtbar die eindeutigen, Auftageabbauten die einst zur Entstehung dieses Grubensystems führten. Wahrscheinlich war die Tagöffnung das allererste Bergwerk welches sich anfänglich vertikal dem Bleiglanz folgend in die Tiefe schlängelte. Erst grössere, mit fundiertem Bergbauwissen, arbeitende Gewerkschaften, fuhren die Erzschichten mittels horizontale Stollen an. Diese Unternehmungen dürften auch so eine gewisse Mechanisierung in Form von Schienen und Grubenhunten eingebracht haben.

Bliberg

Kleine Ministollen, kaum 5 Meter lang, finden sich auch immer wieder oberhalb und unterhalb der Hauptgrube.

Die Karte von 1888 zeigt etliche damaliger Überbleibsel auf Bliberg wenn doch diverse Stollenpositionen nicht über jeden Zweifel erhaben sind. Einige Stollen sollen vor Ort nicht logisch erscheinen wiederum anderen Untertagewerken fehlt die erklärende Halde. Der Plan, auch nicht unbedingt über jeden Zweifel erhaben, der letzten französischen Bergbaugesellschaft auf Bliberg, zeigt ebenso ein Hauptwerk und diverse unbedeutende Stollenbauten. Klar ist, es standen einst weitere Hochbauten auf Bliberg. So solle auch, gemäss Plan der Franzosen, ein Vorbau, ein Pochhaus, vor dem Stollen des Hauptwerks gestanden sein. Die Siegfriedkarte 1888er wie auch, von Richi Senior, gefundene Holzspuren bestätigen diesen Vorbau.

Bliberg

Plan gross machen, Plan anklicken

Wahrscheinlich wird auch mein Plan, welcher sich an die Version von Boudehen ,1847 anlehnt, einige Fehler mit einkopiert haben. Ich habe diesen versucht anhand von Satellitenbilder nach Norden auszurichten und farblich aufgepeppt. Soweit ersichtlich waren erste Abbauten, berichtet wird ums 15. Jahrhundert, oberflächlich auf Tagbaustellen. Eine dieser Tagbaustellen schien, bei zunehmender Tiefe, zunehmend ertragreiche Bleiglanzstücke offenbart haben womit ein Schacht in die Tiefe wuchs.

Erst in der Epoche der Vorindustrialisierung und Industrialisierung wurde das Bleiglanzvorkommen mittels Horizontalen Stollen angefahren. Der tiefste Stollen, nahe der Unterkunftsbaracke, könnte der letzte, jedoch nie vollendete Versuch gewesen sein dass Vorkommen nochmals 20 Meter tiefer anzufahren. Der Stollen solle kaum 80 cm breit sein und selten über nen Meter Profilhöhe verfügen trotzdem zeigt der Bau geradewegs aufs Hauptwerk. Obschon ich nicht die Möglichkeit einer Befahrung dieses Tiefenstollens hatte, scheint mir eindeutig, die Bleiglanzausbeute lies zu wünschen übrig währenddessen die Vortriebskosten den Hauptgrubenertrag verschlungen.

Die französische Gesellschaft, die Unsummen in Infrastruktur, Wege, Verhüttungsanlagen auf Schmelzboden und Gebäude investierte, gab 1848 auf.

Mehr zum Bliberg und deren Geschichte auf Richis Homepage www.erzgruben.ch

Und ja, ganz zuletzt,

Pokemon auf dem Matterhorn

keine Sorge, Pokemons gibt’s definitiv nur auf nem Matterhorn.

Und nochmals, die Jagd nach verschollenen Cementern

Noch immer Mühlehorn diesmal vollbespickt mit neuen Erkenntnissen und allmällich wachsendem Markscheiderinnen-Verständnis. Es ist konkret das ehemalige Cementwerk Mühlehorn beim Mülital, von welchem inzwischen einige sehr alte Pläne herumkurven, Objekt immer wieder kursierender Neugierde. Zuletzt nahm ich mich dem schmucken noch vorhandenem Untertagebau im Artikel Mühlehornische Cemente an.

Bergwerk Mühlehorn

Quelle Staatsarchiv des Kanton Zürich

Einer dieser schönen Pläne kursiert im Staatsarchivs des Kanton Zürichs und zeigt so in etwa die Ansichten um 1860. Inzwischen wuchs das Werk Untertage wie Auftage an bis am 8. und am 10. November 1924 ein Felssturz die Anlagen schwerwiegend vernichtete. Trotzdem sind noch heute einige Untertageanlagen fahrbar und Einiges ist fragmentweise  über den Bau bekannt. So sollen zuletzt am Ende des Betriebs 9 Stollen in den Berg geführt haben. Bis anhin jedoch war uns einzig das Westwerk mit bescheidenen 5 Stollenarmen bekannt. Des Zufalls Willen entdeckte ich ein weitere Eingang beim Vermessen der Umgebung.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Dieser Eingang, mit gleicher Schlosstechnik versehen, lässt den neugierigen Wanderer mittels Torx T30 Schraubendreher in deren Geheimnisse blicken.

Sepp und ich waren neulich dortig zur genaueren Betrachtung der Unterwelten unterwegs. Abgesehen von ganz schönen Fotos blieb auch etwas Zeit um uns der Markscheiderei mit DistoX2  und Topodroid hinzugeben.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Unterschiedlich zum Westwerk sind im Ostwerk lauter eher kleinere Seen in verstürzten Untertagegängen entstanden. In Richtung Westwerk nimmt die Versturzintensität tendenziell zu.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Dieser prächtig tiefblaue Stollensee könnte der Duchgang zum, bis 1924 zusammenhängendem, Westteil gewesen sein.  Da wir die Gegenseite kennen besteht Gewissheit, Weder Tech-Taucher noch Kampfforellen werden je mittels Wasserschwum das Westbergwerk erreichen.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Die Stollen sind teils in stattlicher Profilhöhe von bis zu 10 Metern ausgeführt, Teilweise sind diese jedoch wieder etwas mit Material aufgefüllt.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Wasser und rege Kalk bildete eine harte Sinterschicht über die ausgedehnten, liegengebliebenen Materialflächen. Im Unterschied zur Westhaue ist in dieser Zone ein noch intakter Pfeilerabbau beobachtbar.

Ohnehin scheint auch hier Wasser allgegenwärtig, was zu aussergewöhnlichen, nicht immer eindeutig physikalisch erklärbaren Fotoeffekten führt. Böse Zungen wären vielleicht gar geneigt zu behaupten der Spuk täte hier sein Unwesen. Das hin und wieder schlagende Glockengeräusch einer englischen Standuhr indes stammt eindeutig von einem Wassertropfen welcher periodisch ein gut gefedertes Blechdächlein trifft.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Auch in diesem Stollensystem sind die, bereits bekannten, altertümlich anmutenden Messapparaturen eingebaut. Das Hammerwerk der englischen Standuhr stammt von solch einer Apparatur die, mit Miniblechdach ausgestattet, begehrtes Ziel für herunterfallende Wassertropfen ist.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Der östlichste Stollenarm, Nummer 9, von Westen her zählend,  ist noch in tadellosem Zustand. Eine kleine Holzbrücke eher neueren Datums hilft zur bequemem Befahrung. Indes aus längst vergangenen Tagen liegt eine Kipplore, als Brückenlager amtend, Kopfstehend am Boden. Das Gerät stammt eindeutig aus Anno-Domini 1890irgenwas als noch so ziemlich jede Metallverbindung im Nietverfahren ausgeführt wurde.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Am Stollenende findet sich ein Zapfen in der Decke, 8 Meter über Kopf, welcher auch so, doch eher sehr alt sein dürfte. Dies Holzwerk, so vermuten wir, solle einst ein Einbruch gestoppt haben. Auf Plänen von 1888 sind auch so merkwürdige Gebilde dargestellt die, bei Studium dieses Exemplars, durchaus, in zeichnerischer Form, Sinn machen.  Tatsache ist, die Holzkonstruktion hält noch im 2016 und hält zumindest sich selbst. Die weiteren Zeichnerisch dargestellten Holzdinger liegen eindeutig im gegenwärtigem Versturzteil.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Im Stollen 9, diesmal Tagwärts, findet sich an der verstürzten Mundlochverengung ein interessantes Zementrohr welches wohl eine Entwässerungsfunktion inne haben muss.

Bergwerk Mühlehorn Ost

Ausserhalb, nie vorherig aufgefallen, nochmals 4 solcher Exemplare. Es scheint erwiesen, nach dem verehrenden Felssturz um 1924 wurde versucht, mit viel Aufwand, dies Bergwerk doch noch zu retten. Infolge dürften die Zementröhren durch die Versturzmassen eingebaut worden sein.  Untertage ist nur noch die einte Röhre im Stollen 9, der östlichste Stollen, eindeutig erkennbar alle anderen müssen wohl oder übel unter der Versturzmasse liegen.

Die Bergwerksanlage wie auch das Zementwerk wird oft im Zusammenhang mit den Schweizerischen Bundesbahnen genannt. Die Pläne aus Tage um den November 1888 sind auch so mit Schweizer Bundesbahnen signiert hinzukommend war Hauptopfer des Felssturzes die Bahnlinie welche 4 Monate unterbrochen blieb da diese auf heutigem Autobahntrasse A3 verlief.  Die SSB dürfte demzufolge auch so aktuell mögliche Felsverschiebungen, mittels alten und neuen Apparaturen, periodisch prüfen. Der Kerzerbergbahntunnel ist rund 72 Meter von tiefster Stollenbrust entfernt.

Doch abgesehenen von schönen Fotos und allerlei historischen Hintergründen gabs auch einige Markscheiderische Erkenntnisse so etwa ein sauber herausgepützelter Grubengrundriss stand Frühling 2016.

Ursprung des Grubenplans war eine Handübung in DistoX2 von Beat Heeb und den Topodroiden von Marco Corvi

Die Handhabung der Messtools ist bis anhin nur spärlich in unser Bergbauforschendes Wissen eingeflossen. Darum, eine exzellente Gelegenheit, in Erzloser Umgebung, etwas drauflos zu vermessen. Die einte Gruppe, Matti und Sepp, nahm sich vor einiger Zeit des Westftlügels an, wir, Sepp und ich plagten die Ostseite scheu mit den Laserschwertern in Gestalt der umgebauten Leica-Distos. Zeichnerisch setzte ich mich hinters Visio und machte aus den Daten ein schöner Plan.

Bergwerk Mühlehorn

Plan gross machen, Plan anklicken.

Im Westwerk stand als Grundlage der SSB Plan von 1888 Pate, die roten Stollenflächen sind eindeutige Stollen. Im Ostteil stand mein Erinnerungsvermögen, Stand März 2016, Pate, rote Stollenflächen  sind hier eindeutig vermessene Stollen.

Meine besten Zeichnungsresultate gelangen mir mittels Export in PNG und Nur-Text wie folgt.

Die Vermessungsdaten und meine Skizze aus dem Samsun-Tablett welche ich, im Topodroiden vor Ort, erarbeitete, saugte ich in Form der PNG-Grafik und in Form einer Nur-Text-Datei herunter.

Vermessung Mühlehorn Ost

Die PNG-Grafik ergab Massstabsgetreu im Visio Positioniert eine passable Zeichnungsgrundlage.

Die reinen Messdaten wiederum musste ich in Horizontal-Vertikal-Werte berechnen ehe mittels diesen ein schöner Grundriss wachsen konnte. Dazu bediente ich mich der längst vergessenen Trigonometrie.

Vermessung Mühlehorn Ost

In eine Exeltabelle gepappt und intensiv beformelt sah die Sache in etwa so aus. Falls sich ein fleissiger Markscheider, fleissige Markscheiderin, einst, so wie ich, mit längs vergessener  Trigonometrie und grossem MS-Exel-Unverständnis konfrontiert sieht, die Tabelle mit den Formeln darf gerne auf Mühlehorn_data.xlsx heruntergeladen werden.

Plausibilisierung Bergwerk Mühlehorn West

Die Plausibilisierung des Westteils sah im Plan recht passabel aus. Mögliche Fehler waren gering und liessen sich mit der Tabelle exakt korrigieren.

Alles in allem, DistoX2 und Topodroid sind ein sauber aufeinander abgestimmtes Dreamteam. Die Kalibrierung des DistoX2 indessen verlangt einiges an Geduld und Akrobatik. Der genauer beschriebene Kalibriervorgang ist auf der Seite des hoehlenverein-blaubeuren.de zu finden.

Was auch nicht ohne ist, die Handhabung sollte etwas geübt werden ehe die Markscheiderei in nicht so magnetisch koschere Hauen zum Einsatz kommt.

Die Links nochmals:
DistoX2 von Beat Heeb
Topodroid von Marco Corvi
Exeltabelle von Luisa Mühlehorn_data.xlsx
Kalibriervorgang auf der Seite vom hoehlenverein-blaubeuren.de

Und die Vorbeiträge zum Thema:
Steinbruch Schnür Part II
Steinbruch Schnür
Die Suche nach verschollenen Zementern
Mühlehornische Cemente

Steinbruch Schnür Part II

Mal wieder war ich auf Erkundungstour. Diesmal in Begleitung von Tania sind wir auch so mittels Kursschiff über die Uferzone in die Steinbruchanlage gestiegen.

Steinbruch Schnür

Noch waren Fragen offen die nach Klärung verlangten, somit war dieser Ausflug gezielt den offenen Fragen folgend.

Steinbruch Schnür

Das Wetter war prächtig womit das wuchtige Steinbruchareal schnell erklommen war.

Ein Thema welches ich beim ersten Ausflug nicht klären konnte, war der merkwürdige Stollen welcher ich im westlichen Teil zu erkennen glaubte indessen, mangels Zeit, nicht genauer erforschen könnte.

Steinbruch Schnür

Der geglaubte Stollen liegt im Westteil des Steinbruchs an unwegsamer Stelle unter einer Felswand. Auf dem Foto ist dieser kaum zu erkennen meine Augen scheinen da, doch zunehmendem Alter, einer recht feschen Auflösung sich zu erfreuen.

Steinbruch Schnür

Oben angekommen indes werden aus einem vermeintlichen Stollen  zwei Naturhöhlen 6 und 4 Meter tief reichend. Auch noch praktisch vor der Felsöffnung stehend wird auf dem Foto kaum eine Höhle sichtbar. Im rechten unteren Bildeck sollte diese ersichtlich sein.

Eindeutig erscheint, eine  Verbindung zum alten Steinbruch gibt’s keine ausser über Wasser. Eine Stollenverbindung noch hinzu, absolut ausgeschlossen.

Steinbruch Schnür

Den der Versuch am Ufer entlang

Steinbruch Schnür

den Alt-Steinbruch auf 731’829.4, 221’720.0 zu erreichen scheitert auch baldig an den zunehmenden Steilfelsen. Klar steht fest, der alte Bruch kann nur mittels Boot sicher erreicht werden.

Also nahmen wir uns dem zweiten weniger nassem Geheimnis an.

Diesmal waren die zwei Tarnfarbenen Betonplatten mit mysteriösem Masten zwischendrin, welche ich bereits im Vorbeitrag Steinbruch Schnür, Objekt unserer Neugierde.

Steinbruch Schnür

Tatsächlich gibt’s sowas wie nen Weg, auf der Rückseite der Felsnase, hinauf.

Steinbruch Schnür

Tania, meine Begleiterin, machte sich sobald am Felsenweg zu schaffen und ich logisch hinterher.

Steinbruch Schnür

Der sich verlierende Weg indes scheint allmählich an meiner Höhenangst zu rütteln womit ich der deutlich jüngeren Begleiterin das Feld, respektive den Fels überliess. Auch sie vermag nicht die getarnten Mauern zu erreichen doch der Masten ist nun eindeutig identifizierbar.

Steinbruch Schnür

Solch gleicher Masten liegt neben der topüberwachten Solarpaneltestanlage. Diese Stange trägt ein Windmesser so wie das hoch zu Felsen herauf ragende Rohr.

Steinbruch Schnür

Nun steht fest, der Windmesser ist Teil der  Solarpaneltestanlage und solle mögliche gefährliche Windgeschwindigkeiten ermitteln. Die Internetrecherche fördert ein interessantes Projekt zu Tage.

