Monat: April 2011

Sehenswürdigkeiten an Ostermontagen

Einfach so, ein Spaziergang

Solch Zeit der Besinnung animiert zu ausgedehnten Spaziergängen an schönen Gegenden wie  etwa der Tülersee. Doch wir wissen, dies Gedankengut verfolgte und realisierte ein grossteil der Kantonsbevölkerung. Um nicht in der Masse hinterher zu traben  führte unsere Route vom Tülersee weg zum Bergwerk Riedhof, Thema Bergwerk wieder mal,  mit kleinen Abstechern zu allerlei Sehenswürdigkeiten dortig.

Und siehe da nicht lange war uns die erste Sehenswürdigkeit vorenthalten.

In grüner Wiese macht sich breit unser längst bekannte 12cm Festungsminenwerferdeckel. Mal der Klassifizierung willen, die mir eindeutig nicht bekannt ist, hier mal ohne Koordinaten. Es scheint so als wären einige dieser Schiebedeckel  in Zürcherischen Gegenden Wiesen verzierend unterwegs.

Und auch die Landschaft beglückte uns mit Sehenswürdiger Farbenpracht.

Ein Mundloch wies sein sollte, gehörend zum Kohlebergwerk Riedhof.

Nun nach so viel besinnlicher Sehenswürdigkeit war ein kleiner Abstecher an den übervölkerten Zürichsee fast schon Pflicht.

Und, verdiente Freude, ich amtend als Sehenswürdigkeit vor Zürichseekulisse.

Links zum Thema:

Zu Militärgeschichte
Die Seite aller Seiten Festung Oberland
Konkretes auf Festung Oberland 12cm Fest Mw

Zu Bergbau
Bergwerk Riedhof

Zu meinem Foto
Meine Partnerin Art Visual

Osterhasen und sonstig Abgekämpftes

Allen ein schönes Osterfest.
Machets so wie wir
oder machets besser.

Unser heutiges Fest war freudig, überraschend, gemütlich und gar Osterhase fand gestern des Abends den Weg, alle fünfe Stockwerke hinauf, vor unsere Haustüre.

Gegensätzlich, nicht so gemütlich, am Vortag, als gar meine heiss geliebten  Springerstiefel, auf der Suche nach der Kandergrunder Kohle, definitiv den Geist aufgaben.

Und weil ja bekanntlich manches in Vergessenheit abgleitet und ich eh viel zu fleissig bin, gibts die gesammelten Bergwerksgeschichten als Tabelle auf Stillgelegte Schweizer Bergwerke stand 23.4.2011 zu finden.

Gesagt sei, Internet kennt zwei Zustände diese heissen,
Vergesse alles was Sinnvoll ist und Speichere jenes was schlicht Unsinn ist.
Darum, dem ich entgegenhaltend mit meiner doofen Tabelle genannt Stillgelegte Schweizer Bergwerke stand 23.4.2011

Kandergrunder Kohle

Es war ein traumhaftes Wanderwetter, nicht zu heiss, nicht zu kalt, um unsere Kandertaler Bergbauerkundungsgeschichte weiterzuführen. Wir waren neulich im Schlafegg und dies keineswegs der Müdigkeit willen. Die Kohlegruben waren unser Erkundungsziel in jener Höhe genant Schlafegg. Diesen prächtigen Samstag führte uns die Reise an die gegenüberliegende Talseite zu den Gruben Horn welche damals, 40erjahre, die „Bergbau-Gesellschaft Kandergrund AG“ betrieben haben soll .

Hinauf geht’s über den alten Knappenweg welcher in Kandergrund auf rund 857 Meter über Meer beginnt. Der Weg, oder treffender die Wegspur, schlängelt sich über teil schmale und gefährliche Stellen hinweg, das steile Gelände auf 1668 Meter hinauf.

Obschon wir untrainierte Städter 3 Sunden für die 4,1 Kilometer Distanz und die 811 Meter Höhendifferenz benötigten, war die mächtige Bergbauanlage, dank unseres kleinen GPS-Helferchens, schnell gefunden.

