Über dies kleine beschauliche Örtchen, dank des Silber und Bleibergbaus entstanden, gibt’s umfangreiche Forschungswerke da will ich nicht auch noch meinen Senf dazugeben. Für mich sind die dort angesiedelte Bergwerke indes immer wieder ein Besuch wert einerseits um mögliche Verbindungen zu Buffalora erkunden, beide Anlagen standen im Mittelalter in nahem Zusammenhang, anderseits schlicht der spektakulärer Bilder willen.
Also mal nen Beitrag wieder mit wenig Bla und viel Bilderbuchcharakteristik. Diesmal galt das Ausflüglein nur den im Nordteil des Mot Madlain gelegenen Bergwerken.
Erste urkundliche Nennung der Bergwerke am Mot Madlain gründet aufs Jahr 1317, dass bereits früher, an genannter Stelle, nach Erzen gegraben wurde, liegt auf der Hand.
Im Val dal Poch, nahe des Erbstollenausgangs, findet sich heute ein alter Eisenerzverhütungsplatz mit interessanten Schlackenresten.
Eisenschlacke aus benachbartem Verhütungsplatz
Die Bergwerke, früher eine Vielzahl kleinerer Metall-Manufakturen, wuchsen allmählich zu einem mächtigen Bergbau-Konglomerat zusammen. Nachweislich, unterschiedlich zu Buffalora, sind früh zentrale Verwaltungsinstrumente entstanden. Zwischen 1542 und 1560 betreibt der Abt von Marienberg die Bergwerke auf Mot Madlain. Um diese Zeitepoche entsteht das gigantische Bauvorhaben Erbstollen welches gesamthaft rund 50 Jahre Bauzeit beanspruchte. Wo der Erbstollen mündet ist uns auch diesmal verborgen geblieben. Klar ist, der Stollen säuft unter Tage allmählich ab und klar ist auch das Wasser läuft irgendwo aus dem Mot Madlain.
Fest steht, auf der Nordseite des Val dal Poch stand einst die Knappensiedlung für die Erbstollen-Erbauer. Wenige Meter von der Behausung, über einen kurzen Tunnel im zerklüfteten Fels, konnten die Arbeiter, vermutet, den Bauplatz erreichen. Dass dieser Erbstollen-Bauplatz hauptsächlich aus einem, heute nicht mehr stehendem, Gerüst besteht, erschwerte unsere Suche ungemein.
Kurzum auch diese Suche war erfolglos trotzdem waren sehr viele Einblicke möglich und der untertägige Teil folgt.
Untertägig galt diesmal das fotografische Interesse den neueren Gruben aus der Ära Johannes Hitz 1823 bis 1830. Der Weg ist weit zumal die damaligen Zugangstollen alle verbrochen sind und nur der Zugang über Mittelaltersystem möglich ist.
Kleines Pländli, gross machen, anklicken, zur Übersicht. Roter Nordwestlicher Bergwerksteil ist aus der Ära Johannes Hitz Epoche. Im Innern sind die Stollen Mannshoch und eine mächtige Abbaukammer mit Namen „Dom“ lockt den abenteuerfreudigen Besucher.
Nach wie vor, Spurnagellaufbretter wie sie auch im Mittelalterteil anzutreffen sind.
Und auch wieder, Steigbäume zur Überbrückung kleinerer Förderstrecken-Höhenunterschiede. Die Stollenhöhe verkündet die aufkommende Industrialisierung und die damit verbundene Rationalisierung der Arbeit.
Die bekannte, ihrer Art einzigartige, Spurnagelweiche mit Priorisierungsklemmhölzer liegt nahe der grossen und ergiebigen Abbauhalle dem Dom.
Der ominöse Dom passte definitiv nimmer auf meine Fotomaschine, das Ding ist gegen 15 Meter hoch indes verhältnismässig schmal. In dieser Zone solle der letzte noch rentable Abbau stattgefunden haben. Trotz weiterer Such-Anstrengung scheiterte Johannes Hitz 1830 im Konkurs.
Die Bergwerksanlage ist riesig und die Fortbewegung enorm kräfteraubend was der Anlage eine gefühlte Dekande weiterer Stollenkilometer verpasst. Gesamtstollenmeter werden 10 140 angegeben.
Und allerletzt kleiner Einblick ist Mittelalterbergwerk, diesmal die violetten Strecken.
Wahrscheinlicher Pumpensumpf auf einer Hauptstrecke.
Und den nicht restlos klar erschlossenen Erztrog. Insbesondere der kleine Handgriff passt irgendwie nicht so richtig wo hin.
Kurzum, wiedermal nen geilen Ausflug ohne herumnervende Mäsklis.
Und die Vorgeschichten
S-charl und weitere Sehenswürdigkeiten
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