Steinbruch Schnür

Bildquelle:  Zürichseezeitung mit Artikel Solaranlage nicht vor 2018

Im Steinbruch Schnür Ostteil wie Mittelteil solle die derweil grösste Schweizer Photovoltaikanlage entstehen. Auf dem geklautem Bild eindeutig zu sehen die Hunderte von Metern hohe Solarpanelwand. Etwas weniges an Wind kann, ohne Zweifel, ganz gewaltige Kräfte auf die Tragkonstruktion ausüben, noch hinzu, bei unserem Spaziergang fegte ein ungestümer Luftzug durch die Verbindungsstollen welcher bei richtiger Auflage so richtig böse Aluminiumträger verbiegen könnte.

Steinbruch Schnür

Und hier nochmals die Ansicht des heutigen Zustandes, aus dem Mundloch des Bergwerks Mühlehorn heraus, über den Walensee, fotografiert. Alle auf dem Foto ersichtlichen Mundlöcher konnten wir nun eindeutig identifiziert. Als grosses Rätsel indes bleibt der Altsteinbruch Schnür welchen wir, so geplant, mittels Boot erreichen möchten.

Vorbeitrag Steinbruch Schnür,

Steinbruch Schnür

Oder, ein Ausflug für nur wirklich Fotogene.

Eine Fortsetzungsgeschichte zu weiteren Zementern die rund ums Bergwerksmundloch Mühlehorn sich neulich scheu offenbarten.  Damals beim Besuch des Schmucken Bergwerks Mühlehorn weckte die Sicht über den See hinweg, meine Neugier ungemein. Mein erster Versuch die Anlagen über  den Landweg von Weesen her zu erreichen, scheiterten an steilen Felswänden, siehe dazu meine Geschichte Die Suche nach verschollenen Zementern. Ein zweiter Versuch musste her, diesmal das Linienschiff zur Hilfe rufend, über die Quinten-Seite her steigend. Und wahrhaftig, ungeahnt, dieser Versuch glückte übers Ufer her, allerlei Hindernisse überwindend.

Steinbruch Schnür

Dem Walenseeufer folgend wird bald das wuchtige Mundloch im Hintergrund sichtbar. Zeitweilig sperren grosse Brocken in Uferbereich die bequeme Begehung und nahe des Zieles scheint die Steinbruchhalde eine erstaunliche Rutschdynamik an den Tag zu legen ansonsten lässt sich der Steinbruch Schür, mehr oder minder, Entspannt in eineinhalb Stunden erreichen.

Steinbruch Schnür

Am Ziel angekommen, nach mühsamer Haldenkletterei, erreicht man die letzte Schiffsanlegestelle. Die gesamte Steinbruchanlage war, bis Ende Betriebszeit ums 2000, einzig über die Schiffsfahrt erschlossen. Die auf dem Bild liegenden Pneus lassen grobes Gerät vermuten ob Schiff als Puffer oder Trax als Radwerk sei dahingestellt.
Aber wer unerkannt dies Gebiet erklimmen möchte sollte spätestens jetzt die Sturmhaube überstülpen den oberhalb des Anlegeplatzes starren aufmerksame DOM-Kameras auf weitere Bewegungen der BesucherInnen.

Luisa durch den Wind

Ich da ich doch eher Fotogen bin, und wenn ichs nicht bis so ist mir diese Tatsache eher scheissegal, stiegt erstmals den beobachtenden Objektiven entgegen.

Steinbruch Schnür

Und des Rätsels Lösung liegt in einer topüberwachten Solarpanel-Testanlage auf einer kleinen Anhöhe.

Steinbruch Schnür

Eine schicke Auswahl an pickfeinen Solarpanels verschiedenster Fabrikate stehen in Reih und Glied zur weiteren Prüfung an wuchtigen Gestellen festgeschraubt. Diese Flankiert von einer Sammlung hochauflösender Kameras  auch so verschiedener Fabrikate. Im Betriebscontainer erkenne ich einzelne Gleichstromenergie-Messgeräte wie auch im Eck ein geduldiger Harddiskrecorder welcher sich über meine Schönheit freut.

Doch eigentlich bin der Industriearchäologie willen hier und nicht um Selfis auf fremde Festplatten zu bannen also wende ich mein Blick in die weiteren Zementproduktionsgeheimnisse.

Steinbruch Schnür

In der Ansicht nun das Stollenbauwerk welches ich bereits vom anderen Ufer aus glaubte bestaunt zu haben. Einige steile Meter oberhalb, während paar Gämse richtig Steinschlagstress produzieren,  entdecke ich ein weiteres Mysterium welches ich bereits auf dem Satellitenbild erblickte.

Steinbruch Schnür

Das gepimpte Foto wie auch meine scharfen Weitsichtaugen zeigen Eindeutiges. Auf einem Betonrahmen ragen zwei Tarnfarbengepinselte Betonplatten aufrecht in die Höhe. Mittig steht, soweit ich dies erkennen kann, der Masten einer Weitspannfernantenne, wie ich diese noch in bester Erinnerung, aus Zeiten meines Militärdienstes, habe. Einziges Problem, dieses Bauwerk bleibt Unerreichbar, soweit ichs beurteilen kann, umringt von steiler Felskluft. Einzig die Gämse scheinen sich in dortiger Region ziemlich heimisch zu fühlen.

Also muss ich mal den Stollen näher erkunden, vielleicht finde ich im Innern noch ein Aufstieg .

Steinbruch Schnür

Der Stollen ist nur rund 40 Meter lang dafür von breiter Lastwagenstatur. Ein Eingang in die Militärgeheimnisse finde ich nicht. Und auch die Gegenseite des Felsvorsprungs zeigt keinerlei Zugänge in Militärgeheimnisse. Die Fotosicht hier offenbart in der neu erreichten Steinbruchbucht nochmals zwei Stollen wovon der einte eindeutig seitlich abzweigt wieder in Richtung Tag.

Steinbruch Schnür

Indes der Bergwärts verlaufende Stollen führt mich baldig an eine Halle mit seitlich eingebauter Sprengstoffmagazinmauer. Die eingebaute Türe wiederum lässt grosse Angst vor Dschihadisten vermuten. Alleweil dünkt mich das Doppelschliessfallenschloss, wie bei Tresoren angewendet, eine doch gar zu heftige Herausforderung für meine mangelnde Geduld und mein filigranes Pickset.

Steinbruch Schnür

Ich lass ab und folge stattdessen dem weiteren Stollenverlauf ins Berginnere.

Dieser Stollen ist eindeutig kleineren Profils dafür deutlich länger, gegen 100 Meter, bis wieder Tag erscheint und ich in einer ganz kleinen und längst überwachsenen Steinbruchnische lande.

Steinbruch Schnür

Am Ende meines Weges gelange ich an die letzte Schiffsanlegestelle im westlichsten Teil der Steinbruchanlage. Dieser Anlegeplatz ist längst Geschichte und zeugt von ganz alter Epoche. Oberhalb des Weges, rund 30 Meter höher und in richtig unfreundlicher Position ist noch ein Stollen wage sichtbar. Leider vermag weder mein Fotoapparat noch meine Kletterkunst diesen halbwegs sinnvoll zu erreichen doch eines  steht fest, den ganz alten Steinbruch mit dessen, auf Satellitenbilder, sichtbaren Ruinen habe ich bei weitem nicht erreicht. In Ufernähe beim Anlegeplatz türmen sich erneut senkrechte Felswände empor. Der von mir erkannte, aber nicht erreichte, Stollen könnte folglich eine unterirdische Verbindung in den westlichen Altsteinbruch sein.

Da ich mein Linienschiff zurück noch erreichen will, muss ich leider allmählich den Rückweg antreten auch möchte ich, allfällige nicht abschliessend erforschte Aussenbereiche näher erkunden also Rückzug.

Steinbruch Schnür

Wieder im Zwischenteil der Steinbrüche finde ich Reste einer damalig wuchtigen Ledischiffverladeanlage. Das oberhalb stehende Gebäude ist abgebaut und definitiv verschwunden.

Steinbruch Schnür

Quelle Luftbild Swisstopo auf https://map.geo.admin.ch

Auf dem Luftbild vom 16.5.2005 indes ist das am Wasser liegende Gebäude deutlich sichtbar. Und auch die aktuelle Swisstopokarte zeigt noch dies Gebäude in scharfer Deutlichkeit.

