Das Geheimnis des Isenbergs

Die Auflösung der Guppen-Geschichte sei geschehen wenndoch diese wieder neue Fragen aufwirbelte. Aber erstmals, es war Nationalfeiertag im Jahre 2011 als zwei Mädels sich auf die Suche nach Antworten ins Jahr 1560, respektive auf deren Industriestätte, begaben.

Genannt sei hier das Eisenbergwerk Guppen welches im Jahre 1560 aufgegeben war. Die noch vorhandenen Rätsel betrafen die bis anhin nicht gefundenen Hauptabbaufeldern welche die mysteriösen 200 Tonnen Eisenerz damals lieferten.

Wir machten uns auf dem Weg diesmal mit System, vom Wanderweg herkommend im Westen, die Kante der Felswand absuchend, Richtung Osten. Und siehe da wir waren fündig und konnten gleichmals auf einen Schlag eine Fülle noch offener Fragen klären.

Die wohl erste entscheidende Frage die in etlichen Diskussionen mich wie auch andere Bergwerksinteressierte immer wieder bewegte,

Wie viele Stollen gibt’s auf dem Isenberg?

Deren 5 sind noch heute Sichtbar und auffindbar.

Etliche wussten über die Isenberggruben zu berichten. Wohl der bekannteste dieser Forscher dürfte Kaspar Zimmermann sein. Ich übernahm bei der Grubennummerierung dessen Nummernkonzept beginnend ganz im Osten bei Nummer 1 und endend im Westen bei Nummer 5. Einzig unterschiedlich,  Kaspar Zimmermann weiss nur von 3 Gruben zu berichten während ich heute 5 Stollensysteme kenne.

Karte Gross machen, wie bekannt, Karte anklicken.

Grube 1 und Grube 2 waren von mir als erstes erkundet worden. Die weiteren Gruben blieben mir lange verborgen rätselhaft in der Fülle publizierter Guppenerkundungsberichte. Entscheidend zu meiner 4fachen Erkundungstour war Hansjürg Kellers Bildbericht zur Guppenalp. Hierbei waren mir diverse Widersprüche immer wieder aufgefallen. Insbesondere die Nummerierung und herumgeisternde Grubenpläne warfen immer wieder neue Fragen auf.

Ich war erstmalig im September 2010 im Guppen am Suchen der geheimnisvollen Stollen, zu lesen auf Handverlesenes Eisen . Nachfolgend trieben mich die nicht geklärten Fragen im Oktober desselben Jahres wieder dort hin dies geschrieben unter Guppen. Auch da war Vieles noch weiter Unklar und so beschloss ich erneut diese Stätte aufzusuchen um richtig tief ins Felsinnere vorzudringen, dies wieder mit mässigem Erfolg wenndoch Grube 1 eine recht detaillierte Beschreibung erfuhr, mehr dazu auf Und nochmals Guppen.

Diesen 1. August war nun all das vermisste gefunden worden.

Grube 3 Hauptabbau

Hauptgrube, wir nennen sie nach Kaspar Zimmermann die Grube 3 liegt nahe dem Wanderweg an eher unwegsamem Gelände Kante Felsen westlich nahe einer Grube die nach kurzer Strecke endet, mehr dazu auf Grube 5.

Das Mundloch, respektive das Hauptmundloch ist kaum zu verfehlen. Beginnend rund 2 Meter hoch führt der Stollen tendenziell im 25 Grandwinkel abwärts Richtung Berginnern. Der Hauptstollen neigt zeitweise dessen Höhenprofil bis auf 1 Meter hinunter während die breite zunimmt. Diese Bereite jedoch ist Stellenweise mit Versatz gefüllt. Stellen sind offen in denen schmale Gänge noch durch den Versatz führen.

Zwischen all den engen Versatzgefüllten Stellen tauchen regelrechte Abbauhallen auf.

In einer Halle findet sich ein mystisch anmutender Stempelwald. Das Holz ist in tadellosem Zustand gar erkennen, in der Stammform, kann man vor dem Mundloch herumlungernde Baumarten.

Weiter immer wieder an Versatz vorbei führt der Weg gar zum sagenumwobenen See an tiefster Stelle der Grube.

Meine Begleiterin Marlene will gar eine verschlammte Fortsetzung des Stollens entdeckt haben. Wir blieben im Trockenen und stiegen scharf Links zur oft beschriebenen Spuntwandhalle.

