Schmiedeworkshop, kleine Lektion der Metallurgie

Oder wie aus einem Kugellager nie Damaststahl wurde

Ein wunderschöner Tag, trotz Schlechtwettteransage, erwartete uns nach langer Reise im fernen Darmstadt. Ein Workshop in der Kunst des Schmiedes, organisiert durch den SM-Metallzirkel in welchen ich mit dabei bin, respektive organisiert durch jene guten Seelen die immer wieder die legendären SM-Metallevents organisieren.

Zweifelsohne war das Thema welchem ich mich anschloss, die Herstellung des Damaststahls im Spannungsfeld einer zunehmenden Hochindustrialisierung, edelste Edelstahlelektroden usw. Ein Kugellager solle durch gezieltes Erhitzen, Schmieden, Verschweissen, hochwertigen Damast werden.

Der Grundgedanke, durch Beisser (BDSM-Werkstatt) initiiert, schien mich als Metallurgie-Newbie zu überzeugen. Ein Kugellager besitzt grundsätzlich die zwei benötigten unterschiedlichen Metalle in Form des Rings aussen, die Kugeln in der Mitte und anschliessend der Ring im Zentrum. Wieso also nicht die drei Schichten so zusammenzuklopfen das daraus drei aufeinander liegende Flachbandeisen entstehen welche anschliessend unter Einwirkung von Hitze, Borax und Druck den beliebten Damaststahl bilden.

Also gesagt getan oder war es getan und anschliessend gesagt?

Na Fazit war, das Kugellager wurde durch unsere Hand so verschweisst das deren Kugeln unter Einwirkung des Hammers nicht das Weite suchen konnten. Ein durchaus SMliges Thema in etlichen belangen in diesem Sinne durchaus passend zu denen freudigen Gesichtern um uns.

Nach dieser Prozedur waren richtige Kehle an einer richtigen Flex gefragt. Aus Eines mach Zwei war Resultat der kommenden Aktion. Nun solle so unsere Vermutung die Wärme und folglich die nötige Temperatur  eher den Weg in die unterschiedlichen Stähle finden

Anschliessend war Feuer respektive Hammergewalt gefragt.

Und siehe da aus einen Kugellager wurde allmählich etwas Flaches wenn doch die einte Kugellagerhälfte sich während unserer Hammersalven definitiv in die Einzellteile verabschiedete blieb die Zweite mehr oder minder bestehen. Dies Stück jedoch wollte und wollte nicht sich dem Borax und dem Hammerschlag fügen.

Das dreifaltige Stahlstück mit dem Übernamen „Handyklatsche“, steht nun bei mir in der Wohnung  und wartet auf den forensischen Durchschnitt um deren metallurgisches Ableben genauer zu ergründen.  Nichts desto trotz eine tolle Truppe fand zusammen zu feierlichem Eisenklopfen und geselligem Absinthschlürfen. Und auch der Lerneffekt kam keineswegs zu kurz. Anschliessend durften wir  einer Damaststahlherstellung beiwohnen, vorgeführt vom Eisenkneter, ein wahrhafter Profi, welche tatsächlich gelang.

Allen die mit dabei wahren, ein liebes Dankeschön. Wahrhaft es hat Spass gemacht und weckte weiter mein Interesse.

Und so zogen wir in tiefer Nacht von dannen um am Morgen darauf das Tal des Eisens Val Ferrera zu erkünden.

Ein Tal welches Industriegeschichte schrieb und heute nur Weniges davon aus jener Zeit zeugt. Ein stiller Zeuge steht am Rande der Kantonsstrasse und mag berichten von letzten Versuchen Erze industriell zu verhüten.

Die Schmelza oder noch deren verbleibender Kamin, damals ein Ofen des Typs englischer Flammofen um die aus dem Mittelalter emporgestiegene Bergbauregion richtig zu beschleunigen,  kündigt heute den eintritt ins Tal des Eisens an.

Das Gebiet am gegenende der längs vergessenen Drahtseile gilt es noch eingehender zu erkunden, die Gruben  Ursera, dies jedoch ein andermal denn definitiv wir wahren hundemüde nach solch Wochenende.

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