Monat: Juni 2022

Luisas Techno-Playlist

Ich hab mal wieder ein wenig Cera Khin über die Schultern geguckt  und geile Mucke gefunden, meine subjektive Meinung.

Soweit so gut, eine aktuelle Playlist ist entstanden, respektive neue Tracks sind die Liste eingeflossen. Wer neugierig ist, Altes und Neues, auf der Liste: http://blog.ateliereisen.ch/wp-content/uploads/2022/06/luisa_playlist_12_6_2022.pdf

Fazit, es gibt momentan richtig viel scheiss Geiles fürs Ohr und fürs Tanzgemüt.

Gerd Scobel, die Eliten und die maulkorbtragenden Untertanen

Es gibt bekanntlich reichlich Realsatire zu begaffen doch wer sich ans Massenpropaganda-Instrument zu bester Zeit heranwagt wird richtig viel harten Stoff abbekommen.

Es gibt im Propagandamedium, den Zusammenschluss einiger potenter Propagandamedien, also volle Dröhnung, nix für Weicheier. Das ganze über den Äther verstreut zu bester Sendezeit nennt sich „scobel – Kampf um Demokratie“. Die Sendung schleicht sich in unsere Köpfe als Wissenschaftspalaver und die Themen variieren wöchentlich. Gerd Scobel eine teilweise, halbwegs ernstzunehmende Persönlichkeit lädt wöchentlich seinesgleiche Eliten zum Wissenschaftstalk, soweit die Ausgangslage.

Nun diese Woche stand der Themenschwerpunkt „die Demokratie unter Beschuss“ auf dem Palaver-Plan und die geladenen Gäste ausnahmslos Hippstereliten aus dem städtisch-linkem Pike-feine-Umfeld.

Scobel, die Eliten und die Untertanen

Das Bild könnt nicht sinndeutender sein, ein Raum, ein Studio, voller Maulbekorbter Untertanen und in mitten die wissenden Eliten diskutierend, zu viert in der Zahl, über den Zerfall der Demokratien.

Ein Stück Realsatire mir entgegenschwabt und des Augenblickes ich alle Rainer Mausfeld-Theorien bestätigt sehe.

Fakt ist, die Wissenschaft bestimmt und die Infragestellung dieser Wissenschaft nennen die Propagandaanstalten, Schwurbler-Tum, rechtes Gedankengut oder Bildungsferne. Herr Scobel schlägt hierbei gleich locker in selbe Kerbe im genannten Sendespace. Die Wissenschaft beruft sich auf durchwegs unwissenschaftliche und umstrittene, im Falle des Maulkörbchens, Pandemiebekämpfungsmassnahmen worauf die Untertanen, den Eliten glaubend, den Maulkorb über die Fresse stülpen. Welch Bild hier, mehr als tausend Worte sagend, mir zu bester Abendstund entgegenwirk.

Es ist absolut klar, im System der Wahloligarchie, wo mittels gezielter Propaganda aktive Ausgrenzung betrieben wird, ist Partizipation weder gefragt noch gewünscht. Naiv ist es zu glauben die Machteliten würden nur annähend eine wirkliche Partizipation zulassen. Es ist schlicht eine Farce über Lastwagenfahrer zu sinnieren auf dem hohen Thron sitzend um sich der eigenen Bildungsvielfalt ergötzen.  Und es kann nicht sein dass die feine Gesellschaft der Bildungskönige die funktionierende Demokratie lobt und unterschwellig dem Fussvolke die fehlende Partizipation vorwirft. Hier läuft was richtig schief .

Partizipation, dessen bin ich mir sicher, setzt viel Ammoniumnitrat voraus, dies um wieder den Level der Augenhöhe zu erreichen. Und wenn ich Ammoniumnitrat als blumiges Sinnbild verstehe, so plädiere ich für eine gehörige, sich der Situation anpassende, Portion zivilen Ungehorsams und des Wahlboykotts.  

Wenn die Welt mittels Wahlen besser sein soll, so frage ich was der Unterschied ist zwischen einem Wolf im roten Schafpelz, einem Wolf im grünen Schafpelz oder einem Wolf im schwarzen Schafpelz. Wolf bleibt Wolf sowas kann ich, als medial definiert, Bildungsschwache, eindeutig wissen.

Link zur Sendung um sich selbst etwas mit Realsatire zu bestonen https://www.3sat.de/wissen/scobel/scobel–kampf-um-demokratie-100.html

Die Tage in St. Gallen

Ich und meine Partnerin Christina weilten, des Berufes wegen,  die letzten Tage, in schönen St. Gallen. Grund genug dies Örtchen, welches uns beherbergte, etwas näher zu entschlüsseln dies, wie üblich, mit viel Bilder und diese, wie unüblich, ausnahmsweise mit Smart-Phönchen abgelichtet.