Mächtig,
die im Fels verborgene Trafostation umfasst 3 Trafoboxen, Trafos sind keine mehr drin. Die Elektrik ist, so mein erster Eindruck, grosszügig dimensioniert.

Und auch die davor im Fels gebaute Kompressorhalle lässt viel getätigte Arbeit in den unterirdischen Hallen erahnen. 3 Maschinenfundamente zähle ich, vermutlich alle 3 für die Kompressoren.

Meine Neugier auf die anzutreffende, umfassende Unterwelt stieg bei jedem auffinden eines weiteren Anlageteils. Also ab zum Mundloch welches nur über eine vor sich hin modernde Brücke zu erreichen ist. Zum Glück, ein Bleikabel oberhalb des Mundlochs, wie gewohnt weit überdimensioniert, welches mir die notwendige Sicherheit beim rüberangeln gewährte.

Das Mundloch, zu finden auf 615 542 / 154 988 / 1662 Meter, ist zumindest die ersten 2 Meter luxuriös ausgemauert. Leider jedoch war damals der Versuch unternommen worden den Stollen mit Müll und, dortig selten anzutreffenden Steinen, zuzustopfen. Da der Stollen im 30 Grad Winkel nach unten geneigt ins Berginnere sinkt, ist im Inneren ein reges Durcheinander von Zeugs was vom Eingangsportal hinunterpurzelte. Eine Tatsache die den Abstieg keineswegs erleichterte.

Hinzukommend war die Zimmerung absichtlich zerstört worden in der Hoffnung der Stollen könne für immer versinken. Einzig das Profil erhöhte sich durch diese Aktion da über die Jahre hinweg Einiges von der Decke stürzte. Ansonsten, ist der Hauptstollen, welcher damals mit Schrägliften ausgestattet war, begebar. Ich selber bin, mangels Zeit und Begleitung nur ein kurzes Stück hinunter gestiegen. Ein Stollenende sah ich, trotz HochleistungsLED, keines indes sind mir quer liegende Fahrstolle aufgefallen.

Erzählt wird, die Grube Horn solle in kurzer Betriebszeit von 1941 bis 1947 55 000 Tonnen Braunkohle gefördert haben dazu waren unter anderem 15 Kilometer Schienen in den Fahrstollen verbaut worden.

Der Blick zurück von der Mundlochplattform aus zeigt die Zugänge zu den Anlagen der Hilfsbetriebe welche im Fels gebaut waren. Oben, der Zugang zum Wasserreservoir welches die damals davor gebaute Barackensiedlung mit Trickwasser versorgte. Im unteren Felsloch war die Kompressorhalle, Trafostation und  diverse Lager untergebracht. Vor dem Mundloch standen anno 1945 ein Silogebäude und die Seilbahnbergstation mit welcher die Kohle verladen und in die Sortieranlage ins Tal befördert wurde. Das Mundloch selber ist zweiteilig, bestehend aus 2 Mundlöcher, das einte welches ich zum Abstieg nutze ist einigermassen begehbar während dasjenige  Nebenan zugestopft ist. Die Vermutung liegt nahe das beide Steigstollen parallel verlaufen und diese sich jeweils an den Fahrstollen treffen.

Lieder schien die Zeit wieder viel zu kurz für die genauere Erkundung. Da der Abstieg über den gefährlichen Knappenweg optimale Lichtverhältnisse erforderte mussten wir baldig wieder den Heimweg antreten.

Alleweil, noch viel Erkundungspotential welches kommend genauer ausgeschöpft werden wird.

Links dazu von mir
Berner Oberländer Braunkohle

Links Fremd
Bergknappe Nr. 32
Gruppe Projektwoche Berner Oberland mit dem Infoheft als PDF Schiefer und Kohle

Jene die übers Wasser wanderte

oder, die Schweiz durstet.

