Monat: März 2016

Steinbruch Schnür Part II

Mal wieder war ich auf Erkundungstour. Diesmal in Begleitung von Tania sind wir auch so mittels Kursschiff über die Uferzone in die Steinbruchanlage gestiegen.

Steinbruch Schnür

Noch waren Fragen offen die nach Klärung verlangten, somit war dieser Ausflug gezielt den offenen Fragen folgend.

Steinbruch Schnür

Das Wetter war prächtig womit das wuchtige Steinbruchareal schnell erklommen war.

Ein Thema welches ich beim ersten Ausflug nicht klären konnte, war der merkwürdige Stollen welcher ich im westlichen Teil zu erkennen glaubte indessen, mangels Zeit, nicht genauer erforschen könnte.

Steinbruch Schnür

Der geglaubte Stollen liegt im Westteil des Steinbruchs an unwegsamer Stelle unter einer Felswand. Auf dem Foto ist dieser kaum zu erkennen meine Augen scheinen da, doch zunehmendem Alter, einer recht feschen Auflösung sich zu erfreuen.

Steinbruch Schnür

Oben angekommen indes werden aus einem vermeintlichen Stollen  zwei Naturhöhlen 6 und 4 Meter tief reichend. Auch noch praktisch vor der Felsöffnung stehend wird auf dem Foto kaum eine Höhle sichtbar. Im rechten unteren Bildeck sollte diese ersichtlich sein.

Eindeutig erscheint, eine  Verbindung zum alten Steinbruch gibt’s keine ausser über Wasser. Eine Stollenverbindung noch hinzu, absolut ausgeschlossen.

Steinbruch Schnür

Den der Versuch am Ufer entlang

Steinbruch Schnür

den Alt-Steinbruch auf 731’829.4, 221’720.0 zu erreichen scheitert auch baldig an den zunehmenden Steilfelsen. Klar steht fest, der alte Bruch kann nur mittels Boot sicher erreicht werden.

Also nahmen wir uns dem zweiten weniger nassem Geheimnis an.

Diesmal waren die zwei Tarnfarbenen Betonplatten mit mysteriösem Masten zwischendrin, welche ich bereits im Vorbeitrag Steinbruch Schnür, Objekt unserer Neugierde.

Steinbruch Schnür

Tatsächlich gibt’s sowas wie nen Weg, auf der Rückseite der Felsnase, hinauf.

Steinbruch Schnür

Tania, meine Begleiterin, machte sich sobald am Felsenweg zu schaffen und ich logisch hinterher.

Steinbruch Schnür

Der sich verlierende Weg indes scheint allmählich an meiner Höhenangst zu rütteln womit ich der deutlich jüngeren Begleiterin das Feld, respektive den Fels überliess. Auch sie vermag nicht die getarnten Mauern zu erreichen doch der Masten ist nun eindeutig identifizierbar.

Steinbruch Schnür

Solch gleicher Masten liegt neben der topüberwachten Solarpaneltestanlage. Diese Stange trägt ein Windmesser so wie das hoch zu Felsen herauf ragende Rohr.

Steinbruch Schnür

Nun steht fest, der Windmesser ist Teil der  Solarpaneltestanlage und solle mögliche gefährliche Windgeschwindigkeiten ermitteln. Die Internetrecherche fördert ein interessantes Projekt zu Tage.

Steinbruch Schnür

Bildquelle:  Zürichseezeitung mit Artikel Solaranlage nicht vor 2018

Im Steinbruch Schnür Ostteil wie Mittelteil solle die derweil grösste Schweizer Photovoltaikanlage entstehen. Auf dem geklautem Bild eindeutig zu sehen die Hunderte von Metern hohe Solarpanelwand. Etwas weniges an Wind kann, ohne Zweifel, ganz gewaltige Kräfte auf die Tragkonstruktion ausüben, noch hinzu, bei unserem Spaziergang fegte ein ungestümer Luftzug durch die Verbindungsstollen welcher bei richtiger Auflage so richtig böse Aluminiumträger verbiegen könnte.

