Surminer Einblicke

Es ist wieder eine komplizierte Geschichte die auf gebührende Aufarbeitung wartet. Ob ich die Würdige bin um solch ein fernes Wirken auszuarbeiten sei, zugegeben, dahingestellt.  Trotzdem, ich will mich diesem Thema allmählich annähern und vorhandene Arbeiten zum besten geben.

Diese Geschichte handelt vom Fahlerz-Bergwerk Surmin und beginnt, da noch meine Erkenntnisse wenige sind, mit viel Bildmaterial und etwas Reisebeschrieb. Weiter bin ich am Zeichnen eines Grubenplanes welcher jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen wird.

Ich war neulich, mit ein paar Bergbaufreunden, im Kupfervorkommen unterhalb Surmin. Es liegen einige Messdaten zum Surminer Bergwerk auf die ich in ein Planwerk einpappen sollte doch ohne Eigenvisualisierung ist solch ein Zeichnungswerk reine Spekulation also stieg ich in die gefährlichen Höhen des Bergbaus anno 1600.

Kupferbergwerk Surmin

Die Bergleute um die Jahre 1600 oder früher lebten gefährlich auf luftiger Höhe in der Felswand. Drei Gesenke erschlossen das Fahlerz-Vorkommen auf unterschiedlichen Niveaus. Punktuell sind Bohrlöcher auffindbar das gross der Stollen dürfte indes feuergesetzt oder schwerste Hebelarbeit sein.

Kupferbergwerk Surmin

Die Stollen, in Minimaldimension gehalten, winden sich wirr durch die kantige Felslandschaft.

Kupferbergwerk Surmin

Wahrscheinlich waren einst die 3 Gesenke zur optimalen Beförderung der Erze  miteinander verbunden. Fest steht, das Bergbauhandwerk  war auf dieser Baustelle nicht besonders ausgereift. Es sind kaum systematische Transportwege aufgefahren. Die Erschliessung ist auf ziemliches Minimum gehalten.

Kupferbergwerk Surmin

Zeitweilig wird’s richtig eng und richtig steinig. Zwar tat der Zahn der Zeit gehörig noch die Stollenwerke verengen doch in diesem Werk war gefährliche Kinderarbeit damaliger Alltag.

Kupferbergwerk Surmin

Holzeinbauten sind eher selten und nur an notwendigster Stelle improvisiert angebracht.

Kupferbergwerk Surmin

Manch Holz könnte lange nach der Bergbauperiode eingebaut sein. Im obersten Gesenk liegt ein enger Raum mit eingelassenen Nischen und ausgehauenem Trog. Die Szenerie wirkt auf mich wie eine liebevoll gestaltete Kultstätte welche über den Bergbau hinaus immer wieder Faszination oder gar Verwendung fand.

Kupferbergwerk Surmin

Der Blick aus dem Gesenk war, bei herrlichem Sonnenschein, trotz den Strapazen, kaum zu überbieten.

Kupferbergwerk Surmin

Am untersten Stolleneingang lehnt ein Steigbaum welcher jedoch, ohne Zweifel, aus Neuzeit gründet und keinerlei Bergmännische Bedeutung inne hat. Viel eher warens Neugierige die sich, improvisiert, den Zugang ins kleine Stollenwerk oberhalb ermöglichen wollten.

Kupferbergwerk Surmin

Indessen könnt der Deckel unterhalb des Steigbaumstolles durchaus aus der letzten Bergbauperiode stammen. Der Stollen mit dem Steigbaum ist der tiefst gelegene in der 3er Gruppe. Am Steigbaumstollen zweigt kurz nach Eingang  ein weiteres Gesenk an welchem, in einer Dachöffnung, der abgelichteten Holzdeckel eingebaut ist. Dem Steigbaumstollen könnte folglich eine transporttechnische Bedeutung zugekommen sein. Wahrscheinlich waren die Gesenke früher durchschlägig zum Steigbaumstollen.

Kupferbergwerk Surmin

Heute jedoch führt nur der Weg aussenrum, über die gefährliche Felswand, zu den oberen Gesenken. So richtig genau werden wir diese möglich Verknüpfung nach Fertigstellung des Plans beweisen können.

Kupferbergwerk Surmin

Ein vierter Fahlerz-Stollen liegt etwas abseits, knapp oberhalb der Bahnlinie Filisur Bergün. Auch dieser Stollen scheint hauptsächlich feuergesetzt zu sein. Allerlei rote Initialen an der Stollenwand zeugen von neuzeitlicher Verewigung deren tiefere Bedeutung jedoch entzieht sich meiner Kenntnis.

Kupferbergwerk Surmin

Die Übliche QGIS-Zeichnerei zeigt die Situation beider Gruben. Die untere ist nahe der RhB-Linie Filisur Bergün. Die oberen Stollen sind im Felsen, schwer erreichbar, auf knapp 1400 müm. Wahrscheinlich waren die Kupfererze in die damalig bereits vorhandenen Öfen von Belaluna, respektive damals Ballalüna, verhütet.

Kupferbergwerk Surmin

Meine Ansicht, der vermute Weg, in Giftgrün, um 1870 dies eindeutig lange nach der aktiven Bergbauepoche. Erwiesen ist dass die Bellalüna-Schmelzen, in etwas schlankerer Form, bereits um 1600 standen.

Alleweil wird der entstehende Plan, mit den Messdaten aus  Beat Heebs Vermessung, sicher noch einige Rätsel klären bis dahin verweile ich am Zeichnen respektive auf weiteren Bergbauabenteuern.

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