Steinbruch Schnür

Karte gross machen, Karte anklicken

Quelle Kartenbasis Swisstopo auf https://map.geo.admin.ch

In der Kartenübersicht die Steinbruchsituation, links der Altsteinbruch welchen ich nicht erreichte, rechts die 3 Steinbrüche welche mittels mir bekannten Tunnels miteinander verwachsen sind. Im mittleren Teil langen einst die Verarbeitungsanlagen, rechts im Bild der letzte noch bis ins 2007 verwendete Bruch.

Vorgeschichten Walenseezementer

Die Suche nach verschollenen Zementern
Mühlehornische Cemente

Und klar das gesamte Seemühlethema auf

Luisanet
Die Seemühle
und im Blog
Seemühle, jähes Ende letzter Geheimnisse
Das Tor stand offen
Seemühle überall
Seemühle, was war? ,
Die Geheimnisse der Seemühle
Seemühle Borner AG
Das Geheimnis des Steinebrechers
Bilderseite zu den Werken
Seemühle

Die Suche nach verschollenen Zementern

Der neulich Blick aus dem Mundloch Bergwerk Mühlehorn heraus, inspirierte mich zu weiterer Suche vergangener Zementepochen.

Zementsteinbruch Quinten

Sowohl das Bergwerk Mühlehorn, siehe Vorbeitrag Mühlehornische Cemente , wie auch die Gegenseite des Walensees verbarg einst wichtige Rohstoffe zur Herstellung des begehrten Zements.

Zementsteinbruch Quinten

Meine Vermutung wonach, nach verehrendem Bergsturz, um 1926, die Untertagebauten allmählich in Vergessenheit gerieten und stattdessen Ledischiffe begehrtes Rohmaterial von der Gegenseite holten, ist zwar relativ jung und nicht über jeden Zweifel erhaben doch durchaus weiterverfolgbar.

Also machte ich die erste Reise, bei schönsten Sonnenschein, aufs Gegenufer des Walensees am letzten Sonntag. Ziel meiner Mission war es ein möglicher Einstieg ins Steinbruchareal zu finden ohne Zuhilfenahme eines Schiffes. Eine wie üblich, nicht ganz so harmlose Mission trotzdem, Landschaft und Wetter kompensierten rutschige Steilhänge und Killerzecken.

Zementsteinbruch Quinten

Wie erwähnt, die Schweiz zeigte sich, dies ohne SVP-Schäffchen-Plakate, von prächtigster Seite.

Seerenbachfälle

Immer wieder wetzt Wasser, nicht weniges, die Felsen ab

Seerenbachfälle

und sorgt für erfrischende Momente.

Baldig taucht eine gut ausgebaute aber reichlich eingewachsene Strasse, nahe des alten Steinbruches, in mitten des Gestrüpps auf.

Strasse

Die Strasse ist ab 1900 auf der Siegfriedkarte genannt und solle bis ans Ufer führen.

Schiffsanlegeplatz am Walensee

Tatsächlich endet die Strasse an einem Schiffsanlegeplatz welcher die Karte mit dem Höhenpunkt 420 definiert. Noch indes trennen mich rund 100 Meter vom Steinbruchareal. Dem Ufer folgend komm ich nicht weit ehe die Felsen praktisch senkrecht vom Wasser aufsteigen. Es bleibt nur eines, ab zu den Killerzecken und durchs Dickicht oberhalb die ganze Felsgeschichte überklettern.

Grillplätzchen

Im Innern des Gestrüpps, nach erster Felsüberkletterung, verbirgt sich ein nettes Grillplätzchen mit Seeanstoss.

Steinbruch Quinten

Doch auch da trennen mich immer noch 80 Meter vom Steinbruchanlegeplatz. Die Felsen schwinden an diesen 80 Metern fast senkrecht ins tiefblaue Wasser. Ich vermute absolut bösartig abwärts, dem kalten Fels folgende Wasserthermik. Schwimmen wird da definitiv nix und auch weiteres überklettern sieht eher düster aus.

Schiffsanlegeplatz am Walensee

Der Blick zurück zeigt die vorhin erkundete Schiffsanlegestelle.

Weg zum Steinbruch

Der nochmalige Versuch die Felsen zu überklettern scheitert am nicht allzu festem Laubbodenbelag und den hungrigen Zecken. Zweitere nahmen mir die Entfernung mit spitzer Pinzette, den heutigen Schmerzen urteilend, sichtlich übel.

Die Geschichte wird eindeutig weitergeführt doch ohne Boot geht wahrscheinlich gar nix, einzig vielleicht noch die Gegenseite der Steinbruchareale konnte, gemäss Satellitenbild, etwas Hoffnung wecken.

Alleweil, Geduld ist gefragt liebe Leserschaft.

Fesselndes und sonstig touristisch Sehenswertes

Es war wieder einst die Zeit zu fesselndem Erlebnis und so sollte ich, an einem von mir organisiertem Bondageworkshop, eindeutig Japanische Fesselung, als sogenannt Fesselbunny amten. Wenn doch der Begriff Fesselbunny definitiv absolut unglücklich die Sprache verunstaltet so muss ich gestehen, es sei mir kein stimmigerer Terminus bekannt.

Fesselndes im Club R

Die Feststellung das meine Beweglichkeit mit zunehmendem Alter des Schrumpfens bedacht ist, dürfte ich nachhallend genüsslich am Folgetag weiterpflegen. Ohnehin schien ich um Längen die älteste aller Fesselhasen, was für ein Begriffchen, sein.

Gabriel im Chärstel

Da schien die Erscheinung des Erzengel Gabriels der wohlverdiente Ausklang meines anstrengenden Wochenendes zu sein. Und wenn auch dieser nur in Quarzsand sichtbar wurde, so blieb mir eine Offenbarung eindeutig erspart.

Nicht minder fotogen weitere Hallen und Stollen des Quarzsandbergwerks Krähstel.

Bergwerk Chärstel

So gesehen Baum mit Eichhörnchen welchem wir alle, inklusive Führerin Myrta Wetzel, keine eindeutige Bedeutung zuordnen konnten. Das Bergwerk stellte in den Jahren um 1920 den Betrieb ein, der Grossteil aller Skulpturen stammt demnach aus den 20er-Jahren und zuvor. Eine, zugegeben, äusserst gewagte These, in Quarzsand gehauen die 9 Weltenverbindende Weltesche „Yggdrasil“. Basierend meine Theorie auf die 9 Blätterzweige die leider auf meinem Bild nicht komplett dargestellt sind.

Bergwerk Chärstel

Und klar, nicht fehlen darf, in solch Sammlung, unser Luzerner Löwe in stimmiges Licht gehüllt. Any, Bergwerk Krähstel liegt auf 676491 / 256850 / 497m und es können Führungen bis zu 10 Personen gebucht werden (im Restaurant anfragen).

Ansonsten sei das gleichnamige Ausflugsrestaurant, vorangebaut, durchaus ein Besuch wert.

Und, ein doch wieder mal äusserst bewegendes Wochenende voller Aktivität das letztere doch war.

Links zum Beitrag
Bondageworkshop der IG-BDSM
Bergwerk Chärstel Führung vom Heimatschuzt organisiert

Kohlebergwerk Klus Schwarzenmatt Boltigen, weiter geht’s

Es sei diese Geschichte einer lieben Mitforscherin gewidmet die leider diese Fortsetzung nicht mehr lesen kann. Genannt hierbei Gina Rickenmann die unerwartet am Ostersonntag von uns gegangen ist.

Trotzdem, sie die mit mir die Geheimnisse dieser Bergbauanlage zu entschlüsseln versuchte, ihr bin ich die Fortsetzung dieser Erkundung schuldig.

Darum lange nicht zu Ende doch erstmals eine Weiterführung neuer Erkenntnisse um das Kohlebergwerk Klus Schwarzenmatt. Damals noch mit Gina erkundeten wir alle Mundlöcher der mächtigen Bergwerksanlage, Näheres weiterfolgend im Text. Allererst jedoch eine kleine Übersicht des Verständnisses willen.

Bergwerk Klus

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Das Kohleflöz verläuft von Südwesten bis Nordosten ziemlich exakt unter dem Grat zwischen Dürriflue und Chlushore dieses 45 Grad fallend. Die Gruben finden frühe Erwähnung um 1800, unter anderem ist in der Erstausgabe der Siegfriedkarte (stand 1879) eine Steinkohlemine vermerkt. Ein richtig intensiver Abbau wird indes erst um 1914 durch Gustav Weinmann betrieben. Nach immer wieder kurzen Unterbrüchen erlebt das Bergwerk im 2. Weltkrieg ein grossindustrielles Revival. Auf 4 Hauptsohlen wird zwischen 1941 und 1947 das Kohleflöz auf eine Länge von rund 1 Kilometer und fast 150 Höhenmetern abgebaut.

Bergwerk Klus

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Die Schnittzeichnung verdeutlicht die Sohlen und der Kohleflözverlauf. Heute ist das Flöz über weite Teile hinweg, bis auf wenige Pfeiler, ausgeräumt und der entstandene Hohlraum teils mit Versatz gefüllt. Es kann angenommen werden dass alle 3 Grundstrecken durchschlägig sind, Luftzug, wenn doch das Labyrinth immens kompliziert erscheint. Die 4. Grundstrecke indes bildet ein eigenes System welches die Kohle nordöstlich anfuhr. Das eigentliche Flöz umfasst, kaum regelmässig, zwischen 30cm und 80 cm, Mächtigkeit. Teilweise gar sind zwei bis drei parallel verlaufende Kohleflöze angefahren worden. Dies und die Tatsache dass etliche Mundlöcher verschüttet oder sonstwie unpassierbar sind, machen dies Bergwerk zu einem Ort voller Gefahren, insbesondere das Verlassen der zugänglichen Hauptsohlen sollte ohne nötige Erfahrung und Ausrüstung tunlichst unterlassen werden.

Bergwerk Klus

Mundloch Oberste Strecke (1) ist offen und führt in die Grundstrecke XII welche einst mit Kipploren erschlossen war. Exotisch diesem Bauwerk zuzurechnen, die Halde liegt seitwärts dem Mundloch positioniert. In Stollenverlängerung war ein kleiner Tunnel von rund 15 Meter Länge getrieben worden welcher an steiler Felsgegend, kaum erreichbar, endet. Wahrscheinlich war am Tunnelende eine sehr steile Kohlerutsche angebracht welche die wertvollen Kohlen weiterbeförderte während der Abraum vor dem Tunnel seitwärts auf die Halde gekippt wurde.

Die Grundstrecke XII ist rund 200 m Lang und kreuzt 3 gefährliche Gesenke. Zuhinterst am Stollenende findet sich sowohl ein senkrecht fallender Abwurfschacht, letztes Gesenk, wie auch ein 45 Grad steigender Schrägschacht welcher dem, allmählich auskeilendem, Kohleflöz folgt.

Bergwerk Klus

Entgegen früherer Vermutungen hat dieser steigende Schrägschacht keine erkennbare Verbindung zu weiteren höher gelegenen Stollenwerken.

Die weiteren Gesenke waren eines als Fahrtrum mit verfaulter Leiter und eines als Fördertrum für die Flözförderkübel, ausgelegt. Beide abwärts verlaufenden Gesenke, obschon nur rund 45 Grad fallend, erwiesen sich als äusserst gefährlich. Am Boden dieser liegt eine feine rutschige Sandschicht, hinzukommend darf angenommen werden dass diese Schrägschächte zwei Grundstrecken verbinden, ergo rund 81 Höhenmeter überwinden.

In der Grundstrecke XII ist weiter ein durchgebrochener fallender Flözabbau erreichbar.

Bergwerk Klus

Über dies ausgeräumte Kohleflöz kann mit etwas Vorsicht die etwas tieferliegende Arbeitsstrecke, rund 7 Meter tiefer, erreicht werden, was Matti und ich bei letzter Befahrung auch tatsächlich wagten.

Bergwerk Klus

Die Arbeitsstrecke, die knapp Schubkarren oder Förderkisten zirkulieren liess, ist teilweise durch Versatz oder Versturz unterbrochen auch kreuzt diese, gefährlich, rutschig den, von oben her bereits bekannten, Fördertrum.

Bergwerk Klus

Mundloch Dürrisfluh (2) ist auch offen. Dieser Stollen erschliesst als Querschlag, Grundstrecken I, II, III, V, IV und Rollstrecke Klus.

Auf dieser Sohle findet sich ein wahrhaft verworrenes Labyrinth älterer wie neuerer Stollen. Die Gesamtlänge der reinen Lorenstrecke dürfte bei fast einem Kilometer liegen wenn doch wir längst nicht alle Grubenwerke auf dieser Sohle kennen. Unterteilt ist dies Bergwerksteil in Westbau, Mittelbau und Ostbau. Lange war diese Sohle wichtigster Kohlelieferant womit auf dieser Ebene eine Reihe wichtiger Zeugen damaliger Infrastrukturanlagen zu finden sind.

Der Querschlag Dürrisfluh diente einst der reinen Kohleförderung.

Bergwerk Klus

Der Abraum indes wurde über die wuchtige Rollstrecke Klus zum nördlich gelegenem Mundloch Rollstrecke Klus (5) transportiert. In der Rollstrecke Klus, zum Ostbau gehörend, findet sich heute eine umfangreiche Sammlung des damaligen Bergwerksinventars. Insbesondere die eisernen Gerätschaften wurden bei Aufgabe des Bergwerks um 1947 in dieser Rollstrecke entsorgt.

Bergwerk Klus

Ein wahres Paradies für Industriearchäologen liegt im Haufen Alteisen. Vom Karbitfass bis zur Kipplore, alles was einst in diesem Bergwerk Anwendung fand, liegt im Stollen, teils verstreut, Teils aufgeschichtet bis fast unters Stollendach. Mein hiesiges Bild, aufgenommen auf dem Schrotthaufen sitzend, zeigt mittig etwa das Ventilatorengehäuse damaliger Bewetterungsanlage.

Bergwerk Klus

Bild Gina Rickenmann)

Das Mundloch Rollstrecke Klus (5) ist auf der Klusalpseite im Norden eindeutig mit Steinen und Erde verschüttet, während die Seite innendurch, wie bekannt vom Dürrisfluhstollen herkommend, unüberwindbar mit Schrott, zuletzt mit Fassdeckeln, verfüllt ist.

Auch das alte Mundloch Grube Klus (4) ist eindeutig verschüttet indes ist innendurch diese Ostbau-Grube fahrbar bis an Versturzende nahe Tag. Obschon einst dieser Stollen-Sektor mit Versatz verschlossen wurde, kann die Wand, vom der Rollstrecke Klus herkommend, überklettert werden. Der alte Klusstollen ist somit Fahrbar bis zum Versturz am Berg.

Bergwerk Klus

In dieser Grube vergass offensichtlich einer der Arbeiter dessen Schaufel. Die Reste des Stiels lassen ein unbeabsichtigtes Verhängen des Werkzeugs erahnen. Die Grube Klus scheint ohnehin eher älteren Datums zu sein. Wahrscheinlich folgte man über diese Grube, wie auch über die tiefer liegende, heute verschüttete, Grube im Zug, dem Kohleflöz. Später nach Fertigstellung des Querschlags Dürrisfluh wie auch der Rollstrecke Klus wurde der Gang Grube Klus definitiv überflüssig.

Das Mundloch Grube Im Zug (3) liegt heute rund 6 Meter unter der Halde Klus. Auch über den Ostbau, von Rollstrecke Klus herkommend zu alte Grube Klus, ist kein Eindringen ins Werk Im Zug möglich. Es scheint so als wäre bei meinem Schaufelbild, vielleicht genau mit dieser Schaufel, der Abstieg zur Haue Im Zug mit Abraum verfüllt worden. Gemäss Seigerriss sollen einst an dieser Stelle Fahrten bestanden haben.

Bergwerk Klus

Im Dürrisfluh-System finden sich immer wieder steigende wie fallende Abbaufelder. Der Luftzug an Teils stellen lässt durchschlägige Schächte erahnen. Im Bild ein ausgeräumtes Flöz im Ostbau.

Im Mittelbau ist behelfsmässig ein Stollenabschnitt mit Brettern gesperrt, dies war zweifelsohne ein Geheimnis welches ich, manchmal ganz schön unvernünftig, entschlüsseln wollte.

Bergwerk Klus

Die Türstöckzimmerung, hinten rechts, lässt ganz Übles erahnen doch der rechteckige Holzkanal am Zimmerungsdach weiss noch viel Übleres zu berichten. Wahrscheinlich war hier eine Abfüllanlage für die Kipploren. Der Holzkanal, so glaube ich, mündet oberhalb in einen Abwurfschacht, vielleicht auf denjenigen welchen wir in der Grundstrecke XII entdeckten. Sicher ist, auf dieser Türstockzimmerung lasten Tonnen an lockerem Gestein und Wasservollgesogenem Dreck. Auf meinem Bild noch verewigt, ein mittig von der Holzdecke herunterfliessende Wasserstrahl. Auch klar ersichtlich der angeknickte rechte Holzpfeiler der Türstockzimmerung.

Gegen Westbau nehmen die Verstürze zu obwohl diese, soweit mir bekannt, überkletterbar sind, in der Folge nimmt eben auch der Wasserstand im Rollstollen zu.

Bergwerk Klus

Gummistiefel sind für den Westbau folglich eine nützliche Sache. An besagter verewigten Stelle wird ein kräftiger Wasserfall hörbar. Mein Begleiter Matti machte sich auf um dem Geräusch zu folgen und entdeckte ein Bächlein welches in eine Fahrt hinunterstürzt. Nach Seigerriss sollte diese Fahrt ein kurzer Hohlraum erschliessen indes bleibt unbekannt wo diese, nicht geringen, Wassermengen abfliessen. Eines erscheint logisch, würde dies Wasser nicht weiterfliessen, wäre der Stollen recht schnell Meterhoch, bis an die Verstürze, mit Wasser gefüllt.

Klar ist auch, im Westbau sollten einige Fahrten ins untere System Gehring, Grundstrecke VIII führen. So genau indes wissen wir dies nicht, die Mundlöcher untendurch sind nicht mehr fahrbar. Es bleibt einzig der Weg abwärts über die alten Gesenke dies mit hohem Risiko der Schlechtwetter, namentlich Sauerstoffmangel den wie erwähnt, untendurch siehts schlecht aus mit offenen Mundlöchern.

Mundloch Weinmann (6) sollte bereits 1941 mit dem Bau der Siloanlage verfüllt worden sein. An zahlreichen Stellen, so wird berichtet, solle der Boden nahe dem Klusbach eingebrochen sein. System Weinmann, aus Zeiten des 1. Weltkriegs stammend, könnte höchstens über die Grundstrecke VIII erreichbar sein doch auch hier, ein nächstes Problem, Wasser wie auch mögliche schlechte Wetter.

Mundloch Gehring (7), auch dieses Mundloch ist definitiv zu. In vergangenen Zeiten solle dies Werk, auch als Querschlag, die Grundstrecke VIII erschlossen haben heute indes bleibt diese Grundstrecke über Stollen Gehring unerreichbar.

Bergwerk Klus

Äusserlich ist am Mundloch eine Stahltüre montiert,

Bergwerk Klus

(Bild Roger Widmer bergwerkforschung.ch)

Innerlich, eindeutig und unmissverständlich ein Wasserreservoir und folglich die Trinkwasserversorgung der Schwarzenmatter. Zuhinterst ist eine Wand sichtbar die bis Stollendecke reicht. Auch ersichtlich die Wasserzuleitung die das Wasser nicht etwa aus der Stollenunterwelt sammelt sondern dieses von der entfernten Fassung oberirdisch in den umfunktionierten Stollen bringt.

Daraus schliesse ich dass unser Wasserfall, welcher im Westbau, auf Niveau Dürrisfluh, gemütlich vor sich hin rauscht, keineswegs das Reservoir speist viel eher sollte dieses Wasser irgendwo wieder in den Klusbach finden. Wo dieser geheimnisvolle Wasserlauf sein sollte, konnten wir bis anhin, trotz intensivem Geländeabsuchen, nicht in Erfahrung bringen. Eines jedoch dürfte naheliegen, die Innenseite der Vermauerung des Gehringstollens könnte über die Gesenke im Mittelbau oder im Westbau, Ebene Dürrisfluh, auch erreicht werden. Indes auch bei dieser Expedition, zweierlei bekannte Probleme geben neuen Anlass zur Vorsicht, genannt diese, wenig Sauerstoff dafür viel Wasser. Da ich kein Fisch bin entschieden ein Problem.

Mundloch Grube Klushorn (8) nicht minder geheimnisvoll.

Bergwerk Klus

(Bild Gina Rickenmann)

Festgeklebt sitzt ein robuster Stahlbetondeckel am Stollenmund. Solch ein Deckel ist mir eindeutig Fremd, die bis anhin entdeckten Mundlochdeckel waren liebevoll mit Versatz aufgeschichtet. An Randstellen drückt Wasser zum Stahlbeton heraus. Die Vermutung das dies Werk gefüllt mit Wasser dasteht, reizt mich ungemein um ein kleines Löchlein ins Deckelchen zu bohren.

Doch erstmals wollten wir, um dem Berg herum, das vermutete Stollengegenende aufsuchen,

Bergwerk Klus

Und siehe da, Geheimnis gelüftet, dies Werk steht im Schutze des Gripen-Uelis. So wird berichtet, wie ich später erfahre, dass die Klushorngrube zum Armeemagazin umfunktioniert wurde. Über das Klushornmundloch wäre damals der Schutt der Militärbaustelle abgeführt worden. Eindeutig bleibt die Klushorngrube, als isoliertes System, unerreichbar von irgendwelchen Gesenken aus, ein idealer Ort um Armeerelevantes zu verbergen.

Bergwerk Klus

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Allerletz der hochkomplexe Seigerriss mit meinen Ergänzungen zu den bis anbin gelaufenen Befahrungen. Der Seigerriss entstammt im Original den Unterlagen des Büros für Bergbau und ist Stand 31. März 1946, liebes Dankeschön hierbei an Roger von Bergbauforschung.ch fürs beschaffen.

Die gelben Strecken sind bis anhin, total in 3 Touren, befahren worden. Es, ist bis zur Stunde, folglich uns nur ein Bruchteil des Bergwerkes bekannt.

Rot stellt die Ergänzungen und Beobachtungen dar. Einige Stollenwerke sind neu dazugekommen die im Originalplan nicht verzeichnet sind.

Vorbeitrag: Boltigen Bergwerk Klus, Langzeiteinblicke

Quellen Bilder: Gina Rickenmann, Roger Widmer, Luisa

Kienberger Kumpels

Die Kienberger Gipsbrüche sind keineswegs nur Fetisch heimlich forschender Industriearchäologen. Gar namhafte Schweizer Bands versuchen am Gestein den Durchbruch durchs Matterhorn, Der besagte Schweizer Berg hierbei symbolisierend die zweifelsohne längst verhärtete Musikindustrie.

Die Band „the Bianca Story“ drehte ihr Videoclip Bist Du Kumpel in besagtem Stollenwerk, siehe Luisischer Vorbeitrag hier.

Nach dem Motto „Wir hauen einen Tunnel in das verhärtete Gestein der Musikindustrie! Sei ein Kumpel!“ wird rege am Gipsstein gepickelt. Die Idee hinter diesem Video ist es, einen von der Musikindustrie entkoppelter Finanzierungsweg, für die Musikproduktion der besagten Gruppe, the Bianca Story zu beschreiten. Grundsätzlich eine Idee welche mich sehr anspricht wenn doch ich aus deren Webseite kaum Präziseres erfahren konnte.

Alleweil, als Bloggerin, nicht nur des Bergbauthemas willen, die Idee und das Musikprojekt „the Bianca Story“ durchaus Unterstützungswürdig.

Musikalisch nicht immer unbedingt meines Geschmackes entsprechend so doch nennenswert die entstandenen Kreativsynergien etwa „the Bianca Story“ in  „Dancing People Are Never Wrong“ im „Jan Blomqvist Remix“

Oder „the Bianca Story“ und das Urgestein der elektronischen Musik „Dieter Meier“ in „DOES MANI MATTER?“

Folglich die Links:
the Bianca Story Bandwebseite www.thebiancastory.com
the Bianca Story Wiki

Bösartige FE-Trollen in fremden Augen

Welch Wochenende das meinige war. So dachte ich bei feierlichem Wein am Freitag nichts könne meine Laune trüben und schon stach des Augapfels empfindlicher Schmerz empor. Anfänglich frohen Mutes war schnell die Schuld den Pollen, dem Ozon oder was auch immer zugeteilt, doch es sollte ganz anders kommen.