Steinbruch Schnür

Und hier nochmals die Ansicht des heutigen Zustandes, aus dem Mundloch des Bergwerks Mühlehorn heraus, über den Walensee, fotografiert. Alle auf dem Foto ersichtlichen Mundlöcher konnten wir nun eindeutig identifiziert. Als grosses Rätsel indes bleibt der Altsteinbruch Schnür welchen wir, so geplant, mittels Boot erreichen möchten.

Vorbeitrag Steinbruch Schnür,

Steinbruch Schnür

Oder, ein Ausflug für nur wirklich Fotogene.

Eine Fortsetzungsgeschichte zu weiteren Zementern die rund ums Bergwerksmundloch Mühlehorn sich neulich scheu offenbarten.  Damals beim Besuch des Schmucken Bergwerks Mühlehorn weckte die Sicht über den See hinweg, meine Neugier ungemein. Mein erster Versuch die Anlagen über  den Landweg von Weesen her zu erreichen, scheiterten an steilen Felswänden, siehe dazu meine Geschichte Die Suche nach verschollenen Zementern. Ein zweiter Versuch musste her, diesmal das Linienschiff zur Hilfe rufend, über die Quinten-Seite her steigend. Und wahrhaftig, ungeahnt, dieser Versuch glückte übers Ufer her, allerlei Hindernisse überwindend.

Steinbruch Schnür

Dem Walenseeufer folgend wird bald das wuchtige Mundloch im Hintergrund sichtbar. Zeitweilig sperren grosse Brocken in Uferbereich die bequeme Begehung und nahe des Zieles scheint die Steinbruchhalde eine erstaunliche Rutschdynamik an den Tag zu legen ansonsten lässt sich der Steinbruch Schür, mehr oder minder, Entspannt in eineinhalb Stunden erreichen.

Steinbruch Schnür

Am Ziel angekommen, nach mühsamer Haldenkletterei, erreicht man die letzte Schiffsanlegestelle. Die gesamte Steinbruchanlage war, bis Ende Betriebszeit ums 2000, einzig über die Schiffsfahrt erschlossen. Die auf dem Bild liegenden Pneus lassen grobes Gerät vermuten ob Schiff als Puffer oder Trax als Radwerk sei dahingestellt.
Aber wer unerkannt dies Gebiet erklimmen möchte sollte spätestens jetzt die Sturmhaube überstülpen den oberhalb des Anlegeplatzes starren aufmerksame DOM-Kameras auf weitere Bewegungen der BesucherInnen.

Luisa durch den Wind

Ich da ich doch eher Fotogen bin, und wenn ichs nicht bis so ist mir diese Tatsache eher scheissegal, stiegt erstmals den beobachtenden Objektiven entgegen.

Steinbruch Schnür

Und des Rätsels Lösung liegt in einer topüberwachten Solarpanel-Testanlage auf einer kleinen Anhöhe.

Steinbruch Schnür

Eine schicke Auswahl an pickfeinen Solarpanels verschiedenster Fabrikate stehen in Reih und Glied zur weiteren Prüfung an wuchtigen Gestellen festgeschraubt. Diese Flankiert von einer Sammlung hochauflösender Kameras  auch so verschiedener Fabrikate. Im Betriebscontainer erkenne ich einzelne Gleichstromenergie-Messgeräte wie auch im Eck ein geduldiger Harddiskrecorder welcher sich über meine Schönheit freut.

Doch eigentlich bin der Industriearchäologie willen hier und nicht um Selfis auf fremde Festplatten zu bannen also wende ich mein Blick in die weiteren Zementproduktionsgeheimnisse.

Steinbruch Schnür

In der Ansicht nun das Stollenbauwerk welches ich bereits vom anderen Ufer aus glaubte bestaunt zu haben. Einige steile Meter oberhalb, während paar Gämse richtig Steinschlagstress produzieren,  entdecke ich ein weiteres Mysterium welches ich bereits auf dem Satellitenbild erblickte.

Steinbruch Schnür

Das gepimpte Foto wie auch meine scharfen Weitsichtaugen zeigen Eindeutiges. Auf einem Betonrahmen ragen zwei Tarnfarbengepinselte Betonplatten aufrecht in die Höhe. Mittig steht, soweit ich dies erkennen kann, der Masten einer Weitspannfernantenne, wie ich diese noch in bester Erinnerung, aus Zeiten meines Militärdienstes, habe. Einziges Problem, dieses Bauwerk bleibt Unerreichbar, soweit ichs beurteilen kann, umringt von steiler Felskluft. Einzig die Gämse scheinen sich in dortiger Region ziemlich heimisch zu fühlen.

Also muss ich mal den Stollen näher erkunden, vielleicht finde ich im Innern noch ein Aufstieg .

Steinbruch Schnür

Der Stollen ist nur rund 40 Meter lang dafür von breiter Lastwagenstatur. Ein Eingang in die Militärgeheimnisse finde ich nicht. Und auch die Gegenseite des Felsvorsprungs zeigt keinerlei Zugänge in Militärgeheimnisse. Die Fotosicht hier offenbart in der neu erreichten Steinbruchbucht nochmals zwei Stollen wovon der einte eindeutig seitlich abzweigt wieder in Richtung Tag.

Steinbruch Schnür

Indes der Bergwärts verlaufende Stollen führt mich baldig an eine Halle mit seitlich eingebauter Sprengstoffmagazinmauer. Die eingebaute Türe wiederum lässt grosse Angst vor Dschihadisten vermuten. Alleweil dünkt mich das Doppelschliessfallenschloss, wie bei Tresoren angewendet, eine doch gar zu heftige Herausforderung für meine mangelnde Geduld und mein filigranes Pickset.

Steinbruch Schnür

Ich lass ab und folge stattdessen dem weiteren Stollenverlauf ins Berginnere.

Dieser Stollen ist eindeutig kleineren Profils dafür deutlich länger, gegen 100 Meter, bis wieder Tag erscheint und ich in einer ganz kleinen und längst überwachsenen Steinbruchnische lande.

Steinbruch Schnür

Am Ende meines Weges gelange ich an die letzte Schiffsanlegestelle im westlichsten Teil der Steinbruchanlage. Dieser Anlegeplatz ist längst Geschichte und zeugt von ganz alter Epoche. Oberhalb des Weges, rund 30 Meter höher und in richtig unfreundlicher Position ist noch ein Stollen wage sichtbar. Leider vermag weder mein Fotoapparat noch meine Kletterkunst diesen halbwegs sinnvoll zu erreichen doch eines  steht fest, den ganz alten Steinbruch mit dessen, auf Satellitenbilder, sichtbaren Ruinen habe ich bei weitem nicht erreicht. In Ufernähe beim Anlegeplatz türmen sich erneut senkrechte Felswände empor. Der von mir erkannte, aber nicht erreichte, Stollen könnte folglich eine unterirdische Verbindung in den westlichen Altsteinbruch sein.

Da ich mein Linienschiff zurück noch erreichen will, muss ich leider allmählich den Rückweg antreten auch möchte ich, allfällige nicht abschliessend erforschte Aussenbereiche näher erkunden also Rückzug.

Steinbruch Schnür

Wieder im Zwischenteil der Steinbrüche finde ich Reste einer damalig wuchtigen Ledischiffverladeanlage. Das oberhalb stehende Gebäude ist abgebaut und definitiv verschwunden.

Steinbruch Schnür

Quelle Luftbild Swisstopo auf https://map.geo.admin.ch

Auf dem Luftbild vom 16.5.2005 indes ist das am Wasser liegende Gebäude deutlich sichtbar. Und auch die aktuelle Swisstopokarte zeigt noch dies Gebäude in scharfer Deutlichkeit.

Steinbruch Schnür

Karte gross machen, Karte anklicken

Quelle Kartenbasis Swisstopo auf https://map.geo.admin.ch

In der Kartenübersicht die Steinbruchsituation, links der Altsteinbruch welchen ich nicht erreichte, rechts die 3 Steinbrüche welche mittels mir bekannten Tunnels miteinander verwachsen sind. Im mittleren Teil langen einst die Verarbeitungsanlagen, rechts im Bild der letzte noch bis ins 2007 verwendete Bruch.

Vorgeschichten Walenseezementer

Die Suche nach verschollenen Zementern
Mühlehornische Cemente

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Das Geheimnis des Steinebrechers
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