Kleine Bildergeschichte ohne Stollen, ohne viel BlaBla und doch nicht minder Fotogen.
Zweck der Mission ein Vortrag über Buffalora, den ich hier als PDF zur Einsicht stelle.
Flüelapass gibts nicht nur reichlich Freizeitverkehr. Schnee und Eis sind immer noch dominate Gäste in solch Höhen.
Wie üblich musste ein Besuch im Kurhaus Tarasp sein. Jugenderinnerungen, 1979, damals schon fasziniert von Unterwelten, wusste ich um die unterirdische Erschliessung aller Kurhausbauten. Aktuell beschränkte ich mich auf Aussenspaziergänge.
Die Inn-Brüche war um die 1979er deutlich standfester.
Wenn doch meine Reise dem Bergbauörtchen S-charl galt.
Und da war Bergbau definitiv beherrschendes Thema also, klar, die obligate Begehung der ehemaligen Blei/Silber-Schmelze durfte nicht fehlen.
Nicht nur Bergleute schreiben, auch Schmelzer neigen zu grosser literarischer Verewigung. Was hier steht, respektive den Zusammenhang, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Text steht an einer Innenwand des Ofengebäudes.
Auch der Bergmanns-Wohnblock aus 1674 ist immer wieder en Foto wert.
Der nächtliche Abendspaziergang war logisch auch ganz im Zeichen alter Bergbaupfade.
Zurück im Ort entlockte die Strassenbeleuchtung mein Interesse.
Aus gemachten Erfahrungen bevorzugte ich den Rückzug über den degradierten Albulapass (von Blau-Kantonsstrasse zu Weiss-Gemeindestrasse).
Der besagte Buffaloravortrag gibts als PDF auf: Buffalora.pdf
Noch eine Geschichte zu der neulichen Flachlandwochenende-Exkursion. Diesmal führt die Geschichte ins Asphalt-Bergwerk La Presta und umliegende, etwas entspanntere, Abenteuer.
La Presta ist heute ein eindrückliches Besucherbergwerk mit einigen schicken Extras wie etwa den Schinken im Asphalt gekocht.
Der Schicken im Asphalt gekocht, ursprüngliches Festessen am Tage der heiligen Barbara 4. Dezember im Bergwerk La Presta.
Jenes was nicht Besucherbergwerk ist erkundeten wir, soweit wie möglich, an einem der bekannten Weihnachtstagen der Beitrag dazu unter Weihnachtliches Bitumen
Nun gut, heute das Besucherbergwerk mit etwas Bildern,
Der Hauptbesucherteil folgt der Hauptstrecke welche zuletzt für Pneufahrzeuge ausgeweitet wurde. Der Asphaltabbau bestand mit Unterbrüchen zwischen den Jahren 1830 bis 1986 die letzten Jahre als reiner Pneufahrzeug-Betrieb.
Felsanker zeugen von letzten Betriebstagen.
Wie erwähnt waren in letzten Jahren ausschliesslich Pneufahrzeuge untertage im Einsatz. Dieser wuchtige Radlader wird lieblich die Bergkatze genannt.
Zu den gesammelten Artefakten finden sich indes auch noch ältere Gerätschaften wie etwa diese zwei Grubenhunde.
Modernerem Datums, die zwei V4 Pressluft-Kompressoren mit dazugehörigem Drucktank.
Das Bergwerks erlebte einige Handänderungen bis im Jahr 1873 als die britische Gesellschaft Neuchâtel Asphalte Company Ltd. die Anlagen übernahm. 1960 wurde die Neuchâtel Asphalte Company Ltd. an die englische Tarmac Gesellschaft verkauft. Bis in die Jahre 1986 betrieb die Tarmac die Asphaltproduktion.
Die Stollen des Bergwerks La Presta umfassen, teils auf mehrere Sohlen verteilt, eine Fläche von 1500 Meter x 800 Meter.
Stand der Untertagebauten im Jahre 1975 (Plan gross machen, Plan anklicken).
Leider waren bereits um 1920 etliche Einstürze dokumentiert. Diese sind auch nachfolgendem Plan erkennbar.
Plan gross machen, Plan anklicken
Das aktuelle Besucherbergwerk umfass die nordwestliche Abbauzone. Südöstliche Bereiche sind nach Ausserbetriebsetzung der Entwässerungspumpen relativ rasch abgesoffen. Inwieweit östlich, höher gelegene Felder zu erreichen sind, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich und meine Partnerin Christina weilten, des Berufes wegen, die letzten Tage, in schönen St. Gallen. Grund genug dies Örtchen, welches uns beherbergte, etwas näher zu entschlüsseln dies, wie üblich, mit viel Bilder und diese, wie unüblich, ausnahmsweise mit Smart-Phönchen abgelichtet.
Die erste imposante Begegnung die der Reisende macht, ist definitiv die wuchtige Stiftskirche und Kathedrale. Der um 1755, in 11 Jähriger Bauzeit, errichtete Barocke Neubau ersetzte die damalige, allmählich baufällig werdende, Klosterkirche aus dem Jahr 800.
Die Fürstabtei St. Gallen (gegründet 719, aufgehoben 1805) war eine Benediktinerabtei die an Stelle des, vom irischen Mönch Gallus (Namensgeber der Stadt), um 612, gründete Einsiedlerzelle, an der Steinach, zu stehen kam.
Dank der ältesten, noch erhaltenen, Gebäudegrundriss-Zeichnung, dem karolingischem Klosterplan St. Gallen, lässt sich Grösse und Ausstattung des Benediktinerklosters um ca. 827 rekonstruieren.
Die Stadt St. Gallen wird in den Folgejahren nördlich des Klosters allmählich zur bedeutenden Tuchmacher-Metropole heranwachsen. Die Benediktinerabtei indes schliesst, nach diversen Konflikten, rund um Reformation und Autonomiebestrebungen der Stadt, um 1805 den Klosterbetrieb.
Ansicht der reformierten Stadt St. Gallen mit massiv ummauerter Klosteranlage datiert aufs Jahr 1770. Ich indes wage die Behauptung einer früheren Stadtaufnahme. Die Kathedrale, respektive deren Neubau, verfügt, auf der Zeichnung, über ein einzelnes Türmchen. Der alte Plan wie auch der Barocke Bau kennt 2 Türme.
Plan, Quelle: Zentralbibliothek Zürich
Im Jahre 1899 ist der Klosterbau mit Kathedrale und allem drumrum Staatsbesitz. Die Südostbahn betreibt den Bahnhof nordwestlich der Stadt und ein anwachsendes, heute grösstenteils verschwundenes, Strassenbahnnetz, durchzieht die Aussenquartiere. Eine moderne Stadt entsteht so wie wir sie heute Innerstädtisch wiederfinden.
Abgesehen vom sakralem Wirken gibt’s in St. Gallen weitere durchaus lohnenswerte Sehenswürdigkeiten die uns bei nächtlichen Spaziergängen auffielen.
Die drei Weiher sind der ganze Stolz eines jeden waschechten St. Gallers. Tatsächlich waren die Weiher oberhalb der Stadt gelegen, ganz und gar, den Erwartungen entsprechend. Mein Bild ist, der Absicht Willen, und 180 Grad gedreht da die Spiegelung ein imposantes Wolkenschauspiel bot und dieses die obere Bildhälfte verdient.
Die Weiher waren, so wird vermutet, ursprünglich als Steinbruch dienend, künstlich angelegt. Um 1610 wurden die Brüche geflutet um die Wasserversorgung der Stadt und des Tuchgewerbes sicherzustellen. Heute sind diese viel besuchtes Naherholungsgebiet.
Die drei Weiher sind bequem zu Fuss oder, seit 1893 per Standseilbahn erreichbar. Die damalig erbaute Mühleggbahn verläuft noch heute parallel zur Steinach grösstenteils unterirdisch bis Mühlegg. Die erste Standseilbahn funktionierte bis 1950 als Wassergewichtsseilbahn. Heute fährt eine vollautomatisierte Bahn durch den Tunnel. Im Bild die Talstation am steilen Ufer der Steinach.
Wer, wie wir, eher sportlich unterwegs, die 69 Meter Höhenunterschied, bewältigen, findet in der Steinach-Schlucht weitere Geschichtsträchtige Überbleibsel.
Zahlreiche Mühlen bewirtschafteten das steil herunter donnernde Steinachwasser. Heute finden sich vereinzelte, ungenutzte Radstuben aus dem 19. Jahrhundert, entlang des Fussweges.
Und auch en Stollen, leider bei meinem Besuch verschlossen, liegt am Wege. Wie ich später erfahre der sogenannte Berneggstollen welcher in Zeiten um den 2. WK angelegt wurde.
Das Bauwerk ist, wie die amtliche Vermessung zeigt, in Tat und Wahrheit ein Tunnel welcher den Berg von der Steinachschlucht zur Strasse Am Sturz quert. Ergo ein Teil mit Ein und Ausgang obschon die Militärarchitekten eher von Eingang und Notausgang reden täten. Die ganze Anlage war damals als Luftschutzalarmzentralle projektiert. Fertiggestellt wurde das Untertagewerk nie.
Und wers aufs Einächtigen des bewölkten Sommertages schafft kann eindrückliche Bildstimmungen einfangen.
Ja, ich war in Bern, rein Beruflich, mit spezieller Betonung auf rein Beruflich den in Bern gibt’s gegenwärtig nichts ausser Bundeskasperlis und denen möchte ich definitiv nicht in die Hände fallen.
Den noch immer überwiegt, bei unrühmlich bekannter Truppe, die Doktrin der Covidbekämpfung und ich könnt, aus deren Sicht, in die Rolle der Gefährderin verfallen. Gelogen wird das Balken brechen, die allgemein zugängliche, mediale Hirnwäsche erinnert an Zeiten, fast vergessener Propaganda-Minister und Begrifflichkeiten wie auch Zahlen werden aufs Äusserste durchgefickt. Also es gilt, Arbeiten, Schnauze halten und, wie tausendfach im Militär beübt, verschlaufen wos nur geht. Da ich richtig gerne arbeite und sonstig mich von Obrigkeiten eh tendenziell fernhalte, lang ich genau richtig.
3 Tage wahren meine Liebste und ich in Berner Innenstadt,
Mission, wie so oft, Kabelsalate.
Und doch, zwischen Zipfelkappenverschlaufe und EDV-Rack, blieb ein klein Weniges um weitere historische Neugierigkeiten zu näheren. Die beschauliche Stadt Bern mit Fassandenwuchtiger Innenstadt hat insofern einiges zu bieten.
So stand ich Einestages am Balkon meiner Schlafstätte wo mich, auf gegenüberliegenden Strassenseite, ein nacked Steinmännchen auf einen H-Träger belustigte.
Schnell war mir klar, dies Haus, genanntes Schauplatzgasse 23, gehörte einem einstigen Stahlhändler und die Datierung auf Ende 19. Jahrhundert schien mir naheliegend. Nun des, meine Neugier war geweckt und Zuhause angekommen startete ich sogleich die Spurensuche.
Entgegen meiner anfänglich gehegten Vermutung, bin ich doch recht schnell zur Auflösung des nackten Männchens gelangt. Gemäss des Bauinventars http://bauinventar.bern.ch/pdfs/schauplatzgasse_23.pdf nannte sich die domizilierte Eisenhandlung „J. G. Kiener & Wittlin“. Beim Baujahr indes lag ich definitiv daneben, das als Verwaltungsgebäude konzipierte Haus war im 1918 bezugsbereit.
Bei meiner, wie so oft, kurvenreicher Suche sind mir einige sehr nützliche Hilfsmittels begegnet die ich meiner Leserschaft keineswegs vorenthalten möchte.
Wers lieber QGISen will, etwa um zu erfahren wo der Schweizer Koordinaten-Nullpunkt sass, sind alle recht easy per WMTS abrufbar. Den Bern Mülleratlas etwa gibt’s auf https://map.bern.ch/arcgis/rest/services/Muelleratlas/MapServer/WMTS
Aber, nicht alles was Luisa gackert ist auch bares Münzwerk.
Die siebenstelligen Landeskoordinaten gibt’s seit 1995 und die Sechsstelligen erblickten 1903 das erste Landkarten-Papier, trotzdem ganz lustig wiederzufinden den Punkt null an der nördlichsten Schanze des damaligen Verteidigungsgürtels.
Und wenn ich nun ein Schlusswort zur Lage der Nation vom Stapel hauen soll, so bleibt einzig plausible Aussage,
„Ein jedes Volk hätschelt und bedient den, eigens wohlverdienten König“
oder andersrum,
In einem Land in welchem rund en viertel der Einwohnerschaft ein Sturmgewehr mit passender Munition im Keller lagert, gibt’s, aus meiner Sicht, kein annähernd einleuchtender Grund um dass zu tun was sieben Zipfelkappen befehligen nur weil sie Zipfelkappen sind.
Also Gastro Suisse und co, hört endlich auf mit dem Herumgeheule.
Vertrauen ist ein sehr zartes Blümchen, bin ich mir seit ner Weile scheisse bewusst. Was ich einst für wichtig erachtete wird verschwinden und dies in rasend schnellem Tempo. Scheisse zu diesem Zustand ist nur der scheue Vorname.
Da war ich heut auf Mütschenalp und dachte, welch schöner Ort um erhobenen Hauptes zu gehen. Erzbett mit dessen wunderschönem Lift und der Überzeugung dass da sich kaum jemand rein traut, wär mein Favorit. Gustav, welcher als letzter diesen Ort bespielte und sehr tragisch endete trug tiefe Trans-Tendenzen in sich. Es wär mir eine Ehre solch eine Person zu würdigen.
Ja, so will ich nicht leben.
Idioten gibt’s die finden ich hätte nix zu bestimmen und es seie alles eine Frage der Repression um mich umzupolen.
Irrtum, ich will so nicht leben und ich bin, rein historisch betrachtet, recht effizient im entscheiden.
nun den, der Satz “ ich will so nicht leben“ beinhaltet zweierlei logische Konsequenzen,
a) bewaffneter Widerstand
b) Suizid
Variante b ist definitiv Plan B,
Ich finds Leben eigentlich saugeil, ausser gegenwärtig, und, zweiteres Argument, ich bin eine Ammoniumnitratwissende mit militärischer Grundausbildung.
Ich hoffe dass ich mich nicht so bald an diesem Entscheidepunkt wiederfinde.
Das momentan akkurate Prädikat fürs Städtchen wär Unaushaltbar. Die Gründe dazu seinen vielseitig und potenzieren aktueller Pandemieerscheinung. Die Menschen drehen im engen Raum rot und dies bei steigenden Temperaturen, kein angenehmes Klima.
Ergo ab in die Berge, meiner Freundin einige Bergbauhistorische und Landschaftlich wichtige Eckpunkte zeigen und nebenbei noch selber reichlich Neues entdecken.
In S-charl liegt immer noch einem schier unbewandertem Revier die historisch wichtige Blei und Silbergrube Mot Madlain.
Die Ruhe dortiger Felsabbrüche wird kaum von Wanderbeigeisterten Gestört, namentlich ist der alte Erzweg Sackgasse und mündet zuhinterst am Barbarastollen.
Welche Barbara die den gleich des Besuches ladet. Im Innern Altbekannte und bereits im Vorbeitrag S-charl Dokumentierte womit ich weitere Ausführungen an dieser Stelle auslasse. Stattdessen blick ich in Dingern die mir beim letzten Besuch verborgen blieben und einer Erzählung würdig sind.