Nach mässiger Nacht vermochte immer noch mein Auge Gustav Weinmanns Sicht von Anno 1916 aufs CAD bannen und doch kam wieder alles anders.

Ein kleiner aber schmerzhafter Besuch am Transgendertreff Ostschweiz offenbarte übleres im Auge. Gegen 21:00 Uhr war die Entscheidung getroffen, einmal Notfall-Unispital Zürich war  nächstes ungewolltes aber notwendiges Ausflugsziel.

Und der Notfallaugenarzt fand edelstes Ferrum keines jedoch der Val Tischer Berge gestohlen, viel eher entstammend etwelcher Industriebleche. Alleweil war Rost deren fortgeschrittenes Stadion. Also machte sich tapferer Arzt, denn ich bin wahrlich Dramaqueen in Person, auf mit Frässmaschinchen mir dies Unding aus der Hornhaut zu Bohren.

Luisa

Am Folgesonntag, alles andere als angenehm, mein Auge tief verpackt in hartnäckiger Verbandsschicht.  Der Glückes war mir, wieder in Notfall-Augenklinik die zweite Fräss-Session gewährt  worauf ich, welch ein Glück, des Druckverbandes befreit war.

Heute des Dienstags wars mir möglich, ohne exorbitante Augenschmerzen, mein Mürtschenalpartikel zu beendigen, siehe Vorbeitrag, und frohen Mutes bin ich das Stahltrolle mich momentan schonen werden.

Also, wartet doch hämisch lachend meine Geschäftsbuchhaltung auf Jahresabschluss 2012, auf in den Kampf.

Grüessli

Luisa

Ostern, die Wetterrückblicke

Es ist allgemein das Gerücht im Umlauf wonach dies Jahr uns die Meteogötter mit speziell üblem Wetter bestrafen täten. Ich sah mich berufen anhand dieser Gerüchte die vergangenen Wetterverhältnisse genauer  zu hinterfragen. Dazu nenn ich mein Eigen, ein ganz tolles Fotoarchiv welches meine Abenteuer dokumentiert.

Nun denn, Luisa in den Osterntagen, der Rückblick,

Die Tage um den 31. März 2002, Torrijasessen bei meiner Schwester  WGS84 47.406247 / 8.578467 , Sonnenschein etwas frisch.

Ostern2002

 

Die Tage um den 20. April 2003, Wiesneralp  WGS84 46.714012 / 9.700956, Sonnenschein etwas frisch.

Wiesneralp

Die Fotoseite auf: Wiesner Alp

 

Die Tage um den 11. April 2004, Sihlpapier II WGS84 47.338815 / 8.520874, Sonnenschein angenehm warm.

Sihlpapier II

 

Die Tage um den 8. April 2007, Ostfriesland Norddeich WGS84 53.624294 / 7.162782, Sonnenschein aber windig kalt.

Norddeich

Link zur Bilderseite, Ostern 2007 Ostfriesland

 

Die Tage um den 23. März 2008, Ruine Lichtenstein oberhalb Chur WGS84 46.884471 / 9.526233, Sonnenschein und frisch.

Ruine Lichtenstein

 

Die Tage um den 12. April 2009, Mannheim Stadtzentrum Schillerplatz WGS84 49.486593 / 8.462136, Sonnenschein megasommerlich.

Mannheim

 

Die Tage um den 4. April 2010, Frankfurt Gwinnnerstrasse WGS84 50.137022 / 8.740135, sonnig und angenehm warm.

Frankfurt Gwinnerstrasse

 

Die Tage um den  24. April 2011, Horn Kandergrund 1616 müm WGS84 46.548678 / 7.643163, sonnig und warm bis heiss.

Horn Kandergrund

Link zur Geschichte, Kandergrunder Kohle

 

Die Tage um den 8. April 2010, Spinnerei Jakobstal WGS84 47.51652 / 8.523466, bewölkt und frisch.

Spinnerei Jakobstal

Link zur Geschichte Sandsteinbruch Zweidlen

 

Fazit, wahrhaftig, die Vorostern waren alle samt besseren Wetters was nichts weiter zu bedeuten hat. Hierzulande könne auch um diese Tage eher die Kälte vorherrschen sagen schlaue Wetterfrösche und was nicht ist kann ja noch werden.

Wer sucht der solle Kohlen finden

Ich suchte und ich fand nicht nur Kohlen.

Lange schon schraube ich an meiner Geschichte „Verborgene Kohlen“ herum.

Langsam und wie gewohnt gemächlich entsteht diese eine Geschichte über die aufopferungsvolle Suche nach deren richtig gut versteckten Schweizer Kohlen.

In Zeiten der Not waren teils sportliche Leistungen an den unmöglichsten geografischen Orten vollbracht worden. Für mich spannend hier einige dieser resultierenden Geschichten wieder aus der Vergessenheit zu kramen und anhand gemachter Beobachtungen zu ergänzen und zu erweitern.

Die Geschichte zum Schweizer Kohlebergbau wächst und zwar auf Luisa.net unter Verborgene Kohlen.

Das Geheimnis von Ursera

Es war die Tatsache dass nicht alles immer gleich entschlüsselt wird,
und es ist gegeben das ich,  mich der Neugierde unterwürfig zeigend, nie des Wissens satt essen kann.

Also darum erneut eine Urserageschichte
a) weil die Gegend wunderschön ist
b) weil ein freier Sonntag herrschte
c) weil zwischen dem was ich weiss und dem Geologieatlas Diskrepanzen herrschen.

Ein Sonntagsspaziergang war der unsere. Diesmal nicht ins „Val Sassam Mines Company Ltd“ Abbaugebiet bekannt als Gruoba sondern zu den verborgenen Mundlöchern auf dem Alpenpfand Richtung Alp Nursera. Von denen Mundlöcher mit dazugehörigem Abbaugebiet weiss namentlich der Schweizer Geologieatlas zu berichten.

Der Geologische Atlas 1:25 000 wies mir diesmal den Weg. Seit unserer Begehung der Gruben Horn, auf Kohlebergwerk Horn berichtet, wissen wir das der Geo Atlas ein äusserst taugliches Werkzeug ist.

Wissen wollte ich was dortig noch zu finden ist, was dortig abgebaut wurde und wer wohl hier die Finger tief in Buntmetalle steckte. Warens gar die Engländer von der „Val Sassam Mines Company“? Das Abbaugebiet Gruoba kenn ich allmählich, inklusive deren Stollennamen, wie meine prallgefüllte Handtasche doch weiter Südlich waren mir nie Erzählungen von vorhandenen Gruben zu Ohren gekommen.

Ehe wir das Zielgebiet erreichten war eine schöne Naturlandschaft unser steter Begleiter. Ein Wald, wie dieser nur aus Märchen und Erzählungen bekannt, spendete uns den Weg hinauf angenehmer Schatten und erfrischende Kühle.

Am Zielpunkt angelangt machten wir uns erstmals auf die Suche nach denen verborgen Mundlöchern. Im tiefen Märchenwald jenseits etwelcher Pfade und Weg tauchten erste Zeitzeugen auf.

Wo gemäss  Geologischer Atlas ein Mundloch zu finden sein sollte, türmt sich stattdessen eine Natursteinwand, parallel zur im Hintergrund angesiedelten Felswand, aus dem Waldboden, empor. Die Wand stützt eine Ebene im steilen Hang an den Rändern wiederum sind Mauerreste sichtbar. Möglich das hier ein kleines Kappenhaus einst stand. Macht für mich jedoch wenig Sinn so nahe der Steinschlagexponierten Felswand stehend. Auch interessant, an der Felswand im Hintergrund offenbaren sich mir 2 Bohrlöcher, gewohnt Bergmännisch 30mm Durchmesser. Auch diese ergeben für mich wenig Sinn. Einzig, ich spekuliere auf ein Tagbaugebiet.  Die Felsen sind bunt in allen Farben, würd passen zu Bundmetallen.

Von da weg taten wir unsere Reise Richtung Süden fortfahren, dies immer auf der Höhenlinie bleibend. Leider jedoch oft umgefallene Bäume übersteigend, was teils recht mühsam war.

Baldig tauchte der erste Stollen, Koordinaten Swissgrid 751850 / 158990 / 1718 Meter, klassisch mit Halde vor dem Mundloch, auf. Der Zugang war, wie gewohnt eng indes durchaus möglich.

