Monat: Dezember 2014

Heilige Abende und sonstig Urbanerforschendes

Welch schöner Tag sich der 24gste uns neulich, zur Eroberung des Gipstals, anerbot. Nur der Wissenschaft willen, das Gipstal erstreckt sich zwischen Eggingen bis Grimmelshofen und das Füsslein Wutach schlängelt sich mittig hindurch. Gipstal darum weil der Schweizer Geologieatlas, trotz Deutschland, einige Gipsstollen nennt.

Wir, Matti und ich, machten uns auf die Suche nach gelisteten Unterwelten obschon ich noch immer die Meinung vertrete, wo ein Punkt im Stollensymbol steht findet sich nichts ausser viel Dreck. Bei dieser Erkundung sollte ich definitiv recht behalten trotzdem sind einige ganz nette Bilder entstanden.

we2014c

Teils tummeln sich beeindruckende Mooswelten über die vermeidlichen Stollenwerke obschon, hier, zugegeben Photoshop etwas nachhalf. An besagter Stelle in Eggingen solle einst eine Gipsgrube gefördert haben. Zwar murmeln die dortig geschriebenen Flurnahmen was von Kalkgruben doch Gips ist keineswegs abwegig. Es könnten, nicht vor der Hand zu weisen, beide Stoffe, Kalb wie Gips im Gleichsinn gefördert worden sein.

Gipsmühle

Nicht weit fern der Mooslandschaft auf 671892 / 282466 / 414m finden wir ein schmuckes Gebäude welches an einen Wutach-Kanal anstösst. Naheliegend dass dies mögliche Objekt der Begierde mancher Urbanexplorer, einst als Gipsmühle amtete. Untermauert wird diese Vermutung durch die Ansicht der Gebäudegenseite. Der Kanal fliesst an der Hausstirnseite in ein Turbinchen.

Gipsmühle

Die Innenansicht wiederum zeigt eine oft unterbrochene Balkenlage des Zwischenbodens als wären einst Mühlen, Kreiselbrecher oder ähnliches über mehrere Etagen hinweg eingebaut gewesen.

Wenn doch wir Licht und allerlei Stollentaugliches mit hatten, blieben die Hadeswelten definitiv aus. Und doch, wer was Weiterführendes von diesem Beitrag erwartet, in Talmitte auf Schweizer Boden gibt’s das Gipsmuseum schlechthin, zu finden dieses auf 676666 / 289166/ 453m

Weihnachten 2014

Szenenwechsel, wieder zuhause gabs ein richtig klassischer Heiligabend mit oh Tannenbaum oder so ähnliches.

Any, meinen Lesern hier an dieser Stelle sei ein guter Rutsch ins ominöse 2015 gewünscht.

Sounds 2014

oder kleiner Querschnitt mir weihnachtlich Gefallendes

Das Fortleben – Respekt Anstand Moral

Deutsch-Schweizerisch-Musikalische Freundschaft mit tiefsinnigen Texten im feinen EBM Kleid. Eine Band die zweifelsohne durch wunderschön, kluge Texte auf ganzer Breite besticht.

Der Bandlink dasfortleben.blogspot.ch

Facebook www.facebook.com/DasFortleben

Ost + Front – Sonne Mond und Sterne

Wenn doch Einiges aus deren Neue-Deutsche-Härte-Küche sehr Rammsteinig klingt so ist dies Lied vorwiegend des süss zart romantischen Textes willen zu meinen Favoriten empor geklettert.

Trotz möglicher Assoziationen zur rechtsextremen Szene, hat die Band rein gar nix mit Rechtsextremen Kreisen am Hut. Und trotzdem werd ich den Gedanken nicht los dass dies musikalische Projekt die Haarschärfe der Provokation auslotet.
Nichts desto trotz, schönes Lied und schöner Text.

Bandseite www.ostfront.tv

Frozen Plasma – Almond Flower

Lasst Blumensprechen oder???
Musikalisch absolut rührend da ich indes des Englischen nicht mächtig bin kann ich nicht beurteilen ob der Text genauso rührend ist.
Ganz klar, nur schon des Soundes willen, Hörenswert.

Web frozenplasma.bigcartel.com

Chrom – Slave

EBM vom feinsten und in meiner Sammlung ein Zäcklein zulegend.

Bandseite chrom-music.com/
Facebook www.facebook.com/pages/CHROM

Nano Infect – Scars Of Denial

Und noch nen Zacken härter, eine jener bekannten AGROtech-Bands welche auf meiner Zusammenstellung definitiv nicht fehlen darf.

Web nanoinfect.weebly.com

Mythus Bachstollen

Schon wieder eine Kohlebergwerk Rufi Geschichte.

Obschon mein letztmaliger Besuch dieses Industriedenkmals auch schon 3 Jahre zurückliegt. Any, eines der Geheimnisse suchten wir neulich, an warmen Dezemberfreitag, zu knacken, genannt dieses den alten Bachstollen von Jahren 1860.

Bachstollen Rufi

Zwar wusste ich lange schon dass diese Unterwelt hinter dem Betondeckel, am verschütteten Schacht zu, auffindbar wäre doch mein Freund Matti kannte neue Fakten die wir genauer erkunden wollten. So wusste Matti über einen Einstieg welcher exakt auf den verzeichneten, alten Standort von 1860 passte.

Brücke Bachstollen Rufi

Tatsächlich findet sich auf Tag in Stollenverlängerung, auf der gegenüberliegenden Seite des Nässibaches, ein schmuckes Brückenfundament welches perfekt zu einer 60er-Geleise-Brücke passt.

Der Stollen selbst zeigt sich scheu, dank eines Einbruches, unter eines grossen Wurzelstocks.

Bachstollen Rufi

Nach einigen Grab und Stützarbeiten konnten wir uns mit Hilfe des Seils in die Tiefen herunter gleiten lassen.

Der Stollen selbst offenbart ein edles Profil von maximal 2 Meter Höhe. Auch die Breite lässt eher grosse Hunte, auf 60er Schienen furzend, vermuten.

Bachstollen Rufi

Leider indes ist der wunderschöne Stollen nach nur 7 Metern wieder verbrochen. Ein energisches Buddeln brachte auch nicht die erwünschte Weiterbefahrung. Der Stollenverlauf jedoch korrespondiert recht genau mit der Zeichnung aus 1920. Die leichte Süddrehung erreicht gefährlich nahe den Hang, nahe dem ehemaligem Schachtkopf. Bei erneuten Norddrehung liegt ein unüberwindbarer Lehmkegel welcher der Stollen, in der Kurve, komplett ausstopft.

Der Stollenweiterverlauf indes zeigt sich, nach neustem Erkenntnisstand, eindeutig seitlich am Betondeckel welcher doch eher als Stützmauer für den Schachtkopf, um die Jahre 1917, amtete.

Einziges Problem, obschon wir beide einen Stollen zwischen den Felsen, rund 4 Meter tiefer, zu erkennen glauben, sind eben diese genannten Felsen das zu lösende Problem. Die Spalten sind kaum 10 cm breit, definitiv zu wenig fürs reinschlüpfen. Wir müssen die Nagelfluhblöcke mit Spitzeisen soweit traktieren das uns genügend Platz zum Weiterarbeiten bleibt. Wie erwähnt 4 Meter tiefer liegt unser Bachstollen. Doch die Spitzerei schleppt gleich das nächste Problem im Schlepptau an. Sind die unteren Blockzonen geknackt, hängt der fette Nagelfluh-Stein, mehr oder minder absturzmotiviert, in der Luft ergo muss fortlaufend eine Abstützung gebaut werden. Eine Mission dies in sich hat, trotzdem, eine Fortsetzungsgeschichte wird folgen, zu gross ist die Neugierde aufs Wiederentdecken des Bachstollens.

Grubenplan Bergwerk Rufi

Plan gross machen, Plan anklicken.

Ein Blick in die Situationsskizze zeigt die verschiedenen Bergbauanlagen der jeweiligen Zeitepoche zugeordnet. Die erste Abbauepoche zwischen 1820 und 1870 griff das steil fallende Kohleflöz mittels Stollen an. Der Bachstollen, damals zuunterst liegend auf 484 Meter über Meer, war folglich der wichtigste Bau dieser Untertagsanlage. Im Jahre 1925, als meine Plangrundlage von Letsch und Ritter gezeichnet wurde, solle bereits der Bachstollen ein Eintritt in die Kohleflözzone verstürzt gewesen sein. Tatsächlich ist diese Situation auch auf dem Plan so visualisiert. Heute indes ist uns einzig der kleine westlich liegende Schlänker bekannt.

Nach 1860 wurde die Kohleschicht mittels Schächten und Tiefbauten abgebaut. Dieser Abbau erreichte sein Tiefstpunkt 1944 unter 361 Meter über Meer. Noch heute ist der, in die tiefste Sohle führende, rund 300 Meter lange, Schrägschacht, zwar zugemauert, fahrbar, ob dieser jedoch bis zuunterst trocken bleibt, ist zweifelhaft. Die tiefste Sohle liegt rund 100 Meter unter dem Nässibach und das damalige Büro für Bergbau berichtete von wuchtigen Wasserpumpen. Die Untertagebauten aus Jahren 1917 bis 1920 sind indes definitiv verstürzt, beide Einstiegsschächte sind bis obenhin verfüllt.

Der Bachstollen könnte jedoch, sofern einigermassen intakt, ähnlich dem Bergwerk Schwarzmatten, Einblick in tiefere wie auch höhere Sohlen gewähren. Leider jedoch spricht Einiges gegen einen intakten Bachstollen. Insbesondere die Tatsache dass sehr gezielt im Firstbau gearbeitet wurde, lässt kaum Hoffnung auf tiefere Erkenntnisse zu. Trotzdem, wir bleiben auch an dieser Geschichte.

Quellen
Plangrundlage: Letsch und Ritter
Gebäude 1942: Hans-Peter Stolz

Vorbeiträge
18.12.2011 Bergwerk Rufi, Nachtrag
25.10.2011 Kohlloch Rufi
4.6.2011 Das Fledermausparadies

Törli steht wieder, kleine Felsenaugeschichte

Also, kleine Bildserie mit einer Bitte an die fleissige Leserschaft.

Ich war im Gipsbergwerk Felsenau und montierte dies dortig aufgewuchtete Türchen. Es ist diese Tür, wie die folgenden Bilder gleich zeigen werden, nicht wirklich unbegründet an dessen Stelle. Der Eintritt in diese Unterwelt ist sehr gefährlich und nicht unbedingt als Partiegag geeignet.

Bergwerk Felsenau

Darum die Bitte hier,

Ich find Neugierde ist ne geile Sache doch bitte wuchtet nicht dies edle Chromstahltürchen auf. Es ist eine Riesenarbeit das schwere Ding wieder an den Platz zu hieven abgesehen davon begebt Ihr euch in richtig gefährliche Gefilde.

Eine kleine Anfrage bei hiesigen Bergbauengagierten kann helfen die Neugierde, relativ safe, zu befriedigen.

Und nun in Kurze einige Bilder von der alten Sohle A

Bergwerk Felsenau

Was macht der Kluge Bergarbeiter um den schweren Mittelspannungstrafo aus dessen Station zu furzen, klar, er unterlegt die Scheinen bis die obere Kante des Brückenhunts bodeneben Trafostation sitzt.

Bergwerk Felsenau

Und der passende Brückenhunt, welcher, ich vermute, einst den Trafo hinaus spedierte. Die herumliegenden Gipsblöcke sind echt und keineswegs ungefährlich im freien Fall.

Bergwerk Felsenau

Hier siehts noch relativ gesittet aus doch der Eindruck täuscht, dieser Stollenabschnitt ist keine Flugverbotszone für Gipsblöcke.

Bergwerk Felsenau

Und noch nen Bild des Wassertanks welcher mir irgendwie nie so richtig Sinnvoll erschien.

Links zum Bergwerk Felsenau auf meinem Blog
Felsenau, the next Level
Felsenau geradegerückt
Gipsbergwerk Felsenau Part II
Gipsbergwerk Felsenau

Chaoten im Vieri

In der Tat es mögen viele unserer Freude denken wir seinen in mitten eines Kriegsgebiets und wahrhaftig 5 Tage die Woche wüten Chaoten mit aller Heftigkeit in unserer Wohnumgebung.

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Chaoten die kurz und klein unser Lebensumfeld zertrümmern,
Chaoten die uns Wasserzufuhr und Telefonstammkabel kappen dies mit genüsslicher Begründung wir täten  hartnäckig die kostengünstigen Wohnungen halten und somit die Quartierübliche Miete nach unten drücken.

All jene die besorgt nach unsereins fragen, es sei Euch gesagt,
Wir sind definitiv nicht Feindbild jener Jugendlichen die, zugegeben eindeutig über die Stränge schlagend, Freitagnacht sich Luft verschafften.

Das Feindbild sitzt linkerhand im Bild und ist gegenwärtig, sinnigerweise eine unheile Allianz zwischen Cüplisozialisten und Neokapitalismus. Gepriesen wird dies Kind eine Hipsterideologie und argumentiert wird diese Scheisse mit grünen Märchen.

