Zweifelsohne, die Lampen werden besser und auch das fotografische Können steigert sich über die Jahre hinweg. Grund genug um weiteren Gemeinissen tiefer auf den Grund zu fühlen. Doch allererst vorwarnend, über die Bergwerke der Mürtschenalp ist viel geschrieben worden ich will dieser Geschichte hauptsächlich den aktuellen Fotos Platz einräumen.
Stiefmütterlich von allen Forschern sind bis anhin die alten Gruben östlich der Hauptgruben behandelt worden. Deren Zugang ist den heute auch nimmer von Bequemlichkeit geprägt. Ich zumindest sammelte einige blaue Flecken ehe mir der Einblick ins Feuergesetzte Gesenk gewährt wurde.
Das Gesenk, Südostfallend, ist unter Einfluss grosser Feuerwärme, geruste Decke, entstanden, trotzdem findet sich hin und wieder vereinzelt Bohrlöcher aus neuer Bergbauepoche.
In der deutlich zugänglicheren Grube, nebenan gelegen, sammelt sich Wasser bis auf einen Meter. Auch in dieser Seelandschaft mussten unsere Lampen, traditionsgemäss, auf Tauchgang.
Die Sicht vom Stollensims aus zeigt die Landschaft der alten, längst verschwundenen, Industrieanlage im Tal. In den vereinzelten 3 Tannen am Talboden lang einst das Pochwerk, rechts davon die Knappenunterkünfte.
Nicht minder interessant und absolut fotogen, die Grube Erzbett dessen Einstieg hart verdient sein soll.
Da der Durchschlupf sehr eng ist und die Stabilität sämtliche Wünsche ignoriert, legten wir ein rotes Seil um bei allfälligem Einsturz doch gefunden zu werden.
Wir, Matti und ich, besuchten diese Grube bereits am 1.8.2013. Damals waren sowohl Leuchten wie auch die Erfahrung eher suboptimal zur Gestaltung schöner Bilder. Meine Bilder im Beitrag Kupfergrube Erzbett Mürtschenalp sind alle samt im aggressivem Blitzlicht erschlagen. Diesmal am 5.10.2018 sollte alles besser werden.
Wie üblich, nach Akrobatiknummer, folgen zwei Türstöcke. Der erste erfreut sich bester Statik,
während der Zweite, den sehr vorsichtigen Befahrer, schelmisch böse, in Bergtrollentradition, anlächelt. Trotzdem zeigte ein Fotovergleich 1.8.2013 vs 5.10.2018 kaum nennenswerte Veränderung. Nichts desto trotz, liebe Leser, Liebe Leserinnen, geht da nicht rein. Irgendwann wird’s nicht beim Lächeln bleiben.
Bald folgt der Hauptabbau mit weitläufig versetzten Flächen.
Ob den versetzten Abbauten sind Stollen offen wo noch vereinzelt eine leichte Vererzung ausmachbar ist.
Hauptattraktion ist, klar, das gut erhaltene Haspelaufzugsgestell welches die Erzkessel aus dem Schrägschacht empor förderte.
Der Schacht ist auf ganzer Tiefe, 29 Meter, mit klarem Wasser, aufgefüllt. Die Holzbühne ist noch in bester Verfassung und auch die abgesoffene Fahrte hat die letzten 102 Jahre unbeschadet überstanden.
Wie üblich ist solch ein Wasserschacht wie geschaffen für die wasserdichten Lampen und verspielte Fotografen. Im Bild die Förderkübelstrecke am Schacht.
Auch noch, wie bereits 2013, respektive 1919, fliesst das Stollenwasser diszipliniert durch den Holzteuchel als wär die Zeit abrupt gestoppt.
Einige Sehenswürdigkeiten finden sich in den tauben Suchstrecken. Im Bild eine Raumtrennung mit Türe. Die Beschläge der Türe liegen in diversen Seitenstollen, es scheint so als hätte bereits jemand, vor langer Zeit, etwas Eisen gefördert.
Ein einem weiteren Seitenarm liegt ein langsam verrottendes Holzschienensystem. Die Eisen-L-Profile, wie üblich bei dem System, fehlen.
Und der Plan in aktualisierter Form.
Als PDF der Plan Erzbett respektive der Plan Hauptgrube
Auch von Interesse war die Befahrung des tiefer gelegenen Weinmannstollens.
Dieses Werk liegt rund 40 Meter unter der Erzbetthalde und sollte ursprünglich den Wassergefüllten Schacht in reicher Kupfererzzone unterfahren. Leider blieb der Kupferreichtum aus und der Stollen erreichte nie die Durchschlägigkeit mit dem Erzbettschacht.
Der Weinmannstollen liegt gut versteckt im Baumwald unter der Halde Erzbett.
Im Innern staut sich bald das Wasser auf eine Höhe von knappen 1.20 Metern.
Mir wars eindeutig zu nass und da ich aus einschlägiger Literatur von unspektakulären Beschreibungen des Werkes wusste, obliess ich den Einstieg. Ganz anders mein Begleiter welcher sich durchs kalte Nass, die 181 Meter bis Stollenbrust, vorarbeitete.
Vorgeschichten Mürtschenalp
Hauptgrube Mürtschenalp
Kupfergrube Erzbett Mürtschenalp
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Kupfer und Silberbergwerk Mürtschenalp
Mürtschenalp, eine Wanderung
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1 comment on Mürtschenalp noch mehr Erleuchtung