Der Mann in Highheels

Oder eine Selbstbetrachtung nach lang zurückliegendem Abschluss meiner Geschlechtsangleichungsphase.

Hin und wieder schaffen jene Welten der sogenannten sozialen Netzwerken freudig, konfrontative Begegnungen. Es sei, trotz allem Verpöntem und oft von mir Kritisiertem, das Kommunikationstool FB manchmal ein regelrechter Jungbrunnen voller Perlen. Die Kunst möge sein, in all dem trüben Wasser die wenigen Perlen aufzuspüren.

Themawechsel,

Manchmal sehe ich mich, mit meiner bewegten Geschichte, bei genauer Betrachtung jener Perlen, konfrontiert mit allerlei Fragen.

Was bin ich, wer bin ich, wohin entwickelte ich mich und wieso durchschritt ich genau diese Entwicklung sind einige dieser Fragen.

Zweifelsohne Fragen die nie so richtig Antworten finden und auch nie finden werden. Trotzdem sind genau diese Fragen wichtig und legitim.

Vieles meiner Person, naheliegend, entwickelte sich im Kontext zu meinem direkten wie auch meinem indirektem gesellschaftlichem Umfeld.

An dieser Stelle einige Bilder, aus meinem Fundus, die einige genannte Fragen immer wieder aufwirbeln.

Bilder die Erinnerungen an Vergangenes generieren. Die Erinnerung an die Vergangenheit wiederum reflektiert meine Entwicklung.

Luisa 2001

Das Bild, im Sommer 2001 entstanden, könnte vielleicht dem Artikel-Titel am ehesten gerecht werden. Böse Zungen äusserten zu jener Zeit solch Aussagen. Und doch war mein Weg in diesem Sommer bereits bestimmt.

Luisa 2000

Winter 2000 im legendärem Club 696

Ich liebte die Theatralik und die Zwei-Seelenvereinigkeit wenn doch ich selber nie so recht wusste was diese Zwei-Seelenvereinigkeit sei. Ich wagte einzig eine Wortkonstruktion aus damalig üblicher gesellschaftlicher Betrachtung des Zweigeschlechtersystems und meinem empfangenem Unverständnis.

Luisa 1999

Üetliberg 1999.

Ein auskitzeln gesellschaftlicher Schranken die, wie sich zeigte, doch enger gesetzt waren als anfänglich Gedacht. Ob sich heute viel änderte mag ich zeitweilig anzweifeln obschon ich, wie die meisten Menschen, einer überaus grossen Ungeduld unterliegen.

Und heute,

die Entwicklung war zu meiner vollsten Zufriedenheit.

Denn,

Als ich damals im Kleid durch die Strassen schlenderte, beschimpfte man mich als Tunte und manch Handgreiflichkeit musste ich ertragen.

Wenn ich indes heute im Tarnanzug durch die Gegend flitze, so bin ich allerhöchstens eine Kampflesbe und alle nehmen reichlich Abstand von mir.

Insofern gewann ich an Freiheiten zu sein wie ich will ohne, aus meiner Sicht, Einbussen in Kauf zu nehmen.

Und doch,

das Unwort „Toleranz“ welches in unseren Kreisen leider immer noch weit herum kursiert, sollte längst Beerdigt sein.

Einzig richtig passendes Substantiv ist und bleibt „Respekt“. Ergo bleibt so glaube ich, noch viel zu tun. Insbesondere der Blick über die Landesgrenzen hinweg lässt mich hin und wieder zutiefst erschaudern.

Inspiriert zu diesem Texte hat mich der „Der Mann in Highheels“ wenn doch dieser Mann viel mehr als nur der Mann in Highheels ist.
Andy der Mann in Highheels www.andym.ch

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert