Publizistisches FB-Idiotengetüte
am 12. Februar 2014 unter Betrachtungen, Politischer Grunk abgelegtOder Morgenluftwitternde Rechtspopulisten und ein latent gefährlicher, manipulativ hinterher watschelnde Mob in Facebookseiten.
Ich bin, man weiss es, auch bereits ein Weilchen des Facebooks angeschlossen. Vorwiegend mag mich der unterhaltende Faktor wie auch die Kontakt und die Kommunikationsmöglichkeit, insbesondere hierbei zu meiner Spanischen Familie, an die besagte Plattform binden. Auch gerne verweise ich auf mein getippse in meinen Seiten, seie dies zu Industriearchäologischen Themen oder sonstwie Geschriebenes.
Meine Freundesliste ist bunt gewürfelt was meiner Wesensart durchaus entspricht.
Doch neulich war Abstimmung in denen oftmals hier sehr beschränkten geografischen Kästchen und das Kind der Polarisierung nannte sich Einwanderungsinitiative. Gebaut war es von der Rechtaussenpartei SVP und geschürt war jede Menge absurder Fremdenangst. Die Provinzmehrheit sah sich bestärkt in ihren kleinen Hirnquadrätchen und siegte knapp des Abstimmungskampfes.
Die besagte Initiative, im Kürzel genannt MEI, setzte sich zum Ziel die Einwanderung zu beschränken. Schnell war den bescheuerten Landeiern das Bild des messerstechenden Türken, der sozialhilfebeziehenden Schwarzafrikanern und der arroganten Deutschen ins kleine Hirnbüchschen impliziert. Nun gibt’s Facebook und volle Kanne war Abstimmungskampf am Funzen, eine nicht neue Geschichte und längst von grossen finanzstarken Parteien wie auch von der Industrie gekonnt genutzt. Diese Möglichkeit der Werbung, die kein Mensch als Werbung erkennen darf, nennt sich Kampagne und findet insbesondere bei den Intellektuell eher minder bestückten Mitmenschen am ehesten Wirkung. Facebook spielt beim Aufbau und der Verbreitung von Kampagnen eine wesentliche Rolle. Für viele Anglomenschen ist hinzukommend der Facebookschlauch die einzige Verbindung zu der „ach-so-böse-nie-gesehenen-weiten-welt“, ergo, Falschbilder, Zerrbilder verbreiten sich in Windeseile und differenzierte Argumente versinken ins Unverständliche.
Die MEI war angenommen, klar, der Stadtlandunterschied kam voll zu tragen. Jene Schweizer Flecken, die dicht besiedelt, Huber an Mustafa und Meier an Ali lebten, lehnten dies Rechtspopulistenwerk ab und dortig wo kaum ein Mustafa seinen Bello Gassigehen führt und selten Fremde anzutreffen sind, fand das SVP-Vorlagenwerk, in direkter Demokratie, volle Zustimmung. In Folge war die Vorlage gesamtschweizerisch angenommen, ein für mich kaum akzeptabler Entscheid doch damit muss ich wohl leben.
Nun aber wittern die Rechtsaussenbirnen ganz frische Morgenluft und gleichwohl tauchen abstrakte Wesen genannt Eidgenossen aus ihren Gräbern hervor. Es fragt sich, wieviel von denen Zombies tatsächlich ein Eid schworen und es fragt sich noch viel mehr was diese, und ein oberbescheuertes Mitläufertum, in die weite Welt hinaus posaunen.
Alte Mythen tapferer Eidgenossen sind schnell hervorgekramt und wieder neue noch viel absurdere Bilder werden in die Köpfe FB-Angenabelter impliziert. Ganz einfache Lösungen zu Einwanderungsproblemen, Kriminalität und Arbeitslosigkeit machen die Runde und stören tut eh alles was andersartig dem Provinznormativem nicht entsprechen mag.
Heute nun gipfelte der faschonoide Schwachsinn als einer meiner Facebookfreunde ein Bild einer Hinrichtung kommentierte und damit eine Weiterverbreitung über meinen Kanal ermöglichte. Salop war deren Kommentar im Sinne von „Gebührende Behandlung für Kinderschänder“. Ob dies gezeigte Bild gestellt war, entzieht sich meiner Kenntnis auch kann ich keineswegs bestätigen das die zu exekutierende Person ein Kinderschänder war. Eines jedoch ist sicher, auf dem Bild wird eine Gräueltat gezeigt und die Kommentare legitimieren diese. Es könnte statt eines Kinderschänders auch ein schwuler Mann, eine Freizeittranse oder sonstwer Todgeweihtes dortig abgebildet sein.
Es ist nicht dies Bild welches mich aufwühlt, es ist viel mehr diese und viele weitere Dumpfbacken die unreflektiert solch Scheiss verbreiten und damit dem ganz einfachen Lösungsansätzen, etwelcher Volksverhetzer, mächtig Boden machen. Vielleicht Applaudieren diese sogenannten Freunde, zu meiner Hinrichtung an jenem Tag an welchem irgendwelche Idioten das Bild der bösen, perversen Transe in die Köpfe des FB-Mobs hinein pflanzen.
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