Nein, hier wird nicht über unsere spirituell, religiösen Eskapaden an denen Ostertagen berichtet viel eher war der letzte Karfreitagausflug an den Greyerzersee ein Spaziergang durch die surrealen Welten ausgetrockneter Seelandschaften.

So war keineswegs mir danach mit eingeschaltetem GPS übers Wasser zu schreiten. Viel eher fehlte rund 15 Meter Wasserhöhe in diesem schönen künstlichen See.

Der 1948 fertig gestellte Stausee war so trocken wie noch nie. Zweifelsohne faszinierend wenn doch auch etwas unheimlich zugleich, der Spaziergang durch die ausgetrocknete Landschaft.

Einblicke in tiefe Seegründe werden durch diese anhaltende schweizerische Trockenheit offen gelegt die sonstig tief im Wasser schlummern.

Hier solle ein mächtiger Baum gestanden haben. Die Wurzel ist die grösste einer Gruppe toter Wurzeln welche vor 1948 wahrscheinlich zu einem mächtigem Waldstück gehörten.

Nahe am bestehenden Flusslauf findet sich ein alter Hof, respektive deren Überreste. Der vertrocknete Seeboden enthüllt die betonierte Jauchegrube und die Stallfundamente eines kleineren Bauernbetriebs.

Schattenseite dieser surrealen Einblicke, die Schweiz erlebt gegenwärtig eine Trockenheit welche mir bis anhin nicht bekannt war. Für Natur und Landwirtschaft ein herber Schlag und hinzukommend die Waldbrandgefahr steigt expotential. So bleibt und wahrscheinlich einzig dies Jahr die virtuelle Entfachung des Feuers der Leidenschaft.

Berner Oberländer Braunkohle

Nicht nur in mittelländischen Gefilden war die Suche nach der begehrten  Braunkohle in Kriegszeiten im vollen Gange.

Es sei hier berichtet von unserer Reise in die Berneroberländischen Höhen genauer gesagt zu den Schlafegg Braunkohlegruben auf rund 1800 Meter Höhe. Ein herrliches Wetter trieb uns  diesen Samstag in dies Bergwerk welches so berichtet wird von mächtigem Ausmass sein solle.

Erst beim Anblick der teils schwarz gefärbten Halde wird die Mächtigkeit möglicher Untertagsbauten klar. Selten sah ich solch ausgedehnte Schutthalden bei Untertagsbauwerken. Also klar, gespannt war ich auf dass was mich da zu erwarten hätte. Das Bergwerk kann bequem mit dem Auto, zwar über äusserst schmale Strassen, erreicht werden, was erklären würde wieso alles ratzeputz weggebaut wurde. Denn, bis 1946 solle dies Bergwerk Braunkohle in mittelmässiger Qualität gefördert haben bis mangels Ausbeute die Gruben schlossen.

Diesmal ausgestaltet mit  wahrhaft exakten Koordinaten, sei hier der Dank ausgesprochen den Projektwochen-Macher, war das Auffinden des Haupt-Mundlochs fast schon so einfach wie eine Navifahrt über Deutsche Autobahnen.

Mundloch Hauptstollen Schlafegg 619 258 / 155 777, Höhe 1798,0 m. ü. M. (Stimmt haargenau)

Trotz genauer Angaben erschien mir das Wagnis, über das kleine Schneefeld, hin zum Mundloch mich zu angeln zu gefährlich. Unter dem Mundloch war früher eine Gerüsteinrichtung um die kohlegefühlten Wagen auf den etwa 10 Meter hohen Silos zu entladen.  Weder Silos noch Gerüst sind heute vorhanden. Der mögliche Tiefenfall wäre um die 10 bis 12 Meter gewesen. Angesichts des unsicheren Untergrundes beschloss ich umzukehren und stattdessen mich etwas genauer auf dem Areal umzuschauen. Auch dieser Schnee wird schwinden womit der Einstieg etwas sicherer sein dürfte.

Als Erschwerung war das Mundloch zu früheren Zeiten mit Mauerwerk versiegelt worden was zwar heute gegenwärtig zerfallen ist doch die Steine sind immer noch gnadenlos im Weg.

Sicht auf den ehemaligen Siloauschnitt

dazugehörig Seigerriss Schlafegg , gross machen, anklicken (Quelle: Projektwochen Berner Oberland).

Die Kohle war früher mittels Seilbahn ins Örtchen Kandergrund transportiert worden. Dazu war Bergseits ein grosser Installationsplatz eingerichtet worden auf welchem  die Silos wie auch die Seilbahnbergstation zu stehen kamen. Das Stollen-Mundloch ist auf dem Foto oberhalb ersichtlich. Auch deutlich zu erkennen, die Fahrspur für den Abraum. Leider ist diese Fahrspur vor dem Stollen eingebrochen was ein erreichen des Stollens noch zusätzlich erschwert. Von den Anlagen ist heute kaum noch was Auffindbar. Was  nicht Niet und Nagelfest war wurde weg geklaut.

Ich machte mich, aus gewonnenen Erfahrungen, auf die Suche nach weiteren oberhalb liegenden Stollen. Da ich Metangas im Stollensystem vermutete wollte ich allfällige Wetterschächte aufspuren ehe ich mich in mögliche Löcher hinein begebe. So stieg ich empor den schwarzen Steinen und den Kohlestückchen folgend bis zur Lawinen und Steinschlagverbauung. Gefunden habe ich keine weiteren Stollen unterwegs. Obschon ich ein Mundloch am Felsen auf rund 20 Metern oberhalb erblickte, wagte ich auch hier den Aufstieg nicht. Die verbogenen Eisenbahnschienen lassen hier bösartige Steinschläge erahnen. Der Zeitpunkt, Schnee und Eisschmelze eher provokativ um dortig empor zu klettern.

Grubenplan, gross machen, anklicken, welcher die Weitläufigkeit dieser Anlage nur erahnen lässt, gezeichnet von Eduard Böhringer anno 40erjahre (Quelle: Projektwochen Berner Oberland).

Es blieb folglich ein scheues Begehen ehe, sobald kein Schnee dortig liegt und die Ausrüstung stimmt, wir versuchen in die Gruben zu steigen.

Umso genüsslicher schlürften wir, nach dieser etwas gefährlichen Begehung, an unserem Bier.

Allen Nachahmern, seihet sehr Vorsichtig. Dies Bergwerk ist ungewohnt weitläufig, einiges dürfte verstürzt sein, anderes wartet auf die entscheidende Provokation. Metangas wird nicht lange auf den zündenden Funken warten und auch deren Einatmung  bekommt dem Leben eher minder.

Relevanter Link
Gruppe Projektwoche Berner Oberland mit dem Infoheft als PDF Schiefer und Kohle

SM, nicht nur eine perverse Neigung

Oder, SM gar keine perverse Neigung

Wer heute den Blick sich zu Gemühte führte konnte glauben praktizierende Sadomasochisten seinen alle samt Menschen mit einer noch dunkleren Seite die gar in deren tiefsten Fantasien kleine Kinder verspeisen täten.

So könnte dieser Eindruck entstehen beim lesen der heutigen Blick-Lektüre mit dem Titel „Polizist & Killer gründeten BDP Embrachertal“ und deren Untertitel „Sie kannten sich aus Sadomaso-Szene“.

Auch mir war, wenn doch nur flüchtig, der Szenengänger Hans Ulrich wie auch der genannte Polizist, dieser nur des höheren Sagens, bekannt. Zweifelsohne, deren Taten finden keinerlei Legitimation es darf nicht sein das Bürger sich solcher Straftaten schuldig machen. Eine klare Distanzierung ist von Seitens praktizierender Sadomasochisten notwendig mehr den je. Auch eindeutig, solche Personen müssen nach dem Gesetze verfolgt werden.

Organisationen wie die von mir lange geleitete IG BDSM scheinen, obschon gegenwärtig wirklich Handlungsbedarf besteht, nach meinem Abgang im tiefsten Winterschlaf zu verweilen. Es gibt leider in jeder Bevölkerungsgruppe, wie etwa bei den Bürgerlich-Demokratischen Parteiler (BDP) Mörder doch deswegen gleichfalls auf BDPler zu schliessen ist schlicht falsch. Es bedarf einer Richtigstellung was die BDP in diesem Falle korrekt tätigt.

In diesem Sinne,

Was die BDP hier klar artikuliert ist Distanz zu solch Individuen.

Und was ich hier klar artikuliere als praktizierende Sadomasochistin, die genaue Ausrichtung sei mal ausser Acht gelassen, ist Distanz.

Und die Sadomasochistenvertretenden Organisationen sollten, meiner Meinung nach, genauso eindeiutig und radikal Distanz markieren.

Obschon der Blickartikel sehr viele fragwürdige Passagen beinhaltet. Insbesondere bezweifle ich das Hans Ulrich die Einwilligung erteilte zur Veröffentlichung seines Bildes, so ist eindeutig eine Distanzierung zu solch üblen Straftaten angesagt. Es scheint mir als wären einvernehmlich lebende Sadomasochisten heute durch diese Berichterstattung, die zweifelsohne, man betrachte die Altersangaben, sehr löchrig ist, im Fokus der Es-Darf-Garnichts-Sein-Gesellschaft.

Doch eines betonend, das Unwissen über die einvernehmliche Sadomasochistische Spiel und Lebensart ist immens. Das Bürger sowohl BDP-Exponeten wie auch Sadomasochisten sein können scheint schier unmöglich nach Durchsicht der nicht über jeden Zweifel erhabenen Lektüre. Hinzukommend welch Schade noch dazu ein Staatsangestellter.

Klar ist, die einvernehmliche Sadomasochistische Spiel und Lebensart hat rein gar nichts mit Mord, Anstiftung zu Mord oder sonst wie mit Strafgesetzbuchverstösse zu tun. Sadomasochisten sind Bürger mit demokratischen Rechten und mit Bürgerrechten. Menschen die prinzipiell keiner Fliege was zu leide tun aber auch unter Sadomasochisten gibt’s Mörder wie auch unter BDPler und da gilt es sich klar zu distanzieren von solchen Personen und solchen Straftaten.

Links zum Thema
Die IG BDSM eine meiner Meinung nach wichtige Gruppe die tolle Aufklärungsarbeit leistet www.ig-bdsm.ch
Ich als Sadomasochistin www.ateliereisen.ch

Fesselnde Momente in der Stadt der Kräne

Bildliche Impressionen des Sonntags

Solch sonniger Sonntagnachmittag könnte doch nur einzig zu fesselnden Momenten einladen.

Aber allererst sei angesagt,  ein Blick ins Himmelsfirmament um zu wissen das wir, genau richtig, in der Stadt der Kräne leben.

Ein schöner Sonntag sollte, trotz der vielen Kräne, ein schönes Spiel beinhalten.

Und ein schönes fesselndes Spiel war meines.

Danke Euch beteiligten, meine Liebste und unserer damaligen Sub Martina für solch reichhaltig fesselnd, schlagende Erfahrungen.

Die Links
Der Umkehrschluss, Fesselnde Tischaufbauten

Wo Mühlen langsamstetig Blei mahlten und Faxe verfaxt waren

Kleine Reise durch die Tiefen des ungeahnt interessanten Wallis. Beginnend hierbei in den Bleiminen von Goppenstein.

Es war wie so oft dies Jahr ein wunderschönes Wochenende und es waren die schnellen Räder an meinem Auto befestigt es schien faktisch alles nach Walliser Bergen zu rufen. Insbesondere die Gruppenpläne und Aufzeichnungen von Huggenlocher 1931, gefunden auf Kellers Seite und die umfangreiche Dokumentation von Roger Widmer auf Bergwerkforschung Schweiz schienen mein Interesse so richtig zu entfachen.