Im Innern ein gewohntes Stollenprofil welches nach rund 10 Meter, auf den ersten Blick, abrupt endet. Erst die Befahrung bis fast zum Schluss zeigt deren wahre Bestimmung. Am Ende des Stollens neigt ein Seitengang steil rechts.

Hier findet sich die eigentliche Abbauzone, ein Abbauschlicht schräg Richtung Oben verlaufend.

Auch wieder, zwei ungesprengte Bohrlöcher von denen ich ableite, das dieser Stollen eher neuer aus Zeiten, als Sprengstoff gang und gebe war, stammt.

Im hinteren Teil scheint der Stollen etwas aufwärts zu verlaufen. Genau wissen wolle ich es nicht, zuviel Wasser ruhte am Boden.

Der Höhenlinie folgend war den bald die zweite Halde mit dazugehörigem Stollen oder was von dessen übrig blieb, gefunden. Hier scheint das gesamte Stollenprofil auf einer Länge von ca. 20 Meter im Waldboden abgesunken zu sein. Meine Annahme dass hier einst ein längerer Stollen gebaut war begründet auf deren sichtbare Einschnittbreite. Der Fels scheint sauber Vertikal durchtrennt als wäre die Stollendecke in einem Guss auf dem Stollenboden geknallt. Die Breite ist beträchtlich komfortabel als wäre hier mit fetter Ausbeute gerechnet worden.  Auch die Halde ist etwas Grösser als am vorhergesehenen Stollen.

Und auch der dritte von uns gefundene Stollen ist versunken im Waldboden. Einzig bleibend auch hier eine eher kleine Halde die von bescheidenem Abbau zeugt.

Es ist und bleibt wahrscheinlich ein Geheimnis was dortig einst war.

Aber nun doch noch einige Schlussfolgerungen.

Ich denke die Stollen dortig sind eher neueren Datums, gar in Zeiten um die  Val Sassam Mines Company Ltd Anno 1866. Indes wird kaum hier die englische Gesellschaft am Bundmetall gekitzelt haben. Zu gerne rührten diese Bergmänner mit grossen Kellen. Seilbahnen, Verbindungbahnen und englische Flammöfen mussten, trotz bescheidener Abbaumenge, her. Wären Engländer dortig gewesen wäre eine Seilbahn vom gewohnten Gruobagebiet hinauf gespannt worden. Spuren von grober Industrietechnik sind keine auffindbar. Viel eher glaube ich das dortig lange schon buntes und wertvolles Metall, Kupfer und Silber, gefunden wurde. Dies Abbaugebiet dürfte älter sein als angenommen. Erst jedoch die Engländer brachte mach ein bergbauversierter Einheimischer  auf den Plan alte Gruben nahe der Alp Nursera zu revitalisieren. Viel werden diese Minen indes nicht gebracht haben. Die Halden sind im Vergleich zu denen auf Gruoba ein Bruchteil deren Grösse. Auch scheint hier nie die fette Technik sich niedergelassen zu haben. Einzig Sprengstoffe und Handbohreisen dürften zur Anwendung gekommen sein. Aber eben, mein Wissen dürfte hier doch eher bescheiden sein und so gründet manche meiner Erkenntnisse auf Beobachtungen die teils falsch liegen könnten.

In diesem Sinne, möge die Diskussion Neues bringen.

Die Links von mir zum „Val Sassam Mines Company Ltd“ Abbaugebiet
Erstgeschichte Wo sich Eisen versteckt
Römerstollen
Betlehem ist überall

Kandergrunder Kohle

Es war ein traumhaftes Wanderwetter, nicht zu heiss, nicht zu kalt, um unsere Kandertaler Bergbauerkundungsgeschichte weiterzuführen. Wir waren neulich im Schlafegg und dies keineswegs der Müdigkeit willen. Die Kohlegruben waren unser Erkundungsziel in jener Höhe genant Schlafegg. Diesen prächtigen Samstag führte uns die Reise an die gegenüberliegende Talseite zu den Gruben Horn welche damals, 40erjahre, die „Bergbau-Gesellschaft Kandergrund AG“ betrieben haben soll .

Hinauf geht’s über den alten Knappenweg welcher in Kandergrund auf rund 857 Meter über Meer beginnt. Der Weg, oder treffender die Wegspur, schlängelt sich über teil schmale und gefährliche Stellen hinweg, das steile Gelände auf 1668 Meter hinauf.

Obschon wir untrainierte Städter 3 Sunden für die 4,1 Kilometer Distanz und die 811 Meter Höhendifferenz benötigten, war die mächtige Bergbauanlage, dank unseres kleinen GPS-Helferchens, schnell gefunden.

Mächtig,
die im Fels verborgene Trafostation umfasst 3 Trafoboxen, Trafos sind keine mehr drin. Die Elektrik ist, so mein erster Eindruck, grosszügig dimensioniert.

Und auch die davor im Fels gebaute Kompressorhalle lässt viel getätigte Arbeit in den unterirdischen Hallen erahnen. 3 Maschinenfundamente zähle ich, vermutlich alle 3 für die Kompressoren.

Meine Neugier auf die anzutreffende, umfassende Unterwelt stieg bei jedem auffinden eines weiteren Anlageteils. Also ab zum Mundloch welches nur über eine vor sich hin modernde Brücke zu erreichen ist. Zum Glück, ein Bleikabel oberhalb des Mundlochs, wie gewohnt weit überdimensioniert, welches mir die notwendige Sicherheit beim rüberangeln gewährte.

Das Mundloch, zu finden auf 615 542 / 154 988 / 1662 Meter, ist zumindest die ersten 2 Meter luxuriös ausgemauert. Leider jedoch war damals der Versuch unternommen worden den Stollen mit Müll und, dortig selten anzutreffenden Steinen, zuzustopfen. Da der Stollen im 30 Grad Winkel nach unten geneigt ins Berginnere sinkt, ist im Inneren ein reges Durcheinander von Zeugs was vom Eingangsportal hinunterpurzelte. Eine Tatsache die den Abstieg keineswegs erleichterte.

Hinzukommend war die Zimmerung absichtlich zerstört worden in der Hoffnung der Stollen könne für immer versinken. Einzig das Profil erhöhte sich durch diese Aktion da über die Jahre hinweg Einiges von der Decke stürzte. Ansonsten, ist der Hauptstollen, welcher damals mit Schrägliften ausgestattet war, begebar. Ich selber bin, mangels Zeit und Begleitung nur ein kurzes Stück hinunter gestiegen. Ein Stollenende sah ich, trotz HochleistungsLED, keines indes sind mir quer liegende Fahrstolle aufgefallen.

Erzählt wird, die Grube Horn solle in kurzer Betriebszeit von 1941 bis 1947 55 000 Tonnen Braunkohle gefördert haben dazu waren unter anderem 15 Kilometer Schienen in den Fahrstollen verbaut worden.

Der Blick zurück von der Mundlochplattform aus zeigt die Zugänge zu den Anlagen der Hilfsbetriebe welche im Fels gebaut waren. Oben, der Zugang zum Wasserreservoir welches die damals davor gebaute Barackensiedlung mit Trickwasser versorgte. Im unteren Felsloch war die Kompressorhalle, Trafostation und  diverse Lager untergebracht. Vor dem Mundloch standen anno 1945 ein Silogebäude und die Seilbahnbergstation mit welcher die Kohle verladen und in die Sortieranlage ins Tal befördert wurde. Das Mundloch selber ist zweiteilig, bestehend aus 2 Mundlöcher, das einte welches ich zum Abstieg nutze ist einigermassen begehbar während dasjenige  Nebenan zugestopft ist. Die Vermutung liegt nahe das beide Steigstollen parallel verlaufen und diese sich jeweils an den Fahrstollen treffen.

Lieder schien die Zeit wieder viel zu kurz für die genauere Erkundung. Da der Abstieg über den gefährlichen Knappenweg optimale Lichtverhältnisse erforderte mussten wir baldig wieder den Heimweg antreten.

Alleweil, noch viel Erkundungspotential welches kommend genauer ausgeschöpft werden wird.

Links dazu von mir
Berner Oberländer Braunkohle

Links Fremd
Bergknappe Nr. 32
Gruppe Projektwoche Berner Oberland mit dem Infoheft als PDF Schiefer und Kohle

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