Wer konsequenterweise dem Erzwege, dieser was in der Hirz-Dynastie als Pferdefuhrwerk-Weg ausgebaut, abwärts folgt, wird zwangsläufig in der Blei und Silberveredlung, auch aus Hirzzeiten 1820, landen. Die noch heute erhaltenen Mauerresten zeugen vom aufkommenden Industriezeitalter grösserer Gebäudeanlagen und verfeinerter Verfahrenstechnik. Das zweiteilige Hauptgebäude bringts auf eine Kantenlänge von 60 x 30 Metern.
Auch das ehemalige Verwaltungsgebäude lässt eine gewisse Wichtigkeit erahnen. Das Verwaltungshaus ist in neuerer Zeit wieder aufgebaut worden und dient heut als Bergbau und Bärenmuseum.
Aber, bekanntlich bin ich kompetent im erstöbern von herumliegenden Sehenswürdigkeiten und in S-charls solls einige davon geben.
So steht nicht unweit der Schmelze ein Kalkofen welcher noch heute hin und wieder Rauch und Funken speit um Kalkstein in geschmeidigen Mörtelkalk zu verwandeln.
Das schmucke Ding mit Überdachung ist noch aktuell eines der wenigen funktionsfähigen Kalkbrennereien. Wahrscheinlich liegt deren Ursprung in der letzten Bergbauepoche zur Herstellung des Kalkmörtels für die zahlreichen Bauten.
Szenenwechsel,
In den Jahren 1977, ich, ein ungeliebtes Avrona-Kind, war fasziniert von grosser Architektur der Gründerjahre nur wenige Kilometer vom besagtes S-charl fern. Das Kind nennt sich Kurhaus Tarasp am Inn gelegen und war, wie ich bereits erwähnte, in meiner zarten Jugend willkommenes Ausflugziel dies nicht zwingend im Bereich des Legalen.
Der aus 1864 stammende Kurhausbau steht noch heute, leider, wahrscheinlich über die Jahre hinweg ziemlich todrenoviert doch das drum rum macht die Sehenswürdigkeit aus.
Deutlich schmucker das ehemalige Kesselhaus welches das Kurhaus mit Heisswasser für Bäder und Heizung versorgte. 1977 mein Einstiegsort ins Kurhaus, heute wird dieser Bau als Hotel genutzt während das eigentliche Kurhaus leersteht.
Und ganz klar der Joker unseres Ausfluges am gegenüberliegendem Innufer, ein wahres Juwel umgesetzter Jugendstilarchitektur.
Die Büvetta Trinkhalle in ganzer Pracht, erbaut von Simon Bernhard um die Jahre 1875 bis 1876. Heute ist dieser Prunkbau damaliger Mineralquellen-Trinkkultur ein begehrtes Lost-Place-Objekt.
Trotz des Stolzes welches das Bauwerk ausstrahlt liegt der Baustruktur ein, damals kostengünstiger, Ständerbau zu Grunde welcher allmählich in sich zusammenfällt.
Und, trotz mieser Bausubstanz, auch das innere lässt sich sehen.
Ein Jeder, eine Jede mit minimal Kulturbildung wird diesem kleinen Flurnamen eines Fluchwortes gleich setzen. Mit etwas Weitblick, abseits touristischer Landschaftszerstörung, sind indes ganz spannende Überraschungen anzutreffen.
Ansichten meinerseits, ohne exklusivem Bergbaublick, auf der alten Septimerstrasse.
Ich war nun einige Hunde im Stollen und oft, beim Ausblick während den Mittagspausen, schweifte mein Blick ins gegenüberliegende Hangbewalde. Einige äusserst distanzierte Sehenswürdigkeiten stimulierten meine Neugierde. So gesagt so getan, ein gemütlicher Ausflug mit Kunsthistorisch gebildeter Freundin musste sein und war rege Freude.
Und es waren nicht nur diese sympathischen Zeitgenossen die für ausgiebig Bilderflut sorgten.
Wer kurz vor, Architektonischen Höhenflügen, genanntes Savognin, und früheres Schweiningen, die aktuelle Julierpasstrasse verlässt und auf die alte, noch von den Römern, geschlagene Passstrasse überwechselt findet eine Reihe interessanter historischer Zeitzeugen.
Im Dorfe Riom, wo mich bereits die netten Peruaner begrüssten, liegt die Burg mit selbigem Nomen.
Hoch zu Felsvorsprung thront dies Werk an namhafter Septimerpasstrasse.
Die Burg entstand im Jahre 1240, erbaut von Herren Wangen-Burgeis aus dem Vinschgau. im 14. und 15. Jahrhundert wechselten einige Besitzer nach mehrmaligen Pfandleihrückzahlungen. Schliesslich blieb das Gemäuer ab 16. Jahrhundert, im Gemeindebesitz, unbewohnt.
Die unbewohnte Burg um 1800 (Bildquelle Wikipedia)
1867, nach verehrendem Dorfbrand, wurde das Dach und die Stockwerkeinbauten, um Riom wieder aufzubauen, abgetragen.
1973 wurde das aktuelle Holzschindeldach aufgebaut. Die heutigen Theatersaaleinbauten sind, im Jahr 2006, von den Architekten Marcel Liesch realisiert worden.
Der Strasse folgend in Tiefenkastel-Richtung liegen einige weitere Sehenswürdigkeiten am Strassenrand in greifbarer Automobilistinnennähe.