Eine Perversion dünkts mich die Gier Halbstaatlicher Unternehmen, genannt etwa der Immobilienmagnat „Schweizerische Bundes Bahnen“ welche ganze Stadtgebiete niederwalzen. Der kleine Ausbruch am Freitagnacht, kommentiert von so ziemlich jeder Partei und ebenso billigen SVP-Glotzen, traf genau dies Halbstaatliche Unternehmen SBB.

Züri brännt Part II, längst überfällig.

Bohnerzgrube Sommerhalde Küssnach

Bereits ein Weilchen zurückliegend als Matti und ich die Bohnerzgrube Sommerhalde am Schluchenbach im nahen Baden-Württemberg aufsuchten, trotzdem eine Geschichte wert, umso mehr als zahlreiche solche Abbaustellen im 18ten Jahrhundert die Landschaft zwischen Waldshut und Schaffhausen prägten.

Obschon diese dortig angesiedelte Grubenhaue das Bohnerz im Tagebau förderte, war dies besagte Exemplar in den Jahren zwischen 1740 und 1866 mit zwei Entwässerungsstollen ausgestattet wurden.

Also ganz klar, Stollen, unser Thema.

Bohnerzbergwerk Küssnach

Beide Mundlöcher waren schnell gefunden. Wenn doch das tiefer gelegene sich etwas im Waldgrün versteckte so war genau daran vorbeiführend ein kleiner Wanderweg wie auch eine Hinweistafel mit Grubenplan.

Das angebrachte Gitter war seitlich aufgebogen womit uns der Zugang ins Felsreich definitiv offen stand.

Bohnerzbergwerk Küssnach

Baldig erreichten wir ein Schlammwall mit dahinter reichlich gestautem Wasser. Das Stollenprofil war nie höher als 1.50 wenn doch ein beträchtlicher Teil Schlamm am Stollenboden sein dürfte. Ich brach, den trockenen Füssen willen meine Expedition ab während mein Begleiter noch bis zum unpassierbarem Versturz, ca. 60 Meter weiter, nassfüssig, weiterwatete.

Bohnerzbergwerk Küssnach

Das Zweite Mundloch, rund 15 Meter höher gelegen, war genauso selbsterklärend und in der Folge genauso schnell gefunden. Auch diesem Werk war das vorgebaute Gitter zu früherer Zeit aufgebogen worden womit unserer Erkundung nichts im Wege stand.

Bohnerzbergwerk Küssnach

Dieser Stollenquerschnitt indes deutlich angenehmer bei oft 1.80 Höhe und hinzukommend voller interessanter Zeugen damaliger Bergbauepoche. Störungszonen, grössere Spalten und Verbrüche in der Stollendecke, machen die Weiterbefahrung teils richtiggehend Schlammig, Klebrig, Lehmig. Teilweise ist der Stollen mit einem Lehm-Felsblockgemisch bis fast unters Stollendach verfüllt trotzdem gelingt die Erkundung auch ins hintere Gangwerk.

Bohnerzbergwerk Küssnach

Nahe Mundloch findet sich das oft im Altbergbau angetroffene Kreuz. Trotzdem auch bei diesem Werk ist mir der Reim unbekannt, vielleicht ein alter Messpunkt.

Bohnerzbergwerk Küssnach

Und hin und wieder finden wir, die damals begehrten, Bohnerznuggets wenn doch diese äusserst spärlich. Im hinteren Stollenteil wurde ein kleiner Sondierstollen angelegt in Hoffnung eine Häufung der Bohnerznuggets anzutreffen. Leider ist a) dieser Stollenzweig ziemlich Verschlammt b) endet das Werk, ohne nennenswerten Fund, nach rund 40 Metern.

Bohnerzbergwerk Küssnach

Oberhalb beider Stollenwerke findet sich die mächtige Pinge welche in Folge des eingebrochenen Tagebaus entstanden ist.

Des Verständnisses Willen ein Grubenplan aus meiner Feder, Zustand Heute.

