An schönem Tage letzten Samstag war ich geladen zu tiefen Einblicken in den Silberberg. So gilt ein grosses Dankeschön den Bündner Bergbaufreuden die mich zu solch Ausflug einluden.
In diesem Sinne dürfte ich diesmal, mit einer Handvoll Bergbaubegeisterter, mich durch die Tiefen damaliger Blei und Zink-Abbauten führen lassen. So wird diese Geschichte eher der Bilder willen mein Blog schmücken, die Aufarbeitung der Geschichte selbst überlasse ich definitiv dem Bergbauverein Silberberg Davos, die dies eindeutig besser können.
Die heilige Barbara wachte, im Dalvazzerstollen über uns. Da wir eher die tieferen Regionen ansteuerten, das System jedoch vertikal so ziemlich zusammenhängend ist, schützte uns erfolgreich auch auf unteren Ebenen die Schutzpatronin aller Bergleut.
Im Tiefenstollen musste erstmals die Einbruchstelle unter der Halde gequert werden ehe der Hauptabbau sich zeigte.
Der Abbausschlitz indes erwies sich als gefährliche Traverse die unser Weiterkommen auf besagter Strecke endgültig unterbrach. Die ausgeräumte Erzspalte bringts in der Vertikale rund 170 Meter und abwärts ab Tiefenstollensind doch immerhin noch 70 Meter bis zum nicht so klarem Stollenboden.
Also galts den Rückzug anzutreten um übers Tällibachtobel den tiefsten aller Stollen zu befahren, genannter, oft gelesener und bis anhin nie gesehener, Andreasstollen.
Der Andreasstollen, einst als Erbstollen angelegt, verfügt über ein gut erhaltenes Mitteldorn-Holzschienensystem. Wo dieses Vorhanden kann, oberhalb des Wasserlaufs trockenen Fusses und Bequem, die Strecke abgewandert werden.
Wo indes sowohl Schienen wie auch Bretter fehlen ist vorsichtiges Hürdenlaufwaten angesagt.
Am Eintritt ins wuchtige Schachtgebilde dominieren robuste Holzkonstruktionen die jedoch etwas ramponiert scheinen.
Die Holzbauten stützen ein riesiges Wasserrad welches einst eine Kolbenhubwasserpumpe trieb. Eindeutig führt unter dem Wasserrand noch eine tiefere Sohle die mittels der Konstruktion des Bergwassers entledigt wurde.
Aktuell jedoch schmettert das Wasser, in Form eines Monsunregens, ungebündelt den Schacht hinunter, im Bild, der Blick nach oben dem Wasserursprung folgend. Der Regenschutz war ohne Zweifel von unschätzbarem Werte.
An der grossen Wasserradachse noch heute intakt die Kurbelwelle welche eine Kolbenhubpumpe in Stimmung hielt.
Hinter der Wasserrad-Pumpstation öffnete sich eine zweite Halle mit jeder Menge interessanter Artefakte aus Bergbauzeitalter um 1820. Wir laufen auf robustem Holzboden unter uns die Wassergefüllte Abteufung. Rechts im Bild die beiden Stützen einer Haspelwinde dazugehörend im Boden die Öffnung durch die, im tiefblauem Nass, eine tiefere, abgesoffene Sohle erkennbar wird.
Zwischen den Brettern liegen etliche noch gut erhaltene Teuchel herum und auch der Haspel der Aufzugsanlage liegt nicht weit der beiden Stützen.
Und wieder Tagwärt, den Aufstieg jener beschwerlichen 110 Metern bezwingend, noch kurz ein Bild des ehemaligen Pochhauses auf Niveau Dalvazer also + 110 Meter ab Andreasstollen.
Wer übers Bergwerk mehr Erfahren möchte dem sei die umfangreiche Webseite des Bergbauverein Silberberg Davos nahegelegt.
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