Die erste imposante Begegnung die der Reisende macht, ist definitiv die wuchtige Stiftskirche und Kathedrale. Der um 1755, in 11 Jähriger Bauzeit, errichtete Barocke Neubau ersetzte die damalige, allmählich baufällig werdende,  Klosterkirche aus dem Jahr 800.

Die Fürstabtei St. Gallen (gegründet 719, aufgehoben 1805) war eine Benediktinerabtei die an Stelle des, vom irischen Mönch Gallus (Namensgeber der Stadt), um 612, gründete Einsiedlerzelle, an der Steinach, zu stehen kam.  

Dank der ältesten, noch erhaltenen, Gebäudegrundriss-Zeichnung, dem karolingischem Klosterplan St. Gallen, lässt sich Grösse und Ausstattung des Benediktinerklosters um ca. 827 rekonstruieren.

Der karolingische Klosterplan Stand 819 oder 827/830,  Quelle: St. Gallen, Stiftsbibliothek, Ansicht in gross auf http://www.e-codices.unifr.ch/de/csg/1092/recto

Die Stadt St. Gallen wird in den Folgejahren nördlich des Klosters allmählich zur bedeutenden Tuchmacher-Metropole heranwachsen. Die Benediktinerabtei indes schliesst, nach diversen Konflikten, rund um Reformation und Autonomiebestrebungen der Stadt, um 1805 den Klosterbetrieb.

St Gallen um 1770

Ansicht der reformierten Stadt St. Gallen mit massiv ummauerter Klosteranlage datiert aufs Jahr 1770. Ich indes wage die Behauptung einer früheren Stadtaufnahme. Die Kathedrale, respektive deren Neubau, verfügt, auf der Zeichnung, über ein einzelnes Türmchen. Der alte Plan wie auch der Barocke Bau kennt 2 Türme.

St Gallen um 1899

Plan, Quelle: Zentralbibliothek Zürich

Im Jahre 1899 ist der Klosterbau mit Kathedrale und allem drumrum Staatsbesitz. Die Südostbahn betreibt den Bahnhof nordwestlich der Stadt und ein anwachsendes, heute grösstenteils verschwundenes, Strassenbahnnetz, durchzieht die Aussenquartiere. Eine moderne Stadt entsteht so wie wir sie heute Innerstädtisch wiederfinden.

Abgesehen vom sakralem Wirken  gibt’s in St. Gallen weitere durchaus lohnenswerte Sehenswürdigkeiten die uns bei nächtlichen Spaziergängen auffielen.

Drei Weiher

Die drei Weiher sind der ganze Stolz eines jeden waschechten St. Gallers. Tatsächlich waren die Weiher oberhalb der Stadt gelegen, ganz und gar, den Erwartungen entsprechend. Mein Bild ist, der Absicht Willen, und 180 Grad gedreht da die Spiegelung ein imposantes Wolkenschauspiel bot und dieses die obere Bildhälfte verdient.

Die Weiher waren, so wird vermutet, ursprünglich als Steinbruch dienend, künstlich angelegt. Um 1610 wurden die Brüche geflutet um die Wasserversorgung der Stadt und des Tuchgewerbes sicherzustellen. Heute sind diese viel besuchtes Naherholungsgebiet.

Mühleggbahn

Die drei Weiher sind bequem zu Fuss oder, seit 1893 per Standseilbahn erreichbar. Die damalig erbaute Mühleggbahn verläuft noch heute parallel zur Steinach grösstenteils unterirdisch bis Mühlegg. Die erste Standseilbahn funktionierte bis 1950 als Wassergewichtsseilbahn. Heute fährt eine vollautomatisierte Bahn durch den Tunnel. Im Bild die Talstation am steilen Ufer der Steinach.

Wer, wie wir, eher sportlich unterwegs, die 69 Meter Höhenunterschied, bewältigen, findet in der Steinach-Schlucht weitere Geschichtsträchtige Überbleibsel.   

Steinachschlucht

Zahlreiche Mühlen bewirtschafteten das steil herunter donnernde Steinachwasser. Heute finden sich vereinzelte, ungenutzte Radstuben aus dem 19. Jahrhundert, entlang des Fussweges.

Berneggstollen

Und auch en Stollen, leider bei meinem Besuch verschlossen, liegt am Wege. Wie ich später erfahre der sogenannte Berneggstollen welcher in Zeiten um den 2. WK angelegt wurde.

Berneggstollen

Das Bauwerk ist, wie die amtliche Vermessung zeigt, in Tat und Wahrheit ein Tunnel welcher den Berg von der Steinachschlucht zur Strasse Am Sturz quert. Ergo ein Teil mit Ein und Ausgang obschon die Militärarchitekten eher von Eingang und Notausgang reden täten. Die ganze Anlage war damals als Luftschutzalarmzentralle projektiert. Fertiggestellt wurde das Untertagewerk nie.

Steinach

Und wers aufs Einächtigen des bewölkten Sommertages schafft kann eindrückliche Bildstimmungen einfangen.

Kathedrale

Dito nochmals Smartphöndlibild mit Kathedrale.