Auch hier, das Holz intakt. Die Spundwand ist mit Versatz gefüllt doch meine anfänglichen Bedenken bezüglich der seitlichen Belastung der Pfähle verfliegt nachdem ich zwischen einer  verfallenen Wand weitere mit Versatz gefüllte Spuntwände entdecke. Eine breite Spalte war freigelegt worden die fortlaufend wieder mit Versatz aufgefüllt wurde. Um die Belastung auf die Holzkonstruktion gering zu halten waren immer wieder neue Schichten Spuntwände gebaut worden so war deren Einzelbelastung  relativ gering. Bis zu 4 Schichten Spundwände kann ich ausmachen. Am oberen Ende der Spuntwand-Versatzschicht waren Stufen in den Fels geschlagen um den Spundwandbereich bequem zu erreichen und diesen mit weiteren Spundwänden zu verstärken. Rechter Hand dieser Steinstufen war ein Sondierstollen knappe 8 Meter lang getrieben worden. Der Abraum zu diesem Werk war so wie mir scheint, vorsichtig auf die Spundwände gepackt worden. Einzig brauchbares Gestein war mittels Schlitten zum Stollen hinaufgezogen worden.

Eine weitere interessante Entdeckung machte ich beim durchkriechen durch eine angst-  einflössend enge Spalte. Am Gegenende dieser eine kleine Halle finde ich ein senkrecht hinunterführenden Schacht welcher, anno domini ein Präzisionsfacharbeiter mit Schrämwerkzeug  im den harten Felsen hineinmeisselte.

Dieser Schacht ist, aus der Schräglage betrachtet, nur wenig Tief und doch, eine rund 1,5 Meter hohe Schachtmauer mit deutlich erkennbaren Schrämeisenspuren macht sich vor mir breit.

Der Schacht sollte, so denk ich mir, etwa 80 x 140 in die tiefe verlaufen. Ob dieser tiefer führt entzieht sich meiner Kenntnis, Bruchstein liegt auf deren Boden.

Mein Problem indes, nach dieser Befahrung, ich bring den Grubenplan von Kaspar Zimmermann, welchen ich in meine Standortekarte einfügte, irgendwie nicht so recht auf die Reihe. Insbesondere der Spundwandwald, wie auch die Stelle mit der geschrämten Abteufung welche in einen Stollen mündet, durch den Versatz hindurch parallel zum Hauptstollen verlaufend, widersprechen dem bekannten Grubenplan von Kaspar Zimmermann.

Ohne hier Herr Zimmermanns Erkenntnisse in Frage zu stellen war mir danach, meine Beobachtungen selbst in einen Plan zu packen.

Grubenplan gross machen, Grubenplan anklicken.

Es sei erwähnt, weder mein Laserdistanzmessgerät war einsatzbereit, noch der Kompass schien mir in einer Eisengrube tauglich zu sein. Somit ist diese Zeichnung nach meinem subjektiven Empfinden entstanden.

Grube 4

Diese Grube taucht in Kellers Guppen Reiseberichte auf. Sie solle nach 12 Meter verstürzt sein. Wir verspüren am Mundloch aufsteigend, temperamentvolle Thermik.

Leider ist dies Mundloch zu klein um es zu bekriechen und so wünschte sich meine Begleiterin einen Spaten den wir eindeutig nicht mit hatten. Die Übereinstimmung zu Kellers Bild ist eindeutig. Gerne wären auch wir hinunter doch die Körpermasse reichten nimmer. Also beschlossen wir den Fotoapparat auf Tauchmission zu kommandieren.

Und tatsächlich, es zeigt sich ein Stollen von unbekannter Länge. Interessant hierbei, der Stollenwinkel zeigt haargenau auf das Hauptabbaugebiet. Naheliegend dass dieser Stollen zur Erschliessung und Entwässerung der Hauptgrube hätte dienen sollen. Das Mundloch liegt in etwa auf dem Niveau des unterirdischen Sees. Auch möglich das die Abteufung welche ich fand an diesen Stollen hätte münden sollen.

Grube 5

Die westlichste Grube nenne ich, inspiriert von Kaspar Zimmermanns Nummernfolge, die Nummer 5. Diese Grube scheint nicht besonders tief zu sein. Nach wenigen Metern endet diese auch ist der Einstig mir zu eng um den Verlauf genauer zu klären.

Meine Annahme bei nur wenigen Metern bleibt. Auch der Fotoapparat erkennt nach verstürzten Felsen ein Ende. Obschon dies Mundloch nahe der Hauptabbaustelle liegt, sind keine möglichen Verbindungen eruierbar. Meine Annahme, auch ein Sondierstollen.

Fazit, ein sehr erkenntnisreicher 1. August.

Zu Grube 1 und Grube 2 finden sich meine Erkenntnisse auf,
Und nochmals Guppen die Ausarbeitung 3er Besuche
Guppen die Suche nach dem Hauptvorkommen
Handverlesenes Eisen ein erster Guppenbesuch

Links
Bergknappe Nr 22
HJ Keller Guppenseite
Exkursionen in den Guppen von Geolife angeboten

1 comments on Das Geheimnis des Isenbergs

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert