oder, Einblicke in Deutsche Sehenswürdigkeiten.
Ein kleiner Rundgang durch ein mir doch eher unbekanntes Bergwerk nahe Schweizergrenze im schönen Wutachtal. Ergo, pünktlich zu Weihnachten wieder mal ne Wutachgeschichte, die Vorgeschichte zu finden unter Heilige Abende und sonstig Urbanerforschendes.
Da eben, wie erwähnt, mir dies Gipswerk eher unbekannt ist, hier hauptsächlich eine kleine Bildertour.
Oberhalb des Bergwerk wo, gemäss Luftbilder, einstig grosse Verarbeitungsanlagen ratterten, steht noch einsam ein Trafohäuschen mit demontierter Abgangsleitung. Die Natur holt sich stetig aber sicher diese alte Industrieparzelle zurück.
Das Luftbild, aufgenommen am 11.5.1954 zeigt die damalige Gipsmühle mit Förderanlage bis zum Mundloch Hauptstrecke. (Luftbild Swisstopo)
Unser Einstieg beginnt indes alles andere als bequem über einen Einbruch in der obersten Sohle. Erstmals jedoch mussten viele Blätter aus dem Durchschlupf geräumt werden ehe der Stolleneinbruch durchkrochen werden konnte. (Bild Matti)
Ich nenn diese Sohle A inspiriert vom Felsenauer Grubenplan.
Die Hauptstrecke auf Ebene C ist, am Mundloch definitiv, verfüllt. Auch der allgegenwärtige Fuchs mit seiner Räuberbeute, Hühner und Ziegen, dürfte die oberste Sohle zum Eintritt verwendet haben.
Von der Hauptstrecke aus sind über Gesenke, die der Gipsschicht folgen, untere wie obere Stollen verbunden. Im Bild ein Gesenk mit Rutsche von oberster Sohle A zu Hauptsohle C.
Teilweise sind die Gesenke mit Treppen ausgestattet.
Ein Mysteriöser Schrägschacht führt von der tiefsten Sohle wieder Richtung Tag. Der Schacht ist irgendwo auf halber Strecke mit, sich allmählich verbiegenden, H-Trägern und Stahlplatten abgedeckt. Die Deformierung des Deckels lässt auf viel Gewicht oberhalb schliessen.
In der Hauptstrecke sind teils sauber gearbeitete Trockenmauern aufgeschichtet. Die vor sich hin faulende Türstockzimmerung hat selten bis gar nie die stützende Funktion. Die herumliegende Lore bildmittig dürfte auch schon etliche Jahre vor sich hin rosten.
An einer Zwischenstrecke, genannte zweitunterste Sohle E, liegt, mal drauflos vermutend, das ehemalige Sprengstofflager.
Wieder auf der Hauptstrecke liegt zwischen verbrochener Zimmerung ein Wildschweinbaby welches den Ausgang eindeutig nicht mehr fand. Und wieder wird klar wie existentiell, auf solch verschlungenen, dunklen Pfaden Licht ist.
Am Ende der Hauptstrecke folgt ein grosszügig ausgeschlagener Pfeilerbau.
Die Stollenbreite nimmt massiv zu damit verbunden häufen sich Verstürze. Dieser Berwerksteil scheint doch eher neueren Datums womit wir eher schweres Gerät vermuten trotzdem wird kein weiterer Eingang in diesem Bereich sichtbar.
Immer wieder Verbrüche der morschen Gipsdecke.
Manchmal ragen die Einstürze weit über die Stollendecke hinaus.
Und hin und wieder staut sich etwas weniges Wasser in den Enden des Schachbrettsystems.
Grubenplan gross machen, Grubenplan anklicken.
Kurz ein Plänchen ohne Kompass und trallala, rein aus meinem Empfinden heraus, gezeichnet ergo ein sehr rudimentäres Plänchen mit Swisstopo-Zeitreise-Hintergrund Anno 1988.
Links im Plan der von mir älter geglaubte Bergwerksteil auf 6 Sohlen verteilt, Sohlenhöhendifferenz rund 7 bis 10 Meter, und rechts der Schachbrettförmige Pfeilerbau auf Ebene Hauptstrecke. Die Gesamtstollenlänge schätze vorsichtig auf 5 Kilometer.
Einstiegskoordinaten 680539 / 296875 / 620m aber, all jene die dies Werk besuchen möchten, nur die wirklich erfahrenen schaffens da rein. Ergo, ein sicheres Bergwerk da, eben, nur den, bestens mit der Thematik vertrauten, Untergrundforschern und Forscherinnen, Eintritt gewährt wird.
Vorgeschichte Wutachtal
Heilige Abende und sonstig Urbanerforschendes
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