Die um 1290 urkundlich erwähnte Kirche von Salouf, genannte St. Georgskirche, mit all deren vermengter Bauepochen, war eines der Objekte meiner Neugierde. Und, zweifelsohne, der Pfingstmontag war förmlich prädestiniert zu Kirchenbesuch.
Der Turm zeugt in unterer Hälfte von Romanischer Baukunst, diverse Ein und Ausbauten ziehen sich über alle nachfolgenden Modeströmungen abendländischer Baukunst hindurch.
Markant auch das Hauptschiff mit an der Seite noch teilweise erhaltenen Fresken. Die Altarkonstruktion solle aus der, damals dank des Stauseebaus, aufgegebenen Kirche Marmorera stammen.
Auch reich geschmückt präsentierte sich die angebaute Kapelle.
Und, bei prächtigem Pfingstmontagswetter, die Panoramasicht ins Steile Tal.
Das kleine Dorf Salouf nennt eine bewegende Geschichte dessen Eigen. Zwischen Walser-Siedlungen unter Durchgangsverkehr entwickelte sich Salouf zu interessantem Schmelzpunkt verschiedenster Kulturen.
Auch der Bergbau spielte eine nicht unwesentliche Rolle und so findet sich im Nordöstlichem Gemeindebezirk, etwas Autoroutenferner, die gut erhaltene Eisenschmelze Flex, zu Deutsch Stein.
Insbesondere der Blasofen, Vorläufer des heutigen Hochofens, ist fast vollständig erhalten. Die Schmelzanlage baute Martin Versell aus Bludenz 1828 zur Verhütung der, aus Colm da Bovs stammenden, Eisenerzer. Bis in die Jahre 1850 heizte und schmelzte das Blasbalgbelüftete Ofenwerk Erze. Die dazugehörige Schmiede funktionierte noch weitere Jahre bis gegen 1900.
Der alterwürdigen Strasse weiterfolgend, nahe Tiefenkastel, eine ebenso gemütliche Horde am Strassenrand die ich, auch so, auf meinem Bildern zu bannen hatte.
Wahrscheinlich gibt’s wenige Menschen die sich gezielt der
wärmenden Sonnenstrahlung entziehen.
Obschon der Comer See, im nahen Italien, wahrhaft hübsche Ecken kennt
und das Wetter paradiesisch brüllte, lockte mich und meine Freunde ein
mächtiges Eisenbergwerk in die Dunkelheit.
Und wieder mal war ein entspanntes Wochenende unter Freunden angesagt darum nur kurz eine kleine Bildergeschichte. Ich dürfte, ohne forschenden Anspruch, etwas durch die mächtigen Hallen spazieren was deutlich an Entspannung beitrug. In diesem Sinne, es Dankeschön an Graziano Ferrari und an Elena Rognoni für die gewährten Einblicke.
Das, um 1910 stillgelegte, Bergwerk schneidet, mittels Erbstollen, das Strassentunneldach im rechten Winkel.
Im Erbstollen liegen noch die Aussenschalenprofile, welche die Strassentunnelquerung offenbaren.
Dieser Erbstollen verbindet eine Reihe von Abwurfschächten
die in höher gelegene Abbaukammern führen. Folglich waren einst, in diesem
Stollenwerk, Schienen verlegt auf welchen die Hunte das gesammelte Erz nach Tag
auf die auf die wartenden Schiffe transportierte. Dies aber, ohne Zweifel, in
letzter Betriebsperiode um die 1900.
Im eigentlichen Abbaufeld öffnen sich riesige Hallen die
teils über unwegsame Stollen miteinander Verknüpft sind. Der Erzgang verläuft,
zeitweilig beachtlich breit, senkrecht aufwärts.
Im neueren Abbau waren kaum Rollbahnen unterwegs, dementsprechend Kunstvoll sind Höhenunterschiede überbrückt. Irgendwo in einer Fahrstrecke sind noch tief im Lehm eingedrückte Schubkarenspuren sichtbar.
Wo Versatz fehlte sind regelmässige Treppen in den Fels
gehauen.
Abwurfschächte waren, auf dieser Anlage, unabdingbare
Transportstrecken. Im Bild der Abwurf, eingebaut in ein Zweigeteiltes Gesenk.
Die zweite Gesenkhälfte diente als Fahrsteige
in die nächsthöhere Abbausohle. Die Zweiteilung erfolgte mittels Versatzausbau.
Artefakte des Erztransportes oder neuer, so genau ist dies
nicht erkennbar,
Fest steht, die Höhendifferenzen in den Abbauhallen sind
beachtlich.
Auch im Sasso Rancio-Bergwerk gibts, nachweislich Minimum eine Namenstafel. Wenn doch die noch erhaltene Kritzelei, mit Jahreszahl 1847, nicht restlos entziffert ist womit die Bezeichnung Namenstafel eher meiner Annahme entspricht.
Die Kritzelei befindet sich im oberen, eindeutig älteren und
unübersichtlichem Bergwerksteil.
Das mittlere Mundloch klafft, als grosse Spalte, aus der Felswand
und auch der obere Bergwerkszugang, aus der ersten Epoche um
1700, fällt bald in die Tiefe.
Die Aussicht, nahe der mittleren Installationsfläche, aufs
benachbarte Acquaseria könnte nicht prächtiger sein an sonnigen Tagen.
Das Bergwerk Sasso Rancio ist nicht gänzlich unbekannt. Die Schweizer Siegfriedkarte nennt den Ort „La Miniera“. Mein Overlay visualisiert die drei Mundlöcher als blaue Punkte, wovon das Untere vergittert und im Privatbesitz ist. Weiter dargestellt ist die ungefähre Abbauzone in orange. Die Eisenmine war, in verschiedenen Abbauperioden zwischen 1700 und ca 1910, aktiv.
Es ist nicht aller Tage Glück meinerseits eine Stadt
kennenzulernen. Manchmal indes führt mich Beruf und zunehmende
Postkutschendistanzen in fremde Tiefen. Die letzten Tage verbrachte ich in
Basel, in Stadt und Stadt und wenn doch der Aktionsradius sich eher aufs
Drachencenter, Ibis-Style und spanischer Tapas-Kneipe beschränkte so blieb doch
Zeit um eine Stadt aufzusaugen.
Wer mit einer Kunstgeschichtsgebildeten Person das Leben teilt wird wahrscheinlich allererst in der wenigen Freizeit, zwischen Kabel und Kabel, erstmals dem Sakralbautenfetisch frönen.
Elisabethenkirche, nicht unweit unserer Wirkstätte, in tiefster Nacht, respektive Samstagmorgen um 0730 und die Stadt schläft aus, was grundsätzlich ich, in anderer Situation, gleich getan hätte.
Als pflichtbewusster Turi sollt die Besteigung der Wettsteinbrücke
nicht fehlen. Im Bild die bekannte Wettsteinbrücke und bildmittig das genannt
höchste Hochhaus des Basler Stolzes.
Die Wettsteinbrücke bietet ein unvergessliches
Blickpanorama, Rhein abwärts, auf die City.
Nicht minder eindrücklich das Basler Münster.
Zwischen ausgedehnten Spaziergängen und intensiven
Arbeitseinsatz im Drachencenter blieb
reichlich Zeit um reichlich Kunstversetzte Stadtluft zu schnuppern.
Im Bild der Tinguely-Brunnen bei Nacht kurz nach unserem
Paseo-Feierabend-San Miguel abgelichtet.
Zweifelsohne besitzt die Stadt gewisse Vorzüge gegenüber dem Zürcher Finanzkessel. In Basel scheint Fasnacht allgegenwärtig, dies zugegeben, wenige Tage nach Fasnacht. Kunst ist auch so allgegenwärtig und das Volk, in welcher Zusammensetzung auch immer, lächelt überraschend oft. Ohnehin dünkte mich das die Stadt Basel vieles recht locker nimmt. Und sofern Frau nicht im Auto umher kurven muss, erscheinen die Leute echt sympathisch. Eindeutig, wer im Auto unterwegs ist, bei mir leider oft ein reines Muss, kommt in Basel gar nicht an. Die Diskussionen um eine Parkbewilligung mit dortigen Lokalpolizisten toppt gar die zürcherische Bullenmentalität.
Wer jedoch das Trämli besteigt und durch enge Gässchen flitzt erlebt viel Basler Scharm. Das fehlen grosser Finanzinstitute tut ein deutliches Plus zur Lebensqualität beitragen. Gar für uns Zürcherinnen undenkbar, Ureinwohner die in Stadthäuser wohnen.
Wo der Grund für die Unterschiede zu Zürich liegen ist schwierig zu beurteilen. Wahrscheinlich liegt viel in der Historie des aufkommenden 19. Jahrhunderts. Eine Hauptschuld an der Entwicklung des bornierten, arroganten Finanzplatzes Zürich darf kurz und gerne, meiner Meinung nach, Eisenbahnpionier und Hauptsächlich Grosskapitalist, Alfred Escher zugesprochen werden.
Zürich ist im aufkommenden 19. Jahrhundert, vorwiegend eine
eher unbedeutende kleine Handelsprovinzstadt. mit knappen 20 000 Einwohnern. Im
Bild ein Ausschnitt der Wildkarte von 1850. So nebenbei erzählt, links in der
Karte, die Staubenhäuser, mein heutiger Wohnort.
Auch Basel, zu jener Zeit mit etwa gleich viel BewohnerInnen, lag weit fern einer Grossstadt. Doch bereits der Katasterplan von Löffel aus dem Jahre 1862 deutet auf eine Bevölkerungseinbeziehende Stadtplanung hin was in Zürich, zu jener Zeit, gänzlich fehlte. Die begehrten Flächen überbauten, in der Limmatstadt, vermögende Grossindustrielle.
Zürich entwickelt sich unter Alfred Escher hauptsächlich zur
Finanzhochburg. Entlang der begehrten Seeufer entstehen schmucke Anwesen
investitionsfreudiger Grossspekulanten. Die durch Alfred Escher gegründete
Schweizerische Kreditanstalt, heutige CS, trägt wesentlich bei zur zunehmenden Grosskapitalisten-Arroganz.
Ich glaube, in kurzem Studium Historischer Karten, in Basel deutlich reichere Kommunale Bautenkultur zu erkennen. Ein Basler Zoo gibt’s ab 1896 während in Zürich hauptsächlich Business interessiert. So verwunderst nicht weiter das die Villendichte, in der Rheinstadt, deutlich bescheidener ausfällt.
Wer heute in Zürich lebt glaubt obercool zu sein. Was hier an Altstadtwohnungen erreichbar ist, können sich zunehmend nur Bankmenschen oder akademisierte Konform-Linke leisten. Die Hipsterkultur, vorwiegend in der Gastronomie zu beobachten, nimmt in der Limmatstadt zeitweilig richtig bizarre Ausmasse an. Während ich in Basel oft Spanisch, Französisch ode Türkische Dialekte höre, spricht der Möchtegernzürcher, im Verkehrsberuhigtem Schicki-Viertel, gepflegtes Oxford-Englisch.
Kurzum, für mich ist Basel eine durchaus lebenswerte
Alternative.
Nochmals, Beziehungen sind äusserst hilfreich um Einblicke
ins längst Vergangenes zu erhaschen. Nicht weit von Freiberg, rund 25 Kilometer
westlich findet sich das kleine Städtchen Dippoldiswalde. Dieser Ort, damals in
mitten eines kaum durchdringbaren Dschungels, erblühte im 12. Jahrhundert dank
reicher Silbererze.
Die alten Bergwerke, heute auf Stadtgebiet, sind kaum dokumentiert
und einzig dank bekannter Bergsanierung wieder auffindbar. Es folgte, die Jahre
2012 bis heute, eine umfangreiche archäologische Aufarbeitung. Ein solcher,
alter Schachtabbau schlummert zwischen Glashütterstrasse und Reinholdhainerweg in
einer knapper Tiefe von ca. 20 Metern.
Wie üblich wieder die Freitaler Bergbausicherungsfirma mit
Dreibeinförderanlage auf dem Schacht.
Was anfänglich ein dicker, grosser, zeitgenössischer Arbeitsschacht
ist,
verengt sich zunehmend auf die annähernde Original-Feuersetzdimension
des 12. Jahrhunderts.
Ein noch belassener, vertikaler Abbauschlitz, zeitweilig kaum
20 cm breit, verdeutlicht die beschwerlichen Arbeitsbedingungen welche die Knappen,
fürs wenige Silber, auf sich nehmen mussten. Kinderarbeit war zu jener Zeit die
Regel in solch eher kleineren Gruben.
Zurück auf der modernen Bergsicherungsbaustelle tröpfelt
überall Wasser von den Wänden. Die Befürchtung das tief im Wasser weitere
Unterwelten ruhen, wird sich bald bestätigen.
Wasser plätschert über manch wunderschön feuergesetztes
Mittelalterprofil.
In einer Seitenabzweigung findet sich ein Stollenkreuz
welches anfänglich vorgibt rein Horizontal 4 verschieden lange Stollenwerke zu
verknüpfen. Wehe jedoch es wage der / die Neugierige das kleine
Abbauschlitzlein im Bildhintergrund zu erreichen. Das trübe Wässerchen weiss
unerwartet, überraschende Tiefe eines Schachtes auf. Schlammgefüllt wird dieser
Abwärtsgang zur äusserst unangenehmen Erfahrung.
Bei genauerer Betrachtung erscheinen, knapp oberhalb der
Wasserlinie, Balkenlager einer früheren Holzbühne. Es besteht kein Zweifel, in
dieser Weitung stand einst ein Haspelgestell.
Das Haspelgestell könnte in etwa denjenigen entsprechen
welches gegenwärtig im Bergbaumuseum Dippoldiswalde steht.
Kleines Plänchen zur Verdeutlichung der Gruben.
Im 12. Jahrhundert sind meist vertikale Schächte, dem
Erzgang folgend, getrieben worden. Viele solcher Schächte mit anschliessender, rund
40 oder mehr Meter, langen Stollenseitenarmen, finden sich auf Stadtgebiet. Einige dieser Anlagen
sind bereits archäologisch ausgewertet und, zur Stabilisierung, mit Beton
verfüllt. Mein besuchtes Exemplar ist leicht ausserhalb des Stadtzentrums,
wobei wohlbemerkt, die erste Stadt um ca. 1100 an Flüsschen „Rote
Weisseritz“ zu stehen kam. Im 12. Jahrhundert war die Gegend stark
bewaldet und kaum durchdringbar. Erst ums 13. Jahrhundert entstand die heutige
Stadt etwas erhaben, im Schutze des Hochwassers, auf einem Felsvorsprung.
Die romanische Nicolaikirche steht am ursprünglichem Stadt-Ort
und wurde ums 1200 gebaut. Damals erlangte Dippoldiswalde, dank des Bergbaus, üppigen
Reichtum.
Reichtum welcher sich auch in reich verzierten Grabesstätten
artikulierte.
Der Bergbau indes verstand in den Jahren um 1400 fast gänzlich
von der Bildfläche.
Zwar sind einige Stollen bis in die Neuzeit bekannt doch
deren Bedeutung schwand, im Gegensatz zu Freiberg, aufkommendes 19.
Jahrhundert.
Oder, wo mal einst aus allen Rohren geballert hätte werden sollen.
Kleine Bilderserie einer Passfahrt auf em Weg ins Buffalorageheimnis mit Zwischenhalt in sonstigen Militärgeheimnissen.
Wie nur selten waren dieser Herbsttage von kaum zu übertreffender Schönheit.
Die Reise führte uns, Christina und mich, erstmals ins Flüela-Hospiz zu feinem Rehschnitzel was sich leider als doch nicht so lecker erwies. Wie oft geschmeckt, wird feinstes Wild in minder feiner Gastro-Packungs-Sauce ertränkt. Dafür kompensierten die starken Herbstfarben in naher Parkplatzumgebung.
Wenige Meter unterhalb des Passes eine, noch friedliche Alpwiese, die zu Verweilen einladete.
Noch eins weils so schön war.
Ich glaubte auf erster MG-Stellung zu stehen was sich, bei zweiter Sichtung meines Untergrundes, als Irrtum erwies.
Wieder was Weniges tiefer tauchen die ersten Sperrstellen im Berg auf.
Die Neugierde war gross und ich wollte den Einstieg wagen. Leider jedoch war der Zugang zur Doppel-MG-Stellung mit KESO-Zylinder gut verriegelt. Zwar lag Aufbohrzeugs im nahe geparktem Auto doch ich wollte mich dieser Tage von meiner beherrschten Seite zeigen. Vielleicht sollte die eigentliche Stellung oder ein Notausstieg noch offen sein.
Leider weit gefehlt, die erste erreichte MG-Stellung war mit Quadern vermauert
und auch zweiter MG-Stand verweigerte Einlass.
So musste ich mich mit der Erkundung des möglichen Sprengobjektes, der Brücke begnügen.
Wahrscheinlich als Truppenunterkunft könnte das Gebäude am Strassenrand gedieht haben.
In der Kartensituation ist die nördliche MG Stellung meinerseits eindeutig erkundet. Die südlichen Stände sind indes meinerseits einzig Annahme wobei ich, anhand des Wegverlaufes, wahrscheinlich gar nicht so falsch liegen dürfte.
Ich mag bescheuert sein, da bin ich an einer grossen Dampffahrt zu Speis und Trank geladen und mich beschäftigt die Frage wie die Dampflok rückwärts fährt.
Obschon die Landschaft durchs wunderschöne Rheintal genügen Verlockungen zu bieten hatte, liess mich die Fragestellung der rückwärts fahrenden Dampflok nicht mehr los.
Ich weiss, seit ich mich mit der Betriebsdampfmaschine beschäftige, dass viel Zauber der Wirkungsgradoptimierung in der Zylinderfüllsteuerung liegt. Diese Steuereinrichtung sorgt für optimale Dampffühlung der jeweiligen Zylinderseite. Im Gegentakt schliessen und öffnen die Ventile und füllen somit Zylindervorder- und Rückseite mit Wasserdampf. Betriebsdampfmaschinen drehen konsequent nur in eine Richtung definiert durch die gewünschte Drehrichtung, folglich ist auch die Steuerwelle fest mit der Antriebseinheit verbunden.
Dampflokomotiven wie neulich an der besagten Dampffahrt angetroffen sind in Aufbau und Funktion grundverschieden. Das hiesige, mich zur Fragestellung animierte Modell G 3/4 Baujahr 1902 ist heute noch, mit Ölbefeuerung, für Dampffahrten, im Einsatz.
Wesentlicher Unterschied zur fest verbauten Betriebsdampfmaschine ist sicherlich deren Grösse. Die Lok muss auf kompakter Bauweise deutlich mehr Leistung entwickeln können als die kontinuierlich vor sich hin drehenden, tonnenschweren Schwungräder der Betriebsdampfer.
Auch wesentlich verschieden ist die Zylindersteuerung. Bei Dampfloks etablierte sich fast ausschliesslich, bis zum Ende der Dampflokära, die Schiebersteuerung.
Die Zylinderfüllung wird über einen Schieber geregelt welcher im Wechseltakt die vordere Zylinderseite mit Frischdampf füllt während Zylindersrückseitig das Ausblasens ermöglicht wird respektive im nächsten Takt Zylindersrückseite mit Frischdampf aufgefüllt wird und Zylindervorderseite ausgeblasen wird.
Der Scheiber wird gesteuert über ein, anfänglich äusserst unverständliches, an der Antriebseinheit befestigtes, Gestänge doch in diesem Gestänge liegt das Geheimnis der vor und rückwärts fahrenden Lok.
Das Gestängekonstrukt lässt sich vor Führerstand aus in die Umkehrrichtung stellen so das die Füllung eine Rückwärtsfahrt der Lok ermöglicht. Die Umstellung erfolgt über den Umlenkhebel welcher, im Bild im Ausschnitt der Blechverschalung, zu erkennen ist. Dieser Umlenkmechanik bewegt das Steuergestänge in einer, an der Antriebskurbel befestigten Nutführung. Abgesehen von der Vorwärts-Rückwärtsfahrt kann auch die Zylinderfüllung beeinflusst werden. Ist das Triebgestänge an den Randbereichen der getrieben Nutführung so ist die Zylinderfüllung maximal, im Mittelbereich indessen, auf Nutführungsachse, ruht der Steuerschieber. Die Steuerungseinheit nennt sich Heusinger-Steuerung und ist auf verständlich beschrieben womit ich mir, nen Plan aus meiner Feder definitiv sparen kann.
Blick in den Führerstand, noch leicht zu erkennen im hinteren Teil des Führerstands die Kurbel zur Bedienung der Heusinger-Steuerung.
Nochmals der ungehinderte Blick auf die Heusinger-Steuerung. Alle beweglichen Teile sind noch richtig nostalgisch, bei jeweiligem Halt, in Handarbeit geschmiert. Ölpumpen und Automatische Ölschmierungen setzten sich anfänglich im Motorwagenbau durch.
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