Na wer krakselt den hier im Minikleid und Springerstiefel über die Halde.

Manchmalig spielt uns der Orientierungssinn wahrhaft bösartige Streiche. Da eine Lawinenverbauung die hier im Bild sichtbare Dionisottianlage scheinbar unüberwindbar trennte, war meine Meinung das ein dazukommen nur über die weitläufige Umgehung dieses Drahtschutzes möglich war. Wie sich herausstellte, nach einer Stunde Wandern, ein Irrtum. Es führt ein Weg schnurstracks von der Autoverladestation Goppenstein zum Bergwerk und eben zur Dionisottianlage.

Von oben bin ich gekommen, alle Lawinen und Steinschlagverbauungen umgehend, am Tiebelstollen respektive auf deren Höhe. Der Tiebelstollen auf 624715 / 134718 1302 m wird leider gegenwärtig als Wasserreservoir genutzt was eine Begehung eher erschwerte. Ich jedenfalls verzichtete darauf um stattdessen die noch verbleibende Nachmittagszeit die Bleiverabeitungsanlagen aus der Ära Dionisotti genauer zu erkunden. Im Bild der Kompressorstollen welcher damals viel Wind für die Presslufthämmer machte.

Blick von unten hinauf in den Silo welcher das gemahlene Gestein weiter auf die untere Anlage, von welcher heute nicht mehr viel zu sehen ist, leitete.

Zuunterst dem Weg folgend ein Blick zurück in das wilde durcheinander herumliegender Wägelchen und Siloteile die über den lang gezogenen Wald hinweg verteilt liegen. Im Schatten des links herumliegenden Siloteils hat sich eine grosse Ameisenkolonie niedergelassen welche genüsslich an den sterblichen Überresten einer Bergziege oder sonst wie eines Berggängigen Tiers, mittleren Grösse sich verköstigt.

Bleimine Goppenstein
Zweifelsohne hier ausgedehnt zur Mine berichten würde definitiv den Rahmen dieses Artikels sprengen. Gewiss werde ich bei Gelegenheit sobald ich etwas mich noch in den Stollen umgesehen habe etwas ausführlicher darüber berichten. Erstmals jedoch eine kleine Zusammenfassung zur Mine Goppenstein und interessante Links dazu.

Es wird berichtet von Abbaustellen um Goppenstein Anno 1500. Verschiede Bergbauperioden erschliessen immer wieder neue Gebiete. 1948 erwarb Dionisotti die gesamte Mine und baute diese massiv aus. Die heutigen auffindbaren Anlagenteile sind aus deren Zeit. 1953 schliesst die Mine und zerfällt seither.

Links
Goppenstein-net
Schweizerische Bergbauforschung zu Goppenstein
Hansjürg Kellers Seite zu Goppenstein

Aber  nun wieder zurück zur Walliser Tour, den das Wallis hat eindeutig viel mehr zu bieten als nur längst vergessene Bergwerke. Die Reise führte uns weiter vorbei an den Antennen die fleissig Tag für Tag Nachrichtensatelliten aushorchten und so war klar ein kleiner Ausflug ins schöne Leuk angesagt.

Ein Wald von Parabolantennen lauscht unermüdlich den geostationär positionierten Telekommunikationssatelliten im Orbit. Nicht unweit von Leuk entfernt stehen rund 20 solch ausrichtbare Antennen zur Belauschung etwelcher Satellitenrichtstrahllinks bereit. Telekommunikation über weite Distanzen kann erfolgen entweder über Kabel etwa Kupfereinzelldraht, Kupferkoaxial, Lichtwellenleiter oder alternativ mittels Satellitenrichtstrahllinks. Hier greift diese Anlage welche von der Führungsunterstützungsbrigade 41 betrieben wird. Da Wüstenstaaten gerne auf Satellitenlinks ausweichen um aufwendige und vor allem allfällige Kabel in Trockengebiete zu meiden sind diese begehrtes Lauschziel allerlei Geheimdienstler. So kommen Faxe gerne im schönen Leuk eher an als in den weit fernen US-Botschaften in bekannt Konfliktinvolvierten Staaten. So geschehen damals und so geschehen immer wieder. Die Anlage findet sich auf 615938 /  129699 / 928.7m