Bohnerzbergwerk Küssnach

Plan gross machen, Plan anklicken

In Anfängen des Bohnerzbergbaus wurde ein Schacht abgeteuft und fortlaufend verbreitert. Das herausgeschaffte Aushubmaterial wurde am Schachtkopf nach den Bohnerzkügelchen geklaubt. Bohnerz gelangte in die Schmelze während taubes Gestein sich allmählich um dem Schachtkopf türmte. Allmählich wuchs der Schacht in die Tiefe und das Herausschöpfen des ansammelnde Wassers wurde immer mühsamer. Infolge taten die Bergknappen, von der Hangseite herkommend, Stollen in den Fels treiben um den Schacht von unten her zu entwässern und den Aushub besser abführen zu können.

Es entstanden so zwei unterschiedlich hoch angesetzte Stollensysteme die letztlich, so wird berichtet, eine Teufe von 60 Metern ermöglichte.

Im Seigerriss wie folgt:

Bohnerzbergwerk Küssnach

Plan gross machen, Plan anklicken

In Seitenansicht wird der anfängliche Tagbau mittels Tagschacht sichtbar. Es entstand, mittels Ausweitung des Schachtes, ein Erzkessel welcher zunehmend an Tiefe gewann. Mit der Tiefe nahm die Wassermenge zu. Um ca. 1800, niemand weiss dies so genau, sollen die oberen Stollen entstanden sein. Nach längerer Stillstand des Bergwerkbetriebs wurde 1840 der tiefere Stollen, in der bereits wieder verstürzten Erzkessel, getrieben. Im Jahre 1866 wird die Bergbautätigkeit eingestellt.

Heute ist die genaue Form und Breite des Kessels unbekannt. Zwar wird von 18 Metern Durchmesser gesprochen doch da die Abteufung keineswegs regelmässig erfolgte, dünkt mich dieser Wert eher eine Annahme. Die genannten 15 000 Kubikmeter herausgeschafftes Material sind kalkuliert aus 9m im Quadrat mal Pi mal 60 Meter Schachthöhe, also auch eher eine Annahme.

Fest steht, heute ist der Erzkessel grösstenteils Dicht verfüllt. Im Kesselboden bildete sich ein nicht wirklich einsehbarer See. An den Stollen-Verstürzen, die am Erzkessel anschliessen, drückt kaum Wasser hervor womit wahrscheinlich eine Lehmige Masse, den Erzkessel oder die Pinge oder Beides, nach Untendurch, richtig Dicht macht.

Es Weihnachtelt schon wieder

Nachdem ich gestern, zur Freude des Tages, 34.6 Kilo Fünfräppler vor der Wohnungstüre fand, wär doch wieder mal Anlass um meine Leserschaft musikalisch zu beglücken.

Darum etwas Perlen aus dem nahen und fernen Norden

Die Krupps – Eiskalter Engel

Rummelsnuff – Salutare (Pankow XII-G-XXII FM Remix)

Und was Kraftvolles zum 2. Advent

Old-School-EBM aus Norwegen, Substaat – Berlin

Und die Links zu den Bands:
www.die-krupps.de
www.rummelsnuff.com
www.substaat.com

Der Mann in Highheels

Oder eine Selbstbetrachtung nach lang zurückliegendem Abschluss meiner Geschlechtsangleichungsphase.

Hin und wieder schaffen jene Welten der sogenannten sozialen Netzwerken freudig, konfrontative Begegnungen. Es sei, trotz allem Verpöntem und oft von mir Kritisiertem, das Kommunikationstool FB manchmal ein regelrechter Jungbrunnen voller Perlen. Die Kunst möge sein, in all dem trüben Wasser die wenigen Perlen aufzuspüren.

Themawechsel,

Manchmal sehe ich mich, mit meiner bewegten Geschichte, bei genauer Betrachtung jener Perlen, konfrontiert mit allerlei Fragen.

Was bin ich, wer bin ich, wohin entwickelte ich mich und wieso durchschritt ich genau diese Entwicklung sind einige dieser Fragen.

Zweifelsohne Fragen die nie so richtig Antworten finden und auch nie finden werden. Trotzdem sind genau diese Fragen wichtig und legitim.

Vieles meiner Person, naheliegend, entwickelte sich im Kontext zu meinem direkten wie auch meinem indirektem gesellschaftlichem Umfeld.

An dieser Stelle einige Bilder, aus meinem Fundus, die einige genannte Fragen immer wieder aufwirbeln.

Bilder die Erinnerungen an Vergangenes generieren. Die Erinnerung an die Vergangenheit wiederum reflektiert meine Entwicklung.

Luisa 2001

Das Bild, im Sommer 2001 entstanden, könnte vielleicht dem Artikel-Titel am ehesten gerecht werden. Böse Zungen äusserten zu jener Zeit solch Aussagen. Und doch war mein Weg in diesem Sommer bereits bestimmt.

Luisa 2000

Winter 2000 im legendärem Club 696

Ich liebte die Theatralik und die Zwei-Seelenvereinigkeit wenn doch ich selber nie so recht wusste was diese Zwei-Seelenvereinigkeit sei. Ich wagte einzig eine Wortkonstruktion aus damalig üblicher gesellschaftlicher Betrachtung des Zweigeschlechtersystems und meinem empfangenem Unverständnis.

Luisa 1999

Üetliberg 1999.

Ein auskitzeln gesellschaftlicher Schranken die, wie sich zeigte, doch enger gesetzt waren als anfänglich Gedacht. Ob sich heute viel änderte mag ich zeitweilig anzweifeln obschon ich, wie die meisten Menschen, einer überaus grossen Ungeduld unterliegen.

Und heute,

die Entwicklung war zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Denn,

Als ich damals im Kleid durch die Strassen schlenderte, beschimpfte man mich als Tunte und manch Handgreiflichkeit musste ich ertragen.

Wenn ich indes heute im Tarnanzug durch die Gegend flitze, so bin ich allerhöchstens eine Kampflesbe und alle nehmen reichlich Abstand von mir.

Insofern gewann ich an Freiheiten zu sein wie ich will ohne, aus meiner Sicht, Einbussen in Kauf zu nehmen.

Und doch,

das Unwort „Toleranz“ welches in unseren Kreisen leider immer noch weit herum kursiert, sollte längst Beerdigt sein.

Einzig richtig passendes Substantiv ist und bleibt „Respekt“. Ergo bleibt so glaube ich, noch viel zu tun. Insbesondere der Blick über die Landesgrenzen hinweg lässt mich hin und wieder zutiefst erschaudern.

Inspiriert zu diesem Texte hat mich der „Der Mann in Highheels“ wenn doch dieser Mann viel mehr als nur der Mann in Highheels ist.
Andy der Mann in Highheels www.andym.ch

Barbaratag

Heute, 4. Dezember, ist Tag der Heiligen Barbara, Schutzpatronin aller Bergarbeiter. Der 4. Dezember gilt den auch, beim Bergbau, als Feiertag an welchem der Barbaratag, mehr oder minder, intensiv gefeiert wird.

Der Überlieferung nach solle Barbara im 3. Jahrhundert gelebt haben. Ihr Vater sperrte die damals junge und kluge Barbara in einem Turm ein um sie vom Christentum abzubringen. Es gelang ihr die Flucht aus den Händen ihres Vaters dank eines Felsens welcher sich spaltete und ihr Zuflucht gewährte. Doch leider blieb sie nicht unentdeckt, ein Schafhirte verriet die Flüchtende. Barbara geriet erneut in Gefangenschaft wo sie nach fürchterlichem Martyrium, im Alter von 27 Jahren, vom Vater selbst enthauptet wurde.

Die Heilige Barbara solle demnach im Felsreich Schutz und Glück bringen. Meist finden sich im Zugangsstollen zu Berghauen kleine Schreine in welchen eine Barbarastatue über das Glück der Bergmänner und Frauen wacht.

Naja, ich will mich heute auch so in die Barbarafestivitäten werfen.

Und wenn ich mal nicht grad am feiern bin so tue ich reichlich meine Hauptseite www.luisa.net updaten.

Liebe Leser, Liebe Leserinnen, möge das Glück mit Euch und Euren Liebsten sein.

Silber und Bleibergwerk Cava Sul Rhein

Fröhliches Wasserpumpen oder eine Fortsetzung meiner Cava Sul Rhein-Geschichte aus Rueun.

Am Freitag hatte ich wieder einst die Möglichkeit, zu bester Zeit mit Freunden, Matti und Babs, ins ferne Rueun zu Fahren um das Bergwerk Cava Sul Rhein näher zu erkunden. Noch fehlten mir die weiteren, dazugehörigen Stollenbauten auch, längst ein Thema, der erste Probelauf meiner Schachtsaugeinrichtung. Also reiste ich mit 25 Meter Gartenschlauch, Akkubohrmaschine und Wasserpumpe ans Rheinufer beim Bahnhof Rueun.

Erstmals galt unser Augenmerk jedoch der Suche jener oberen Grube welche nicht weit vom Polenweg irgendwo in der Felswand liegen musste. Da entlang des Polenwegs nicht viel Felswände um das bereits bekannte Bergwerk zu finden waren, stiessen wir bereits nach wenigen Minuten auf ein Mundloch wenig oberhalb des Weges.

Cava Sul Rhein

Ab Tag führte uns dies Stollenwerk über 15 Meter durch konsequent taubem Stein. Nach 15 Meter war genauso konsequent das Stollenende angesagt womit wir uns, nach ein paar kurzen Fotosessions, ins tiefer gelegene Bergwerk, die eigentliche Cava Sul Rhein Anlage, verzogen.

Noch immer liegt im geheimnisvollen Schacht mit Anschlussstollen rege Wasser und lange schon nahm ich mir vor das Wasser mittels Schwerkraft und kurzer Pumpenunterstützung heraus zu saugen.

Cava Sul Rhein

Die Schläuche waren schnell verlegt und auch die Wasserpumpe mit Kugelventil-Y war am gewünschten Stollenabschnitt platziert doch leider schien ich mit 25 Meter gewaltig daneben gelegen zu haben.

Der Schacht war deutlich tiefer als anfänglich geglaubt. Beide Saugleitungen waren in der Folge zu kurz also musste ich meine Pumpe und meine Ventile in den Schacht nahe des Wassers zügeln. In der Folge war nun meine Fallleitung, die einige Meter durch die Hauptstrecke musste, am Gegenende äusserst Knapp. Der Fallleitungsaustritt war rund 2 Meter über dem Rheinniveau.

Meine Pumpe vermochte zwar das Wasser aus dem Schacht problemlos ansaugen, auch war die Fallleitung nach wenigen Sekunden mit Wasser gefüllt, doch leider war die Fallleitung zu kurz um selbstständig weiter zu saugen. Ich konnte ergo nur mit der Akkumaschine Abpumpen und da hätten die mitgebrachten Batterien nicht lange gereicht. Somit blieb mehr Zeit um Neues im trockenen, weitverzweigtem Teil der Silber und Bleimine zu entdecken.

Cava Sul Rhein

Nicht weit des Mundlochs auf der Hauptstrecke finden sich altertümlich anmutende, mit Brandruss gemalte, nicht weiter identifizierbare, Initialen. Die Schriftzeichen könnten von einer Karbidflamme wie auch von einer Kerze stammen. Ob uns, bei dieser Beobachtung, Pfadibuben einen Streich spielen oder die Zeichen tatsächlich älter als 1917, letzte bekannte Bergbauperiode, sind, können wir letztlich nicht eindeutig bestimmen zweiteres indes wäre wahrscheinlicher.

Cava Sul Rhein

Auch auf den äusserst fotogenen Parallelstrecken gibst jede Menge interessantes zu entdecken.

Cava Sul Rhein

Ich machte mich daran den Schuttwall soweit abzutragen dass ein Durchschlüpfen ins unbekannte Innern möglich wurde. Der Schutt hält sich tapfer weitere 15 Meter bis der Stollen abrupt im Fels endet.

Mit grosser Wahrscheinlichkeit kann ein Abbau des Silber und Bleisegens im Südwestlichen Teil der Grubenanlage ausgeschlossen werden. Weder am Ende der Hauptstrecke noch im Seitenzweig Südöstlich sind scheue Andeutungen eines Abbaus erkennbar.

Im Südoststollen ist kurz vor dem Schutthaufen eine Nische eingelassen die ein begonnener Schacht erahnen lässt. Die genaue Sichtung ergab eindeutig, der Schacht ist nur rund 20 cm tief wenn doch dieser wahrscheinlich hätte deutlich tiefer ausfallen sollen. Die Bauarbeiten an diesem Teil dürften mangels Erfolge vorzeitig abgebrochen worden sein. Der Schutt im Stollenende könnte noch von diesem, begonnenen, Bauwerk stammen.

Cava Sul Rhein

Im Nordteil nahe Tag war der Blei und Silbersegen eher gegeben. Rege steht Versatz an den Stollenseiten aufgeschichtet. Wo noch ein Minierzgang sichtbar wird, ist dieser nie über nen halben Zentimeter mächtig.

