Wahrscheinlich gibt’s wenige Menschen die sich gezielt der wärmenden Sonnenstrahlung entziehen. Obschon der Comer See, im nahen Italien, wahrhaft hübsche Ecken kennt und das Wetter paradiesisch brüllte, lockte mich und meine Freunde ein mächtiges Eisenbergwerk in die Dunkelheit.
Und wieder mal war ein entspanntes Wochenende unter Freunden angesagt darum nur kurz eine kleine Bildergeschichte. Ich dürfte, ohne forschenden Anspruch, etwas durch die mächtigen Hallen spazieren was deutlich an Entspannung beitrug. In diesem Sinne, es Dankeschön an Graziano Ferrari und an Elena Rognoni für die gewährten Einblicke.
Das, um 1910 stillgelegte, Bergwerk schneidet, mittels Erbstollen, das Strassentunneldach im rechten Winkel.
Im Erbstollen liegen noch die Aussenschalenprofile, welche die Strassentunnelquerung offenbaren.
Dieser Erbstollen verbindet eine Reihe von Abwurfschächten die in höher gelegene Abbaukammern führen. Folglich waren einst, in diesem Stollenwerk, Schienen verlegt auf welchen die Hunte das gesammelte Erz nach Tag auf die auf die wartenden Schiffe transportierte. Dies aber, ohne Zweifel, in letzter Betriebsperiode um die 1900.
Im eigentlichen Abbaufeld öffnen sich riesige Hallen die teils über unwegsame Stollen miteinander Verknüpft sind. Der Erzgang verläuft, zeitweilig beachtlich breit, senkrecht aufwärts.
Im neueren Abbau waren kaum Rollbahnen unterwegs, dementsprechend Kunstvoll sind Höhenunterschiede überbrückt. Irgendwo in einer Fahrstrecke sind noch tief im Lehm eingedrückte Schubkarenspuren sichtbar.
Wo Versatz fehlte sind regelmässige Treppen in den Fels gehauen.
Abwurfschächte waren, auf dieser Anlage, unabdingbare Transportstrecken. Im Bild der Abwurf, eingebaut in ein Zweigeteiltes Gesenk. Die zweite Gesenkhälfte diente als Fahrsteige in die nächsthöhere Abbausohle. Die Zweiteilung erfolgte mittels Versatzausbau.
Artefakte des Erztransportes oder neuer, so genau ist dies nicht erkennbar,
Fest steht, die Höhendifferenzen in den Abbauhallen sind beachtlich.
Auch im Sasso Rancio-Bergwerk gibts, nachweislich Minimum eine Namenstafel. Wenn doch die noch erhaltene Kritzelei, mit Jahreszahl 1847, nicht restlos entziffert ist womit die Bezeichnung Namenstafel eher meiner Annahme entspricht.
Die Kritzelei befindet sich im oberen, eindeutig älteren und unübersichtlichem Bergwerksteil.
Das mittlere Mundloch klafft, als grosse Spalte, aus der Felswand
und auch der obere Bergwerkszugang, aus der ersten Epoche um 1700, fällt bald in die Tiefe.
Die Aussicht, nahe der mittleren Installationsfläche, aufs benachbarte Acquaseria könnte nicht prächtiger sein an sonnigen Tagen.
Das Bergwerk Sasso Rancio ist nicht gänzlich unbekannt. Die Schweizer Siegfriedkarte nennt den Ort „La Miniera“. Mein Overlay visualisiert die drei Mundlöcher als blaue Punkte, wovon das Untere vergittert und im Privatbesitz ist. Weiter dargestellt ist die ungefähre Abbauzone in orange. Die Eisenmine war, in verschiedenen Abbauperioden zwischen 1700 und ca 1910, aktiv.
Näheres zur Mine von Graciano Ferrari und Freunde auf: https://www.researchgate.net/publication/333432540_SASSO_RANCIO_AN_IRON_MINE_ON_LAKE_COMO_ITALY
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