Interessante Links zur Satellitenbodenstation
Swiss ECHELON – Das ONYX / SATOS Projekt auf der Ravenseite
Wiki zu Onyx (Abhörsystem)

Verbrannte Erde neben dem Heiligtum aller Geheimdienstler

Neben der Parabolspiegelversammlung finden sich die letzten Zeugen eines Waldbrandes welcher sich tief den Hang hinauf frass. Welch Gegensätze hier und da, die kline Hightechwelt neben weit umher verbrannte Erde.

Und weiter geht’s ins schöne Örtchen Leuk. Mir aufgefallen bei der Fahrt durch den Ortskern die Botta-Verschmelzung zwischen Mittelalterarchitektur und  Postmoderne.

Schloss Leuk mit spektakulär anmutender Glaskuppe. Eine meiner Meinung nach gelungene Kombination. So wie schon vor manchen Jahren in Bellinzona gesehen war auch hier die Synergie zwischen altem Gemäuer und futuristischer Stahlkonstruktion durchaus gelungen wenn nicht gar harmonisch wirkend. Und doch füllte ich mich nach so viel Hightechspionen in einen Jamesbondfilm versetzt.

Links zu Leuk
Schloss Leuk
Mario Botta

Kletternde Nachmittage

Es ist noch unser Projekt offen, die Erkundung längst vergessener Stollen und Schächte im schönen Lauterbrunnental. Ausführlich war bereits in diesem Blog darüber geschrieben worden, siehe Links.

Unser Crashkurs Klettern war anfänglich in der Halle angesetzt. Gefragt waren erste Handgriffe wie auch ein scheues Herantasten ans vertikale Wandern. Ein liebes Dankeschön hierbei unserem geduldigen Lehrer, Mentor und Stollenerkunder Rene.

Auch als blutige Anfängerin überkam schnell mich ein ungeahntes Erfolgserlebnis nach besteigen der Gräder 4c und 5annähernde. Auch meine Liebste war nach anfänglichen Schwierigkeiten schnell vertraut mit den bunten Griffen an den Wänden.

Klar hierbei, ein wenig Training ehe wir die Schächte rauf und runtersteigen dürfte durchaus Sinnvoll sein. Und da Klettern eindeutig Suchtpotential innehat, war dieser Nachmittag überaus Spassig und Sportlich zugleich.

Vielleicht nicht unwesentlich an dieser Stelle,

Projekt Bleiminen Trachsellauenen
Hierbei ist unser Ziel die vergessenen grossen unterirdischen Abbaustollen Gnadensonne und Fundgrub im Hauri zu erforschen. Das Hightechbergwerk aus den Jahren 1500 bis 1810 verbirgt noch etliche Geheimnisse die nur über vertikale Schächte gelüftet werden können. Geheimnisse die bis anno dato wenige bis sehr wenige kennen dürften also eine Herausforderung wie für mich geschaffen.

Nach einigen Grubenerkundungen scheint sich mir eine mögliche realistisch machbare Route zu ergeben. Dieser Weg indes beinhaltet einige mehr oder minder komplexe Kletterpassagen zumal a) die Abbaumundlocher verschüttet sind b) die Leitern und Gerüste längst verfault, respektive zusammengeklaut, sind.

Links zum Thema Gnadensonne von mir
Die Erstgeschiche Das Innenleben der Postkartenschweiz
Die Fortsetzung Gnadensonne
Noch eine Fortsetzung Blei und Silbermine Gnadensonne
Vorletztes Gnadensonne, ich wills genau wissen

Fremdes, Klettern
Kletterzentrum Schieren