Cava Sul Rhein

In der nördlichsten Strecke finden wir untertags ein möglicher weiterer, aktuell verstürzter, Stolleneingang. Auf Tag, in ungefährer Position des Versturzes, wird die Stützmauer des Polenwegs sichtbar. Der Polenweg stammt aus Jahren 1940 bis 1945 die Bergbauarbeiten waren zu jener Zeit längst Vergangenheit ergo könnte dieser Zugang von Aussen her verfüllt worden sein. Auch möglich dass der Eingang bereits längst verstürzt war und die Mauer obendrauf gepappt wurde. Der Verlauf dieses Einstiegs steigt, soweit Erkennbar, steil an.

Es erscheint mir naheliegend dass um die Jahre 1600 oder früher, dem zutage tretendem Erzgang, am Rheinufer zu, gefolgt wurde. Um das Bergwerk herum sind noch zwei weitere Stollenwerke, eines oberhalb des Polenwegs, rund 15 Meter lang, und eines östlich dem Hauptbergwerks, 3 Meter tiefe, zu finden. Der Erzgang, wo dieser noch erkennbar ist, fällt 30 Grad in südöstlicher Richtung dieser könnte jedoch am felsigem Rheinufer ein eindeutiges Bild ergeben haben.

Cava Sul Rhein

Im Nordstollen findet sich ein weiteres Exotikum. Eine Art nicht fertiggestellter Hochstoss liegt etwa mittig der Nordstrecke nahe Tag. Dieser Hochstoss, so glaube ich, hätte ein Fahrtrum respektive ein Fördertrum geben sollen. Lange vor dem Polenweg war ein Weg angelegt an Polenwegposition so zumindest will es die Siegfriedkarte aus 1873. Dieser Schacht wäre, bei Fortsetzung, optimal südlich des Weges und weit fern des damals wilden Rheins, in festem Fels, zu Stande gekommen. Der Rhein dürfte ein damals grosse Wasserhaltungsprobleme verursacht haben. Das Stollenmundloch ist deutlich oberhalb der Hauptstrecke angelegt. Das im Bild sichtbare Kantholz dürfte die Leiter gestützt haben.

Der Grubenplan

Cava Sul Rhein

Plan Gross machen, Plan anklicken.

Die aktuelle Grubenplanversion ist von mir deutlich verfeinert worden wenn doch, Grössenverhältnisse, da nicht genau ausgemessen, definitiv ohne Gewähr sind.

Auch unbekannt bleibt uns die nächsttiefere Sohle. Der Anschlussstollen ist bis aufs Dach mit Wasser gefüllt und meine Schlauchkonstruktion vermochte nur weniges Wasser herauspumpen.

Cava Sul Rhein

Plan Gross machen, Plan anklicken.

Die Schachtdetails sind auch etwas Upgedatet, so wissen wir gegenwärtig dass der Wasserspiegel im Schacht nur 80 Zentimeter über dem Rheinniveau liegt. Der Schachtboden und der Anschlussstollenboden indes sind deutlich unter Rheinniveau. Sollten wir dieses Bauwerk trockenen Fusses befahren wollen, so müssen wir ohne wenn und aber auf die altbewährte Tauchpumpe zurückgreifen. Auch konnten wir unter dem Schuttkegel im Schacht eindeutig eine Holzbühne ausmachen diese jedoch birgt keine Gefahr da unter der Holzkonstruktion noch ein Schuttkegel sitzt. Sollte der Holztremmel einbrechen ist das mögliche unfreiwillige Bad eher von minderer Tiefe.

Historisch ist wenig bekannt über dies Bergwerk. Entgegen meiner Aussage im Vorbeitrag Cava Sul Rhein Rueun war in diesem Bergwerk Silber und Blei gefördert, und nicht wie von mir genannt Kupfer, worden.

Die Anlage wird erstmalig um 1600 genannt, es wird weiter von einer letzten Bergbauepoche um 1917 berichtet. Die herumliegende Zimmermannskralle, am Eingang des Bergwerks, ist Handgeschmiedet was um 1900 nicht unüblich war. Das Bergwerk präsentiert sich zudem in einem erstaunlich ordentlichen und aufgeräumten Zustand. Nahe dem Hauptstollen, oberhalb des Polenwegs und neben dem Hauptwerk, finden sich weitere 2 Stollen wovon der Lange vielleicht maximal 15 Meter misst während der Kurze käumlich die 3 Meter überschreitet.

Im Val Schmuer finden sich weitere Bergwerke bis heute sind jedoch nur kleinere Stollen bekannt.

Meine Vorbeiträge
Cava Sul Rhein Rueun

Und Weiteres aus der Region
Cava da Mettal (Affeier / GR)
Das Geheimnis von Affeier (Affeier / GR)